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Wie gefällt Ihnen das Spiel? Geben Sie Ihre Wertung ab und sagen Sie uns Ihre Meinung!. Yoshis Woolly World ist für Wii U erschienen. Yoshis Woolly World im Test: Das Süßeste, was Nintendo uns je verdauen ließ Info: User-Wertungen auf derStandard.at/Games
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Uni Wien, Medizin-Uni Wien und Akademie der Wissenschaften erarbeiten Strategie. Wien – Die Universität Wien, die Medizinische Universität Wien und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) wollen ihre biowissenschaftliche Forschung abstimmen. In den nächsten Monaten soll eine gemeinsame Life Science-Strategie entwickelt werden, deren Ziel die Stärkung des Standorts und bessere internationale Sichtbarkeit ist, wie die drei Einrichtungen am Dienstag mitteilten. Die drei Institutionen arbeiten schon seit längerem zusammen: Die Uni Wien und die Med-Uni Wien betreiben seit zehn Jahren gemeinsam die Max F. Perutz Laboratories am Vienna Biocenter. Dort sind auch das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und das Gregor-Mendel-Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der ÖAW untergebracht. Weiters kooperieren seit 2005 am Standort AKH die Med-Uni und das Forschungszentrum für Molekulare Medizin (CeMM) der ÖAW. Mit der gemeinsamen Strategie sollen diese und künftige Kooperationen inhaltlich noch besser koordiniert und konzeptionell vertieft werden. Wo notwendig, sollten dabei auch strukturelle Konsequenzen bedacht werden, heißt es. So wird schon seit geraumer Zeit hinter den Kulissen über die Eingliederung des CeMM in die Medizin-Uni Wien gesprochen. Die beteiligten Institutionen erwarten sich von der Strategie, dass es möglich sein wird, neue und nachhaltige Impulse im wissenschaftspolitischen Prozess zu setzen. In weiterer Folge sollen sich auch andere im Bereich Life Sciences tätige Institutionen im Wiener Raum in den Strategieentwicklungsprozess einbringen.
| 7Wissenschaft
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Ex-Leibwächter und enger Vertrauter des russischen Präsidenten soll für Ordnung im Land sorgen. In Russland entsteht eine neuer Sicherheitsapparat: Präsident Wladimir Putin hat die Gründung der Nationalgarde beschlossen. Leiter der künftigen Elitetruppe im Kampf gegen Terror und organisierte Kriminalität wird sein Ex-Leibwächter Wiktor Solotow sein – der Mann also, der Putin jahrelang körperlich am nächsten stand. Interessant ist, dass Solotow zugleich als das Bindeglied im Kreml zu Tschetschenenoberhaupt Ramsan Kadyrow gilt, den Oppositionsführer Ilja Jaschin als Bedrohung der nationalen Sicherheit Russlands bezeichnet. Wie der russische Präsident selbst stammt auch Solotow aus den Reihen des Geheimdienstes KGB. Der heute 62-Jährige arbeitete seit den 1970er Jahren im Personenschutz hochrangiger Funktionäre. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion fand er in St. Petersburg einen Job als Leibwächter von Bürgermeister Anatoli Sobtschak und dessen Stellvertreter: Wladimir Putin. Als Letzterer dann in Moskau Karriere machte, nahm er Solotow in den Kreml mit. Als Schatten Putins bezeichnen ihn einige Medien daher auch. Von 2000 bis 2013 leitete er den Sicherheitsdienst Putins. Solotow war stets mehr als ein Präsidentenleibwächter. Er war der persönliche Bodyguard Putins. Und er hat – laut der kremlkritischen Nowaja Gaseta – vom Vertrauen Putins durchaus profitiert. Solotows Sohn Roman verbindet erfolgreich einen Leitungsposten in einem staatlichen Personen- und Objektschutzunternehmen mit der Tätigkeit als millionenschwerer Bauunternehmer. Seit 2014 leitete Solotow die bewaffneten Truppen des Innenministeriums, auf deren Basis nun die Nationalgarde aufgebaut werden soll. Mit einer Stärke von bis zu 400.000 Mann besitzt sie durchaus Einflusspotential. Zu ihren Aufgaben zählt nicht nur die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit, sondern auch mögliche Kampfeinsätze im Innern. So wurden Innenministeriumstruppen in beiden Tschetschenienkriegen eingesetzt. Für Aufsehen sorgte die Meldung, dass Beamte der Nationalgarde im Notfall ohne Vorwarnung schießen dürfen. Zur Auflösung illegaler Demos dürfen die Beamten darüber hinaus physische Gewalt anwenden. Politische Beobachter werten die Gründung des Organs als zusätzliche Absicherung des Kremls vor den Parlamentswahlen im Herbst. Vor fünf Jahren, nach der Duma-Wahl 2011, kam es zu massiven Protesten. Die Opposition sprach von grober Wahlfälschung, nachdem die Kremlpartei Einiges Russland sich nur knapp die Mehrheit der Stimmen sichern konnte.
| 2International
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Bis 2018 sollen 900 Mio. Euro eingespart werden. Der finnische Telekomausrüster Nokia streicht nach Gewerkschaftsangaben im Zuge der Milliarden-Übernahme von Alcatel-Lucent weltweit zwischen 10.000 und 15.000 Stellen. Eine offizielle Zahl liege zwar noch nicht vor, aber dies ergebe sich, wenn man die Angaben von Arbeitnehmervertretern aus mehreren Ländern zusammenzähle, sagte ein Vertreter der Gewerkschaft im finnischen Werk Oulu. Nokia äußerte sich nicht zum Umfang des Stellenabbaus. Der Konzern will 900 Mio. Euro bis 2018 einsparen. Derzeit laufen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern. In Deutschland will Nokia nach früheren Angaben 1.400 der 4.800 Arbeitsplätze streichen, in Finnland sollen etwa 1.000 Jobs wegfallen. Insgesamt sind bei Nokia weltweit etwa 104.000 Menschen beschäftigt. Nokia hat den bisherigen Konkurrenten Alcatel-Lucent für 16 Mrd. Euro geschluckt. Abgeschlossen ist der Deal seit Anfang des Jahres. Insgesamt rangieren die Finnen unter den Telekom-Netzwerkausrüstern auf dem zweiten Platz. Marktführer ist Ericsson aus Schweden. Große Rivalen sind die chinesischen Firmen ZTE und Huawei.
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Ein Attentäter wohnte in dem Brüsseler Problembezirk, auch der potenzielle Drahtzieher soll von dort stammen. Und schon wieder Molenbeek: Der TV-Sender RTL meldet ohne Angabe von Quellen, dass ein Belgier mit marokkanischen Wurzeln als mutmaßlicher Drahtzieher der Anschläge identifiziert wurde. Auch Abdelhamid A. stammt aus dem Brüsseler Bezirk Molenbeek und gilt als einer der grausamsten IS-Terroristen in Syrien. Er wurde von der belgischen Polizei bereits nach der Schießerei mit zwei Toten in Verviers im Jänner gesucht. Mindestens einer, wenn nicht zwei der Selbstmordattentäter seien Freunde von A. gewesen, berichtete die belgische Tageszeitung De Standaard am Montag unter Berufung auf belgische Sicherheitsdienste. Molenbeek war gleich nach den Anschlägen im Fokus der Ermittler. Nur 18 Stunden nach den Attentaten in Paris stürmten Antiterroreinheiten der belgischen Polizei am Samstag mehrere Wohnungen in dem ans Zentrum angrenzenden Stadtbezirk von Brüssel. Insgesamt sieben Männer wurden verhaftet, die in Verdacht stehen, mit dem Terror in der 300 Kilometer entfernten französischen Hauptstadt direkt in Verbindung zu stehen. Am Sonntag bestätigte die Bürgermeisterin des Bezirks, dass man ein Netzwerk von Islamisten ausgehoben habe, drei Brüder sollen dort aktiv gewesen sein. Mutmaßlich zwei Attentäter mit französischer Staatsbürgerschaft hätten zuletzt in Brüssel gewohnt, einer in Molenbeek. Auf ihre Spur waren die Behörden durch zwei in Brüssel angemietete Autos gekommen, die in Paris bei Anschlägen auf Cafés und das Bataclan-Theater verwendet wurden. Dass der Terror wieder in Molenbeek zu Hause war, konnte die belgischen Behörden wenig überraschen. In dem Problembezirk mit 90.000 Einwohnern, wo viele Nordafrikaner zweiter und dritter Einwanderergeneration leben, rekrutieren Salafisten seit Jahren, regelmäßig gibt es Razzien. Mit dem jüngsten Anschlag bestätigte sich, dass Attentäter hier Unterschlupf fanden – wie bei mehreren Terrorakten seit einem Jahrzehnt. 2004 sprengten etwa Islamisten einen Zug im Madrider Bahnhof Atocha, zwei Mittäter wurden in Molenbeek verhaftet. Im Jänner 2015 wurde eine Terrorzelle im ostbelgischen Verviers ausgehoben, bei einer Schießerei starben zwei Islamisten. Die Spuren der Gruppe führten nach Molenbeek. Auch das gescheiterte Attentat auf den Schnellzug Thalys von Brüssel nach Paris im Sommer begann dort: Der Täter hatte bei seiner Schwester in Molenbeek gewohnt.
| 2International
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Sonderberichterstatter kritisiert Kultur der Straflosigkeit. Brasilia – Der UNO-Sonderberichterstatter für Folter hat Brasilien vorgeworfen, in Strafvollzugsanstalten systematisch Folter anzuwenden. Wir haben viele glaubwürdige Zeugenaussagen von Menschen erhalten, die in der ersten Phase ihrer Inhaftierung unter Einsatz von Zwang oder gar unter Folter befragt wurden, sagte Juan Mendez am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Brasilia. Die Vielzahl der Fälle führe zu dem Schluss, dass es sich um ein strukturelles Problem handle, sagte der UNO-Berichterstatter, der eine Kultur der Straflosigkeit kritisierte. Mendez hatte knapp zwei Wochen lang in fünf Teilstaaten unangekündigt Gefängnisse, Polizeiwachen, Jugendhaftanstalten und psychiatrische Krankenhäuser inspiziert. Zeugen hätten ihm dabei von Schlägen und Elektroschocks berichtet, sagte er. Auch sei ihr Kopf unter Wasser gedrückt worden. Die Fälle sind selten Gegenstand von Ermittlungen oder Anzeigen und noch seltener werden sie bestraft. Dies weist auf ein hohes Maß an Straflosigkeit hin, sagte Mendez. Mit mehr als 600.000 Häftlingen liegt Brasilien weltweit auf dem vierten Platz bei der Zahl der Gefangenen.
| 2International
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Innenministerin fordert in Spielfeld besseren Schutz der EU-Außengrenzen – Bis zu 10.000 Menschen erwartet. Spielfeld – Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat bei einem Besuch in Spielfeld die bessere Absicherung der EU-Außengrenzen gefordert. Wir müssen an einer Festung Europa bauen, griff die Ministerin beim Lokalaugenschein mit Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) zu ungewohnt drastischen Worten. Dazu brauche es Hotspots zur Registrierung an den Außengrenzen und die Verteilung der Flüchtlinge. Ohne besseren Schutz der EU-Außengrenzen sei die Situation mittelfristig nicht in den Griff zu bekommen, so die Ministerin. Ihren Angaben zufolge sollen in den kommenden Stunden noch bis zu 10.000 Menschen aus Slowenien in Spielfeld ankommen. Allein in der Steiermark seien deshalb rund 900 Kräfte von Polizei und Bundesheer im Einsatz. Weitere Uniformierte werden auf Abruf gehalten. Sie betonte aber, dass tausende Migranten auf einmal sich auch nicht von polizeilichen Zwangsmaßnahmen aufhalten ließen. Mikl-Leitner zeigte Verständnis dafür, dass die Flüchtlinge immer schneller an ihr Ziel Deutschland wollten. Aber man müsse ihnen klarmachen, dass sie auf die Weitertransporte warten müssen. Verteidigungsminister Klug versicherte, den Assistenzeinsatz so lange wie nötig aufrecht zu erhalten. Er geht davon aus, dass dieser noch länger dauern werde. In der Sammelstelle Spielfeld wurden bis 16.30 Uhr etwa 1.000 Flüchtlinge mit Bussen weitergebracht. Weitere zumindest 2.000 warteten am Gelände. Sie wurden vom Bundesheer in Gruppen zu je 50 Personen zusammengesetzt, um die Busse leichter zu befüllen. Immer wieder kamen kleinere Gruppen von Migranten aus Slowenien beim Grenzübergang an. Die Lage war am Abend immer noch angespannt. Immer wieder tönten aus den Lautsprechern die Anweisungen Sit down und Dont push, stay cool. Wer dem nicht nachkomme, bekomme keinen Bus, lautete die Drohung. Das Bundesheer stockt angesichts des Flüchtlingsandrangs aus Slowenien seinen Assistenzeinsatz in der Steiermark um eine Kompanie auf. Wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte, werden damit ab Freitag fünf Assistenzkompanien mit etwa 600 Soldaten die Polizei unterstützen, um 100 mehr als bisher. Das Innenministerium hatte die Aufstockung des Assistenzeinsatzes in der Steiermark beantragt, die zusätzliche Kompanie wurde aus dem Burgenland abgezogen. Außerdem stehen nach Angaben des Verteidigungsministerium noch etwa 100 Soldaten der Militärstreife für etwaige Einsätze in der Steiermark bereit. In ganz Österreich sind demnach 1.450 Soldaten im Assistenzeinsatz. Möglich wären bis zu 2.200 – diesen Rahmen hat die Regierung im September beschlossen. Ein Zug mit rund 600 Flüchtlingen aus Brezice an der kroatisch-slowenischen Grenze ist am Donnerstagabend Richtung Kärnten unterwegs gewesen. Die Ankunft des Zugs wurde für 21.00 Uhr in Rosenbach (St. Jakob, Bezirk Villach-Land) erwartet, sagte Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß zur APA. Dies ist die erste größere, organisierte Flüchtlingsankunft an der Staatsgrenze in Kärnten. Mit den Kollegen in Slowenien telefoniere man im Halbstundentakt, so die Polizeichefin. Wir stehen im direkten Austausch. Mit den nun erwarteten Flüchtlingen seien die Kärntner Notquartiere voll. Es ist mit Slowenien vereinbart, dass wir erst dann weitere Züge übernehmen, wenn entsprechende Kapazitäten frei werden. Dabei sei eine Ankunft von 600 Personen kein Problem. Es könnten durchaus noch mehr sein, erklärte Kohlweiß. Wir hätten durchaus auch mit 1.000 Leuten in einem Zug kein Problem, jedenfalls werde niemand im Freien übernachten müssen. Kapazitätsgrenzen sieht die Landespolizeidirektorin eher bei den Freiwilligen als bei der Exekutive. Bei 2.000 oder 2.500 Migranten pro Tag werde die Situation für die Helfer schwierig, glaubt sie. Das Bundesheer ist mit 300 Unterstützungskräften in Kärnten vertreten.
| 1Panorama
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Deutschland will gesetzlich gegen sexistische Reklame vorgehen – Werberat: Gesetz schafft Ablehnung und Verweigerung. Wien – Nach den Plänen der deutschen Bundesregierung soll sexistische Werbung verboten werden. Justizminister Heiko Maas möchte laut einem Spiegel-Bericht künftig Plakate und Anzeigen verbannen, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren. Zustimmung zu der Initiative kommt von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Sie kann sich eine ähnliche Regelung für Österreich vorstellen: Ich begrüße den Vorstoß aus Deutschland, sexistische Werbung zu verbieten. Ich setze mich seit Jahren für die Bekämpfung der sexistischen Werbung ein, sagt Heinisch-Hosek zum STANDARD. Im aktuelle Regierungsprogramm sei die Bekämpfung von Sexismus in Werbung und Medien eine sehr wichtige politische Forderung, so Heinisch-Hosek. Einen Baustein sieht sie in der Installierung des Antisexismusbeirats, der seit 2011 beim Werberat angesiedelt ist. Sensibilisierung der Werbewirtschaft hält die Frauenministerin weiter für notwendig, denn: Im Jahr 2013 betrafen 47 Prozent aller Beschwerden beim Werberat die geschlechterdiskriminierende Werbung, im Jahr 2014 waren es 21 Prozent. Die Tendenz ist im neuen Jahr wieder stark steigend: 2015 waren es 38 Prozent. Wie berichtet war der Werberat 2015 mit 284 Beschwerden konfrontiert, 168 davon führten zu Entscheidungen. Wie so ein Verbot in Deutschland aussehen könnte, wird derzeit debattiert. Geplant ist demnach eine Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Im Streitfall würde ein Gericht die Entscheidung treffen. Ablehung kommt von Agenturseite. Der deutsche Agenturverband GWA will entschlossen dagegen vorgehen, eine weitere sinnlose Freiheitseinschränkung zu akzeptieren, kündigt Ralf Nöcker, Geschäftsführer des Gesamtverbands Kommunikationsagenturen GWA, gegenüber wuv.de an. Auch der heimische Werberat kann dem deutschen Vorstoß nichts abgewinnen: Auch in Österreich kennen wir Vorstöße dieser Art. Prinzipiell setzt sich der Österreichische Werberat bereits seit Jahren gegen Werbeverbote ein, und gerade in diesem sensiblen Bereich kann ein gesetzlich geregeltes Verbot nicht zielführend sein, sagt Präsident Michael Straberger zum STANDARD. Die Gründe dafür seien vielschichtig. Das beginnt bereits bei der Definition von Geschlechterdiskriminierung. Was für die einen bereits die Toleranzgrenze überschreitet, ist für die anderen kein Problem. Exemplarisch dazu könne die Diskussion über Stereotype in der Werbung herangezogen werden, dabei scheiden sich die Geister bereits seit Jahren. Straberger: Darüber hinaus unterliegt das Thema Geschlechterdiskriminierung einer Dynamik, die fast jährlich neue Aspekte und Erkenntnisse aufwirft. Im Sinne einer Selbstregulierung können diese neuen Entwicklungen zeitnah diskutiert und relativ leicht in einen Ethikkodex integriert werden. Gesetze sind in ihrer Ausrichtung starr und unflexibel. Was bringt also ein Gesetz, das nächstes Jahr bereits veraltet ist? Es gehe um eine notwendige intensive Auseinandersetzung mit der Thematik. Aus der gängigen Praxis des Werberats gesprochen, dass wir die Teilaspekte von diskriminierender Werbung permanent diskutieren, sagt Straberger. Und diese permanente Auseinandersetzung schaffe Akzeptanz, Sensibilisierung und Bereitschaft zur Umsetzung. Ein Gesetz schafft Ablehnung und Verweigerung. Auch in der Exekution sind Gesetze völlig sinnlos, weil sie für die Kurzlebigkeit von Werbung keinen Effekt bringen.
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Zeugen hatten Beamte alarmiert, nachdem sie Auseinandersetzung zwischen 27-Jährigem und seiner Partnerin beobachteten. Wien – Ein 27-Jähriger hat am Freitagnachmittag in Wien-Josefstadt Polizisten mit Tritten attackiert, bespuckt und beleidigt, die einen Streit wegen eines Ladekabels zwischen ihm und seiner Freundin schlichten wollten. Zeugen hatten die Beamten alarmiert, nachdem sie um 14.25 Uhr eine heftige Auseinandersetzung zwischen dem Aggressor und der Frau in der Lange Gasse beobachtet hatten. Die Uniformierten kontrollierten daraufhin den Mann und stellten laut Polizeisprecher Christoph Pölzl fest, dass das Wiener Landesgericht eine Vorführungsanordnung gegen ihn verhängt hatte, weil er im Jahr 2014 eine gefährliche Drohung begangen haben soll. Daraufhin wurde er festgenommen, was er aber nicht widerstandslos über sich ergehen ließ. Er wehrte sich mit Tritten, Speichel und Beleidigungen. Auch im Arrestbereich tobte er weiter und sprang mehrmals mit den Füßen gegen die Zellentür. Einem 33-jährigen Beamten drohte er mit dem Umbringen. Der 27-Jährige ließ sich aber schließlich beruhigen. Detail am Rande: Als die Beamten nachfragten, warum er sich seiner Freundin gegenüber so aggressiv verhielt, bekamen sie diese Erklärung: Wenn mei Freundin so blöd is und des Ladekabel verlegt, dann geh i halt auf sie los. Des würdets ihr ja auch machen. Eine Alkoholisierung wurde nicht festgestellt.
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Obwohl etliche Umwelt- und Sozialauflagen noch nicht erfüllt wurden. Brasilia/Graz – Brasiliens Umweltbehörde Ibama hat am gestrigen Dienstag laut Kathpress Grünes Licht für den Betrieb des umstrittenen Staudamms Belo Monte gegeben. Obwohl etliche Umwelt- und Sozialauflagen immer noch nicht erfüllt wurden, kann nun mit der Aufstauung des Xingu-Flusses begonnen werden. Umweltschützer und Indigenenvertreter, darunter der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler, kämpfen seit Jahren gegen das Mega-Projekt in der Amazonasregion, an dem auch die steirische Andritz AG beteiligt ist. Noch im September hatte Ibama die Betriebslizenz verweigert, da die Betreiber zwölf Umweltauflagen nicht erfüllt hatten. Dazu zählt der Bau eines Abwassersystems für die Stadt Altamira, die von dem Stausee teilweise überflutet wird. Man werde die Betreiber anhalten, die fehlenden Auflagen nun in naher Zukunft nachzureichen, so die Ibama-Präsidentin Marilene Ramos. Die Lizenz weiterhin zu verweigern, heißt, Brasilien zu bestrafen, so Ramos. Mit der Inbetriebnahme des Staudamms würden 19 mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke überflüssig, argumentierte Ramos. Das Betreiberkonsortium hat nach eigenen Angaben bereits rund 1 Milliarde Euro für Umweltauflagen ausgegeben; weitere 125 Millionen Euro würden für die Erfüllung der offenen Auflagen ausgegeben. Auch die staatliche Indigenenbehörde Funai hatte der Inbetriebnahme zugestimmt. Allerdings seien einige Entschädigungen, die der Betreiber den betroffenen Indigenen und Fischern zusagte, immer noch nicht erfolgt. Insgesamt sind noch 41 Auflagen zu erfüllen. Ursprünglich sollte Belo Monte im Februar dieses Jahres teilweise mit der Stromproduktion beginnen. Wenn die Erzeugung nicht bis spätestens März 2016 startet, drohen dem Unternehmen Strafzahlungen in Millionenhöhe. Innerhalb von 40 Tagen soll nun der erste Stausee des Projektes gefüllt sein. Dafür muss der Betreiber die derzeitige Regenzeit ausnutzen. Mit einer maximalen Leistung von 11.200 Megawatt ist Belo Monte der drittgrößte Staudamm der Welt. Über Jahre verzögerten Umweltschützer und Indigenenvertreter mit einstweiligen Verfügungen die Fertigstellung. An vorderster Front kämpfte Kräutler, der Bischof von Altamira-Xingu, gegen das Projekt. Er geißelte die zwangsweise Umsiedlung von 40.000 Menschen und bezeichnete Belo Monte als soziale und ökologische Katastrophe.
| 1Panorama
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Simon Schwaighofer gründet die Agentur New Vienna. Wien – Nach zehn Jahren für Springer & Jacoby, wo er den Kunden Mercedes-Benz betreute, und acht Jahren für Red Bull macht sich Simon Schwaighofer selbstständig. Er gründet die Agentur New Vienna mit Sitz in der Wiener Berggasse. Im Fokus der Agentur stehen Design, Werbung und Architektur, so Schwaighofer in einer Aussendung. An den Start geht das Unternehmen mit drei Mitarbeitern und zwei Partneragenturen – eine befindet sich in San Diego (digital experience) und die andere in St. Veit an der Glan (concept art).
| 6Etat
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Aktie stieg nach Ankündigung um rund acht Prozent. San Francisco – Der Chef des Kurznachrichtendiensts Twitter, Dick Costolo, wirft das Handtuch. Nach Dauerkritik von Anlegern und einem Absturz der Aktie tritt er am 1. Juli zurück. Mitgründer Jack Dorsey übernimmt dann vorläufig die Führung, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Derweil soll nach einem neuen Chef gesucht werden. Die Twitter-Aktie stieg angesichts der Ankündigung um rund acht Prozent, obwohl die Börse bereits geschlossen war. Twitter war von den Anlegern für ein zu langsames Wachstum kritisiert worden. Nach den vergangenen Quartalszahlen ließen sie die Aktie um rund ein Fünftel abstürzen. Der Kurs erholte sich seither nicht. Twitter hatte im ersten Vierteljahr einen Verlust von gut 162 Millionen Dollar eingefahren und die eigenen Erwartungen beim Umsatz verfehlt. Zuletzt hatte Twitter 302 Millionen aktive Nutzer. Costolo versuchte ständig, mehr neue Nutzer anzulocken. Noch vor zwei Wochen gab er sich bei einem Auftritt kämpferisch und kündigte an, seinen Kurs fortzuführen. Er mache sich auch keine Sorgen um seinen Job, sagte er damals bei einer Konferenz des Technologieblogs Recode. Costolo bleibe Mitglied des Verwaltungsrats, kündigte Twitter an. Er stand seit Herbst 2010 an der Spitze. Ihm wurde zugestanden, mehr Ordnung in das Start-up gebracht und Fortschritte bei der Suche nach einem Geschäftsmodell gemacht zu haben. Twitter will Geld vor allem mit bezahlten Tweets verdienen, die etwa Unternehmen in den Nachrichtenstrom der Nutzer einbringen können. Dorsey stand bereits rund eineinhalb Jahre an der Twitter-Spitze, von Mai 2007 bis Oktober 2008. Er gründete danach den Bezahldienst Square, den er auch weiterhin als Chef führen werde, wie aus einer Twitter-Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Ein weiterer der drei führenden Mitgründer, Evan Williams, werde Twitter bei der Suche nach einem neuen Chef unterstützen, hieß es. Zusammen mit der Ankündigung von Costolos Rückzug bestätigte Twitter die Prognosen für das laufende Quartal. Demnach rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 470 Millionen und 485 Millionen Dollar. (APA, 11.6.2015)
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Nahe Bordeaux stieß mit Seniorengruppe besetzer Bus mit Lkw zusammen und fing Feuer – Mehrere Verletzte. Bordeaux – Der Unfall ereignete sich Freitagfrüh um 7.30 Uhr auf einer Landstraße nahe des berühmten Weingebietes Saint-Emilion östlich von Bordeaux. In einer Waldpassage der Gemeinde Puisseguin geriet ein langer, aber leerer Holztransporter in einer Kurve auf die feuchte, durch Herbstblätter rutschige Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender Reisebus, der nach ersten Polizeierkenntnissen korrekt mit 50 km/h unterwegs entgegenkam, krachte in den Laster. An Bord waren neben dem Lenker 48 Einwohner des nahe gelegenen Dorfes Petit-Palais-et-Cornemps. Sie waren zuvor zu einem Seniorenausflug aufgebrochen. Der Bus-Chauffeur überlebte den Aufprall. Es gelang ihm noch, eine Tür zu öffnen, während sein Fahrzeug infolge einer Explosion bereits lichterlohn brannte. Acht Passagiere konnten sich ins Freie retten, vier davon mit schweren Schädel- oder Brandverletzungen. Die übrigen 41 Senioren starben in dem Flammeninferno. Der Lenker des Lasters starb bei dem Zusammenprall. Am Nachmittag wurde in seiner Fahrerkabine auch die Leiche seines dreijährigen Sohnes gefunden. An die hundert Feuerwehr- und Polizeikräfte waren mit Einsatzwagen und Hubschraubern im Einsatz. Anwohner erklärten, die Kurve habe schon immer als gefährlich gegolten. Das tragische Busunglück ist das schwerste seit zehn Jahren in Europa und seit über dreißig Jahren in Frankreich. 1982 waren im Burgund 53 Menschen, darunter 44 Kinder, in einem Busunglück gestorben. Der auf einer Visite in Athen weilende Staatspräsident François Hollande sprach von einer furchtbaren Tragödie. Premierminister Manuel Valls erklärte vor Ort, der Unfall sei ein Schock für ganz Frankreich. Das Unglück wirft auch einen Schatten auf die kürzlich erfolgte Lancierung eines Busnetzes durch das ganze Land. Es erfreut sich bereits großer Beliebtheit, da die Regionalreisen bedeutend günstiger sind als mit dem Zug. Nun wird unweigerlich die Frage nach den Sicherheitsstandards der Busse gestellt. Dass die Eisenbahn allerdings auch keine hundertprozentige Sicherheit bietet, zeigte sich am Donnerstag, als ein Regionalzug 19 Kilometer lang ohne Bremsen durch die Normandie donnerte. Nach einem Zusammenprall mit zwei Kühen auf den Geleisen war das elektronische Zugsytem ausgefallen. Bei der Fahrt durch einen Bahnhof richtete der Zug Schäden an. Dem Lenker gelang es in einer Steigung, den Zug zu stoppen und mit Blöcken sein Zurückrollen zu verhindern. Opfer waren in diesem Fall keine zu verzeichnen.
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Betrüger wollen damit Nutzerdaten sammeln – nicht erste falsche Todesmeldung zu diesem Zweck. Auf Facebook versuchen Übeltäter wieder einmal, eine gefälschte Todesmeldung zu lancieren. Dieses Mal ist es der beliebte ProSieben-Moderator Stefan Raab, der wegen zu großen Stresses Suizid begangen haben soll. Nähere Informationen gibt es hinter einem Link. Dieser dient jedoch nur dazu, Nutzerdaten für betrügerische Zwecke zu sammeln. Die Cyberkriminellen geben sich allerdings große Mühe, authentisch zu wirken, wie das Portal Mimikama berichtet. So scheint es, als ob die Statusmeldung von der offiziellen ProSieben-Webseite stammt. Die Masche hat bereits Tradition: So wurde vor etwas mehr als einem Jahr vermeldet, dass Schlagerstar Andreas Gabalier bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Eine Versicherungswebsite behauptet außerdem, Western-Ikone Bud Spencer wäre gestorben – und schaffte damit über 12.000 Shares. Die Falschmeldungen zeigen auch, wie viele Nutzer Nachrichten weiterverbreiten, ohne auf authentische Quellen zu achten oder sie durch klassische Medienseiten zu überprüfen.
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Prüfung durch Kartellgericht könnte fünf Monate dauern. Wien/Gumpoldskirchen – Die Kartellwächter knüpfen sich den von Novomatic geplanten Casinos-Deal näher vor. Für ihre heutige Entscheidung, den Antrag der Novomatic auf die Mehrheitsübernahme der Casinos einer vertieften Prüfung zu unterziehen, hat die Wettbewerbsbehörde formale Bedenken geltend gemacht. Es geht um die Sicherstellung von Wettbewerb am stark regulierten Glücksspielmarkt und auch um offene Rechtsfragen. Laut BWB (Bundeswettbewerbsbehörde) ist u.a. der gerichtsanhängige Rechtsstreit zwischen den beiden Zusammenschlusswerbern an den Casinos berücksichtigt worden. Neben der Novomatic will auch eine tschechische Gruppe die Casinos-Mehrheit. Die Tschechen berufen sich auf Vorkaufsrechte, die sie via Anfechtungsklage durchzusetzen versuchen. Das Kartellgericht hat nun fünf Monate Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Diese Frist könne auf Antrag auf sechs Monate verlängert werden, so die BWB am Mittwochabend. Novomatic hat wie berichtet den geplanten Erwerb im Dezember angemeldet. Sie will mehr als 25 Prozent der Casinos-Anteile sowie indirekt mehr als 25 Prozent der Anteile an den Lotterien – diese gehören ebenso zum Casinos-Konzern – erwerben. Damit hätte Novomatic die Kontrolle über die Casinos. Neben dem niederösterreichischen Konzern spitzt auch ein tschechisches Konsortium um die Milliardäre Karel Komarek und Jiri Smejc auf die Mehrheit bei den Casinos. Sie haben ihr Vorhaben ebenfalls bei der BWB angemeldet. Da endet die Entscheidungsfrist am 17. Februar. Die Austrian Gaming Holding (AGH) der Tschechen will auf 50,82 Prozent der Casinos-Aktien kommen. Hintergrund ist die derzeit komplizierte Eigentümerstruktur der Casinos Austria. Jene Aktionäre, die über die Medial Beteiligungs-Gesellschaft miteinander verbunden sind und ihre Anteile loswerden wollen, haben diese großteils Novomatic zugesagt: Leipnik-Lundenburger Invest (LLI) und die UNIQA (beide gehören zum Raiffeisen-Reich). Weiters hat Novomatic einen Kaufvertrag über die Casinos-Anteile von der MTB Privatstiftung. In die Lotterien haben sich die Niederösterreicher bereits zu 23 Prozent eingekauft. Die Tschechen haben ebenfalls den Fuß in der Tür. Sie haben von der Vienna Insurance Group (VIG) die CAME Holding übernommen und halten 11,3 Prozent an den Casinos. Die CAME Holding ist Teil der Medial Beteiligungs-Gesellschaft. Die Casinos-Eigentümer haben gegenseitige Vorkaufsrechte, die in Syndikatsverträgen geregelt sind. Wie diese zu lesen sind, darüber entscheidet nun das Gericht. Raiffeisen will jedenfalls an Novomaticverkaufen. Die Staatsholding ÖBIB soll ebenfalls Novomatic favorisieren. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) rief die Kontrahenten am Dienstag via Kurier dazu auf, zum Wohl des Unternehmens den Streit zu beenden. Rechtsstreitigkeiten würden den Casinos-Konzern über Jahre lähmen (APA, 3.2.2016)
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Der Volkswagen-Konzern trotzt der Abgasaffäre und ist nun der weltgrößte Autohersteller – vor allem dank China. Wolfsburg – Inmitten der Abgasaffäre hat Volkswagen dank eines starken China-Geschäfts den Rivalen Toyota beim Absatz wieder überholt. Der Wolfsburger Konzern war damit im ersten Quartal der weltgrößte Fahrzeughersteller. Bei Toyota ging der Absatz in den ersten drei Monaten unter anderem wegen eines Produktionsstopps in einigen heimischen Fabriken nach einer Explosion um 2,3 Prozent auf 2,46 Millionen Stück zurück, wie die Japaner am Dienstag in Tokio mitteilten. VW hatte bereits Mitte April mitgeteilt, dass der Absatz konzernweit trotz der Probleme in den USA infolge des Skandals um manipulierte Abgastests um 0,8 Prozent auf 2,51 Millionen Stück geklettert war. Wachstumstreiber in den ersten drei Monaten des Jahres war vor allem ein starkes China-Geschäft. VW war bereits in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres an den Japanern vorbeigezogen, gab die Spitzenposition infolge des Diesel-Skandals aber wieder ab. Die Japaner waren 2015 mit 10,15 Millionen verkauften Fahrzeugen zum vierten Mal in Folge der weltweit größte Autohersteller. Nummer zwei war VW mit einem Absatz von 9,93 Millionen Stück. Nummer drei sowohl im vergangenen Jahr als auch im ersten Quartal war der US-Konzern General Motors, zu dem der deutsche Hersteller Opel gehört.
| 3Wirtschaft
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Sprachförderung im Kindergarten wird vom Bund künftig stärker gefördert, kündigte Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) in Vorarlberg an. Bregenz – 20 Millionen Euro wird der Bund jährlich für frühe Sprachförderung in den Bundesländern zur Verfügung stellen. Besser früh investieren als später teuer reparieren, begründete Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP) die Mittelaufstockung bei einem Besuch im Landhaus Bregenz. Für die Vorarlberger, in Sachen Integration aus Sicht des Ministers beispielgebend, bedeutet das eine Erhöhung von 250.000 auf eine Million Euro pro Jahr. Geld, das man vor allem in den Deutschunterricht und die Aus- und Weiterbildung von Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen stecken werde, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (VP). Ergänzt durch Landesmittel stünden künftig 1,5 Millionen Euro jährlich für die frühe Sprachförderung zur Verfügung. Wallner empfahl Kurz, das Vorarlberger Sprachscreening-Modell bundesweit zu übernehmen. Die umfassende Erhebung der Sprachkompetenz von Kindergartenkindern habe sich bewährt. Alle Vier- und Fünfjährigen, egal welcher Muttersprache, werden in Vorarlberg auf ihre Sprachentwicklung hin getestet. Zeigt ein Kind Auffälligkeiten, wird es zusätzlich gefördert. Für die Sprachförderung wurden 478 Pädagoginnen und Pädagogen zusätzlich ausgebildet. Regionale und kommunale Sprachfördernetzwerke unterstützen zudem Lehrende und Eltern. Sprachkurse sollen künftig auch Werte vermitteln, teilte Kurz mit. Die Vermittlung der Grundwerte österreichischer Rechtskultur, dritter Schwerpunkt im 50 Maßnahmen umfassenden nationalen Integrationsplan, soll auf Basis der Rot-Weiß-Rot-Fibel geschehen. Die Broschüre wird seit 2013 zur Vorbereitung auf die Staatsbürgerschaft eingesetzt. Wallner: Die Vermittlung von Werten wird von der Bevölkerung immer stärker eingefordert. Hier haben wir noch Nachholbedarf.
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Gunners wirken nach Horrorwochen "wie ein kleines Team" – Wenger bezeichnet Kritik an Mannschaft als "Farce". London – Nach dem Scheitern im FA-Cup-Viertelfinale droht Arsenal trotz eines Saisonbeginns nach Maß eine titellose Spielzeit. Für die im englischen Cup-Traditionsbewerb in den vergangenen beiden Jahren siegreich gebliebenen Gunners kam am Sonntag mit einem 1:2 im Heimspiel gegen Watford das Aus. Von Watfords Ersatztorhüter Heurelho Gomes gab es danach noch eine Breitseite. Sie wirken nicht unbedingt, als ob sie bald einen Titel holen, meinte der Brasilianer gegenüber ESPN. Der ehemalige Tottenham-Profi ging noch weiter: Wenn man Arsenal gegen bessere Mannschaften spielen sieht, wirken sie wie ein kleines Team. Gomes spielte dabei auch auf das Champions-League-Duell der Gunners mit Barcelona an. Am Mittwoch kann Arsenal im Achtelfinal-Rückspiel (0:2-Niederlage im Hinspiel) nur mehr Wunder vor dem Ausscheiden retten. Gegen Watford mit ÖFB-Teamverteidiger Sebastian Prödl setzte es für die Nordlondoner bereits die 13. Niederlage in dieser Saison. Dies sind bereits drei mehr als in der gesamten Vorsaison. In der Liga liegtArsenal als Dritter acht Zähler hinter Spitzenreiter Leicester City. Der wieder ins Zentrum des Unmuts einiger Fans gerückte Langzeittrainer Arsene Wenger bezeichnete die medial ausgeübte Kritik an dem Team und seiner Person als Farce. Arsenal hat Spiele zuvor verloren und wird auch in Zukunft wieder verlieren. Wir werden zusammenhalten und uns auf das nächste Spiel vorbereiten, sagte der Franzose. Per Mertesacker beklagtt die mangelhafte Chancenverwertung. Uns fehlen momentan die Tore in den richtigen Momenten. Wir spiele und spielen – und dann trifft der Gegner, zitierte der Londoner Guardian den 31 Jahre alten Deutschen.
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Wolfgang Brandstetter will Telefon- und SMS-Überwachung. Justizminister Wolfgang Brandstetter (ÖVP) will alle offene Fragen zur Terror-Prävention zunächst regierungsintern diskutieren. Man sei daher in Kontakt mit der SPÖ, um die etwaige Erweiterung der Möglichkeiten abzustimmen, hieß es am Montag in einem Statement . Weiterhin sprach sich der Justizminister für ein vernünftiges Maß an Vorratsdatenspeicherung aus. Bevor er die Vorschläge zur Terror-Prävention kommentiert, sollen sie intern diskutiert werden, so Brandstetter. Wir sind daher mit dem Koalitionspartner auch gerade in Abstimmung zu unseren Vorschlägen zu einer Erweiterung der Möglichkeiten einer zielgerichteten und besseren Telefon- und SMS-Überwachung über Internettelefonie, die Sinn macht. Die grundsätzliche Sinnhaftigkeit der Vorratsdatenspeicherung zur Bekämpfung terroristischer Straftaten steht für ihn außer Frage. Hier gelte es, eine Lösung zu finden, die mit der aktuellen Judikatur des Verfassungsgerichtshofs und des Europäischen Gerichtshofs kompatibel ist – so es nicht auf europäischer Ebene zu einer Lösung kommt. Der Justizminister hatte sich bereits in der Vergangenheit für eine Neuauflage der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen.
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Microsoft ändert Popup, Klick auf "X" verhindert Aktualisierung nicht mehr – Drittsoftware schafft Abhilfe. Ende Juli endet der Zeitraum, in dem Nutzer von Windows 7 und 8 ihr System kostenlos auf Windows 10 upgraden können. Ab dann sollen sie für die Aktualisierung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, den Vollpreis zahlen. Um sicher zu stellen, dass möglichst viele Nutzer auf das neue System umsteigen, setzt Microsoft nun allerdings auf fragwürdige Methoden. Schon länger wird Nutzern früherer Windows-Ausgaben ein Fenster eingeblendet, in dem das Upgrade angeboten wird. Dieses hat sich im Laufe der Zeit allerdings verändert. Eine weitere Neuerung stößt einigen Usern nun sauer auf. Das Fenster hat seit kurzem ein neues Design: Dieses listet, wann die Aktualisierung starten wird, ermöglicht aber eine Verschiebung oder einen Abbruch, sofern man den kleinen Link dazu unter dem Installationsdatum nicht überseht. Viele, die ein Update nicht wollen, klicken das Fenster routinemäßig mittels des entsprechenden X-Buttons in seiner Titelleiste einfach weg. Doch das verhindert nun die Aktualisierung nicht mehr. Wie PC World berichtet, wird nun auch dieser Klick als Zustimmung zur Aktualisierung gewertet. Das hat bei einigen Benutzern zu Verwirrung geführt, da ihr Rechner für sie unerwartet mit der Installation von Windows 10 begann. Der gleiche Fall kann eintreten, wenn das Fenster auftaucht, während der Nutzer gerade nicht vor dem Rechner sitzt, und der vorgesehen Upgrade-Zeitpunkt in der unmittelbaren Zukunft liegt. Wer auf Windows 7 oder 8.1 verweilen und auf das Upgrade verzichten will – etwa weil Inkompatibilitäten hinsichtlich wichtiger Programme oder Hardware zu befürchten ist – muss nun zu anderen Mitteln greifen. Software wie das GWX Control Panel ermöglicht es, den Zeitpunkt für das Upgrade selber beliebig festzulegen oder selbiges gar komplett zu unterbinden. Dazu zählt auch die Unterbindung des Upgrade-Popups. Windows 7 wird von Microsoft nicht mehr weiterentwickelt, erhält jedoch noch bis Mitte Januar 2020 Sicherheitspatches. Windows 8.1 bekommt laut Lifecycle-Übersicht noch bis Anfang 2018 grundlegenden Support und wird noch bis 2023 sicherheitstechnisch gepflegt.
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Erlag 45-jährig den Folgen eines Hirnschlags. Berlin – Es ist jetzt schon einige Jahre her, da schien die Epoche von Frank Sinatra und Sammy Davis jr. wiederaufzuerstehen, jene ferne Zeit, als Pop und Jazz und Entertainment virtuos zu einem charmanten Cocktail gemixt wurden. US-Sänger wie Harry Connick jr., später auch Michael Bublé und aus England kommend Jamie Cullum erweckten den Gestus jener Größen mit juvenilen, dem alten Standards-Repertoire zugeneigten Stimmen. Eine Nostalgiewelle wurde so wieder einmal Mode. Und wie ein Robbie Williams ins übergroße Sinatra-Repertoire zu schlüpfen suchte, so blieb der Trend auch in Deutschland nicht ohne Folgen. Trompeter Till Brönner versuchte sich als Sänger, und auch Roger Cicero konnte dieser jazzigen Nostalgiewelle zugeordnet werden. Cicero, der Deutschland 2007 beim Eurovision Song Contest vertrat (mit Frauen regiern die Welt), war mehr als ein Popsänger, der mit jazzigen Posen kokettierte. Er war live ein ernsthaft um das Genre und dessen Wesen bemühter Künstler, der sich mit heller Stimme aufs glatte Parkett des Scattens begab und so Risiko nahm. Als Songinterpret konnte der als Roger Marcel Cicero Ciceu 1970 in Berlin Geborene mitunter hochkarätig Stimmungen herbeizaubern. Lag ihm ein Song, wie etwa Van Morrisons Moondance, erschuf er einen Mix aus Leichtigkeit und Eindringlichkeit, der auf großes Einfühlungsvermögen schließen ließ. Cicero, der in dem Film Hilde an der Seite von Heike Makatsch spielte und 2012 mit der Single Für nichts auf dieser Welt den offiziellen DFB-Fansong zur Fußball-Europameisterschaft einsang, war also ein im Kommerz ebenso wie im ernsten Fach situierter Künstler. Roger Cicero ist, wie jetzt bekannt wurde, am Donnerstag an den Folgen eines Hirnschlags gestorben. Er wurde 45 Jahre alt.
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SKN-Verteidiger soll Liefering-Spieler beleidigt haben – Salzburger Klub zu Stellungnahme aufgefordert. Wien – Österreichs Fußball-Bundesliga wird wegen eines möglichen Rassismusvorfalls in der Ersten Liga aktiv. Betreffend der Vorwürfe gegen Andreas Dober, vermeintlich rassistische Äußerungen gegenüber einem Spieler des FC Liefering getätigt zu haben, wurde FC Liefering zur Stellungnahme bzw. Konkretisierung des Vorfalls aufgefordert, gab die Liga am Montag bekannt. Dober, der Routinier des SKN St. Pölten, soll beim Auswärtsspiel der Niederösterreicher am Freitag bei den Salzburgern (1:2) Gegenspieler Raphael Dwamena rassistisch beleidigt haben. Den Vorwurf äußerte Liefering-Trainer Thomas Letsch in einem Fernsehinterview. Der 19-Jährige aus Ghana war nach einem angedeuteten Kopfstoß gegen Dober ausgeschlossen und für zwei Spiele gesperrt worden. Dieser hatte bereits am Freitagabend mit einer Stellungnahme auf Facebook gekontert: Ich habe nie ein rassistisches Wort gegenüber meinem Lieferinger Gegenspieler verwendet! Ich finde es eine bodenlose Frechheit, dass man mir das unterstellt! Sowas gehört weder auf den Fußballplatz noch sonst irgendwohin, schrieb Dober. Bis Montagabend hatte die Liga noch keine Stellungnahme vonseiten der Lieferinger vorliegen.
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Das Bund-Länder-Papier lässt viele Fragen bewusst offen. DER STANDARD beantwortet ein paar. Frage: Kann ein Bundesland eine AHS zur Teilnahme an einer Gesamtschulmodellregion zwingen? Antwort: Ja, so ist es im Reformpapier vorgesehen. In einer Modellregion sind alle Schulen der Region eingebunden. Wenn alle wirklich alle sein sollen, dann müssen sie zur Teilnahme an einer Modellregion für eine gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen verpflichtet werden können. Freiwillig könnte es schon jetzt solche Modellregionen geben – mit einer entscheidenden Hürde: Alle Schulpartner – Eltern (pro Schüler ein Erziehungsberechtigter) und Lehrer/-innen – müssen jeweils mit Zweidrittelmehrheit zustimmen. Sagt eine Gruppe nein, ist der Schulversuch geplatzt. Der Reformplan sieht künftig nur noch beratende Einbindung der Schulpartner vor. Frage: Gibt es in Österreich Bezirke ohne AHS-Standort? Antwort: Laut AHS-Lehrergewerkschaftschef Eckehard Quin (FCG) gibt es Wien, Tirol, Vorarlberg und Salzburg keinen einzigen Bezirk ohne AHS. Im Burgenland und in Kärnten findet sich in zwei Bezirken kein Gymnasium, in Ober- und Niederösterreich ist je ein Bezirk ohne Gymnasium und in der Steiermark haben vier Bezirke keinen AHS-Standort. Die laufende Gesamtschulregion im Zillertal ist insofern etwas speziell, als es dort ohnehin kein Gymnasium gibt. Frage: Muss eine Gesamtschulmodellregion miteinander verbundene bzw. benachbarte Bezirke umfassen, oder sind auch verstreute Bezirke möglich, die man zusammengefasst? Antwort: Laut Regierungsplan soll das jeweilige Land beim Bund einen Vorschlag plus Konzept, wie die Modellregion gestaltet sein soll, einbringen. Im Bildungsministerium geht man davon aus, dass alle relevanten Stakeholder sicherlich eingebunden werden. Der Bund bzw. das Bildungsministerium muss genehmigen. Frage: Was sagt die AHS-Lehrergewerkschaft zur geplanten Zwangsverpflichtung zur Gesamtschule? Antwort: AHS-Gewerkschaftsvorsitzender Quin hält es für nicht sinnvoll, welchen Schulversuch auch immer gegen den Willen der Betroffenen durchzuziehen, weil der dann auch pädagogisch zum Scheitern verurteilt ist. Wenn die betroffenen Schulpartner aber so wie derzeit mit Zweidrittelmehrheit gemeinsam sagen, sie wollen das, dann bin ich der Letzte, der sage, die sollen das nicht. Frage: Hat ein begrenztes Gesamtschulmodell überhaupt Sinn? Was wird man daraus ableiten können? Antwort: Modellregionen werden vermutlich nicht die gewünschten Erkenntnisse bringen, sagt der Bildungsforscher Stefan Hopmann (Uni Wien). Von einer Modellregion auf ein theoretisch flächendeckend eingeführtes Gesamtsystem schließen zu wollen, mache wissenschaftlich wenig Sinn. Ob es Ausweicheffekte geben wird, wird davon abhängen, wie die konkreten Modellregionen von den Ländern gestaltet werden, ob sie Schlupflöcher bieten für jene Eltern, die ihr Kind unbedingt in die AHS schicken wollen. In Wien wird das verkehrstechnisch sicher leichter möglich sein als in einem großen Bundesland. Frage: Warum ist die Frage, ob der Bund oder die Länder die Lehrer verwalten, in der Praxis wichtig? Antwort: Das Hauptproblem bisher ist vor allem, dass die unterschiedliche Verwaltung – hier die Länder, die derzeit die Pflichtschullehrer/-innen in ihrem Bundesland verwaltet haben, dort der Bund, dem die Bundesschulen unterstehen – unterschiedliche Verrechnungs- und Informationssysteme haben. So sind die Geldflüsse für den Bund, der am Ende immer alles finanziert, nur schwer oder gar nicht nachvollziehbar. Wer über die Lehrer/-innen bestimmt, hat letztlich auch die Hand darauf, wie und ob bildungspolitische Reformen realisiert werden können, denn das Personal ist eine zentrale Ressource zur Gestaltung von Schule. Frage: Künftig erfolgt die Verrechnung aller Lehrer/-innen über das Bundesrechenzentrum. Wie ist das derzeit organisiert? Antwort: Derzeit werden nur die Bundeslehrer/-innen über das Bundesrechenzentrum abgerechnet, während die Lehrer/-innen in den Pflichtschulen (Volks-, Haupt-, Neue Mittel-, Polytechnische, Sonder- und Berufsschulen) neunmal unterschiedlich je nach Bundesland abgerechnet werden – was Teil des Problems der Intransparenz der Finanzierung ist, das nun behoben werden soll. Frage: Die schulischen Öffnungszeiten sollen künftig gemeinsam mit den Schulpartnern festgelegt werden – mit welchen Mehrheiten? Antwort: Aus dem Bildungsministerium heißt es dazu, die Frage der Entscheidungsfindung ist derzeit noch nicht in Stein gemeißelt bzw. fixiert. Derzeit entscheidet das partnerschaftliche Gremium vor Ort mit Zweidrittelmehrheit. Es gebe viele Rückmeldungen, die dahin gehen, dass es mit einfacher Mehrheit beschlossen werden soll. Dieses Thema ist auf dem Weg zur Gesetzeswerdung der Bildungsreform zu gestalten. Frage: Die Direktoren sollen im Einvernehmen mit der Schulbehörde die Lehrer aussuchen? Was heißt das? Antwort: Ziel des Regierungsplans ist es, dass sich die Schule die Lehrer/-innen aussuchen kann, die am besten für den Standort passen, heißt es im Ministerium. Aufgrund der unterschiedlichen Schulschwerpunkte haben die Schulen unterschiedlichen Personalbedarf, aus Sicht der Lehrer/-innen könnte man sagen, sie kommen auf einen Arbeitsmarkt, auf dem sie ihre jeweiligen Kompetenzen anbieten können. Frage: Im Rahmen der Autonomie sollen die Direktoren bis zu fünf Prozent pädagogisches Lehrpersonal in Supportpersonal umwandeln können. Was bedeutet das konkret? Antwort: Die Lehrergewerkschaft fordert schon lange mehr Supportpersonal, das scheitert bisher am Geld. Künftig können Direktoren intern umschichten, indem sie einzelne Lehrerposten einsparen und stattdessen Schulpsychologen oder Sozialarbeiter einstellen. Wie soll das gehen? Da sie bei der Klassenbildung flexibler sein sollen, könnte durch größere Klassen der Lehrerbedarf sinken und Geld für andere Schuljobs frei werden. Frage: Warum sind überhaupt noch so viele Reformbereiche ungeklärt? Antwort: Weil für Teile der geplanten Bildungsreform eine Verfassungsmehrheit notwendig ist, die Regierung im Parlament also zumindest die Zustimmung der FPÖ oder der Grünen braucht, um eine Zweidrittelmehrheit zu bekommen. Nach den Verhandlungen ist also vor den Verhandlungen.
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Zuletzt befeuerte der Entertainer selbst Spekulationen über einen Senderwechsel – und relativierte umgehend. Berlin – Es ist nicht übertrieben zu sagen, der deutsche TV-Satiriker Jan Böhmermann habe Geschichte geschrieben. Und auf jeden Fall wochenlang für Aufregung gesorgt, für eine Staatsaffäre, eine einstweilige Verfügung, einen drohenden Prozess wegen Beleidigung und eine umfangreiche Debatte zur Frage, was Satire darf und was nicht. Ganz abgesehen davon, dass er zwischenzeitlich unter Polizeischutz stand und rund vier Wochen im Fernsehen pausierte. Zwei Monate ist es inzwischen her, dass er sein umstrittenes, viel kritisiertes Gedicht Schmähkritik in seiner ZDFneo-Sendung Neo Magazin Royale vorgetragen und damit eine Kette von Reaktionen ausgelöst hat, die nicht absehbar waren. Zu Ende ist die Böhmermann-Affäre noch nicht. Was bleibt? Als der Grimme-Preisträger Böhmermann (35) am 31. März die Verse über den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan vorlas, hat vermutlich niemand geahnt, wie hoch die Wellen bald danach schlagen würden. Und als das ZDF am Tag darauf mitteilte, der Beitrag entspreche nicht den Ansprüchen, die der Sender an die Qualität von Satiresendungen stelle, und man werde ihn nicht wiederholen, gab es in den sozialen Medien noch Diskussionen, ob das alles nur ein Fake sei – zwischen Böhmermann und dem Sender abgesprochen. Schließlich war es der 1. April. Und Fakes gehören bei Böhmermann zum Konzept. Spätestens als die Staatsanwaltschaft Mainz ein Ermittlungsverfahren einleitete, war allerdings klar, dass es bei Böhmermanns Gedicht um mehr als einen Aprilscherz ging. Die türkische Regierung verlangte rechtliche Schritte gegen Böhmermann vor dem Hintergrund des Paragrafen 103 des deutschen Strafgesetzbuches, der ausländische Staatsoberhäupter und Regierungsmitglieder vor Beleidigung schützen soll. Zu den bleibenden Folgen der Böhmermann-Affäre könnte die Abschaffung dieses Paragrafen zur Majestätsbeleidigung gehören, für die sich inzwischen auch die deutsche Regierung stark macht. Und sonst? Joan Bleicher, stellvertretende Direktorin des Instituts für Medien und Kommunikation der Universität Hamburg, sieht die Folgen der Böhmermann-Affäre ausgesprochen kritisch: Sie hält es für wahrscheinlich, dass Comedians und Kabarettisten nun vorsichtiger und unpolitischer werden und sich aus Angst vor negativen Konsequenzen auf Gags zurückziehen, bei denen jemand auf einer Bananenschale ausrutscht. Bestimmte Sachen traut man sich nicht mehr. Die Diskussion, was Satire darf, habe sich verändert, angesichts der Erfahrung, dass strafrechtliche Folgen nicht auszuschließen seien. Die Devise Satire darf alles gilt nicht mehr. Keine gute Entwicklung, findet Bleicher. Bernhard Pörksen, Medienwissenschaftler an der Universität Tübingen, glaubt, dass die Böhmermann-Affäre als Lehrbeispiel der Erregungsdynamik im digitalen Zeitalter in Erinnerung bleiben wird: Gute und schlechte Witze, schlichte Beleidigungen und die Schmähsatire auf einem Spartensender lassen sich heute blitzschnell verbreiten, sie sind mit einem Mal global sichtbar, argumentiert Pörksen. Das heißt: Der Resonanzraum für Satire und Schmähkritik ist die Weltbühne des Internet. Das mache der Fall eindrücklich klar. Die Diskussion um Böhmermanns Gedicht habe auch gezeigt, dass das digitale Zeitalter eines der medial verursachten Daueraufregung sei. Was an einem Ort der Welt achselzuckend akzeptiert wird, wird anderswo als furchtbare Erniedrigung betrachtet, als entsetzliche Beleidigung, die man unter keinen Umständen hinnehmen kann. Alles, was gesagt wird, kann plötzlich in anderen Zusammenhängen wieder auftauchen – und zum Anlass für Wut und Entrüstung werden. Ob Böhmermann abgesehen von Wut und Entrüstung auch noch mit einer Anklage wegen Beleidigung konfrontiert wird, ist zwei Monate nach seiner Dichterlesung offen. Und wie so ein Prozess wohl ausgeht, erst recht. Und noch ein Fragezeichen: In seiner jüngsten Neo Magazin Royale-Sendung hat Böhmermann zu seinem Gast Steven Gätjen gesagt: Du hast gerade den Sprung geschafft vom Privatfernsehen zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Ich hab ja demnächst vor, das andersrum zu machen. Will er das ZDF verlassen? Er ergänzte dann allerdings sofort: Nein, ist ein Spaß. An diesem Donnerstag ist Neo Magazin Royale noch einmal zu sehen – danach ist Sommerpause. Das ZDF hält fest, dass Böhmermanns Neo Magazin Royale am 25. August fortgesetzt werde, teilte das ZDF in Mainz am Montag auf Anfrage mit.
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Erster ÖSV-Saisonsieg – Vier Österreicher in den Top Ten – Deutscher Frenzel vorzeitig zum vierten Mal Gesamtsieger. Val di Fiemme – Das Val di Fiemme hat sich einmal mehr als idealer Boden für Bernhard Gruber erwiesen. Nach fehlender Konstanz im bisherigen Winter wiederholte der 33-Jährige dort am Samstag seinen Vorjahreserfolg und feierte seinen sechsten Weltcupsieg, den ersten eines ÖSV-Kombinierers in der Saison. An gleicher Stelle war der Salzburger 2013 zweifacher Vize-Weltmeister geworden. Eric Frenzel ist Gesamtsieger. Bei der WM 2015 in Falun hatte Gruber mit Gold sein achtes Edelmetall bei einem Großereignis erobert, nun erhöhte er im Fleimstal auch sein Erfolgskonto im Weltcup. Das war ein sensationeller Tag, freute sich der Gasteiner. Als Erster über die Ziellinie zu laufen ist so ein sensationelles Gefühl. Ich bin überglücklich. Als Zweiter des Springens mit 21 Sekunden Rückstand auf Saison-Dominator Eric Frenzel in den 10-km-Langlauf gestartet, überholte Gruber den siebenfachen Saisonsieger noch vor der Halbdistanz und lief in der Folge auf der tiefen und langsamen Loipe mit viertbester Zeit unangefochten zum Sieg. Ich habe mir gedacht, das gibt es nicht, dass der Eric nicht mithalten kann, und mir gesagt, lauf dein Rennen, zieh es durch. Den Grundstein hatte er schon im Springen gelegt, das zuletzt mehrfach seine Achillesferse gewesen war. Ich habe auf der Schanze mit Christoph Bieler (Sprungtrainer, Anm.) gut gearbeitet und mich zurückgekämpft. Die Sprünge kommen jetzt selbstverständlicher, meinte der Athlet des SC Bischofshofen zufrieden. Frenzel hatte als Zweiter 37,5 Sekunden Rückstand auf Gruber, der Norweger Jörgen Graabak lag als Dritter und bester Läufer (nach 14. Platz im Springen) schon 46 Sekunden zurück. Weil Akito Watabe wegen Erkrankung im Val di Fiemme pausieren muss, steht Frenzel zum vierten Mal in Folge als Gesamtsieger fest. Der 27-Jährige, der in den letzten drei Bewerben nicht mehr einzuholen ist, stellte damit den Rekord des Finnen Hannu Manninen ein. Gruber erreichte nach dem zweiten Rang von Chaux-Neuve seinen zweiten Saison-Podestplatz. Auch mannschaftlich präsentierte sich das mit Top-Material ausgestattete Team von Cheftrainer Christoph Eugen sehr stark. Lukas Klapfer (+56,7) wurde nach zweitbester Laufzeit Fünfter, Mario Seidl (1:21,8) Siebenter und Wilhelm Denifl (1:25,2) Neunter. (APA, 27.2.016) Ergebnisse Kombi Val di Fiemme 1. Bernhard Gruber (AUT) 30:59,7 Minuten (2./4.) – 2. Eric Frenzel (GER) 37,5 Sekunden zurück (1./19.) – 3. Jörgen Graabak (NOR) 46,0 (14./1.) – 4. Magnus Krog (NOR) 52,2 (10./3.) – 5. Lukas Klapfer (AUT) 56,7 (13./2.) – 6. Fabian Rießle (GER) 1:20,2 (8./11.) – 7. Mario Seidl (AUT) 1:21,8 (5./15.) – 8. Jan Schmid (NOR) 1:24,2 (12./9.) – 9. Wilhelm Denifl (AUT) 1:25,2 (11./10.) – 10. Magnus Moan (NOR) 1:28,1 (15./5.). Weiter: 13. Philipp Orter 1:47,8 (18./8.) – 14. Lukas Greiderer 2:04,7 (25./7.). Nicht angetreten: David Pommer (alle AUT), Akito Watabe (JPN), beide erkrankt. Weltcup-Gesamtwertung: 1. Frenzel 1.207 (vorzeitig Gesamtsieger) – 2. A. Watabe 984 – 3. Rießle 874 – 4. Graabak 683 – 5. Johannes Rydzek (GER) 605 – 6. Gruber 543. Weiter: 8. Klapfer 446 – 16. Seidl 266 – 17. Orter 250 – 19. Denifl 205 – 30. Franz-Joef Rehrl 86 – 35. Pommer 51 – 36. Greiderer 49 – 37. Steindl 47 Nationencup: 1. Deutschland 3.793 – 2. Norwegen 3.234 – 3. Österreich 2.282.
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Die Mitarbeiter der vor der Pleite stehenden AGO arbeiten für den Krankenanstaltenverbund und fürs AKH in Wien. Wien – Am Freitag wird der Aufsichtsrat des Wiener Personalverleihers AGO (Akademischer Gästedienst in Österreich) über das weitere Vorgehen entscheiden – nächste Woche wird wohl Geschäftsführer und Miteigentümer Michael Gross den Insolvenzantrag stellen. Von den 278 betroffenen Mitarbeitern arbeitet der allergrößte Teil im Gesundheitsbereich: 100 Leute direkt für den Krankenanstaltenverbund (KAV) und weitere 120 im Wiener AKH, und da wiederum in der IT. Laut KAV suche man Lösungen, um den AGO-Mitarbeitern zu helfen, wie es heißt: Die im KAV eingesetzten AGO-MitarbeiterInnen leisten, teils schon lange, sehr wertvolle Arbeit, auf die der KAV auch in Zukunft nicht verzichten möchte. Sie alle sind wichtige Teile der Teams. Laut KAV sucht man Lösungen, um den AGO-Mitarbeitern zu helfen, man könne auf ihre wertvolle Arbeit auch in Zukunft nicht verzichten., wie es heißt. Laut KAV-Sprecherin brauche man aber noch dringend gesicherte Informationen darüber, ob und wann tatsächlich ein Insolvenzverfahren eingeleitet wird. In den Jahren 2010 bis 2012 waren mehr als 1000 AGO-Mitarbeiter ans AKH verliehen, Putzkräfte, Stations- und IT-Mitarbeiter. Ende 2014 hat AGO allerdings den Großteil der Leute gekündigt – dem ist ein Strafverfahren gegen drei frühere Spitzenbeamte der Gemeinde Wien und ein verlorener Auftrag vorausgegangen. Den Staatsdienern wurde vorgeworfen, sie hätten der AGO als Nicht-Bestbieter Aufträge zugeschanzt, die Rede war von Festen, bei denen die Absprachen getätigt worden seien. Korruptionsverdacht Der Strafprozess wurde im vorigen März beendet: mit drei Freisprüchen. Mitarbeiter oder Miteigentümer der AGO waren von dem Strafverfahren nicht betroffen. Die Vergabe des Auftrags, auf dessen Basis derzeit 100 AGO-Leute im AKH arbeiten, erfolgte während dieser Turbulenzen. Der Auftrag war von der Bundesbeschaffungsagentur ausgeschrieben worden, AGO bekam den Zuschlag 2013, erklärt AGO-Chef Gross. Der Verleih der Leute in Unternehmen der Stadt Wien könnte die AGO (bzw. im Pleitefall deren Masse) allerdings noch teuer zu stehen kommen. Denn gemäß einem Urteil des Obersten Gerichtshofs (OGH) stehen auch Leiharbeitern jene Nebengebühren zu, die die Stadt Wien ihren direkten Mitarbeitern zahlt. Also etwa Zulagen für Arbeit an Feiertagen, Nachtarbeit oder sogenannte Schmutzzulagen. Gemäß Arbeitskräfteüberlassungsgesetz müsse AGO das nachzahlen, weiß auch Gross – allenfalls könne er sich dann aber am Beschäftiger (AKH, bwz. KAV) schadlos halten. Um wie viel Geld es da geht, weiß der Personalverleiher noch nicht, die Vorsorgen, die AGO dafür gebildet habe, seien aber nicht hoch genug. Eine Frage, die wohl den Insolvenzverwalter beschäftigen wird. AGO-Geschäftsführer Gross vermittelt übrigens auch Arbeiter für den Logistikbereich – allerdings in einer anderen Gesellschaft, der Wiener Ecostaff GmbH. Selbige beschäftigt rund 150 Leute und gehört zu 100 Prozent Gross. Ecostaff ist laut seiner Darstellung stabil unterwegs. Die von der Pleite bedrohte AGO gehört zu 75 Prozent der Wiener SLG Holding GmbH, der Rest Alexander Lachmuth und Bernhard Stromberger. Die SLG gehört zu je einem Drittel Michael Gross, Heinrich Lachmuth und Ludwig Thomas Stromberger.
| 3Wirtschaft
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Das leistungsstärkere Modell Xperia X Performance kommt auch nach Österreich. Es hat sich am Smartphone-Markt eingependelt, dass die bekannten Hersteller jährlich zumindest ein neues Highend-Flaggschiff herausbringen. Eine echte Innovation gelingt nur selten. Sony hat erst im vergangenen September auf der IFA mit dem Xperia Z5 Premium das erste Smartphone mit 4k-Display vorgestellt und damit für einiges Staunen gesorgt. Nur wenige Monate später folgt mit dem Xperia X das nächste Smartphone, das der japanische Hersteller als Topmodell anpreist. Die Neuerungen sind allerdings verhalten. Der WebStandard konnte das Gerät auf dem Mobile World Congress ausprobieren. Das Display des Xperia X ist zweifellos gut, die ultrahohe Auflösung von 4k bleibt aber dem Z5 Premium vorbehalten. Der 5 Zoll große Screen kommt nur auf Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel. Damit liegt es auch hinter den aktuell vorgestellten neuen Flaggschiffen von Samsung und LG, die Quad-HD bieten. Für alle, denen die Akkuleistung wichtiger ist, eine gute Nachricht. Das X soll zwei Tage bei normaler Nutzung halten, wie Sony verspricht. Nachgeprüft werden konnte das auf der Messe nicht. Wer jedoch auf eine besonders hohe Auflösung für Virtual Reality-Brillen hofft, wird wohl eher bei anderen Herstellern fündig. Ebenfalls verzichtet Sony im Gegensatz zu früheren Modellen auf ein wasserdichtes Gehäuse beim Xperia X. Am Stand von Sony erklärt eine Mitarbeiterin, dass dieses Feature in Europa nicht so sehr nachgefragt gewesen sei wie in Asien. Daher habe sich Sony entscheiden ein zweites Modell mit dem Namenszusatz Performance für den asiatischen Markt zu entwickeln. Dabei waren Sonys Geräte unter den ersten Smartphones und Tablets, die vollständig unter Wasser getaucht werden konnten und einige Zeit lang damit auch ein Alleinstellungsmerkmal aufwiesen. Auch beim Prozessor setzt Sony auf keine Neuheit – es kommt der Snapdragon 810 zum Einsatz wie beim Z5. Auch hier ist das Performance-Modell wieder besser dran: in ihm werkt schon die neuere CPU Snapdragon 820 wie in anderen Android-Flaggschiffen. Bleibt abzuwarten wie sehr sich die Leistung beider Modelle beispielsweise bei aufwändigen Games unterscheidet. Weniger Zurückhaltung legt Sony hingegen bei der 23-Megapixel-Kamera an den Tag. Sie verfügt nun über einen neuen Autofokus, der speziell bei sich schnell und unvorhersehbar bewegenden Objekten eine Stärken ausspielen soll. Denn das System soll vorausberechnen können, wo sich ein bewegtes Objekt befindet, wenn man auf den Auslöser drückt. Eine vielversprechende Funktion für alle, die beispielsweise spielende Katzen scharf fotografieren wollen. Dabei tippt man das Objekt auf dem Display an, das man scharf fotografieren will. Im Test zeigt sich der Fokus auf dem Demogerät dann nicht ganz so vorausschauend, schaffte es aber doch einem wild durch die Gegend rollenden Ball scharf einzufangen. Auch sonst gelingen mit dem Xperia X gute Fotos, soweit es im kurzen Hands-on auf dem Display zu erkennen war. Für Selfies verbaut Sony eine 13-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite. Bei der Software – es kommt Android 6.0 Marshmallow zum Einsatz – passt Sony wie üblich hier und da etwas an. Der Fokus liegt auch hier auf den eigenen Kameraentwicklungen. Wie Samsung neigt Sony aber ebenfalls dazu, die App mit Filtern, Einstellungen und Features etwas zu überladen. Sonys Xperia X hinterlässt einen durchaus soliden ersten Eindruck, wirklich hervor sticht es aus der Masse von Highend-Androiden aber nicht. Die Kamera ist ein Highlight, ansonsten nähert sich die Ausstattung fast schon der Mittelklasse an. Immerhin liegt auch der Preis mit 599 Euro etwas unter dem Niveau anderer Flaggschiffe. (Birgit Riegler aus Barcelona, 23.2.2016) Update, 24.02., 14:45 Uhr: Wie Sony mitgeteilt hat, wird das Xperia X Performance – entgegen der Aussage von Mitarbeitern am Messestand – auch in Österreich angeboten werden.
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Drehkreuze, Personen- und Gepäckkontrollstellen noch ausständig – Noch Gespräche mit Zaungegnern. Spielfeld – Der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler, hat sich am Freitag den Fortschritt beim Bau des Grenzmanagementsystems in Spielfeld angesehen. Die vier Meter hohen Zäune in der Kernzone waren fertig, nun folgen noch weitere Container für die Registrierung sowie das Aufstellen von Drehkreuzen, Personen- und Gepäckkontrollstellen. Bis Jahresende soll alles betriebsbereit sein. Die Einreisestelle für Flüchtlinge soll sukzessive in Betrieb gehen und bis 11.000 Menschen in 24 Stunden empfangen, registrieren und kontrollieren, sagte Kogler. Mit dem Leitsystem könnten 100 Prozent der Einreisenden überprüft werden. Bildschirme mit Symbolen und Uhren sowie Informationen in mehreren Sprachen wie etwa Farsi, Arabisch und Englisch sollen den Flüchtlingen mehr Orientierung als bisher bieten. Laut Projektleiter Josef Reich ist in Sachen Lücken im Zaun auch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Mit Winzer Erich Polz glaube er, sich noch einigen zu können. Landespolizeidirektion Josef Klamminger führe persönlich auch noch Gespräche mit Anrainern, die sich gegen den Zaun wehren. Konkret gehe es um 210 Meter auf Polz Gründen sowie um acht Meter beim Grazer Ex-ÖVP-Stadtrat Helmut Strobl. Sollte man sich mit Polz doch noch einigen, schloss Reich jedenfalls Rodungen bei Weinstöcken aus. In punkto Zaun zeigte sich Reich überzeugt, dass die 2,5 Meter ihren Zweck erfüllen werden. Dass sie leicht zu überwinden seien, glaube der Projektleiter nicht, weil das vorliegende Werk im Vergleich zu einem gewöhnlichen Maschendrahtzaun wackeliger konstruiert ist und unten nachgibt. Das mache ein Klettern schwieriger: Außerdem ist ein einzelner, der über den Zaun will, kein Problem, den fangen wir schon ein. Bei mehreren Flüchtlingen hilft der Zaun auch mit 2,5 Metern, versicherte Reich. Am Freitag waren in Spielfeld – wie schon am Mittwoch und am Donnerstag – keine Flüchtlinge angekommen. Mit Jahresbeginn sollen alle Schutzsuchenden in Spielfeld mit Foto und Fingerabdrücken registriert werden. Mit Metalldetektoren werden die Flüchtlinge und ihr Gepäck auf mögliche unerlaubte Gegenstände kontrolliert. Je Container werden zwei Registrierungsplätze eingerichtet. In den dahinterliegenden Zelten des Roten Kreuzes werden die Menschen wie bisher versorgt, bekommen zu Essen und können sich ausruhen. Das Fassungsvermögen der Zelte bleibt mit etwa 4.000 gleich wie in den Wochen zuvor.
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CNN: 50 Tonnen Munition aus Flugzeugen abgeworfen. Damaskus – Die Kurden im Norden Syriens haben von den USA Waffen für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekommen. Die Lieferung sei vor kurzem bei den Kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) eingetroffen, bestätigte ein Militärvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Der US-Fernsehsender CNN berichtet, amerikanische C-17-Transporter hätten 112 Paletten mit insgesamt 50 Tonnen Kleinwaffenmunition und Handgranaten abgeworfen. Alle abgeworfenen Güter seien bei den vorgesehenen Empfängern angekommen. Kurden-Sprecher Idriss Nassan sagte der Deutschen Presse-Agentur: Die USA haben versprochen, Waffen zu liefern und ihre Luftangriffe zu verstärken, um den Kämpfern am Boden zu helfen. Das kurdisch-arabische Bündnis wird von den USA unterstützt wird. Ein Vertreter des US-Militärs sagte Reuters, das Bündnis werde auf die IS-Hochburg Raqqa vorstoßen. Der YPG sind mit amerikanischer Hilfe beträchtliche Geländegewinne gegen den IS im Norden Syriens gelungen. Durch das Bündnis mit den arabischen Gruppen sollen auch Sorgen zerstreut werden, die YPG habe nur kurdische Interessen im Sinn. Das Bündnis und die Waffenhilfe sind das Ergebnis eines amerikanischen Strategiewechsels in der Syrienpolitik. US-Medien hatten berichtet, Washington wolle im Nordosten Syriens eine Truppe von mehr als 20.000 Kurden und bis zu 5.000 Arabern fördern. Das Programm zur Ausbildung moderater Rebellen außerhalb Syriens haben die USA nach mehreren Fehlschlägen hingegen aufgegeben. Der NATO-Partner Türkei sieht die Allianz der USA mit der YPG jedoch kritisch, weil sie die Bildung eines Kurdenstaates an ihrer Südgrenze befürchtet. Sie betrachtet die Volksschutzeinheiten zudem als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei PKK. Die Kurden kontrollieren mittlerweile einen Großteil der Grenze zur Türkei. Dort haben sie eine selbstverwaltete Zone errichtet. Den IS vertrieben die Kurden unter anderem aus Kobane. Für die Verteidigung der Grenzstadt hatte die YPG zuletzt im Herbst vergangenen Jahres Waffen von den USA erhalten. Die UNO startete unterdessen einen neuen Vermittlungsversuch zwischen den USA und Russland, um den Konflikt zu beenden. UNO-Vermittler Staffan des Mistura sagte bei einer Pressekonferenz in Genf am Montag, er werden in Moskau und in Washington versuchen, die beiden Staaten zu neuen Gesprächen über ein gemeinsames Vorgehen zu bewegen. Die Europäische Union fordert inzwischen von Russland ein sofortiges Ende von Luftschlägen gegen die moderate Opposition in Syrien. Die jüngsten militärischen Angriffe, die nicht auf den Islamischen Staat (IS) und andere Terrorgruppen zielen (...), geben Anlass zu tiefer Besorgnis und müssen sofort eingestellt werden, heißt es in einer Erklärung der EU-Außenminister. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier will gegen Ende der Woche in Teheran und Riad für ein gemeinsames Vorgehen der beiden verfeindeten Regionalmächte werben. Russland wies die Vorwürfe der EU-Staaten erneut zurück. Alle wissen schon lange sehr gut, dass Russland den Islamischen Staat und andere Terrororganisationen bombardiert und nicht die Opposition, betonte Vize-Außenminister Alexej Meschkow der Agentur Interfax zufolge. Russland hatte vor fast zwei Wochen in Syrien mit Luftangriffen begonnen und unterstützt damit eine Offensive des Regimes gegen ein Bündnis moderater und radikaler Rebellen. Die syrische Armee und ihre Verbündeten – darunter Kämpfer der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah – konnten nördlich der Stadt Hama vormarschieren. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle drangen sie in den Süden des strategisch wichtigen Ortes Kafr Nabudah ein. Russische Jets hätten mindestens 40 Angriffe geflogen. Bereits am Wochenende hatten Regimekräfte in der Region zwei Orte eingenommen.
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550.000 Menschen und 65 Millionen Euro Umsatz in den Einkaufstraßen der Stadt erwartet. Wien – Das Christkind wird am kommenden Wochenende für Hochbetrieb in den Einkaufstraßen der Bundeshauptstadt sorgen: Wenn das Wetter nicht kippt, kann sich der Wiener Handel auf ein rekordverdächtiges viertes Adventswochenende und viele Late-Shopper in den Tagen vor Weihnachten einstellen, prophezeite Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, am Freitag. Laut einer Makam-Umfrage im Auftrag der Kammer werden am heutigen Freitag und am Samstag 550.000 Wiener in den Shoppingmeilen Geschenke besorgen. Das sind um 10.000 Menschen mehr als vergangenes Wochenende und um 60.000 Menschen mehr als am Vergleichswochenende 2014. Die Umsatzerwartungen im weihnachtsbedingten Einzelhandelsgeschäft werden für Freitag und Samstag mit rund 65 Millionen Euro beziffert, hieß es in einer Aussendung. Insgesamt planen die Wiener heuer 340 Millionen Euro für Geschenke auszugeben. Am heutigen Freitag besorgt der Umfrage zufolge vor allem die Altersgruppe der 15- bis 39-jährigen Wiener Präsente, während die Wiener über 40 Jahre lieber den Samstag für Weihnachtseinkäufe nutzen. Wer den überwiegenden Teil seiner Geschenke erst jetzt kauft, zählt demnach zu den sogenannten Late-Shoppern. Diese Gruppe ist heuer – wider dem jahrelangen Trend – stark gewachsen: Mehr als ein Drittel der Wiener geht erst spät auf Einkaufstour. Wer jetzt in den Einkaufsstraßen unterwegs ist, sucht vor allem Geschenke für den Partner, die Eltern oder Freunde und Bekannte. Für die eigenen Kinder, Enkelkinder oder Tanten, Onkeln und Cousinen haben die meisten Wiener hingegen schon alles beisammen. Eingekauft wird jedoch nicht nur für den Gaben- sondern auch für den Esstisch. Hier lieben es die Hauptstädter klassisch: Bei rund 80 Prozent der Wiener werden am Heiligen Abend Gans, Ente oder Fisch kredenzt.
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Das Direktorium ist einstimmig für den Verbleib in London, die Investitionsstrategie für China und Südostasien bleibt aber aktuell. London – Europas größte Bank HSBC hat Überlegungen für eine Verlagerung des Konzernsitzes von London nach Hongkong eine Absage erteilt. Das Direktorium habe sich einstimmig für einen Verbleib in der britischen Hauptstadt entschieden, teilte das in Asien stark vertretene Geldhaus am Sonntag mit. London sei eines der führenden internationalen Finanzzentren, in dem viele Spitzenkräfte lebten. Die Stadt bleibe daher der ideale Heimatstandort für ein globales Institut wie HSBC. An der Investitionsstrategie Pivot für China und Südostasien werde aber festgehalten. Aus Verärgerung über steigende Steuern für Banken in Großbritannien nach der Finanzkrise hatten Aktionäre einen Umzug nach Hongkong ins Gespräch gebracht. Im vergangenen Frühjahr begann HSBC zu prüfen, ob der Hauptsitz verlagert werden solle. Hongkong, wo die Bank einst gegründet wurde, galt dabei als potenzieller Favorit. Im Sommer schraubte die britische Regierung aber die Abgaben zurück. Ein Umzug hätte zudem nach Schätzung von Analysten bis zu 2,5 Milliarden Dollar gekostet. HSBC verfolgt seit einiger Zeit einen Sparkurs. Dem Institut setzt unter anderem die Konjunkturabkühlung in China zu.
| 3Wirtschaft
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WKStA prüft anonyme Anzeige – Verdacht auf Anfütterung – Scheider (FPÖ) weist Vorwürfe zurück. Klagenfurt – Der frühere Klagenfurter Bürgermeister und heutige Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) sowie ein Parteifreund haben Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltsschaft (WKStA) am Hals. Das berichtete das Nachrichtenmagazin Profil am Samstag. Laut Auskunft der Behörde geht es um Anfütterung, die Beschuldigten weisen wie Vorwürfe zurück. Scheider und sein Parteifreund sollen Geld eines Bauunternehmens angenommen haben. Ausgangspunkt für die Ermittlungen war eine anonyme Anzeige. Wir führen derzeit Ermittlungen gegen zwei Gemeindevertreter der Stadt Klagenfurt wegen des Verdachts der Vorteilsannahme zur Beeinflussung sowie gegen unbekannte Täter wegen des Verdachts der Vorteilszuwendung zur Beeinflussung, sagte Staatsanwalt Rene Ruprecht zur APA. Die Beschuldigten sollen das Geld angenommen haben, um sich dadurch in ihrer Tätigkeit beeinflussen lassen. Scheider bestreitet Vorwürfe Scheider weist die Vorwürfe zurück. Es ist nur eine anonyme Anzeige, um mir zu schaden. Sein Anwalt Hans Gradischnig sagt, es gebe keine Beweise, Zeugen hätten die Vorwürfe ebenfalls nicht bestätigt. In der Anzeige sei es außerdem nur um illegale Parteienfinanzierung gegangen. Ruprecht: Ob es hier tatsächlich zu strafbarem Verhalten gekommen ist, wird derzeit im Rahmen der Ermittlungen überprüft. Profil zufolge geht es um 30.000 Euro, die im Vorfeld der Kommunalwahlen im März 2015 den Besitzer gewechselt haben sollen. Von der WKStA gab es zu diesen Details keine Auskunft.
| 5Inland
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Tier war leicht verletzt – Von Feuerwehr in Tierheim gebracht. Breitenbrunn/Parndorf – Die Feuerwehr Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) ist am Dienstagnachmittag zu einem tierischen Einsatz auf dem zum Teil zugefrorenen Neusiedler See ausgerückt. Ein Schwan konnte aufgrund leichter Verletzungen an den Beinen nicht mehr selbstständig aus einer offenen Stelle im Eis klettern und musste gerettet werden, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. Ein Feuerwehrmitglied zog sich einen sogenannten Eisrettungsanzug an und brach die Eisstellen rund um das Tier, damit der Schwan an Land getrieben wird. Dort wurde der Vogel eingefangen und anschließend von der Feuerwehr zur weiteren Versorgung in das Tierheim nach Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) gebracht. Bei der Rettungsaktion waren acht Feuerwehrmitglieder und die Polizei im Einsatz.
| 1Panorama
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"Meisterspion" plauderte 1981 vor DDR-Staatssicherheit über seine Spionagetätigkeit für die Sowjetunion in London. London – Die BBC hat ein Video des berühmten Doppelagenten Kim Philby enthüllt, in dem dieser im Jahr 1981 vor Mitgliedern der DDR-Staatssicherheit einen Vortrag über seine Spionagetätigkeit hält. Sie alle haben sicherlich Geschichten über die mythische Effizienz des (britischen Auslandsgeheimdiensts) SIS gehört, einer sehr, sehr gefährlichen Organisation, sagt Philby in dem von der BBC im Stasi-Archiv entdeckten Video. Nun, zu Kriegszeiten war er das keineswegs. Über Jahre hinweg habe er jeden Abend sein Büro in London mit einem dicken Koffer voller von ihm selbst geschriebener Berichte und Dokumente aus den Archiven verlassen, fährt Philby in dem Vortrag fort. Üblicherweise habe er die Unterlagen abends seinem sowjetischen Kontakt übergeben. Dieser habe sie abfotografiert und früh am nächsten Morgen zurückgegeben. Er selbst habe sie dann an ihren ursprünglichen Platz zurückgebracht. Philby, der sowohl für die Briten als auch für die Sowjets arbeitete, war ab 1944 Chef der britischen antisowjetischen Spionageabteilung im britischen Geheimdienst MI6. 1949 wurde er zum Verbindungsoffizier des britischen Geheimdiensts zur CIA in Washington bestellt. 1963 setzte sich Philby in die Sowjetunion ab, nachdem er verdächtigt wurde, nach Guy Burgess und Donald McLean der dritte vom sowjetischen Geheimdienst an der Universität Cambridge rekrutierte Maulwurf innerhalb des britischen Secret Intelligence Service (SIS) zu sein. Von da an lebte er bis zu seinem Tod im Jahr 1988 in Moskau. Zu seiner Tätigkeit für die Sowjetunion erklärte Philby, er habe Informationen geliefert, die es dem sowjetischen Verbündeten Großbritanniens erlaubt hätten, den Kampf gegen Hitlerdeutschland zu gewinnen.
| 7Wissenschaft
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Bis Jahresende bis zu 1000 Menschen aus dem Nordirak erwartet. Stuttgart/Dohuk – In einem deutschlandweit einzigartigen Sonderprogramm für traumatisierte Opfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben die Bundesländer Baden-Württemberg und Niedersachsen bisher 500 Menschen aufgenommen. Bis Jahresende würden insgesamt bis zu 1000 IS-Opfer aus dem Nordirak erwartet, sagte der Projektleiter des baden-württembergischen Staatsministeriums, Michael Blume, der Deutschen Presse-Agentur in der nordirakischen Stadt Dohuk. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte im vergangenen Jahr das Programm für die Aufnahme von sexuell missbrauchten Frauen und Kindern angekündigt. Aktuell befinden sich 436 IS-Opfer in dem südwestlichen deutschen Bundesland. Hinzu kommen 64 in Niedersachsen. Schleswig-Holstein will sich ebenfalls einbringen. Hessen berät noch über eine Beteiligung. Bei dem Projekt hatte es unter anderem Probleme bei der Visa-Vergabe für die Opfer sowie zuletzt bei der Suche nach Unterkünften in den Gemeinden gegeben. Die Frauen und Kinder sollen in Deutschland mithilfe von Psychologen ein neues Leben beginnen.
| 2International
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Die Bürger protestieren gegen die Verstaatlichung von Land. Sicherheitskräfte gehen gegen die Demonstranten vor, sagt die Menschenrechtsorganisation. Addis Abeba – Bei Protesten in Äthiopien haben Sicherheitskräfte der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge seit Monatsbeginn mindestens 75 Menschen getötet. Die Proteste in der Region Oromia rund um Addis Abeba richten sich primär gegen die Erweiterungspläne der Hauptstadt und deshalb drohende Enteignungen. Die seit drei Wochen andauernden Proteste, die keinen klaren Anführer haben, haben sich auf mehr als hundert Orte ausgebreitet. Die Regierung des ostafrikanischen Landes spricht von Terrorismus und greift mit harter Hand durch. Die Bezeichnung von hauptsächlich friedlichen Demonstranten als Terroristen und der Einsatz des Militärs ist eine gefährliche Eskalation dieser volatilen Lage, sagte Leslie Lefkow, die stellvertretende Afrika-Direktorin von Human Rights Watch. Laut der Organisation wurden mindestens 75 Protestierende getötet und viele weitere Menschen verletzt. Die Regierung in Addis Abeba äußerte sich zu den Vorwürfen nicht. Ein Regierungssprecher hatte kürzlich von insgesamt fünf Toten gesprochen. Eine Oppositionsgruppe, der Oromo-Volkskongress, sprach jedoch bereits am Freitag von mindestens 70 Toten. Der Oromo-Anführer Bekele Gerba sagte, die Frustration der Menschen habe sich angesichts des repressiven Systems und der Armut über die Jahre aufgebaut. Meinungsfreiheit und Opposition werden in Äthiopien unterdrückt. Die Regierungsparteien halten 100 Prozent der Parlamentssitze. Die Proteste in der Oromia-Region hatten im November begonnen. Studenten gingen unter anderem in den Städten Haramaya, Jarso, Walliso und Robe auf die Straße, um gegen Pläne der Regierung zur Verstaatlichung von Land zu demonstrieren. Sie befürchten einen Landraub größeren Ausmaßes in der vom Oromo-Stamm, der größten ethnischen Gruppe des Landes, besiedelten Region.
| 2International
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Österreichische Delegationsreise nach Tschechien soll wissenschaftliche Kooperationen anregen. Wir vergessen gern, dass das Gute so nahe liegt. Laut Hannes Androsch ist das einer der Gründe, warum die Nachbarschaftsbeziehungen zwischen Tschechien und Österreich auch in der Wissenschaft nach 1989 noch nicht richtig in Gang gekommen sind. Als Vorsitzender des Österreichischen Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RTF) initiierte Androsch vergangene Woche eine Delegationsreise nach Prag mit der Absicht, diesen Mangel durch vermehrte Zusammenarbeit auszugleichen. In einer Pressekonferenz mit dem tschechischen Vizepremier und Wissenschaftsminister Pavel Belobrádek, Vorsitzender der christdemokratischen Partei KDU-CSL, wurden allerlei Ideen gestreut, wie die wissenschaftliche Zusammenarbeit künftig intensiviert werden kann. Von Technologietransfer und Hochschulkooperationen war die Rede, ebenso von Forschungsnetzwerken und gemeinsamen Förderstrukturen. Etwa sollen die anwendungsorientierten Christian-Doppler-Labors nach Tschechien expandieren. Belobrádek kündigte zudem an, Tschechien werde künftig in Forschungskooperationen mit Österreich rund 2,5 Millionen Euro investieren. Androsch sprach sich dafür aus, einen Innovationshub Zentraleuropa zu positionieren – durch gemeinsame Forschungsprojekte, Austausch von Studierenden und Forschenden sowie grenzüberschreitende Kooperationen zwischen Unternehmen. Als Nächstes will er Bratislava ins Boot holen. Wichtigste wissenschaftliche Station der RTF-Reise nach Prag war das Institute of Organic Chemistry and Biochemistry (IOCB) der Tschechischen Akademie der Wissenschaften. Dort wurden rund um den Chemiker Antonín Holý, der 2012 gestorben ist, bedeutende Beiträge für die Pharmaforschung erzielt, von denen das Institut bis heute profitiert – auch finanziell. Holý entdeckte etwa den Wirkstoff Tenofovir, der als wichtigstes Arzneimittel in der HIV-Behandlung gilt. Lizenzgebühren dafür und für andere Produkte machen 72 Prozent der Finanzen des IOCB aus. Zehn Prozent kommen vom Staat, zwölf aus Grants, sechs Prozent lukriert das Institut über andere Drittmittel. 2007 wurde das Institut restrukturiert – mit flacheren Hierarchien und stärkerer Konzentration auf den wissenschaftlichen Output. Damals wurde auch Ullrich Jahn als Gruppenleiter ans IOCB geholt, der zuvor an der Technischen Uni Braunschweig tätig war. Seine Gruppe forscht hinsichtlich synthetisch-organischer Verbindungen. Dabei wird untersucht, inwiefern biologische Verbindungen für medizinische Zwecke genutzt werden können. Jahns Gruppe erforscht insbesondere die Entwicklung sehr kurzer Synthesen von Naturstoffen, die so gestaltet sind, dass auch ein Zugang zu Abkömmlingen, die nicht in der Natur vorkommen, erreicht werden kann. Eine gerade vollendete Synthese ermöglicht den kürzesten Zugang zur Substanz Ardeemin, die pharmazeutisch interessant ist. Eine der größten Herausforderungen, mit denen sich der Direktor des IOCB, Zdenek Hostomský, konfrontiert sieht, ist jene, dass in Tschechien dynamischere Forscherkarrieren angestoßen werden müssten, damit Wissenschafter während ihrer Laufbahn mehrere Stationen im In- und Ausland durchlaufen – eine Kultur, die in Tschechien noch kaum verbreitet sei.
| 7Wissenschaft
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Handelsgericht Wien entscheidet erstinstanzlich, dass Amazon kein Geld an Verwerter überweisen muss – Berufung läuft. Das Wiener Handelsgericht sorgt mit einem aktuellen Urteil für einen Paukenschlag beim Streitfall Festplattenabgabe: Das Gericht hat entschieden, dass Amazon zumindest vorerst keine Urheberrechtsabgabe an die österreichischen Verwertungsgesellschaft Austro-Mechana überweisen muss. Das Handelsgericht begründet dies mit zwei Schwachstellen im aktuellen Gesetz: Einerseits verstoße die Verwertungsgesellschaft bei der Ausschüttung der eingenommenen Summen gegen das EU-weite Diskriminierungsverbot, andererseits werde Kunden, die Festplatten nicht für Privatkopien nutzen, die Rückvergütung der Abgabe erschwert. Vor der aktuellen Urteilsfindung hatte der Rechtsstreit eine lange Reise unternommen: Der Fall war bereits zum Obersten Gerichtshof (OGH) gelangt und von diesem an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) weitergeleitet worden. Dieser entschied, dass das österreichische System Rückvergütungen nicht ausreichend einfach ermögliche. Der OGH schickte den Fall daraufhin wieder zurück in die erste Instanz, in der nun eben das Handelsgericht Wien entschieden hat. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig. Die Austro-Mechana kündigt im Gespräch mit dem STANDARD eine Berufung an. Man soll dieses Urteil nicht überbewerten, sagt deren Jurist Paul Fischer. Verkompliziert wird die Materie, da am 1. Oktober ohnehin die neue Urheberrechtsnovelle in Kraft tritt. Sie klärt einige Punkte bei der seit Jahren umstrittenen Festplattenabgabe. Der Hauptkritikpunkt des Handelsgerichts bleibt allerdings auch durch das neue Gesetz bestehen: Die Austro-Mechana soll nichtösterreichische Künstler nicht ausreichend bei der Ausschüttung der erhaltenen Abgaben berücksichtigen. So wird die Hälfte der Einnahmen nach einem bestimmten Schlüssel an erfolgreiche Künstler ausgeschüttet, die andere Hälfte soll durch sogenannte SKE-Fonds jungen und von Unterstützung abhängigen Künstlern zugute kommen. Die sozialen Einrichtungen sind laut Handelsgericht de facto ausschließlich für Personen mit österreichischer Staatsbürgerschaft oder gewöhnlichem Aufenthalt im Inland gedacht. Die Austro-Mechana streitet dies ab. Das System hat bislang Sinn ergeben – wenn man sich den gesamten Kontext ansieht, wird klar, dass das in jedem EU-Mitgliedsstaat so gehandhabt wird, sagt Fischer. Amazon habe als beklagte Partei immer wieder neue Argumente gesucht und gefunden. Eine Änderung des Modus operandi wolle die Austro-Mechana deshalb nicht. Einen leichteren Zugang zu Rückvergütungen bei Privatpersonen – ein zweiter Hauptkritikpunkt des Gerichts – will die Verwertungsgesellschaft auch nicht ermöglichen. Wenn Privatpersonen die Rückvergütung mit einem Formular unkompliziert beanspruchen dürften, müssten wir anschließend jeden Einzelnen kontrollieren – damit wäre das Pauschalsystem obsolet. Keine Verwertungsgesellschaft in Europa bietet diese Möglichkeit momentan an, sagt Fischer, das System ist darauf angelegt, möglichst praktisch zu sein. Die neue Urheberrechtsnovelle sieht hier aber zumindest ein transparenteres Gebaren der Verwertungsgesellschaften und klarere Regeln für die Rückvergütung vor. Allerdings war auch schon bei der Begutachtung des Gesetzesentwurfes heftige Kritik am Modus der Rückvergütung zu hören. Es bleiben also auch bei der neuen Urheberrechtsnovelle noch viele Fragen offen. Unklar ist außerdem, ob Amazon die Festplattenabgabe rückwirkend bezahlen muss, wenn die Austro-Mechana ihr System ändern würde. Laut Verwertungsgesellschaft gehe es jedenfalls um erhebliche Summen.
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Metamaterial ändert je nach Temperatur seine magnetischen Eigenschaften. Villigen – Aus einer Milliarde winziger Magnete haben Forscher am Paul Scherrer Institut (PSI) ein künstliches Material erschaffen. Überraschenderweise ändern sich die magnetischen Eigenschaften dieses sogenannten Metamaterials je nach Temperatur, so dass es verschiedene Zustände einnehmen kann; ähnlich wie Wasser einen gasförmigen, flüssigen und festen Zustand hat. Dies ließe sich womöglich für zukünftige elektronische Anwendungen weiterentwickeln, wie die Forscher in Nature Communications berichten. Ähnlich wie die Übergänge zwischen Dampf, Wasser und Eis zeigt auch das sogenannte Metamaterial aus Nanomagneten Phasenübergänge. Wir waren überrascht und begeistert, sagt Studienleiterin Laura Heyderman. Denn nur komplexe Systeme können Phasenübergänge aufweisen. Zugleich könnten komplexe Systeme zu neuen Arten der Informationsübertragung dienen. Der große Vorteil des künstlichen Metamaterials sei, dass es sich beinahe beliebig maßschneidern lässt. Während sich die einzelnen Atome in einem natürlichen Material nicht in großem Stil punktgenau neu anordnen lassen, sei mit den Nanomagneten genau das möglich, so die Wissenschafter. Die einzelnen Magnete haben in etwa die längliche Form eines Reiskorns und sind 63 Nanometer lang. Heyderman und Kollegen platzierten eine Milliarde dieser winzigen Stäbchen als großflächiges Bienenwaben-Muster auf einem flachen Untergrund. Insgesamt bedeckten die Nanomagnete so eine Fläche von gerade einmal fünf mal fünf Millimetern. Mit einer speziellen Messtechnik betrachteten die Wissenschafter das kollektive magnetische Verhalten des Metamaterials zunächst bei Raumtemperatur. Hier gab es keine Ordnung in der magnetischen Ausrichtung: Wild durcheinander zeigten magnetische Nord- und Südpole in die eine oder andere Richtung. Als die Forschenden jedoch langsam und kontinuierlich das Metamaterial kühlten, erreichten sie einen Punkt, an dem eine höhere Ordnung eintrat: Die winzigen Magnete beachteten einander nun stärker als zuvor. Mit weiter sinkender Temperatur kam es nochmals zu einer plötzlichen Änderung hin zu noch höherer Ordnung, die zudem fast wie eingefroren wirkte. Ganz ähnlich erhöht sich auch die weitreichende Ordnung der Wassermoleküle in dem Moment, in dem Wasser zu Eis gefriert. Als nächsten Schritt wollen die Forscher Einfluss auf diese magnetischen Phasenübergänge nehmen, indem sie die Größe, Form und Anordnung der Nanomagnete verändern. Dies ermögliche die Erschaffung neuer Materiezustände, die auch zu vielfältigen Anwendungen führen könnten: Das Besondere ist: Mit maßgeschneiderten Phasenübergängen ließen sich Metamaterialien in Zukunft gezielt für verschiedene Bedürfnisse anpassen, so Heyderman. Neben der Informationsübertragung könnte das Metamaterial etwa auch in der Datenspeicherung nützlich sein oder auf Sensoren, die Magnetfelder nachweisen.
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Bis zu 124 Mädchen mussten im Krankenhaus behandelt werden. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
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Ausschreibungen werden von der FFG abgewickelt. Wien – Das Wissenschaftsministerium hat vier neue Förderinitiativen an der Schnittstelle Forschung-Wirtschaft gestartet. Mit insgesamt 29 Millionen Euro soll der Wissenstransfer in die Wirtschaft und die Innovationskraft der Unternehmen gestärkt werden, teilte das Ressort am Freitag mit. Schwerpunkte sind Produktionstechnologien, Energie-, Umwelt- und Biotechnologie sowie innovative Dienstleistungen. Mit 13,5 Mio. Euro sollen die Forschung vor allem an Fachhochschulen (FH) und gemeinsame Projekte mit Unternehmen gestärkt werden. 10,5 Mio. Euro stehen für neue Research Studios Austria zur Verfügung. Weitere 5,1 Mio. Euro gibt es für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen von Hochschulen und Unternehmen. Konkret sollen im Programm COIN Aufbau mittel- bis langfristige Projekte (maximale Einzelförderung 2 Mio. Euro) an kleineren Forschungsinstituten und FH mit 9 Mio. Euro gefördert werden, um damit Know-how aufzubauen und der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Im Programm COIN Netzwerke sollen kurz- bis mittelfristige gemeinsame Projekte (500.000 Euro maximale Einzelförderung) von Hochschulen und Forschungsinstituten vor allem mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit 4,5 Mio. Euro gefördert und damit nachhaltige Netzwerke aufgebaut werden. Ein Schwerpunkt liegt hier im Dienstleistungsbereich. Mit dem Programm Forschungskompetenzen für die Wirtschaft soll aktuelles High Tech-Wissen in den Betrieben verankert werden, betonte Staatssekretär Harald Mahrer. 5,1 Mio. Euro gibt es für neue Weiterbildungsmaßnahmen (maximal 500.000 Euro pro Projekt) von Hochschulen und Unternehmen, die Hälfte davon ist für Vorhaben im Bereich Industrie 4.0 reserviert. Für die nächste Generation von Research Studios Austria stehen 10,5 Mio. Euro zur Verfügung. Diese meist an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen angedockten Einheiten sollen Ergebnisse aus der Forschung möglichst rasch in marktfähige Produkte und Dienstleistungen umsetzen. Schwerpunkte sind Industrie 4.0, Energie-, Umwelt- und Biotechnologie. Die Ausschreibungen werden von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG abgewickelt.
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Chinesische Online-Handelsplattform kauft 112 Jahre altes Zeitungshaus. Hongkong – Der chinesische Internetkonzern Alibaba bezahlt 2,06 Milliarden Hongkong-Dollar (242,7 Millionen Euro) für die Hongkonger Traditionszeitung South China Morning Post. Die weltgrößte Online-Handelsplattform übernehme dafür das gesamte Mediengeschäft, berichtete die Zeitung am Montag. Der Kauf des 112 Jahre alten Zeitungshauses weckt Sorgen über die Unabhängigkeit des Blattes, das bisher als kritisches Fenster zu China gilt. Die neuen Besitzer beteuern zwar, die Unabhängigkeit wahren zu wollen, wünschen sich aber eine andere Berichterstattung als in westlichen Medien. Alibaba-Vizechef Joseph Tsai kritisierte Medien, die China durch eine besondere Brille sehen. Viele Journalisten, die für westliche Medien arbeiten, dürften mit dem Regierungssystem in China nicht übereinstimmen und das färbt ihren Blickwinkel der Berichterstattung, sagte Tsai. Wir sehen die Dinge anders. Er beschrieb die Perspektive von Alibaba als neuem Eigentümer so: China ist wichtig. China ist eine aufsteigende Wirtschaft. Es ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Welt solle mehr über China erfahren. Die Berichterstattung sollte ausgewogen und fair sein, sagte Tsai in einem Interview der South China Morning Post.
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In anderen Bereichen zeigt man sich zufrieden, auch wenn die SPÖ nur zu kleineren Konzessionen bereit war. Wien - Den ganz großen Unmut gibt es in den schwarzen Reihen nicht mehr. Man habe beachtliche Fortschritte erreicht, erklärte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl nach dem Ministerratsbeschluss. Die Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft im ÖVP-Parlamentsklub zog sich noch am Dienstag zurück, um die neuen Gesetzestexte zu studieren. Ein Dorn im Auge ist so manchen ÖVP-Politikern noch immer die geplante Einschau in Konten, die ohne vorherige richterliche Genehmigung möglich sein soll. Der nun geplante Rechtsschutzbeauftragte sei zwar ein substanzieller Fortschritt, erklärte Leitl. Aber wir haben hier im Parlament noch weiteren Handlungsbedarf, um die Bürger und Betriebe vor Willkürakten zu schützen. Pröll weiter skeptisch An der Konteneinschau hatten sich auch die ÖVP-intern nicht unwichtigen Landeshauptleute gestoßen. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll warnte davor, alle Österreicher unter Generalverdacht zu stellen. An dieser Position habe sich auch nach dem Regierungsbeschluss nichts geändert, erklärte man Dienstag im Pröll-Büro. Der Landeshauptmann setze nun auf weitere Änderungen im Parlament. Druck auf die Einbindung eines Richters machen auch die steirischen Abgeordneten. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer hatte vor der Landtagswahl sogar mit einem Veto seiner Mandatare gedroht. Ob das noch gelte? Ja, sagt die steirische Abgeordnete und Exjustizministerin Beatrix Karl zum STANDARD. Eine Kontoeinsicht ohne richterliche Genehmigung ist für sie nicht vorstellbar. Österreich ist ein Rechtsstaat und kein Schnüffelstaat. Hoffen auf Grüne In der Volkspartei hofft man nun, dass die Grünen, deren Zustimmung nötig ist, keiner Regelung ohne richterliche Einbindung zustimmen werden. Dann, so das Kalkül, werde die SPÖ auch nachgeben. In anderen Bereichen zeigen sich die ÖVP-Wirtschaftsvertreter zufrieden, auch wenn das Entgegenkommen der Roten nicht sehr groß war. Beispiel Mehrwertsteuer: Zwar steigt sie in der Gastronomie von zehn auf 13 Prozent, für das Frühstück gelten aber weiterhin zehn Prozent. Das ist für unsere Beherbergungsbetriebe eine spürbare Erleichterung, freute sich Wirtschaftsbund-Generalsekretär Peter Haubner. Bei der Hoteliervereinigung ist man freilich nach wie vor unzufrieden und drängt auf Entschärfungen im Nationalrat. Wo die SPÖ der Wirtschaft noch etwas entgegengekommen ist: Die Mindestbeiträge für Selbstständige in der SVA werden gesenkt und die Besteuerung von privat genutzten Dienstautos wurde im Vergleich zum Erstentwurf etwas gelockert. Bei zentralen Punkten wie der Registrierkassenpflicht gab es hingegen wenig Bewegung. Die einzigen Zugeständnisse: Die Firmen können die Anschaffungskosten voll absetzen, und wer schon eine Anlage hat, kann diese zertifizieren lassen, muss also keine neue kaufen. Ein weiteres Entgegenkommen sei auch im Parlament nicht zu erwarten, heißt es in SPÖ-Kreisen. Dort zeigt man sich zufrieden, dass ÖVP-Chef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner sowie Finanzminister Hans Jörg Schelling ihre Paktfähigkeit unter Beweis gestellt haben und die Eckpunkte der Steuerreform auch gegen Widerstände in den eigenen Reihen verteidigt haben. Die großen Streitfragen wurden offenbar bereits vor zwei Wochen von den Regierungschefs außer Streit gestellt. Die finalen Verhandlungen in der Nacht auf Dienstag haben dann Schelling und der rote Regierungskoordinator Josef Ostermayer geleitet. Wirklich aufatmen kann die Regierung aber wohl erst im Juli, wenn die Steuerreform im Nationalrat behandelt wird. Bis dahin wir der Wirtschaftsflügel weiterhin auf die eine oder andere Abschwächung drängen.
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Der Anwalt Abdel Hafez al-Ghoga, Politiker der Revolution 2011, ist vom Erfolg des politischen Abkommens überzeugt. STANDARD: Wie realistisch ist die Umsetzung des politischen Abkommens von Shkirat und die Bildung einer Einheitsregierung? Ghoga: Wir sind in der letzten Phase zur Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit. Das wird in den nächsten Tagen geschehen; und zwar mit einem Minikabinett, wie das Repräsentantenhaus in Tobruk verlangt hat. Dann wird als nächster Schritt der Arbeitsbeginn der Regierung von Fayez al-Sarraj in Tripolis erfolgen. Das sieht schwierig aus, aber ich vertraue den Verantwortlichen. STANDARD: Was sind die größten Hürden? Ghoga: Der wichtigste Schritt ist der Umzug in die Hauptstadt Tripolis. Als Vorbereitung wurde bereits ein Sicherheitskomitee zusammengestellt, das schon die ersten Arrangements getroffen hat. Wenn sich die Regierung in Tripolis etablieren kann, dann wird das ein starker Beginn sein. STANDARD: Von der internationalen Gemeinschaft werden Sanktionen gegen jene Personen angedroht, die die politische Verständigung torpedieren. Ist das hilfreich? Ghoga: Ja, das würde helfen. Es ist sehr wichtig, dass die UN und andere Institutionen verhindern, dass diese Leute die Umsetzung des politischen Abkommens noch stoppen können. STANDARD: Die bewaffneten Kräfte sowohl im Westen als auch im Osten Libyens sind in sich gespalten. Wie stark sind jene, die eine Verständigung unterstützen? Ghoga: Im Westen hat Serraj bereits den Oberkommandierenden getroffen – und sie sind sich einig geworden über die Besetzung der wichtigsten Positionen der Sicherheitskräfte, wie es Artikel 8 des Abkommens von Shkirat vorsieht. Dieselben Schritte werden bald im Westen mit den Verantwortlichen der bewaffneten Kräfte von Misrata, Tripolis und Zintan folgen, und dann sollte es gelingen, die Sicherheit für die Regierung der Nationalen Einheit in Tripolis zu gewährleisten. STANDARD: Was wird aus General Khalifa al-Haftar? Ghoga: Er wird fortsetzen, was er angefangen hat. Serraj hat ihm bereits Hilfe beim Kampf gegen Terroristen und Extremisten in Bengasi zugesichert. Haftar ist kein Hindernis für eine politische Lösung. STANDARD: Die Libyer warten immer noch auf eine neue Verfassung. Warum dauert das so lange? Ghoga: Ich bezweifle, ob die verfassungsgebende Kommission in der Lage ist, ein Grundgesetz auszuarbeiten, obwohl das ein zentraler Baustein ist. Nach zwei Jahren ist die Kommission genauso gespalten wie der Rest des Landes. Wir werden einen neuen Mechanismus finden müssen. STANDARD: In wenigen Tagen ist der 17. Februar, der fünfte Jahrestag des Ausbruchs der Revolte gegen die Gaddafi-Diktatur in Bengasi. Man spricht viel über die negativen Entwicklungen, was gibt es an positiven Veränderungen? Ghoga: Es gibt viel Positives. Vielleicht die wichtigste Errungenschaft ist die Meinungsfreiheit. Jeder in Libyen kann nun sagen, was er will. Und das Recht der Partizipation, alles Dinge, die unter Gaddafi verboten waren. Aber es gibt immer noch Widerstand von Anhängern des alten Regimes. Sie beschreiben den 17. Februar nicht als Revolution, sondern als Akt der Zerstörung, und sie akzeptieren auch heute noch keine Verfechter des 17. Februar. STANDARD: Es gibt aber auch Stimmen, die kritisieren, dass in dem politischen Abkommen die Anhänger des alten Systems übergangen wurden? Ghoga: Wer führte die Revolution am Anfang? Das waren alles Leute, die unter Gaddafi schon hohe Funktionen hatten. Wir haben damals niemanden ausgeschlossen und gegen das Isolationsgesetz gekämpft, das später durchgesetzt wurde und zu der heutigen Polarisierung geführt hat. Aber diese alten Kräfte haben letztlich auch keine andere Wahl, als den politischen Weg und die neue Regierung zu unterstützen. Denn diese Regierung ist sehr wichtig, um gegen Terror und Extremisten zu kämpfen. STANDARD: Wie groß ist die Gefahr für Libyen durch Terrorgruppen wie den Islamischen Staat? Ghoga: Sehr groß. Die libysche Krise hat einen fruchtbaren Boden geliefert, damit sie sprießen und sich über das ganz Land verteilen können. Solange wir gespalten sind, können wir nicht dagegen ankämpfen und diesen Krieg gegen den Terror gewinnen. Aber wenn wir die Regierung der Nationalen Einheit akzeptieren, wird die internationale Gemeinschaft diesen Kampf und den Wiederaufbau des Landes unterstützen. Wir brauchen diese Hilfe, die wird entscheidend sein.
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Pressesprecher verbreitet Bild, das Hundstorfer, Khol, Van der Bellen, Griss und Lugner mit Rollatoren zeigt. Wien – Die FPÖ macht sich im Bundespräsidentschaftswahlkampf über das Alter der Kandidaten lustig. Der Pressesprecher des freiheitlichen Parlamentsklubs, Martin Glier, hat am Montag ein Bild auf Twitter verbreitet, das Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Andreas Khol (ÖVP), Alexander Van der Bellen (Grüne), Irmgard Griss und Richard Lugner auf Rollatoren gestützt zeigt. Der 44-jährige FPÖ-Kandidat Norbert Hofer rennt den anderen Kandidaten davon. pic.twitter.com/gkaCktKteZ Die Satire ist wohl klar erkennbar, da Norbert Hofer der Einzige mit einer tatsächlichen Gehbehinderung ist, verteidigte Glier sein Posting. Der Präsidentschaftskandidat zog sich bei einem Paragleiterunfall eine schwere Wirbelsäulenverletzung zu. Vergangene Woche hatte ein SPÖ-Mitarbeiter auf Twitter Hofer mit einem Krüppellied in Verbindung gebracht. SPÖ-Kandidat Hundstorfer hat sich daraufhin bei Hofer entschuldigt.
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Soll Dokumente an ausländische Geheimdienste weitergegeben haben. Peking – Ein Computertechniker ist in China wegen Spionage zum Tode verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, 150.000 vertrauliche Dokumente an einen ausländischen Geheimdienst übergeben zu haben, wie das Staatsfernsehen am Mittwoch berichtete. Der 41-jährige Huang Yu habe für ein Institut in der südwestchinesischen Stadt Chengdu gearbeitet, das sich auf Verschlüsselung spezialisiert habe. Es ist einer der größten, bekannt gewordenen Spionagefälle in den vergangenen Jahren. Zuletzt war im November 2008 der Geschäftsmann und Biomediziner Wo Weihan trotz internationaler Appelle wegen angeblicher Spionage für Taiwan hingerichtet worden. Seither hat China seinen Kampf gegen Spionage noch verschärft und gerade diese Woche erst wieder vor ausländischer Agententätigkeit gewarnt. Mit der Veröffentlichung des Falls fünf Jahre nach der Festnahme des Technikers könnte die Regierung ihre Entschlossenheit im Kampf gegen Geheimnisverrat demonstrieren wollen. Der geständige Huang Yu wurde in orangefarbener Gefängnisweste und Handschellen im Fernsehen vorgeführt. Für 700.000 US-Dollar soll er auf Reisen nach Südostasien, Hongkong und Macao zwischen 2002 und 2011 Informationen an Agenten weitergegeben haben, darunter 90 hochgeheime Dokumente und auch militärische Codes.
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Blizzards Game brilliert mit Innovation, großem Umfang und Detailverliebtheit. Fast alles, was Blizzard angreift, wird ein großer Erfolg. Mit größerer Spannung wurde deshalb Overwatch erwartet – kein Wunder, wagt sich der Games-Hersteller mit einem Shooter erstmals auf eher unbekanntes Terrain. Um das Game rankt sich eine längere Geschichte. Es ist eigentlich ein Recyclingprodukt eines Spiels, dessen Entwicklung von Blizzard 2007 gestartet und 2014 wieder gestoppt wurde. Nichtsdestotrotz dürfte das Game ersten Kritiken zufolge ein voller Erfolg sein. Um dem nachzugehen, verbrachte der GameStandard mehrere Tage in der bunten Welt des wilden Shooters und lernte dabei, dass es tausende Wege gibt, um zu sterben oder zu gewinnen. Zwölf Karten, vier Spiemodi und 21 Helden aus vier verschiedenen Klassen – dies sind die Rahmenbedingungen des Shooters. Trotz des großen Umfangs hat man beim Start kaum Schwierigkeiten, sich zurechtzufinden. Nach einem kurzen Tutorial kann die erste Partie sofort gestartet werden und man findet sich in einer grafisch eindrucksvollen und gut durchdachten Comic-Welt wieder. Einmal spielt man in einem griechischen Bergdorf, ein anderes Mal in den Straßen Londons oder zwischen chinesischen Wolkenkratzer. Das Design der Karten könnte nicht unterschiedlicher sein, man muss sich diesem unterwerfen und seine Spiele-Art oder Charakter-Auswahl anpassen. Letzteres ist zugegeben am Anfang etwas überfordernd. Man testet sich durch. Jeder der Helden weist unterschiedliche Fähigkeiten, Waffen und Eigenschaften auf. Blizzard versucht Anfänger hier mit einem Indikator für die verschiedenen Schwierigkeitsgrade abzuholen. So gibt es Charaktere mit einem oder drei Sternen. Von letzterem sollte man anfangs eher absehen. Nicht, weil man dadurch selber seine eigenen Statistiken verhaut, sondern weil es dem Team nicht weiterhilft. Ein Sniper der sich minutenlang verschanzt und nur ab und zu einen Schuss abgibt oder ein Heiler, der überall, aber nicht bei den verletzten Helden ist, sind ein sicherer Garant dafür, dass die eigene Mannschaft einen bedeutenden Nachteil hat. Aber die gemeinsame Zusammenarbeit steht bei Overwatch an oberster Stelle. Mit der Methode, als Einzelkämpfer sein Glück zu versuchen hat man minimale Erfolgschancen. Man ist auf seine Mitspieler und deren Eigenschaften angewiesen. Dies wird im Laufe des Spiels immer deutlicher. Dabei ist es Blizzard gelungen, dass die Charaktere perfekt aufeinander abgestimmt sind und kein Held over- oder underpowered ist. Jeder Kämpfer ist auf seine eigene Art und Weise stark, hat aber gleichzeitig eine Schwäche, die es auszunützen gilt. Natürlich ist man auch auf das eigene Können und die Spieleerfahrung angewiesen, wirkliche Ausreißer gibt es allerdings nicht. Bei Overwatch ist man nur im Team wirklich stark. Man gewinnt und verliert gemeinsam. Knappe Spiele mit Herzschlag-Finale gehören damit zum Fixbestand des Blizzard-Shooters. Aufgrund der Charakter-Vielzahl und der unterschiedlich gestalteten Karten unterscheidet sich jedes Spiel vom vorangegangenen Kampf. Hoch ist Blizzard auch das Matchmaking anzurechnen. Während es beim Launch des Games noch vereinzelte Probleme gab, hat die Spieleschmiede diese nun vollends in den Griff bekommen. Nach weniger als zumeist 20-30 Sekunden ist man mit einem neuen Team vernetzt, dessen Spieler ein ähnliches Fähigkeits-Level aufweisen. Etwaige Shooter-Ärgernisse wie Lag, nicht verfügbare Server oder Cheater traten in der einwöchigen Testphase nicht auf. Einzig der Away from Keyboard-Timer ist etwas kurz geraten. Da man durch ein fehlendes Team-Mitglied einen bedeutenden Nachteil hat, ist dies allerdings gerechtfertigt. Obwohl es von vielen erwartet wurde, ist Overwatch übrigens kein Free-to-Play-Game. Dies wurde mancherorts kritisiert, nicht zuletzt, weil es mit Team Fortress 2 ein ähnliches Game aus dem Hause Valve gibt, das mittlerweile kostenlos spielbar ist. Angesichts des riesigen Spieleumfangs zum Start und dem Versprechen Blizzards, dass noch mehr Content und Spielmodi nachgereicht werden, ist der Preis von 40 beziehungsweise 60 Euro mehr als gerechtfertigt. Etwas enttäuschend ist, dass aktuell kein Ranked-Modus verfügbar ist. Laut Overwatch-Game-Director Jeff Kaplan soll dieser aber Ende Juni implementiert werden. Mit Overwatch ist Blizzard wieder ein fantastisches Game gelungen, das wirklich Spaß macht und bei dem fast alles passt. Der Shooter weist derart viele Facetten und Spielemöglichkeiten auf, dass auch der Langzeitspielspaß gesichert ist. Mehr Spielmodi und Karten würden dem Game gut tun, sind angesichts des riesigen Umfangs allerdings ein Jammern auf hohem Niveau. Blizzard hat mit dem Shooter das Genre zwar nicht neu erfunden, aber positiv verändert und weiterentwickelt, wodurch auch all jene angesprochen werden, die bisher nichts mit derartigen Games anfangen konnten. Insbesondere die Detailverliebtheit des Games, die perfekte Abstimmung der Helden und die von Blizzard typische Politur seiner Spiele, macht Overwatch zu einem Titel, an dem es eigentlich kein Vorbei gibt. (Daniel Koller, 29.05.2016) Overwatch ist für Windows, Xbox One und PS4 erschienen. Ab 16 Jahren. UVP: 40 beziehungsweise 59 Euro.
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Budapest verschärfte Asylgesetz, auch um Zaun zu Serbien errichten zu können. Budapest/Wien – Ungarn ist offenbar nun wieder bereit, aus anderen EU-Ländern zurückgesandte Flüchtlinge zu übernehmen. Laut einer Aussendung der ungarischen Botschaft in Österreich vom Montag hat die ungarische Migrationsbehörde den anderen EU-Staaten am 3. Juli eine entsprechende Entscheidung mitgeteilt. Ende Juni war Ungarn mit der EU in der Flüchtlingsfrage auf Konfrontationskurs gegangen. Es hatte die Dublin-III-Verordnung der EU ausgesetzt, die eigentlich vorsieht, dass Flüchtlinge wieder aufgenommen werden, die in Ungarn in die Europäische Union eingereist, dann aber in andere EU-Länder weitergefahren sind. Unterdessen hat Ungarn ungeachtet der internationalen Kritik sein Asylgesetz verschärft, um den Zustrom von Flüchtlingen zu begrenzen. Das Parlament in Budapest verabschiedete am Montag ein entsprechendes Gesetz. Es bildet unter anderem die rechtliche Grundlage für die Errichtung eines Zauns an der südlichen Grenze zu Serbien mit dem Ziel, die illegale Einwanderung zu stoppen. Zudem erlaubt es der ungarischen Regierung, Asylanträge von Flüchtlingen abzulehnen, die über andere, als sicher eingestufte Länder nach Ungarn eingereist sind, und schränkt den Zeitraum zur Überprüfung von Asylansprüchen ein. Die Vereinten Nationen und der Europarat hatten das Gesetz mit der Begründung kritisiert, es schränke den Schutz von Flüchtlingen ein.
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Vorsitzender Wendt warnt in Krise vor "sozialen Unruhen". Berlin/Wien – Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsandrangs hat die Deutsche Polizeigewerkschaft den Bau eines Zauns an der Grenze zu Österreich gefordert. Wenn wir ernst gemeinte Grenzkontrollen durchführen wollen, müssen wir einen Zaun entlang der deutschen Grenze bauen, sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt der Zeitung Welt am Sonntag aus Berlin. Er sei dafür, dass wir das machen. Wendt sagte weiter, ein solcher Zaun könne eine Kettenreaktion auslösen. Wenn wir auf diese Weise unsere Grenzen schließen, wird auch Österreich die Grenze zu Slowenien schließen, genau diesen Effekt brauchen wir, führte er aus. Die geplanten Transitzonen könne es ohne Zaun nicht geben. Menschenrechtsorganisationen sowie deutsche Politiker kritisieren das Vorhaben der Union, Transitzonen einzurichten, massiv. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) bezeichnete sie erst kürzlich als Haftzonen, sein Parteikollege Justizminister Heiko Maas nannte sie Massengefängnisse. Wendte sagte weiters: Das Signal Kommt alle her dürfe Deutschland nicht mehr länger aussenden. Er warnte: Unsere innere Ordnung ist in Gefahr, wir stehen vor sozialen Unruhen, jemand muss jetzt die Notbremse ziehen. Dies wiederum könne nur die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sein. Nach der Schließung der ungarisch-kroatischen Grenze waren am Samstag in Slowenien die ersten Busse mit Flüchtlingen aus Kroatien eingetroffen. Kroatien und Slowenien wollen den Transportkorridor aufrechterhalten, solange Österreich und Deutschland die Flüchtlinge aufnehmen.
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Auch neue Xeon-CPU mit Fokus auf Grafik und Video – Chipriese rüstet sich für 5G und IoT. Das Internet der Dinge wird die Weise, wie wir arbeiten und leben, komplett verändern. Und: An der virtuellen Realität führt kein Weg vorbei. Das sind die Devisen, die der US-Chipriese Intel auf der Computex 2016 in Taipeh ausgegeben hat. Zwei Erkenntnisse, die große Implikationen nach sich ziehen und auch neue Produkte erfordern. Mehrere davon stellte man auch vor. Sie sollen den neuen Anforderungen in der Arbeits- und Consumerwelt entsprechen. Neben der nächsten Generation von Systems-on-a-Chips für den Budgetmarkt, laufend unter dem Codenamen Apollo Lake, wird das Endverbrauchersortiment auch am anderen Ende erweitert. Die Core i-Reihe erhält Zuwachs in Form der aufgefrischten Core i7-Extreme-CPUs auf Basis der neuen Broadwell-E-Architektur. Es handelt sich um Intels erste Desktop-Prozessoren, die mit bis zu zehn Kernen und 20 Threads arbeiten können. Das Einstiegsmodell ist der i7-6800K mit einem Basistakt von 3,4 GHz, sechs Kernen, zwölf Threads und 15 MB Cache. Die Spitzenvariante 6950X taktet mit 3,0 GHz zwar niedriger, liefert aber zehn Kerne, 20 Threads, 25 MB Cache und 40 statt 28 PCI-E-Lanes (3.0). Allen neuen i7-CPUs ist gemein, dass sie DDR4-Arbeitsspeicher unterstützen, den 2011-v3-Sockel nutzen und mit einer maximalen Leistungsaufnahme von 140 Watt operieren. Zielpublikum sind einerseits Spieler, die sich ohne Einschränkungen in virtuelle Welten stürzen wollen. Ihnen soll die neue Hardware als Grundlage nutzen, um zumindest in den nächsten paar Jahren Systeme wie die Oculus Rift oder HTC Vive gut ausreizen zu können. Die Prozessoren sind außerdem übertaktungsfreundlich und kommen auch bei einem Overclocking-Contest auf der Computex zum Einsatz, den man gemeinsam mit HWBot veranstaltet. Doch nicht nur Gaming-Enthusiasten sollen von den neuen Prozessoren angelockt werden. Auch Kreative, die ihre Ideen für neue Medienformen wie Augmented und Virtual Reality umsetzen möchten, hat Intel im Visier. Ihnen könnten die neuen Mainstream-Prozessoren eine Alternative zu wesentlich teureren Workstations bieten. Als Testimonial fungierte Peter Martin von den Valis Studios. Er möchte den ersten fotorealistischen VR-Superstar kreieren und sieht Virtual Reality als die beste Weise, mitreißende Geschichten zu erzählen. Die neuen Prozessoren rangieren preislich zum Start zwischen 412 und 1.569 Dollar Aber auch im Bereich der Profi-CPUs legt Intel nach – mit der Xeon E3 v5-Familie. Sie richten sich vorwiegend an Unternehmen, die ihre Netzwerkinfrastruktur aufwerten wollen. Mit dem Schritt zur Skylake-Architektur und aufgewerteten Iris Pro-Grafikchips sollen sie vor allem für Entlastung beim Videostreaming sorgen. Laut Intel besteht 72 Prozent des täglichen Internet-Datenverkehrs mittlerweile aus Videoinhalten. In vier Jahren, so die Prognose, sind es bereits 80 Prozent. Höhere Auflösungen und Neuerungen wie 360-Grad-Videos drücken den Datenkonsum nach oben. Was die Zukunft bringt, teaserte man mit einer 360-Grad-Liveübertragung aus einem New Yorker Jazzclub an, realisiert von dessen stellvertretendem Chef Jordy Freed und dessen Unternehmen Rivet VR, das nun seine eigene App verfügbar gemacht hat. Auch im Bereich Big Data will man mit den neuen Xeons punkten. Für diesen Bereich sei die Zeit nun reif, da sich die Cloud etabliert habe und gleichzeitig Kosten für Server und Speicher in den letzten Jahren deutlich gesunken sind. Der Umgang mit großen Datenmengen ist zudem unerlässlich, wenn es etwas um die Verbesserung des Maschinenlernens geht. Den neuen Prozessoren soll auch besserer Speicher beigestellt werden. Hier liefert Intel SSDs des Typs Optane, die auf dreidimensionalen X-Point-Aufbau setzen. In einem Test beschleunigten sie durch ihre erhöhte Responsivität die Berechnung einer komplizierten 3D-Szene um den Faktor 3,7. Außerdem will sich Intel auf das Zukunftsthema 5G stürzen. Höhere Datenmengen erfordern höhere Bandbreiten, die die nächste Generation der Telekommunikation liefern soll. Der Konzern möchte sich hier zum Vorreiter und Branchenführer machen, hielt sich mit konkreten Plänen aber noch bedeckt. Klar ist nur, dass man für die Entwicklung und Fertigung neuer Hardware, etwa für Rechenzentren, stark mit dem taiwanischen Spezialisten Foxconn kooperieren wird. Für die eigenen Lösungen will man zudem offene Standards entwickeln.
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Über die Börse können sich Unternehmen fürs Erste kein Geld mehr holen. Investoren und Fonds könnten in die Bresche springen. Der Volltext dieses auf Agenturmeldungen basierenden Artikels steht aus rechtlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung.
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Autoabgase, Abfallverbrennungen und ineffiziente Öfen werden als Gründe angeführt. Nairobi – Rund sieben Millionen Menschen sterben nach Angaben der Vereinten Nationen jährlich an den Folgen der zunehmenden Luftverschmutzung. In städtischen Gebieten weltweit habe die Verschmutzung in fünf Jahren um acht Prozent zugenommen, teilte die UN im Rahmen der zweiten Umweltversammlung (UNEA-2) in Kenias Hauptstadt Nairobi am Dienstag mit. Autoabgase, Abfallverbrennungen, aber auch der Rauch von einfachen Holzkohleöfen im Inneren von Häusern gefährden die Gesundheit. Nach UN-Angaben kochen mehr als drei Milliarden Menschen weltweit mit ineffizienten Öfen, die sie mit Brennstoffen wie Holz oder Kohle feuern. Die UN hat aber auch positive Nachrichten: So sei jedes dritte in Norwegen neu gekaufte Auto ein Elektroauto. Auch habe eine Reihe ostafrikanischer Länder mit der Einführung strengerer Bestimmungen für Fahrzeuge und Treibhausgase Anfang 2015 die dadurch verursachten Emissionen um rund 90 Prozent verringern können. Die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen wollen bei dem fünftägigen Treffen umweltpolitische Strategien entwerfen.
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Staatsanwaltschaft in Brüssel fordert 18 Monate Haft. Brüssel – Eine strenggläubige Muslima soll in Belgien nach dem Willen der Staatsanwaltschaft 18 Monate ins Gefängnis, weil sie sich gewaltsam gegen eine Polizeikontrolle wegen ihrer Vollverschleierung gewehrt haben soll. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Strafe gegen die 27 Jahre alte Stephanie D. am Dienstag beim Prozess in Brüssel, wie die Agentur Belga berichtete. Die Angeklagte selbst erschien am Dienstag nicht vor Gericht. Die Frau war im Frühjahr 2012 in der belgischen Hauptstadt festgenommen und auf eine Polizeiwache gebracht worden, als sie einen das Gesicht fast ganz verhüllenden Schleier (Nikab) trug. Solche Gewänder sind in Belgien verboten. Ein Gesetz untersagt das Tragen jedes Kleidungsstücks, welches das Gesicht ganz oder hauptsächlich verhüllt. Normale Kopftücher fallen also nicht unter das Verbot. Bei dem Prozess traten laut Belga auch mehrere Polizisten als Nebenkläger auf. Nach ihrer Darstellung hatte die Frau im Laufe der Festnahme zwei Beamte verletzt. Die Festnahme der Frau hatte für viel Aufsehen in Belgien gesorgt, nach ihr kam es zu Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Jugendlichen und der Polizei im Brüsseler Problembezirk Molenbeek.
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Für das eigene Pixel-Team – Fokus auf Bereich Multimedia. Aus Jobangeboten lässt sich oft ablesen, woran ein Unternehmen gerade arbeitet, immerhin muss man die Entwickler für jegliche neuen Ambitionen auch irgendwo herbekommen, und das geht nicht immer im Geheimen. Entsprechend sorgt nun eine aktuelle Ausschreibung von Google für Spekulationen, die Business Insider aufgespürt hat. Sucht der Android-Hersteller darin doch einen Multimedia-Chip-Architekten, der die Entwicklung entsprechender Hardware anführen und gemeinsam mit anderen darauf basierende Produkte bis zur Auslieferung begleiten könne. Dies berichtet Business Insider. Dass Unternehmen sich entsprechendes Know-How einkaufen, ist nicht gänzlich ungewöhnlich, immerhin will man bei der Produktentwicklung jemanden haben, der den Hardwarepartnern strikte Vorgaben machen kann. Die konkrete Formulierung lässt diese Interpretationsmöglichkeit aber unwahrscheinlich erscheinen. Zudem würden eine eigene Chipentwicklung gut zu den aktuellen Entwicklungen bei Google passen. Im letzten Jahr hatte man die eigenen Hardwarebemühungen deutlich intensiviert. So sind die diesjährigen Nexus-Geräte mit einigen Komponenten direkt von Google ausgestattet. Mit dem Pixel C soll zudem in Kürze das erste vollständig von Google entwickelte Tablet auf den Markt kommen, und mit dem Chromebook Pixel hat das Unternehmen bereits eigene Laptop-Erfahrung gesammelt. Ein Blick auf die aktuelle Nexus-Generation könnte denn auch einen Hinweis geben, worum es hier gehen könnte. Ist doch dort mit dem Android Sensor Hub schon ein Spezialchip verbaut, der für diverse stromsparende Aufgaben zuständig ist. Insofern könnte es hier um die Entwicklung eines weiteren Spezialprozessors für künftige Nexus- und Pixel-Generationen handeln. Dafür spricht auch, dass die Jobausschreibung direkt von Googles Pixel-Team stammt.
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ultimediale Nachrichten verdrängen SMS immer mehr. Über das heimische Mobilfunknetz werden zu Silvester rund vier Mal so viel Daten verschickt wie an durchschnittlichen Tagen. Das Forum Mobilkommunikation (FMK) erwartet durch zahlreiche Neujahrswünsche ein Volumen von rund drei Milliarden Megabyte. Fotos und Videos werden nämlich für Grußbotschaften immer beliebter, SMS werden weniger verschickt als früher. 23 Jahre nach Einführung der SMS-Technologie werden laut FMK zum heurigen Jahreswechsel rund 33 Millionen SMS erwartet. Vor drei Jahren waren es zu Silvester noch über 70 Millionen. Durch die Zunahme von multimedialen Nachrichten wird mit einer noch nie da gewesenen Datenmenge im Mobilfunknetz gerechnet.
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Die SPÖ dominierte die Gemeinderatswahl, doch es finden sich Ausreißer. ÖVP, FPÖ und Grüne erzielten in einzelnen Wahlsprengeln überraschende Resultate. Wien – Jubel begleitete die SPÖ bei der Verkündung der Ergebnisse der Wien-Wahl. Auf Gemeinderatsebene konnten die Sozialdemokraten den ersten Platz gegenüber der FPÖ sichern. Doch gerade in den Flächenbezirken nahmen die Freiheitlichen den Roten viele Stimmen weg. Vor allem jenseits der Donau und am Südrand Wiens konnte die FPÖ starke Zugewinne verzeichnen. In den 1499 Wahlsprengeln, die in der Größe zwischen einem Häuserblock und der ganzen Großfeldsiedlung variieren, schritten am Sonntag die Wähler an die Urnen. Die Befürchtung der Sozialdemokraten, die Gemeindebauten – deren Ursprung im Roten Wien der 1920er- und 1930er-Jahre liegt – könnten mit dieser Wahl blau werden, bewahrheitete sich nicht: Der Karl-Marx-Hof in Wien-Döbling ist etwa nach wie vor rot. Im Reumannhof und Metzleinstalerhof in Wien-Margareten halten die Sozialdemokraten mehr als 50 Prozent der Stimmen. Nur wenige Häuserblocks weiter, auf der anderen Straßenseite des Gürtels, ist im Haydnhof allerdings die FPÖ die stimmenstärkste Partei. Mitten im auf Gemeinderatsebene roten siebenten Bezirk findet sich ein einziger grüner Sprengel. Zwischen Burggasse, Siebensterngasse, Neubau- und Kirchengasse wählten die Bewohner zu 35,3 Prozent grün. Das ist das beste Ergebnis, dass die Grünen auf Gemeinderatsebene verzeichneten. Die SPÖ folgt mit 32,1 Prozent vor der FPÖ mit 14,4 und der ÖVP mit 8,3 Prozent. Die Neos schafften 7,4 Prozent. Durchaus gespalten zeigt sich das Stuwerviertel im roten Zweiten. Das Bobogrätzel, das in den vergangenen Jahren mehr und mehr gentrifiziert wurde, teilt sich in vier Sprengel. Einer davon, der an den Praterstern grenzende, wird von der SPÖ dominiert. Er grenzt an einen Sprengel mit grüner Mehrheit, die ihn wiederum von der FPÖ-Mehrheit am Max-Winter-Platz trennt. Grund für die dortige Dominanz der Blauen mit 29,2 Prozent könnte das neu eingezogene Bordell am Platz sein, das neben einer Schule liegt. Die Bezirks-FPÖ erregte mit Protestaktionen im Sommer als einzige Partei Aufsehen. Sie setzt sich gemeinsam mit Anrainern gegen das Haus ein. Blau sind auch Teile eines roten Prestigeprojekts in der Donaustadt eingefärbt. Die Seestadt Aspern – das größte Stadtentwicklungsgebiet Wiens – ist in drei Wahlsprengel unterteilt. In jenem nördlich der Sonnenallee konnten sich die Roten mit 39,0 Prozent gegenüber den Blauen mit 33,5 Prozent durchsetzen. Der südlich angrenzende Wahlsprengel wird mit 44,3 Prozent deutlich von der FPÖ dominiert. Die SPÖ erreichte dort 34,6 Prozent. Auch weiter südlich – um den Hannah-Arendt-Park – gewann die FPÖ mit 37,3 Prozent. Die SPÖ erreichte 30,6. Für Bürgermeister Michael Häupl sei dieses Ergebnis überhaupt nicht erklärbar. Hätte ich das vor Monaten gewusst, hätte ich das abgestellt, sagte er dem STANDARD. Die SPÖ erreichte prozentuell ihr bestes Resultat in einem mobilen Sprengel, also einer fliegenden Wahlkommission, in Favoriten. Diese werden etwa in Krankenhäusern oder in Geriatriezentren eingesetzt. 70,3 Prozent entfielen auf die Sozialdemokraten – allerdings wurden in diesem Sprengel nur 37 Stimmen abgegeben. Für die Grünen und die Neos gab es dort null Kreuzerl. Die Schwarzen verzeichneten ihr Topergebnis von 66,7 Prozent ebenfalls in einer fliegenden Urne im 18. Bezirk – auch in diesem Fall wurden insgesamt nur 51 Stimmen abgegeben. Das beste FPÖ-Resultat findet sich im 16. Bezirk in der Wohnhausanlage zwischen dem roten Schuhmeierhof und dem ebenfalls roten Adelheid-Popp-Hof. Blau kam dort in Ottakring auf 65,5 Prozent.
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Altstar verlängert Vertrag bei Florida Panthers um ein weiteres Jahr. Sunrise (Florida) – Der tschechische Eishockey-Altstar Jaromir Jagr denkt noch nicht ans Aufhören: Der 44-Jährige verlängerte seinen Vertrag beim NHL-Verein Florida Panthers um ein weiteres Jahr. Das teilte der Club aus Sunrise nördlich von Miami am Donnerstag mit. Jagr geht bereits seit 1990, als er sein US-Debüt bei den Pittsburgh Penguins gab, in der nordamerikanischen Profiliga auf Torejagd. In dieser Saison kam Jagr in 79 Spielen auf 27 Tore und insgesamt 66 Scorerpunkte, scheiterte mit Florida aber in der ersten Play-off-Runde an den New York Islanders. Jaromir hat einen enormen Einfluss auf unsere jüngeren Spieler gehabt und ist eine der wichtigsten Stützen unseres Angriffs, sagte Panthers-Coach Gerard Gallant. Auf Facebook zeigte sich Jagr mit seiner fast 20 Jahre jüngeren neuen Freundin Veronika und schrieb: In Florida gefällt es uns. Darum bin ich froh, dass ich mich mit den Panthers auf die Vertragsverlängerung um ein Jahr geeinigt habe. Der Stürmer gehört zum exklusiven Kreis der Eishockeyspieler, die Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Sieger in der NHL waren.
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Jeder zweite Lehrling ist laut einer Studie der Meinung, dass ihm im Alltag weit weniger Respekt entgegengebracht wird als Maturanten und Akademikern. Das Institut für Jugendkulturforschung hat 300 Lehrlinge in Österreich über ihre berufliche Situation befragt. Dabei zeigt sich: Die Lehrlinge sind mit ihrer Ausbildung recht zufrieden, vor allem mit jenem Teil der Lehre, der im Ausbildungsbetrieb stattfindet. 70 Prozent gaben an, sie würden wieder eine Lehre machen, und zwar im selben Beruf und im selben Betrieb. Über 80 Prozent sagten, sich im Betrieb wohl zu fühlen, 90 Prozent finden ihre Ausbilder kompetent, freundlich und nett. Demgegenüber empfinden Österreichs Lehrlinge offenbar einen Anerkennungsmissstand, wie es im Forschungsbericht ausgedrückt wird. So werfen fast 60 Prozent der Lehrlinge Österreichs Politikern vor, nur die Anliegen der Maturanten und Studierenden zu vertreten, sich aber nicht um die Anliegen der Lehrlinge zu kümmern. Jeder zweite Lehrling sei der Auffassung, dass ihm im Alltag weit weniger Respekt entgegengebracht wird, als Maturanten und Akademikern. Maßgeblich dafür ist offenbar auch die monatliche Lehrlingsentschädigung. 70 Prozent der Befragten empfinden diese als zu gering. Das Wollen verlernt Das mangelhafte Image der Lehre führt laut Institut für Jugendkulturforschung dazu, dass vor allem Kinder aus Familien mit geringer Bildungsaspiration und wenig Zukunftsoptimismus eine Lehre antreten. Kinder aus solchen Familien haben vom Lebensstart an das Wollen verlernt. Die Konsumkultur ist für sie interessanter als die Arbeitswelt. Den Glauben an den sozialen Aufstieg mittels Berufserfolg hätten sie verloren. Für die Lehrbetriebe seien solche Jugendliche ein Problem: denn sie haben oft, neben dem Mangel an arbeitsbezogenem Sozialbewusstsein, eine Vielzahl an Sozialdefiziten, heißt es in der Studie. Beides zusammen schränke den Leistungswillen und Selbstverwirklichungsoptimusmus beträchtlich ein. Betriebe würden folglich in den sogenannten war of talents ziehen, um die verbliebene Elite der Ausbildungswilligen für sich zu gewinnen. Handlungsanleitung für die Politik Zu seiner Gesellschaftsdiagnose bietet das Institut für Jugendkulturforschung eine Handlungsanleitung für die Politik. Diese lautet: 1. Gebt den Lehrlingen mehr Geld, und zwar nicht in zehn Jahren, sondern jetzt und 2. hört auf mit dem unsäglichen und unerträglichen Kult um Universitäten und andere Formen der Elitenbildung.
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App erlaubt es Identität oder ihre geographische Herkunft einfach zu verschleiern. Nachdem Opera seinen gleichnamigen Browser bereits mit einem Virtual Private Network (VPN) ausgerüstet hat, sind nun Iphone- und iPad-Nutzer an der Reihe. Mit der App Opera VPN können sie ihre Identität oder ihre geographische Herkunft einfach verschleiern. Für die Nutzung des Services reicht es aus, die App zu starten. Die Einrichtung des VPN geht leicht von der Hand. Einschränkungen beim Datenvolumen gibt es nicht, als virtueller Standort kann zwischen den USA, Singapur, den Niederlanden oder Kanada gewählt werden. D.h. man surft nach außen hin mit einer IP-Adresse, die dem ausgewählten Land zugewiesen wurde. Die App verfügt auch über einen Werbeblocker, der allerdings so Medien schädigt. Zu beachten ist allerdings, dass Opera das gesamte Surf-Verhalten von VPN-Anwendern mitprotokollieren kann.
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Zuvor hatte sich auch das Verfassungsgericht in die Konfliktlösung eingeschaltet. Skopje – Das mazedonische Parlament hat am Mittwochnachmittag mit einer klaren Mehrheit die für den 5. Juni einberufene vorgezogene Parlamentswahl erneut verschoben. Ein neuer Termin wurde nicht festgelegt. Eigentlich hat das Parlament mit 96 Stimmen eine Abänderung des Wahlgesetzes beschlossen. Der Beschluss beinhaltete auch die Wahlverschiebung. Die Parlamentssitzung wurde einberufen, nachdem sich am Vormittag in die Krisenlösung auch das Verfassungsgericht eingeschaltet hatte. Das Gericht soll sich nämlich zur Auflösung des Parlamentes am 7. April äußern. Dadurch wurden schon am Vormittag alle Wahlvorbereitungen vorübergehend gestoppt. Strittig für die führende Oppositionskraft, den Sozialdemokratischen Bund (SDSM) war allerdings eine weitere Parlamentsentscheidung. Auf Vorschlag des Premiers Emil Dimitriev wurden nämlich zwei Minister aus den SDSM-Reihen – Inneres und Arbeit – wieder durch die früheren Minister aus den Reihen der nationalkonservativen VMRO-DPMNE ersetzt. Dimitriev erläuterte den Vorschlag, wonach Mitko Cavkov und Dime Spasov wiederum zum Innenminister und Arbeitsminister werden sollten, mit der Wahlverschiebung. Die SDSM-Funktionäre – Oliver Spasovski (Inneres) und Frosina Remenski (Arbeitsministerium) – waren im Jänner in die Übergangsregierung aufgenommen worden, die eigentlich die Parlamentswahlen für den 24. April vorbereiten sollte. Der Termin wurde später auf 5. Juni verschoben. Die Rückkehr der früheren Minister dürfte bedeuten, dass die VMRO-DPMNE bemüht ist, die vorgezogene Parlamentswahl zu vermeiden. Die reguläre Wahl ist im April 2018 fällig.
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Laut der "Sunday Times" plant der britische Premier Luftangriffe gegen Jihadisten der IS – Er soll sich zudem bereit dazu erklären, 15.000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen. London – Der britische Premier David Cameron will sich Medien zufolge vom Parlament in Kürze Grünes Licht für einen Militäreinsatz in Syrien geben lassen. Der Regierungschef habe vor, Anfang Oktober die Abgeordneten abstimmen zu lassen und so den Weg für Luftangriffe auf die radikale Miliz Islamischer Staat (IS) zu ebnen, berichtete die Sunday Times unter Berufung auf hochrangige Regierungsvertreter. Zudem strebe Cameron eine Militär- und Geheimdienstoffensive gegen Schlepperbanden an. Der britische Premier ist zudem bereit, 15.000 Flüchtlinge aus Lagern, die sich in der Nähe Syriens befinden, aufzunehmen. Der Premier ist zuletzt unter Druck geraten, sich stärker in der europäischen Flüchtlingskrise zu engagieren. Der britische Finanzminister George Osborne sagte Reuters am Rande eines Treffens mit seinen Kollegen aus den G20-Staaten in der Türkei am Samstag angesichts der Flüchtlingskrise, das Problem müsse an seinem Ursprung angegangen werden. Und das seien die Führung um Syriens Präsident Bashar-al Assad und der IS. Man brauche zudem einen umfassenden Plan für ein stabileres und friedlicheres Syrien. Viele der Tausenden Flüchtlinge, die sich ihren Weg nach Europa bahnen, kommen aus Syrien. Dort tobt seit Jahren ein Bürgerkrieg. Verschlimmert hat sich die Lage für die Menschen, seit der IS weite Landesteile unter seine Kontrolle gebracht hat. Die USA führen eine Militärallianz an, die die Islamisten aus der Luft angreift. 2013 lehnten die britischen Abgeordneten Militärschläge in Syrien ab.
| 2International
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Rechtsextremer Attentäter wehrt sich gegen Isolationshaft. Oslo – Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik hat zum Auftakt seines Prozesses für bessere Haftbedingungen mit dem Hitler-Gruß provoziert. Der Rechtsextremist erschien am Dienstag mit kahl rasiertem Schädel in der für das Verfahren genutzten Turnhalle des Gefängnisses Skien, wandte sich den Journalisten zu und hob den rechten Arm. Er klagt den Staat auf unmenschliche Behandlung. Breivik sitzt seit fast fünf Jahren in Isolationshaft. Er bekommt keinen Besuch von anderen, hat keinen Kontakt zu Mithäftlingen und seine Briefe werden abgefangen. Nun klagt er gegen seine unmenschliche Behandlung. Seit seiner Festnahme am 22. Juli 2011 ist der heute 37-Jährige in Isolationshaft. Das bedeutet, dass er keinen Kontakt zu anderen Häftlingen hat, dass seine Korrespondenz mit der Außenwelt zensiert wird und er nur wenige Besucher empfangen darf. Das ist eine unmenschliche und erniedrigende Behandlung, schreibt sein Anwalt Öystein Storrvik in der Anklageschrift und sieht darin einen Verstoß gegen die Artikel 3 und 8 der Europäischen Menschenrechtskonventionen, zu denen sich Norwegen verpflichtet hat. Ab Dienstag geht es also vier Tage lang wieder um den Mann, über den in Norwegen am liebsten niemand sprechen möchte. Wie kann jemand, der 77 Menschen brutal und rücksichtslos getötet und das Leben von Hunderten zerstört hat, für sich die Menschenrechte beanspruchen? Und das vor einem Gericht, das er – wie er bei seiner Verurteilung zu 21 Jahren Gefängnis sagte – nicht anerkennt? Breivik will sich einen Platz am Rednerpult verschaffen, das ist ganz klar, meint Lisbeth Kristine Röyneland von der Unterstützergruppe für die Angehörigen und Opfer der Anschläge vom 22. Juli 2011. Ich bin sicher, dass er versuchen wird, über seine rechtsextremen Ansichten zu sprechen. Doch sie vertraue darauf, dass das Gericht das unterbinden werde. Drei Stunden lang will Breivik am Mittwoch über seine Haftbedingungen referieren. Außerdem sollen Ärzte und Gefängnismitarbeiter aussagen. Das Verfahren findet aus Sicherheitsgründen im Sportsaal des Gefängnisses in Skien statt. So kann sich das Gericht gleich selbst die drei Zellen, die Breivik zur Verfügung stehen, anschauen. Über die Frage, wie öffentlich der Prozess Breivik gegen den Staat sein soll, wurde im Vorfeld viel gestritten. Während das Strafverfahren 2012 größtenteils im norwegischen Fernsehen übertragen wurde, findet nun das meiste unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Breiviks Anwalt Storrvik ist sicher, dass es seinem Mandanten nur um die Verbesserung seiner Haftbedingung geht. Noch nie war in Norwegen ein Häftling so lange isoliert. Breivik zeige deutliche Isolationsschäden, sagt er, ohne diese näher beschreiben zu wollen. Nachdem seine Mutter vor drei Jahren gestorben ist, habe Breivik nur noch einen privaten Besucher gehabt. Soziale Kontakte beschränkten sich auf das Gefängnispersonal. Selbst er als Anwalt könne mit ihm nur durch eine Glasscheibe sprechen, sagt Storrvik. Ich habe die gefährlichsten Verbrecher Norwegens verteidigt, bevor Breivik so bezeichnet wurde. Aber das habe ich noch nie erlebt. Kjetil Mujezinovic Larsen, Professor am Norwegischen Zentrum für Menschenrechte an der Universität Oslo, glaubt nicht, dass Breivik mit seiner Klage durchkommt. Auch wenn er recht isoliert ist, so sei doch das physische Angebot recht gut. Er habe es warm, könne trainieren und komme täglich an die frische Luft. Larsen hält es allerdings für möglich, dass die Dauer von Isolationshaft überdacht wird. Bisher gibt es keine Begrenzung, für wie lange ein Häftling der Kontakt zu anderen Menschen verweigert werden darf. Doch selbst wenn Breivik mit seiner Klage durchkäme, wäre das in den Augen des Menschenrechtsexperten keine Niederlage. Es würde nur beweisen, dass unsere Rechtsstaatlichkeitsprinzipien funktionieren.
| 2International
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Medienkunst-Preis ging an UBERMORGEN – lizvlx und Hans Bernhard. Wien – Der MUSA-Preis für junge Kunst ist heute, Donnerstag, an das Duo oellinger/rainer (Hannah Rosa Oellinger und Manfred Rainer) verliehen worden. Der ebenfalls zum zweiten Mal vergebene Medienkunst-Preis ging an das Duo UBERMORGEN – lizvlx und Hans Bernhard. Beide Preise der Stadt Wien sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. oellinger/rainer hatten für ihre Ausstellung VIEL ERFOLG einen ironischen Erfolgs-Parcours in die MUSA-Startgalerie gebaut. Für den Medienkunst-Preis sei die kontinuierliche und kritische Auseinandersetzung mit massenmedialen Phänomenen und aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen der Preisträger maßgeblich gewesen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.
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Erstes Projekt in Favoriten mit 120 Einheiten geplant. Wien – Die Stadt Wien will in den kommenden fünf Jahren insgesamt 2.000 neue Gemeindewohnungen bauen. Das erste Projekt ist mit 120 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Austrian-Airlines-Zentrale in der Fontanastraße in Wien-Favoriten geplant. Wir wollen kostengünstiges Wohnen in Wien mit Qualität verbinden, sagte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag. Um das zu erreichen, zog die Stadt bei der Planung des neuen Gebäudes Anleihen aus dem Gemeindebau der Ersten Republik, sagt Ludwig. Diese zeigen sich etwa in gemeinsamen Aufenthaltsräumen. Die Miete soll zudem mit 7,50 Euro brutto pro Quadratmeter gedeckelt sein – bei einer 40-Quadratmeter-Wohnung wären das etwa 300 Euro. Eigenmittel und Kaution entfallen ebenfalls. Die Wohnungen werden von Wiener Wohnen unbefristet vergeben. Die Einkommensgrenzen werden bei Vertragsabschluss geprüft, versichert Ludwig. Weitere Überprüfungen soll es jedoch nicht geben. Das wäre nämlich ein zu großer Aufwand, außerdem wolle man Leistung nicht bestrafen und die soziale Durchmischung fördern. Als Nächstes plant Ludwig Gemeindewohnungen am Handelskai, in der Stumpergasse im sechsten Bezirk und am Emli-Behring-Weg im zwölften Bezirk.
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Deutscher Champion muss im Estadio Vicente Calderon eine 0:1-Niederlage hinnehmen. Madrid – Bayern München droht in der Champions League das dritte Halbfinal-Aus gegen einen spanischen Klub in Folge. Die Deutschen verloren am Mittwochabend das Hinspiel bei Atletico Madrid im Estadio Vicente Calderon 0:1 (0:1) und müssen um den Aufstieg gehörig zittern. Die Entscheidung fällt am Dienstag (20.45 Uhr) in der Münchner Allianz-Arena. Nach Real Madrid (2014) und dem FC Barcelona (2015) könnte also neuerlich ein spanisches Team den Münchnern einen Strich durch die Rechnung machen. Innenverteidiger David Alaba, der in der 54. Minute die Latte traf, hätte sich sein 50. Spiel in der Königsklasse sicher anders vorgestellt. Das gilt auch für Kapitän Philipp Lahms 104. Partie, mit der er zum alleinigen deutschen CL-Rekordspieler aufstieg. Für die Münchner setzte sich eine seit dem 2:0 bei Arsenal im Achtelfinale 2014 andauernde Negativserie fort, in acht K.-o-Spielen seit damals gab es auswärts keinen Erfolg. In Spanien haben die Bayern, die noch Chancen auf das Triple haben, neun der letzten 13 Spiele verloren. Atletico untermauerte dagegen seine starke Form und feierte den fünften Zu-null-Sieg hintereinander. Mit einer ähnlichen Leistung kommende Woche ist den Spaniern zuzutrauen, dass sie nach Titelverteidiger Barcelona den nächsten Favoriten auf dem Weg ins Finale am 28. Mai in Mailand aus dem Bewerb werfen. Bei den Münchnern saßen Thomas Müller und Franck Ribery überraschend nur auf der Bank. Ohne das Offensivduo tat sich die Mannschaft im Spielaufbau schwer, und konnte sich in der Offensive trotz fast 70 Prozent Ballbesitz vor der Pause kaum in Szene setzen. Atletico war extrem aggressiv, zweikampfstark, hatte auch die gefährlicheren Momente und durfte sich über einen Traumstart freuen. Ein Tanz durch die Bayern-Abwehr Saul Niguez tanzte sich durch die Abwehr, ließ zum Abschluss auch Alaba mit einer Körpertäuschung schlecht aussehen und traf via Innenstange an Manuel Neuer vorbei zum 1:0 (11.). Die Münchner kamen zwar zu keinen Riesenchancen, wurden nach dem Rückschlag aber zumindest halbwegs gefährlich. Bei einem Lewandowski-Kopfball rettete Gimenez vor der Linie (12.), ein Alaba-Weitschuss ging deutlich vorbei (17.), ein Costa-Freistoß landete im Außennetz (25.) und ein Lahm-Schuss wurde von Fernandez geblockt (28.). Auf der anderen Seite begnügte sich Atletico nicht mit dem 1:0. Einen Griezmann-Schuss machte Neuer mit einer Fußabwehr zunichte (30.), einen Koke-Abschluss lenkte Martinez in den Corner ab (44.). Nach dem Seitenwechsel kamen die Münchner in ihrem zehnten Champions-League-Halbfinale mit viel Dampf aus der Kabine. Mit dem Herausspielen von Topchancen hatten die Gäste aber neuerlich ihre Mühe, deshalb waren sie vorerst nur aus der Ferne sowie nach Standardsituation einem Torerfolg nahe. Alaba traf mit einem herrlichen Schuss aus mehr als 30 Metern die Latte (54.), zwei Minuten später prüfte Martinez Atletico-Goalie Jan Oblak mit einem Kopfball. Costa wollte den Schlussmann der Madrilenen mit einem Heber überwinden, setzte den Ball aber deutlich drüber (71.). Drei Minuten später entschärfte der 23-jährige Slowene einen Vidal-Schuss mit einer starken Parade. Atletico arbeitete in der Defensive einmal mehr extrem gut und lauerte auf Konter. Einer hätte beinahe zum Erfolg geführt. Fernando Torres ließ Alaba schlecht aussehen, schloss ab, der Ball sprang aber von der Stange zurück ins Feld (75.). Die Bayern blieben 90 Minuten ohne schön herausgespielte Topchance, die letzte Möglichkeit fand noch einmal Alaba vor, er schoss aber von knapp außerhalb des Strafraums drüber (80.). (APA, 27.4.2016) Atletico Madrid – FC Bayern München 1:0 (1:0)Estadio Vicente Calderon, 52.000 Zuschauer (ausverkauft), SR Mark Clattenburg (ENG) Tor: 1:0 (11.) Saul Niguez Atletico: Oblak – Juanfran, Gimenez, Savic, Filipe Luis – Saul Niguez (85. Partey), Gabi, Fernandez, Koke – Griezmann, Torres Bayern: Neuer – Lahm, Javi Martinez, Alaba, Bernat (77. Benatia) – Xabi Alonso – Coman (64. Ribery), Thiago (70. Müller), Vidal, Douglas Costa – Lewandowski Gelbe Karten: Saul Niguez bzw. Douglas Costa, Benatia, Neuer, Vidal Rückspiel am 3. Mai (20.45 Uhr) in München Zweites Halbfinale, Dienstag: Manchester City – Real Madrid 0:0 (Rückspiel am 4. Mai in Madrid) Finale am 28. Mai in Mailand
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Schuldenmoratorium "zweckentfremdet", Ausblick für Finanzplatz mittelfristig optimistisch. Wien/Klagenfurt – Der Wirtschaftswissenschaftler Gottfried Haber erwartet für das kommende Jahr aufgrund der Abwicklung der Heta massive Turbulenzen auf dem heimischen Kapitalmarkt. Das Hypo-Sondergesetz und das verhängte Schuldenmoratorium hätten das Vertrauen der Finanzmärkte erschüttert und würden die Bundesländer de facto vom Kapitalmarkt abschneiden. Das von der Finanzmarktaufsicht Anfang März verordnete Schulden-Moratorium hält Haber für eine Zweckentfremdung des Instruments. Das Bundesgesetz zur Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) sei dazu da, um Zeit zur Ausarbeitung eines Abwicklungsplans zu gewinnen. Eine Institution wie die Heta sollte einen solchen Plan schon haben, eine Beteiligung der Gläubiger könne erst ganz zum Schluss kommen.sagte der an der Donau-Universität Krems tätige Ökonom und Vizepräsident des Fiskalrats am Dienstagabend im Rahmen des von Wiener Börse AG und Aktienforum veranstalteten Financial Community Club. Risikoprämien gestiegen Der Umgang der Regierung mit der Heta habe mittlerweile die Aufmerksamkeit der internationalen Medien auf sich gezogen, kritisierte Haber weiter. Die Auswirkungen davon seien bereits zu spüren. So seien die Risikoprämien für die Bundesländer am Kapitalmarkt teilweise um einen halben Prozentpunkt gestiegen. Länder und Gemeinden kämen daher zunehmend in Liquiditätsprobleme. Man hat den Kapitalmarkt für Länder damit abgeschafft, lautet Habers Urteil. Direkt betroffen sei davon allerdings auch der Bund: Mittlerweile habe Kärnten fast die Hälfte seiner Schulden über die Bundesfinanzierungsagentur aufgenommen. Da Kärnten und wohl auch andere Länder derzeit vom Kapitalmarkt abgeschnitten seien, würden die Schulden nun nach und nach zum Bund wandern, prognostiziert der Wirtschaftswissenschaftler. Denn auslaufende Anleihen der Länder müssten nun durch neue Anleihen des Bundes ersetzt werden. In zehn Jahren würden so die Schulden der Länder vollständig beim Bund liegen. Glaubwürdigkeit des Euro Kritisch äußerte sich Haber zudem über die Situation in Griechenland. Ein Austritt Griechenlands aus dem Euro sei zwar verkraftbar, aber brächte Verwerfungen mit sich: Die Glaubwürdigkeit des Euro steht auf dem Spiel. Den oft geforderten Schuldenschnitt hält der Wirtschaftsforscher für keine Lösung: Griechenland hat ein Vertrauensproblem und ein Schuldenschnitt zerstört Vertrauen. Schon die Beteiligung der privaten Gläubiger im Jahr 2012 ist nach Ansicht Habers völlig verkehrt gewesen - man hätte die Situation damals stabilisieren müssen, wie es in Österreich der Bund in Kärnten gemacht habe. Auch wenn man es nicht gerne hört, die Situation in Griechenland ist ganz ähnlich wie in Kärnten, sagte Haber mit Verweis auf das seiner Ansicht nach in beiden Fällen mangelnde Vertrauen der Anleger. Zur Zukunft des Finanzplatzes Österreich gab sich der Ökonom trotz aktueller Kritik mittelfristig optimistisch: Ich bin zuversichtlich, dass sich die Turbulenzen lösen lassen und der Finanzplatz in fünf Jahren stabiler ist als heute. Man müsse über die Banken und andere Player Sicherheit herstellen. Die Wiener Börse habe im Bereich Zentral- und Osteuropa eine Nische gefunden und sei eine hochinteressante CEE-Börse. Die Frage sei nur, ob die Rahmenbedingungen stabil seien, wie Haber mit Verweis auf die Heta-Abwicklung anmerkte. Zur geplanten Kapitalmarktunion äußerte sich der Wirtschaftsforscher positiv. Sie sei eine Möglichkeit, nationale Kapitalmarkthürden zu überspringen: Freie Kapitalmärkte sind ein Kernthema der Europäischen Union.
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Malaysischer Premierminister bestätigt Herkunft in Fernsehansprache. Saint-Denis / Kuala Lumpur – Das im Indischen Ozean angeschwemmte Flugzeug-Wrackteil stammt tatsächlich vom vermissten Malaysia-Airlines-Flug MH370. Dies habe die Untersuchung der Flügelklappe ergeben, bestätigte der malaysische Premierminister Najib Razak in einer Fernsehansprache. Der stellvertretende Pariser Staatsanwalt Serge Mackowiak nannte es dagegen sehr wahrscheinlich, dass das Flügelteil zu MH370 gehöre. Eine endgültige Bestätigung stehe aber noch aus. Aber sehr viel spreche dafür, dass das Wrackteil Flug MH370 zugeordnet werden könne. Die Analyse in dem Speziallabor werde am Donnerstagmorgen fortgesetzt, erklärte Mackowiak. Wann weitere Erkenntnisse zu erwarten seien, könne er noch nicht sagen. An den Untersuchungen sind neben Fachleuten aus Frankreich und Malaysia auch chinesische und australische Experten sowie Mitarbeiter des Flugzeugbauers Boeing beteiligt. Zuvor hatten am Mittwoch internationale Experten das Wrackteil in einem Untersuchungszentrum des französischen Verteidigungsministeriums in Balma bei Toulouse untersucht. Die erste Analyse dauerte am Nachmittag etwa vier Stunden. Das Wrackteil war vergangene Woche an der französischen Insel La Réunion östlich von Afrika angeschwemmt worden. Das auf La Réunion angespülte Teil ist eine Flügelklappe, die etwa zwei bis zweieinhalb Meter groß ist und der Steuerung dient. Vieles deutete bereits auf einen Zusammenhang mit dem seit fast 17 Monaten verschwundenen Flug MH370 hin. Die australische Regierung sah die Flügelklappe als Teil einer Boeing 777 identifiziert. Eine Untersuchung der Strömungen zeigte zudem, dass Wrackteile aus dem Gebiet, wo der Absturz vermutet wird, tatsächlich nach La Réunion gedriftet sein könnten. Weil keine andere Maschine dieses Typs vermisst wird, deutete alles auf den Flug MH370 hin. Angehörige der Opfer haben nun aber Gewissheit. Die Fluglinie Malaysia Airlines reagierte erleichtert auf die Untersuchungsergebnisse. Die Erkenntnisse der Ermittler seien ein entscheidender Durchbruch, teilte das Unternehmen laut der amtlichen Nachrichtenagentur Bernama mit. Wir hoffen und rechnen damit, dass weitere Objekte gefunden werden, die dabei helfen, dieses Rätsel zu lösen. Unklar ist noch, ob auch ein Teil eines Koffers von Flug MH370 stammt. Die Polizei werde es so schnell wie möglich untersuchen, sagte Mackowiak. Auch die Flügelklappe wird weiter untersucht. So könnte sich feststellen lassen, ob die Maschine in der Luft explodierte oder intakt in den Ozean stürzte. Das Flugzeug war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. An Bord waren 239 Menschen, unter ihnen 153 Chinesen. Satellitensignale legen nahe, dass die Maschine noch sieben Stunden Richtung Süden flog und abstürzte. Die Ursache für den plötzlichen Kurswechsel ist bis heute ein Rätsel.
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Nach Protesten wegen chaotischer Zustände. Budapest – Nach Protesten wegen chaotischer Zustände an Ungarns Schulen hat die rechtskonservative Regierung die Staatssekretärin für das Schulwesen, Judit Czunyi-Bertalan, entlassen. Wie der zuständige Minister Zoltan Balog am Samstag in Budapest bekannt gab, wird die Politikerin künftig als Regierungskommissarin für digitale Content-Entwicklung arbeiten. Als Nachfolger nominierte Balog den bisherigen Staatssekretär für das Hochschulwesen, Laszlo Palkovics. Beobachter in Budapest halten die Entlassung von Czunyi-Bertalan für ein Bauernopfer. Die loyale Funktionärin aus der Regierungspartei Fidesz (Bund Junger Demokraten) von Ministerpräsident Viktor Orban habe den Flurschaden bereinigen sollen, den ihre von 2010 bis 2014 amtierende Vorgängerin Rozsa Hoffmann angerichtet habe, schrieb das Nachrichten-Portal index.hu am Samstag. Hoffmann hatte in vollem Einklang mit den Vorstellungen Orbans das Schulwesen zentralisiert, die Lehrfreiheit eingeschränkt und die Lehrer der Willkür staatlicher Stellen ausgeliefert. Die abrupten Veränderungen brachten aber die meisten Schulen an den Rand ihrer Funktionsfähigkeit. Am vergangenen Mittwoch gingen deshalb in zwölf Städten Tausende Lehrer, Schüler und Eltern auf die Straße.
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Beamte rechnen derzeit an den verschiedenen Varianten. Wien – Die Kindergeldreform hin zu einem flexibleren Bezug lässt noch auf sich warten. Derzeit rechnen die Beamten des Familienressorts die unterschiedlichen Varianten durch, hieß es aus dem Büro von Ministerin Sophie Karmasin (ÖVP). Ihr Vorschlag dürfte damit erst im neuen Jahr vorliegen. Danach werden die geplanten Neuerungen mit dem Koalitionspartner abgeklärt. Um die Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung zu erhöhen, will Karmasin einen Partnerschaftsbonus einführen. Auch schlägt sie ein Kindergeld-Konto für mehr Flexibilität beim Bezug vor. Noch sind jedoch Abstimmungen nötig und werden Berechnungen durchgeführt, hieß es.
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Italienischer Regierungschef kündigt Investition von 150 Millionen Euro pro Jahr an. Mailand – Auf dem früheren Gelände der Expo in Mailand soll nach dem Willen von Italiens Regierungschef Matteo Renzi einen neues Technologie- und Forschungszentrum entstehen. Den Vorschlag, den die Regierung machen wird, ist der eines großen weltweiten Zentrums für Genforschung, Datenverarbeitung, Ernährung, Lebensmittel und Nachhaltigkeit, sagte Renzi. So sollten bis zu 1.600 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Staat ist bereit, für zehn Jahre 150 Millionen Euro pro Jahr in das Projekt zu investieren. Die Expo in Mailand war Ende Oktober zu Ende gegangen, mehr als 20 Millionen Menschen hatten die Weltausstellung besucht. Bis zuletzt gab es jedoch viel Kritik an den mangelnden Plänen Italiens für die Zukunft des riesigen Geländes am Rande der norditalienischen Wirtschaftsmetropole. Bislang war nur bekannt, dass der italienische Pavillon und der zum Wahrzeichen avancierte Baum des Lebens auf dem Gelände stehen bleiben und im kommenden Jahr wieder für Besucher öffnen sollen. Renzi nannte das geplante neue Zentrum einen Ort des Aufbruchs und der Exzellenz. Die Regierung stehe bereit, mit allen möglichen Instrumenten ihren Beitrag zum Erfolg des Projektes zu leisten. Ich denke, dass Mailand zur Lokomotive Europas werden könnte, sagte er.
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Zur Aufarbeitung von UCK-Gräueltaten an Serben – Sondergericht könnte auch Außenminister Thaci in Bedrängnis bringen. Prishtina (Pristina)/Wien – Nach monatelangem Tauziehen hat das kosovarische Parlament am Montag ein Sondertribunal zur Aufarbeitung von Kriegsverbrechen der Kosovo-Befreiungsarmee (UCK) während des Kosovo-Krieges (1998-1999) auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse könnten neben zahlreichen anderen Regierungspolitikern auch Außenminister und Vize-Premier Hashim Thaci in Bedrängnis bringen. Die Parlamentarier stimmten nach einer mehrstündigen Marathondebatte am Montagabend zuerst für die zur Einrichtung des Tribunals notwendige Verfassungsänderung, bevor sie auch das eigentliche Gesetz zu dessen Schaffung verabschiedeten. Frühere Anläufe waren gescheitert. Auch am Montag boykottierten die Oppositionsparteien die Abstimmung, zwei Abgeordnete der Regierungspartei PDK von Thaci stimmten laut Medienberichten ebenfalls gegen die Verfassungsänderung. Thaci war früher selbst führendes UCK-Mitglied, hatte sich jedoch nach internationalem Druck für die Einrichtung des Sondertribunals eingesetzt. Ehemalige UCK-Kämpfer empfingen ihn daher am Montag mit Dieb, Dieb-Rufen und bewarfen ihn mit Flaschen. Allerdings könnte das Tribunal auch Thaci selbst in Bedrängnis bringen. Der Schweizer Europarats-Sonderermittler Dick Marty hatte ihm und früheren Verbündeten neben anderen Kriegsverbrechen vorgeworfen, Serben getötet und deren Organe anschließend verkauft zu haben. Thaci hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Die EU richtete 2011 eine Sonderarbeitsgruppe in der Angelegenheit ein. In einem Zwischenbericht erklärte der damalige Chefermittler Clint Williamson vor rund einem Jahr zwar ausreichende Beweise für Kriegsverbrechen, nicht jedoch für systematischen Organhandel gefunden zu haben. Namen konkreter Beschuldigter nannte er damals nicht. Diese werden wohl erst bekannt, wenn die mittlerweile vom US-Juristen David Schwendiman geleitete Ermittlungsgruppe die ersten mutmaßlichen Kriegsverbrecher anklagt. Voraussetzung dafür ist wiederum das am Montag beschlossene Sondertribunal. Mit ersten Anklagen wird nun Anfang 2016 gerechnet. Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) und sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier zollten dem Schritt am Dienstag Beifall. Kurz sprach von einem wichtigen Schritt zur Aufarbeitung des Vergangenheit und einem Zeichen demokratischer Reife. Die Abgeordneten haben damit bewiesen, dass es ihnen ernst ist damit, den Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit folgend die Geschehnisse (...) lückenlos aufzuklären, lobte der Außenminister. Auch Steinmeier würdigte eine mutige Entscheidung für Verfassungsänderungen, um rechtsstaatliche Prinzipien und strafrechtliche Verantwortung durchzusetzen. Die kosovo-albanische UCK war erstmals 1996 nach Repressionen und Übergriffen der serbischen Polizei mit Anschlägen und Angriffen in Erscheinung getreten. Zuvor hatte der serbische Präsident Slobodan Milosevic 1989 der Provinz Kosovo den Autonomiestatus größtenteils entzogen, und es wurden Albaner-feindliche Gesetze erlassen. Regional-Regierung und -Parlament wurden aufgelöst. Nach einer Volksabstimmung im Kosovo wurde die Republik Kosovo proklamiert und eine Paralleladministration der Albaner errichtet. 1998 kam es schließlich zu dem von Gräueltaten und Massenvertreibungen geprägten, offenen Unabhängigkeits-Krieg zwischen der UCK und Rest-Jugoslawien, in den schließlich die NATO aufseiten der Kosovo-Albaner eingriff. Der Kosovo kam danach unter UNO-Verwaltung, ehe er 2008 seine Unabhängigkeit erklärte. Milosevic wurde u.a. wegen Kriegsverbrechen im Kosovo angeklagt. Mehrere ehemalige UCK-Kämpfer landeten vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag. Prominentester Fall: Der Ex-Befehlshaber und spätere Ministerpräsident Ramush Haradinaj. Er wurde aus Mangel an Beweisen freigesprochen, wobei etliche Zeugen unter mysteriösen Umständen starben. Nur im Fall von Haradin Bala kam es zu einer Verurteilung zu 13 Jahren Haft. Das Sondertribunal gilt als Teil des Normalisierungsprozesses zwischen Serbien und dem Kosovo, auf den die Europäische Union für eine weitere Annäherung beider Staaten pocht. Es soll sich nun mit noch offenen Anschuldigungen, darunter jener des Organhandels, befassen.
| 2International
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Sein Team feierte von 1976 bis 1996 neun GP-Siege. Paris – Der ehemalige Pilot und Formel-1-Teamgründer Guy Ligier ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Ein Mitglied der Familie des Franzosen bestätigte am Sonntagabend Berichte französischer Medien. Der vierfache Weltmeister Alain Prost würdigte seinen Landsmann via Twitter als eine große Figur unseres Sports. Ligier bestritt zwölf Grand Prix in der Saison 1967 und erreichte einen sechsten Rang als beste Platzierung. Sein Ligier-Team kam nach der Gründung 1976 bis Ende 1996 auf 325 GP-Teilnahmen und feierte neun Siege. Sechs gingen auf das Konto von Ligiers Lieblingspiloten Jacques Laffite, den letzten fuhr Olivier Panis 1996 in Monte Carlo ein. Jacky Ickx war ein weiterer namhafter Ligier-Pilot. Danach kam aus finanziellen Gründen das Aus. Alain Prost übernahm den Rennstall, Prost GP blieb aber ohne Sieg (1997-2001). Er war eine wichtige Figur in unserem Sport, er verkörperte die pure Leidenschaft, sagte der vierfache Weltmeister über Guy Ligier. Seine Nachkommen haben sich mit Erfolg auf die Produktion von führerscheinfreien Fahrzeugen verlegt. (APA/red; 24.8.2015)
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Aufwachsen in Armut raubt Zukunftschancen, Bevölkerung ist sich der negativen Auswirkungen bewusst. Wien – 408.000 Kinder und Jugendliche in Österreich sind armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Diese Armut wirkt sich auch auf das spätere Leben dieser Kinder aus. Als Erwachsene sind sie häufiger arbeitslos und armutsgefährdet, sagte Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Dabei wurden die Ergebnisse des neuesten Volkshilfe-Sozialbarometers, für den 1.037 Interviews geführt wurden, zum Thema Kinder- und Jugendarmut präsentiert. Diese zeigen, dass sich die österreichische Bevölkerung der massiven negativen Auswirkungen auf den weiteren Lebensweg von Kindern und Jugendlichen, die in Armut aufwachsen, bewusst ist. Eine große Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass armutsbetroffene Kinder in der Schule Nachteile haben und sehen in Folge der Armut massive negative Auswirkungen auf den weiteren Lebensweg, erklärte Fenninger. Der Sozialbarometer zeige, dass jene, die selbst Betroffene kennen, die negativen Auswirkungen klar erkennen. So meinen 87 Prozent, dass die Teilnahme an kostenpflichtigen Aktivitäten für Kinder aus armutsgefährdeten Familien nicht möglich ist. 80 Prozent sind der Meinung, dass arme Kinder Nachteile in der Schule haben und weitere 77 Prozent sehen massive Auswirkungen auf den weiteren Lebensweg. Unterschätzt wird dagegen nach wie vor auch der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit. Während 58 Prozent jener, die armutsgefährdete Kinder und Jugendliche kennen, glauben, dass Aufwachsen in ökonomischer Knappheit häufiger krank macht, glauben dies nur 47 Prozent jener, die Betroffene nicht kennen. Aktuelle Daten zeigen aber, dass sich Einkommensarmut negativ auf das Sterbealter auswirkt – Arme sterben früher. In mehreren Länderstudien zeigt sich, dass Kinder aus ärmeren Familien schlechter ernährt sind, sich häufiger verletzen, mehr Infektionskrankheiten und mehr Karies als ihre Altersgenossen aus wohlhabenden Familien haben. Diese Zusammenhänge müssen aufgebrochen werden, forderte Fenninger. Ein weiterer wichtiger Zusammenhang besteht zwischen Armut und Bildung. Wir wissen, dass eine gute Bildung das Risiko, in Armut zu geraten, vermindert. Auf der anderen Seite beschränkt Armut die Möglichkeit, eine gute Bildung zu erreichen, erklärte Fenninger. So gehen aktuell 54 Prozent der Kinder aus armutsgefährdeten Haushalten in die Hauptschule, aber nur 22 Prozent der Kinder aus Haushalten mit hohem Einkommen. Ein starker Zusammenhang zeigt sich auch zwischen der Bildung der Eltern und der Schulwahl. Außerdem besuchen Kinder mit Migrationshintergrund seltener eine weiterführende Schule als Kinder mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Um dem Zusammenhang zwischen sozialem Status und Bildung entgegenzuwirken, braucht es ein integratives Bildungssystem, das auf die Stärken aller Kinder ausgerichtet ist. Ein hohes Bildungsniveau bringe ein niedrigeres Arbeitslosenrisiko mit sich, eine höhere Beschäftigungsstabilität und somit höhere Einkommenschancen, so Fenninger.
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Beim Finale im Nationalsport, in dem fast alles erlaubt ist, gerät ganz Irland aus dem Häuschen. Dublin – Mehr als 80.000 Zuschauer im Stadion, die Pubs zum Bersten gefüllt und eine ganze Nation im Ausnahmezustand – das Meisterschaftsfinale im irischen Volkssport Hurling am Sonntag in Dublin gehört zu den spektakulärsten Sportevents der Welt. Der US-Fernsehsender CNN führte das sogenannte All Ireland im Stadion Croke Park jüngst auf Rang zwei der Sportereignisse an, die man einmal in seinem Leben gesehen haben muss – noch vor dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft und getoppt einzig von den Olympischen Spielen. Denn während der Rest von Europa bei Hurling instinktiv wohl an das eher gemütliche Eisstockschießen Curling denkt, ist der rasante Mannschaftssport mit den axtförmigen Schlägern in Irland ein echtes Kulturgut. Es ist eines der ersten Spiele, das du als Ire spielst. Einfach jeder spielt es, sagt Billy Finn, Vorstandsmitglied des europäischen Hurling-Verbandes. Es ist ein Amateursport, und trotzdem schauen 80.000 Zuschauer im Croke Park zu. Das ist schlicht Wahnsinn. Die Regeln von Hurling sind im Grunde relativ simpel. Gespielt wird auf zwei Fußball-Tore mit nach oben verlängerten Torpfosten, ähnlich dem Rugby oder American Football. Geht der Ball dazwischen über die Torlatte, gibt das einen Punkt, die selteneren, aber dafür frenetisch bejubelten Tore unten sind drei Zähler wert. Erlaubt ist dabei so gut wie alles. Den Ball nicht werfen, nicht länger als vier Schritte in der Hand tragen und den Gegner nicht mit dem Schläger verletzen – das war es im Grunde schon mit den Einschränkungen. Das Ergebnis ist ein rasanter, wilder und actionreicher Sport, der auch im Rest von Europa immer mehr Anhänger findet, auch wenn Österreich noch ein weißer Fleck auf der Hurling-Landkarte ist. Eine Mischung aus Lacrosse, Baseball, Rugby, Hockey und etwas Verrücktem, beschreibt Sebastian Tillmann, der in Köln eines der ersten deutschen Hurling-Teams gegründet hat, seinen Sport. Das körperbetonte Hurling, das als schnellster Rasensport der Welt gilt, sei zudem männlicher als beispielsweise Fußball. Hurling-Spieler lassen sich nicht auf der Trage raustragen, es sei denn, sie haben den Kopf unterm Arm, sagt Tillmann. Trotzdem dürfte auch so manchem Fußball-Romantiker beim mehr als 3000 Jahre alten irischen Traditionssport das Herz aufgehen. Nicht nur dass selbst die Besten der Besten mit ihrer Leidenschaft maximal ein kleines Zubrot verdienen – hier hat auch die Vereinstreue noch einen ganz anderen Stellenwert als im modernen Fußball-Geschäft. Weil die Meisterschaft zwischen den Regionalauswahlen der 32 Grafschaften Irlands ausgetragen wird, wird ein Spieler in seine Mannschaft quasi hineingeboren. Ein Vereinswechsel ist lediglich in Ausnahmefällen erlaubt. Am Sonntag stehen sich in Dublin die Teams von Galway und Kilkenny gegenüber. Rekordmeister Kilkenny ist Favorit.
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Bereits viertes Modell in Connected-Accessoires-Serie des Herstellers. Uhren- und Accessoire-Hersteller Fossil bringt seine kürzlich angekündigte Smartwatch Q Founder nun auf den Markt. Das Unternehmen bietet seit Kurzem drei Connected-Accessoires an – zwei Aktivitätsarmbänder und eine analoge Uhr mit Fitnesstracker. Das vierte Modell im Bunde bietet nun einen runden Touchscreen. Technologie ist aktuell in zahlreichen Branchen ein wichtiger Disruptor – sogar im Bereich Fashion. Um diese beiden erfolgreich zusammenzuführen, muss man allerdings Expertise im Modedesign mitbringen und sich zuallererst darauf konzentrieren, so Jill Elliott-Sones, Chief Creative Officer bei Fossil, in einer Aussendung. Das Gehäuse ist aus Edelstahl gefertigt, für die Armbänder bietet Fossil eine Auswahl an verschiedenen Modellen in Edelstahl und Leder für Frauen und Männer an. In der Uhr ist ein Intel Atom-Chip verbaut. Viel mehr Details zur Hardware verrät Fossil nicht. Die Q Founder bietet Sensoren, mit denen die zurückgelegte Distanz und Schritt gemessen werden können. Ob sich GPS an Bord befindet oder das Smartphone dazu genutzt werden muss, war zunächst nicht bekannt. Die Uhr kann mit Android-Smartphones ab Android 4.4 und iPhone 5 oder höher ab iOS 8.2 genutzt werden. Aufgeladen wird sie drahtlos. Zudem bietet Fossil eine eigene App an, über die Nutzer Aktivitäten anzeigen, Benachrichtigungen auswählen, Ziffernblättern designen und die Uhr mit anderen Apps verbinden können. Die Smartwatch ist ab 25. November um 257 US-Dollar erhältlich. Fossil ist kein Neuling beim Thema Smartwatches. Schon 2001 hatte das Unternehmen Modelle mit Windows CE und Palm OS im Angebot. Mashable konnte sich die Q Founder bereits näher ansehen. Auf den Fotos ist zu sehen, dass die Uhr ziemlich groß geraten ist. Das Unternehmen arbeitet aber nach eigenen Angaben bereits an Nachfolgemodellen, die auch an Frauenhandgelenken zierlicher wirken sollen.
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Islamisten planten "groß angelegten Anschlag". Washington/Mogadischu – Das US-Militär hat bei einem Drohnenangriff in Somalia nach eigenen Angaben mehr als 150 Kämpfer der islamistischen Shabaab-Miliz getötet. Die Attacke am Wochenende habe sich gegen ein Ausbildungslager der Extremisten knapp 200 Kilometer nördlich von Mogadischu gerichtet, teilte das Pentagon am Montag mit. Die Shabaab-Kämpfer hätten einen groß angelegten Anschlag geplant, der eine Gefahr für US-Soldaten und Einheiten der Afrikanischen Union dargestellt hätte.
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Provider wurden von Rechteinhabern aufgefordert, die Seiten mit Netzsperren zu versehen. T-Mobile und Kabelplus-Kunden können (ohne Umwege) nicht mehr auf die beliebteste Torrent-Seite weltweit gelangen: Nach einer einstweiligen Verfügung blockieren die Provider seit wenigen Tagen mehrere Torrent- und Piraterie-Webseiten. T-Mobile-Jurist Markus Wolfger bestätigt die Blockade im Firmenblog, er spricht von einer für unsere Kunden und auch für uns weiterhin sehr unbefriedigenden Situation. Kabelplus bestätigte die Sperre gegenüber der Futurezone. Wer die Adresse einer gesperrten Webseite eingibt, gelangt auf eine Infoseite des Providers. Laut Futurezone steckt für Nutzer hinter der aktuellen Lösung von Kabelplus auch ein Sicherheitsrisiko, da diese Zertifikate des Providers akzeptieren müssen. Damit wäre es einfach, die Verschlüsselung der Nutzer aufzubrechen. Kabelplus betont allerdings, dass das Akzeptieren der Zertifikate keinerlei Auswirkungen auf andere Seiten, die der User besucht habe. Zum Einsatz kommen sogenannte DNS-Sperren, die relativ leicht umgangen werden können. Netzsperren sind in Österreich seit über sechs Monaten in Betrieb. Ausgelöst wurden die Webseiten-Blockaden durch Klagen mehrere Filmproduzenten. Der Oberste Gerichtshof (OGH) hatte daraufhin entschieden, dass Zugangsvermittler, also Provider, in Ausnahmefällen Netzsperren einrichten müssen. Als eine der ersten Websites traf es kinox.to, das Nutzern das Streaming von Piraterie-Inhalten erlaubt hatte. Netzsperren gelten politisch als heikel, da durch sie ein Zensurmechanismus installiert wird.
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USA und Großbritannien setzten sich für Freilassung Nasheeds ein – Bezweifeln faires Verfahren für ehemaliges Staatsoberhaupt. Male – Der in einem äußerst umstrittenen Verfahren verurteilte Ex-Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, hat aus medizinischen Gründen sein Land verlassen dürfen. Der 48-Jährige sei am Montagabend für eine Rückenoperation Richtung Großbritannien gestartet, teilte seine Partei MDP mit. Zuvor hatten sich unter anderem die USA und Großbritannien für Nasheeds Freilassung eingesetzt. Nasheed war von 2008 bis 2012 der erste frei gewählte Präsident des Inselstaates im Indischen Ozean. Vor knapp einem Jahr wurde er zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er während seiner Amtszeit die Inhaftierung eines Richter angeordnet haben soll. Zahlreiche Beobachter, darunter auch die Europäische Union, bezweifelten, dass Nasheed ein faires Verfahren erhalten hatte. Derzeit regiert auf den Malediven Abdulla Yameen, der Halbbruder des früheren Autokraten Maumoon Abdul Gayoom. Die Regierung in Male erklärte, sie habe Nasheed gehen lassen, nachdem seine Familie eine Haftungserklärung unterzeichnet hätte. Der Bruder Ibrahim Nasheed sei Bürge, bis Nasheed zurückkehre. Nasheeds Partei MDP hingegen behauptet, solch eine Geisel-Vereinbarung sei nicht unterschrieben worden. US-Außenminister John Kerry forderte die maledivische Regierung auf, mehr für die Demokratie im Land zu tun.
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Furcht vor drakonischen Strafen wie Handamputation für Diebe. Kuala Lumpur – Der Streit um das geplante Gesetz zur Einführung des islamischen Strafrechts in Malaysia droht in eine Regierungskrise zu münden. Am Montag kündigten Gesundheitsminister Sinniah Subramaniam von der Partei Malaysian Indian Congress (MIC) und Minister Wee Ka Siong ihren Rücktritt an, falls das Parlament das Gesetz beschließt, meldete Kathpress. Bereits am Sonntag hatten Liow Tiong Lai und Mah Siew Keong für diesen Fall mit ihrem Rückzug aus der Regierung gedroht. Wee Ka Siong und Liow Tiong gehören der Partei Malaysian Chinese Association (MCA), Ma Siew der chinesisch dominierten Partei Gerakan an. MIC, MCA und Gerakan sind Juniorpartner der Regierungskoalition Barisan Nasional (BN), die von der nationalistisch-islamischen Partei United Malays National Organisation (UMNO) dominiert wird. Die radikale islamische Organisation Perkasa verurteilte am Montag gegenüber malaysischen Medien die Rücktrittsdrohungen. Jede Drohung gegenüber der malaysischen Regierung im Zusammenhang mit islamischen Themen ist eine Beleidigung und Respektlosigkeit gegenüber dem Agong (König) als religiöses Oberhaupt und zeigt ein fehlendes Verständnis der Position des Islam als Religion der Föderation (von Malaysia), wurde ein Perkasa-Sprecher zitiert. Perkasa steht der UMNO nahe. Diese hatte in der vergangenen Woche ihre Unterstützung des von der islamischen Oppositionspartei PAS in das Parlament eingebrachten Hudud-Gesetzes angekündigt. UMNO-Sprecher versicherten, die Hudud-Gesetzgebung werde nur für Muslime und nicht für Malaysier anderer Religionen gelten. Das Gesetz soll im Oktober beraten werden. Sollte es in Kraft treten, könnten Shariagerichte drakonische Strafen wie Handamputationen für Diebe und Steinigungen für Ehebrecherinnen verhängen.
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48-Jähriger hatte offenbar Scheidungsrichter an Bezirksgericht bedroht. Graz/Weiz – Ein 48 Jahre alter Steirer, der am Mittwoch offenbar einen Amoklauf am oststeirischen Bezirksgericht Weiz angekündigt hatte, ist am Donnerstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert worden. Der Mann hatte dies am Vormittag einem Anwalt gegenüber angedeutet, worauf die Behörden verständigt wurden. Ziel könnte ein Richter gewesen sein, der in einem Scheidungsverfahren des Mannes tätig war. Am Donnerstagnachmittag wurde eine Hausdurchsuchung bei dem Oststeirer durchgeführt. Er soll laut Chefinspektor Anton Kiesl einen Gasrevolver besitzen, obwohl ein Waffenverbot gegen ihn bestehe, sagte der Kriminalist zur APA. Der 48-Jährige habe sich geständig gezeigt. Der Mann wurde noch am Mittwoch an seiner Arbeitsstelle im Burgenland von der Polizei abgeholt. Nach der Anzeige wurde der Verdächtige bei der Arbeit von der Polizei mitgenommen. Er soll in der Nacht auf Donnerstag vernommen werden.
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Ellbogen-Verletzung nach Sturz von Slackline nicht dramatisch. Eisenstadt – Die Burgenländerin Julia Dujmovits hat sich am Donnerstag im Training beim Sturz von einer Slackline eine Ellbogenluxation im rechten Arm zugezogen. Bei einer MRT-Untersuchung im Krankenhaus Oberwart wurden ein Haarriss im Radiusköpfchen und ein Seitenbandeinriss diagnostiziert. Die Verletzungen sind zum Glück nicht so schlimm, wie anfangs befürchtet. Jetzt werde ich dem Ellbogen und der Seele einmal viel Gutes tun. Ich gehe davon aus, dass ich beim Start des Schneetrainings mit dem ÖSV-Team Anfang September in Zermatt dabei sein werde. Und bis dahin werde ich ausklügeln, welche Yoga- und Trainingsübungen trotz Einschränkung möglich sind, sagte die 28-jährige Olympiasiegerin im Parallelslalom.
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Kanzler Wener Faymann schlägt einen "Fünf-Punkte-Plan" zur Belebung der Wirtschaft vor. Wien – Angesichts der Wachstumsschwäche und Rekordarbeitslosigkeit in Österreich will Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) Konjunkturpaket umsetzen. In Faymanns Fünf-Punkte-Plan befinden sich teilweise mit dem Koalitionspartner vereinbarte Maßnahmen, darunter das nicht umgesetzte Wohnbaupaket. Man darf sich an die Arbeitslosigkeit nicht einfach gewöhnen, sagte Faymann dem Kurier. Der Fünf-Punkte-Plan des Bundeskanzlers umfasst neben dem Wohnbau den Stromnetzausbau, Investitionen in wachstums- und beschäftigungsfördernde Institutionen, eine Aussetzung der Richtwertmieten-Erhöhung im April 2016 sowie zinsgünstige Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen. Von dem Paket erhofft sich der Bundeskanzler eine Stärkung der Kaufkraft und damit der Konjunktur. Beim Wohnbau fordert Faymann im die Umsetzung des im März auf der Regierungsklausur in Krems vereinbarten Wohnbaupakets. 6.000 Wohneinheiten sollen pro Jahr entstehen. Der Stromnetzausbau soll über die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren vorangetrieben werden. Auf EU-Ebene will Faymann erreichen, dass wachstums- und beschäftigungsfördernde Investitionen nicht mehr ins Defizit gerechnet werden. Faymann rechnet weiterhin mit einem Arbeitsmarktgipfel im Herbst. Seit Mai können sie Gewerkschaft, Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer nicht auf gemeinsame Maßnahmen einigen. Ich kann nur an die Sozialpartner appellieren, zu einem Ergebnis zu kommen. Die Bevölkerung misst uns nicht an dem, das Richtige zu wollen, sondern das Richtige zu machen, sagte Faymann. Zur Frage, wie es mit den zahlreichen Flüchtlingen und Asylwerbern in Österreich weitergehen soll, verwies der Bundeskanzler auf die Regierungsklausur am kommenden Freitag. Auch eine Senkung der Bankensteuer könnte als Maßnahme zur Wirtschaftsbelebung Realität werden. Verpackt wird sie in dem Konjunkturpaket, das die Regierung gerade schnürt, wie DER STANDARD kürzlich berichtete. Die Banken seien bereit, einen Fonds zu befüllen, der Finanzierungen von bis zu einer Milliarde Euro ermöglichen soll.
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Übersetzte etwa "Don Quixote" ins Chinesische. Peking – Die chinesische Schriftstellerin und Übersetzerin Yang Jiang ist tot. Die 104-Jährige starb am Mittwoch in Peking, wie staatliche Medien berichteten. Die 1911 geborene Autorin wurde in China mit zahlreichen Romanen, Theaterstücken und Aufsätzen bekannt. Auch als Übersetzerin westlicher Literatur machte sie sich einen Namen und übertrug etwa als erste Autorin Don Quixote ins Chinesische. Zu einem Bestseller wurde eine von Yang Jiang 2003 veröffentlichte Essaysammlung, in der sie über das Familienleben mit ihrer Tochter und ihrem verstorbenen Mann Qian Zhongshu schrieb, der ebenfalls ein bekannter Schriftsteller war. Der Tod der Autorin löste in China große Betroffenheit aus. Im größten sozialem Netzwerk Weibo war Yang Jiangs Tod das meistgeteilte Thema des Tages.
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Rat des Hollywood-Stars an die Minister: "Unmöglich" aus dem Wortschatz streichen und Stärke zeigen. Le Bourget/Paris – Bei seiner Rede zum Auftakt der High Level-Verhandlungen beim Pariser Klimagipfel hat Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Montag mit Arnold Schwarzenegger einem Überraschungsgast das Wort übergeben. Zyniker sagen, dass es kein Abkommen geben wird, dass es unmöglich sei, sagte Schwarzenegger vor den versammelten Ministern. Er riet ihnen, dieses Wort aus dem Sprachschatz zu streichen. Wir müssen und können es diese Woche schaffen, neue Wege zu beschreiten, plädierte zuvor Rupprechter dafür, ein verbindliches Abkommen zu erreichen. Der Umweltminister hatte bereits am Sonntag seinen verfrühten Einstieg in die Verhandlungen auf dem Highlevel-Segment absolviert. Er vertritt dort in einer von vier Untergruppen die EU-Interessen. Sein Gaststar Schwarzenegger erinnerte sich in Zusammenhang mit dem Klimawandel sehr emotional an seine Kindheit in Österreich. Ich konnte mir damals keine Welt vorstellen, wo man die Luft nicht mehr atmen kann, so der ehemalige Gouverneur von Kalifornien. Jedoch habe er sich auch seine spätere Karriere als Schauspieler und Politiker nicht vorstellen können. Jetzt sei es daher Zeit, Stärke zu zeigen. Schwarzenegger lud bereits im Vorjahr zum Gipfel der Regionen nach Paris, einer Veranstaltung der von ihm 2010 gegründeten NGO Regions of Climate Action und des französischen Rats für Wirtschaft, Soziales und Umwelt in Vorbereitung auf die jetzige Klima-Konferenz.
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Zwei Passagiere überlebten. Bratislava – Mindestens sieben Menschen sind bei einem Flugzeugunglück in der Slowakei ums Leben gekommen. Zwei Passagiere hätten überlebt, teilte eine Feuerwehrsprecherin mit. Ihren Angaben zufolge waren zwei Sportflugzeuge vermutlich zusammengestoßen und dann abgestürzt. An Bord eines Flugzeugs befand sich eine Gruppe von Fallschirmspringern. Rettungskräfte waren in dem schwer zugänglichen Gebiet im Einsatz, um nach weiteren Überlebenden oder Opfern zu suchen. Der Unfall geschah am Donnerstag nahe der Burg Cerveny Kamen (Roter Stein), etwa 50 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
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Forscher finden grobe Implementationsprobleme – IPv6 und DNS-Abfragen unterwandern Sicherheit. Einen sicheren Tunnel für die eigenen Daten sollen VPN-Verbindungen schaffen – und dabei als Bonus auch noch die eigene Anonymität im Internet wahren. So zumindest das Versprechen vieler Anbieter. Eine aktuelle Studie nährt nun aber ernsthafte Zweifel an diesen Aussagen. So zeigt eine von Forschern an den Universitäten Rom und London durchgeführte Studie schwerwiegende Implementationsdefizite in den Angeboten von zahlreichen kommerziellen Diensten. Diese können dazu genutzt werden, um die Nutzer solcher Services zu identifizieren und unter Umständen sogar Inhalte mitzulesen. Konkret widmen sich die Forscher zwei Problembereichen. Da wäre zunächst die mangelnde Unterstützung für IPv6. Der überwiegende Teil der überprüften VPN-Clients nimmt keinerlei Anpassung der Routing-Tabellen für IPv6-Verbindungen vor, diese werden also weiter direkt – und somit außerhalb des VPN-Tunnels – vorgenommen. Schlagend wird dieses Problem, da IPv6 mittlerweile von einer rasch wachsenden Anzahl von Webseiten unterstützt wird – und aktuelle Betriebssysteme diese Verbindungen üblicherweise gegenüber der alten IPv4-Kommunikation bevorzugen. Unter den 1.000 populärsten Webseiten könnte es bei 92 Prozent zu einem solchen IPv6-Leck kommen, warnen die Forscher. Von den 14 getesteten Services waren zehn von diesem Problem betroffen. Dazu gehören etwa Hide My Ass, Tunnelbear, Hotspot Shield Elite und StrongVPN. Noch weiter verbreitet ist ein anderes Problem: Bei fast allen getesteten VPN-Angeboten lässt sich – mit etwas Geschick – ein eigener DNS-Server dazwischenschalten. Auf diese Weise erhält ein Angreifer Informationen über die besuchten Webseiten. Besonders einfach sei eine solche Attacke gegen Hide My Ass durchzuführen, da dessen Client die DNS-Einstellungen gleich gar nicht verändert. Prinzipiell waren bis auf ein Angebot – Astrill – aber alle für diese Attacke anfällig. Astrill ist aber wiederum vom IPv6-Leck geplagt, insofern war keines der getesteten Angebote gegen beide Probleme geschützt.
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In mehrheitlich kurdischer Stadt Diyarbakır. Diyarbakır – Im Südosten der Türkei ist am Donnerstag bei einer Schießerei mindestens ein Polizist getötet worden. Ein weiterer Polizist wurde bei dem Vorfall in der mehrheitlich von Kurden bewohnten Provinzhauptstadt Diyarbakır verletzt, wie Sicherheitskräfte berichteten. Über den Hintergrund der Bluttat war vorerst nichts bekannt. Bereits am gestrigen Mittwoch waren in der nahegelegenen Stadt Ceylanpınar zwei Polizisten getötet worden. Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) übernahm dafür die Verantwortung. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion für den mutmaßlichen Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Suruç vom Montag mit 32 Toten gehandelt, so die Begründung.
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Ein Algorithmus der Universität Tübingen macht das möglich. Lernfähige Maschinen besiegen nicht nur Schach- und Go-Weltmeister, sie entwickeln auch eine künstlerische Ader: DeepArt errechnet aus einem beliebigen Foto ein Gemälde nach Vorbild berühmter Kunstwerke. Eine von der ETH Lausanne (EPFL) entwickelte Website stellt DeepArt nun der Öffentlichkeit zur Verfügung, wie die Hochschule am Montag mitteilte. Der Algorithmus macht sich die neuesten Errungenschaften auf dem Gebiet des sogenannten Deep Learning zunutze, einer Teildisziplin der künstlichen Intelligenz, die sich unter anderem mit Bilderkennung befasst. DeepArt analysiert ein von Nutzern eingespeistes Foto und erkennt seine Hauptelemente. Anschließend malt er daraus ein neues Bild in dem vom Nutzer gewählten Malstil. Während des etwa zehnminütigen Rechenprozesses vergleicht der Algorithmus immer wieder die Elemente des Originalfotos mit dem Gemälde, das es nachahmen soll, zum Beispiel Van Goghs Sternennacht. Auf der von EPFL-Forscher Lukasz Kidzinski entworfenen Website kann nun jeder selbst ausprobieren, wie sich das ein oder andere Urlaubsfoto als Van Gogh-Gemälde macht. Allerdings limitiert die kostenlose Version die Größe des errechneten Gemäldes und es gibt eine Warteschlange. Etwas Geduld werden Interessierte also mitbringen müssen. Mithilfe der Online-Plattform überprüften Kidzinski und Wissenschafter der Universität Tübingen zudem, ob Menschen erkennen können, dass die von DeepArt produzierten Bilder maschinell erzeugt sind. Bei diesem Turing-Test lagen die Teilnehmenden nur in 60 Prozent der Fälle richtig, welche Werke von Künstlern gemalt und welche errechnet waren – also fast wie bei zufälligem Raten. Die Wissenschafter sehen ihren Algorithmus nicht als Konkurrenz für Kunstschaffende, eher im Gegenteil. Er wird sicher zu neuen Formen des künstlerischen Ausdrucks führen, liess sich Kidzinski in der Mitteilung zitieren. Ausserdem könnte das Projekt allenfalls Kunsthistorikern helfen, beschädigte Gemälde zu restaurieren.
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Mögen Sie es lieber leicht und beschwingt oder schwül und spannungsgelanden?. Überkommt Sie beim Schwimmen im offenen Gewässer, selbst in heimischen Flüssen und Seen, auch die irrationale Angst, ein Raubfisch könnte plötzlich an die Oberfläche schießen und Sie mit nach unten ziehen? Die Chancen stehen sehr gut, dass auch Sie in der Kindheit von einem der bekanntesten Sommerfilme traumatisiert wurden: Der weiße Hai. Für einen Sommerfilm sind badende Menschen nun einmal ein unverzichtbares Kriterium, auch wenn Sie von einem blutrünstigen Hai gefressen werden (ganz davon abgesehen, dass sich echte Haie in freier Wildbahn natürlich nicht so verhalten). Andere Merkmale eines Sommerfilms sind die flirrende Hitze, Sonnenschein, hochgekochte Emotionen und oftmals hitzebedingt nicht die besten Entscheidungsfindungen. Ein Beispiel dafür ist der Film Der Swimmingpool mit Alain Delon und Romy Schneider. Obwohl der Film eigentlich alles vorweist, was einen netten Sommerfilm ausmachen würde, geht es hier doch ziemlich zur Sache, beginnend mit Eifersüchteleien, erotischen Verwicklungen, bis hin zu Lügen und Mord. Es geht aber auch leichter: Vicky Christina Barcelona regt zu Träumereien über eigene Sommerreisen und – lieben an und transportiert auf wunderbare Weise die Spannung in der Luft, die so manch ein Sommer mit sich bringt. Welcher ist Ihr Lieblings-Sommerfilm und warum? Warum könnte er nur im Sommer stattfinden, oder was wäre anders, würde man die Handlung in den Winter verlegen? Ist für Sie ein Sommerfilm ein klassischer Gute-Laune-Film, oder darf es trotz Sommer auch etwas düsterer zugehen? Welche Merkmale muss ein Sommerfilm für Sie erfüllen? (aan, 8.6.15)
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Verschollene Filmschätze | Universum: Amerikas Naturwunder | Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger | Good Bye, Lenin! | Erlesen | Report | Der große Diktator | Kino Kino. 15.40 DOKUMENTATIONSREIHEVerschollene Filmschätze: 1940. Charlie Chaplin dreht Der große Diktator Die Dreharbeiten zu Charlie Chaplins Der große Diktator beginnen im September 1939 in Hollywood, nur wenige Tage nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Die Arbeit am Film dauert an, während Hitler immer größere Teile Europas verwüstet. Bis 16.10, Arte 18.30 MAGAZINKonkret: Made & Heuschrecke: Das Fleisch der Zukunft? Wenn es nach der Meinung der Welternährungsorganisation FAO geht, kann die Menschheit in Zukunft ohne den Verzehr von Insekten nicht mehr satt werden. Was in Ländern wie Thailand, China oder Afrika bereits weitestgehend normal ist, zählt hierzulande immer noch eher zu den Mutproben. Bis 18.51, ORF 2 20.15 DOKUMENTATIONUniversum: Amerikas Naturwunder – Der Wald der Schwarzbären (7) Im siebenten, von Jan Haft gestalteten Teil der Dokumentation gibt es die zahlreichen Schwarzbären im Yellowstone Nationalpark zu bestaunen. Sie sind das Symbol dieses großartigen Schutzgebiets in den Appalachen. Bis 21.05, ORF 2 20.15 DOKUMENTATIONIS – Die Wirtschaftsmacht der Gotteskrieger Erdöl, Schutzgelder und Plünderungen – zahlreiche Geldquellen machen den Islamischen Staat (IS) zur bestfinanzierten Terrororganisation der Welt. Jérôme Fritel und Stéphane Villeneuve haben einen Monat im Irak verbracht, um den Finanzierungsmechanismen und den Wurzeln dieser Terrororganisation nachzuspüren. Bis 21.10, Arte 20.15 IMITATIONGood Bye, Lenin! (D 2002, Wolfgang Becker) Sommer 1990: Alex’ Mutter lag acht Monate lang im Koma und hat die Wende verschlafen. Um ihr den sicheren Herzattackentod zu ersparen, belebt Alex die DDR auf 79 Quadratmetern wieder. Wolfgang Becker mixt geschickt Realität und Satire und brachte den zündenden Impuls zum Ostalgie-Trend.Bis 22.35, Servus TV 20.15 MAGAZINErlesen Gäste bei Heinz Sichrowsky: Alex Capus (Schweizer Schriftsteller), Hera Lind (deutsche Sängerin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin) und Michael Köhlmeier (österreichischer Schriftsteller). Bis 21.05, ORF 3 21.05 MAGAZINReport Mit Susanne Schnabl: 1) Fluchtpunkt Lesbos. 2) Grenz-Ordnung. 3) Bundesheer im Flüchtlingsdienst. 4) Mindestsicherung neu?Bis 22.00, ORF 2 21.25 SATIREDer große Diktator (The Great Dictator, USA 1940, Charles Chaplin) Ein jüdischer Friseur sieht dem Diktator zum Verwechseln ähnlich, was eine erstaunliche Entwicklung zutage fördert. Charlie Chaplins grandiose Satire auf Adolf Hitler. Bis 23.25, ZDF Kultur 21.45 MAGAZINKino Kino 1) Der letzte Wolf: Regisseur Jean-Jacques Annaud erzählt von den extremen Dreharbeiten mit Wölfen und anderen wilden Tieren. 2) Macbeth: Michael Fassbender und Marion Cotillard bei der Weltpremiere in Cannes. 3) Madame Marguerite oder die Kunst: Hauptdarstellerin Catherine Frot im Interview. Bis 22.00, 3sat 22.00 TALKWillkommen Österreich Zu Gast bei Stermann und Grissemann sind die Schauspielerin Sunnyi Melles (Altes Geld) und Kabarettist Thomas Maurer. Bis 23.00, ORF 1 22.00 SÄNGEREine Hochzeit zum Verlieben (The Wedding Singer, USA 1998, Frank Coraci) Zeitreise in die 1980er: Zu den Klängen von Nena, Falco und Boy George finden Drew Barrymore und ihr föhngewellter Hochzeitssänger Adam Sandler zueinander. Bis 0.00, Super RTL 22.35 MAGAZINKreuz & quer: Martin Luther – Ein Mönch gegen Höllengeschäfte Die Dokumentation zeichnet nach, wie sich Luther vom Reformer zum Reformator entwickelte, wie sich der Vatikan – vorerst blind gegenüber Missständen – ungeschickt verhielt und sich die Fronten zunehmend verhärteten, bis es zur Kirchenspaltung kam. Ab 23.25 Uhr: Kloster zu verkaufen. Bis 0.10, ORF 2 22.45 MAGAZINMenschen bei Maischberger: Flüchtlingsdrama: Europa außer Kontrolle? Zu Gast: Simone Peter (Bundesvorsitzende), Norbert Blüm (Ex-Bundesminister), Stephan Mayer (Innenpolitischer Sprecher), Richard Sulik (Europa-Abgeordneter) und Ulf Küch (Bund Deutscher Kriminalbeamter). Bis 0.00, ARD 0.20 TICKSBesser geht‘s nicht (As Good As It Gets, USA 1997, James L. Brooks) Eine der erfreulichsten Komödien der späten 1990er-Jahre mit Jack Nicholson und Helen Hunt: die Wandlung eines mit Zwangsneurosen behafteten Misanthropen zum liebenswerten Mitmenschen. Bis 2.33, ARD
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Erstmals gibt es nun ein Modell in der Farbe Roségold – Apple spendiert besseren Akku. Apple hat am Dienstag eine neue Generation seiner Macbook-Laptops vorgestellt. Der Laptop mit 12-Zoll Display bekam unter anderem einen neuen Prozessor von Intel und eine zusätzliche Stunde Batterielaufzeit spendiert. Auch gibt es nun ein Modell in der Farbe Roségold. MacBook ist der dünnste und leichteste Mac, den wir jemals gebaut haben – und ist unsere Vision der Zukunft des Notebooks, sagt Apple-Marketingchef Philip Schiller. Der Akku des Macbooks hält nun bis zu 10 Stunden, verfügt über einen USB-C-Anschluss, 802.11ac Wi-Fi und Bluetooth 4.0. Es wiegt 900 Gramm wiegt und ist 13,1 Millimeter dünn. Das Neue ist ab Mittwoch im Handel erhältlich. Das Macbook mit 1,1 GHz Dual-Core Intel Core m3 Prozessor, 8GB Arbeitsspeicher und 256GB Flash-Speicher ist ab 1.449 Euro und mit 1,2 GHz Dual-Core Intel Core m5 Prozessor, 8GB Arbeitsspeicher und 512GB Flash-Speicher ab 1.799 Euro erhältlich. Zusätzlich teilte Apple mit, dass man 8GB Arbeitsspeicher zum Standard bei allen Konfigurationen des 13-Zoll MacBook Air gemacht habe.
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Die Überwachung rund um Österreichs Fußballstadien hat sich in den vergangenen Jahren stets verschärft. An den Spieltagen strömen Daten ins Netz der Justiz, der Vereine und der Bundesliga. Es wird fleißig gesammelt: Wenn sich an einem Spieltag der österreichischen Bundesliga die Fans rund um die Stadien tummeln, sammelt die Polizei Bildmaterial und Daten. In der Saison 2013/14 kam es bei 180 Spielen der Bundesliga zu 25 Festnahmen nach Verwaltungsstrafen und acht Verhaftungen nach Verstößen gegen das Strafgesetz. Verletzt wurden 39 Personen. Es geht schon deutlich wilder. Die Straftaten bei Sportveranstaltungen, insbesondere beim Fußball, sind breit gefächert: Zwischen dem Ignorieren einer roten Ampel und einem handfesten Wickel kommt so ziemlich alles vor. Welche Gesetzesübertretungen vorkommen, ändert sich jedes Jahr aufs Neue, sagt Michael Lepuschitz, Polizeichef von Wien-Favoriten: Muster ist keines erkennbar. Einmal nehmen die Körperverletzungen zu, dann wieder die Sachbeschädigungen. Lepuschitz ist für die Spiele der Wiener Austria verantwortlich. Früher ging es bei österreichischen Spielen anarchischer zu. Arno Schweiger (Name geändert), 32, Aktivist bei der Rechtshilfe Rapid und regelmäßiger Stadionbesucher, sagt, früher sei bei Spielen mehr passiert. Auch der Sturm-Graz-Fan Ernst Bauer (Name geändert) fühlt sich sicher: Ich gehe mit meiner Frau ins Stadion. Es ist laut, aber Angst haben wir nie. Die Gesetzeslage hat sich verschärft. Die Novellen zum Sicherheitspolizeigesetz 2006 und 2008 brachten neue Handhabungen. Die Polizei darf seither bei befürchteten Ausschreitungen rund um Sportveranstaltungen Sicherheitsbereiche festlegen, in denen potenzielle Gewalttäter des Platzes verwiesen werden können. Zusätzlich filmt die Exekutive seither selbst. Und der Zugang zu privatem Videomaterial, etwa der Stadionüberwachung, wurde erleichtert. Überhaupt wurde näher zusammengerückt: Bundesliga, Vereine und Polizei kooperierten enger. Für die Europameisterschaft 2008 wurde eine Hooligan-Datenbank eingerichtet, die Infos von Gewalttätern können seither auch weitergegeben werden. Mehr Haus- und Stadionverbote wurden verhängt. Der Fußballfan ist in der Gruppe dankbar zu überwachen, sagt Schweiger: Die Polizei hat die Spieltermine und kann alles ziemlich genau abschätzen. Schwierig ist das nicht. Bei den Anhängern hat man sich an den großen Bruder längst gewöhnt. Es kommt sogar vor, dass Fanpolizisten bei Fanklubfeierlichkeiten auftauchen. Am Spieltag selbst kommt der Überwachungsapparat fast herkömmlich daher: Neben Videoaufnahmen setzt die Polizei laut Lepuschitz vor allem auf klassisches Geleit. Technische Hilfsmittel werden erst spät beigezogen. Sonst hält sich die Polizei an konventionelle Mittel, setzt Fanpolizisten ein und versucht, Besucherströme zu kontrollieren und zu begleiten. Wenn es im Stadion zu Streit kommt, haben wir dort Einsatzkräfte. Der Stadionbesucher taucht schon ins Scheinwerferlicht, reist er mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, in denen videoüberwacht wird. Ein offensichtliches Kalkül. Wie genau, hängt von Stadion und Spiel ab. Und auch die Fans wissen das: Die Videoüberwachung ist sicher unterschiedlich. In Salzburg kann man davon ausgehen, dass alles gesehen wird, in Grödig oder Kärnten ist das sicher anders, sagt Schweiger. In Österreich ist es nicht notwendig, beim Kartenkauf für Fußballspiele die Identität preiszugeben. Ausnahmen sind Auswärtsspiele Rapids und einige Fantribünen. Die Einführung einer sogenannten Fankarte, also dass jeder Besucher zwingend seine Daten angeben muss, um ins Stadion zu gelangen, ist nicht geplant. Im Gegensatz zu einigen europäischen Ländern. In Italien wurde die tessera del tifoso eingeführt, um Gewalttäter fernzuhalten und die Stadien wieder mit Familien zu füllen. Stattdessen blieben vor allem Gelegenheitsfans fern, und der Zuschauerschnitt der Serie A sank seit 2007 drastisch. Schweiger warnt: Fans, die alle Auswärtsspiele besuchen, sind es leider gewohnt, dass man mit ihren Daten jongliert. Aber wie kommt die Familie Huber dazu, dass sie sich alle registrieren lassen und dem Verein die Daten überliefern? Das steht in keinem Verhältnis. Personen, die rund um Fußballmatches durch Gewalt aufgefallen sind, winkt ein Eintrag in die Datei Gewalttäter Sport. Die Daten werden im Innenministerium verwaltet und stehen den Behörden bundesweit zur Verfügung. Dabei bleibt es nicht: Wir geben die Daten an die Bundesliga weiter, sagt Lepuschitz. Als Ultima Ratio setzt es ein Stadionverbot. Derzeit sind in Österreich 55 Personen als Gewalttäter im Sport erfasst. In Deutschland, wo eine ähnliche zentrale Erfassung schon seit 20 Jahren existiert, reicht hingegen schon eine Ermittlung, um auf dem Karteikärtchen zu stehen. Die Datei umfasste im Sommer 2014 13.463 Personen. Der österreichische Sicherheitsapparat scheint gut zu laufen: Überwachung, Gesetz und Durchführung wirken ineinander schlüssig, bei der Polizei zeigt man sich aber selbstkritisch: Es läuft nicht gut. Wenn die Bundesliga Geisterspiele verordnen muss, wenn ein permanenter Verstoß gegen das Pyrotechnikgesetz stattfindet und wenn man sich die Verhandlungen letztes Jahr ansieht, kann man von keinem Optimum sprechen. Beim Wiener Derby haben Rechtsextremisten ein linkes Zentrum angegriffen, da befinden wir uns schon in der Schwerkriminalität, sagt Lepuschitz. Auch Schweiger ist unzufrieden: Ungerechtfertigte Verurteilungen, die Verhängungen von U-Haft und die vielen Stadionverbote verheißen nichts Gutes. Das Vertrauen schwinde.
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Neue Builds mit optischen Anpassungen, großes Update soll im Sommer kommen. Seit einiger Zeit – genauer gesagt seit Build 14251 – ist für Vorabversionen von Microsoft Windows 10 eine neue Ära angebrochen. Denn nach Threshold1 und Threshold2 folgte damit Redstone. Unter diesem Titel wird nun an einem großen Update für die Desktop- und Mobilversion im kommenden Sommer gearbeitet. Neugierige Nutzer können sich aber auch schon dazwischen mit neuen Windows-Ausgaben versorgen lassen – vorausgesetzt, sie sind Windows Insider im Fast Ring. Sie dürfen sich in nächster Zeit darauf freuen, wieder mehr sichtbare Änderungen an ihrem System zu sehen. Damit folgt man auch einer Ankündigung von Windows-Manager Gabe Aul. So reagieren etwa Livekacheln am Startscreen von Windows 10 Mobile beim Vergrößern und Verkleinern künftig mit einer entsprechenden, halbtransparenten Animation, schreibt Winbeta. Auch den Wechsel zwischen Sperrbildschirm und Login will Microsoft klarer gestalten. Primäres Entwicklungsziel von Redstone ist die Zusammenführung von Windows zu einer einheitlichen Plattform. Daher wurde in der letzten Zeit vor allem an seiner wichtigsten Komponente, dem OneCore-Kernel gearbeitet. Änderungen, die sich äußerlich kaum bemerkbar machten. Im Sommer soll aus Redstone dann ein großes Update werden, das alle Änderungen auch für Nutzer außerhalb des Beta-Programms einpflegt. Bis dahin soll dann auch die Advanced Threat Protection des Windows Defender fertig sein. Diese ist für die Enterprise-Ausgabe des Desktop-Systems gedacht und soll dabei helfen, fortgeschrittene Angriffe zu erkennen. Der Dienst greift dabei auf Informationen aller Clients über eine Cloudinfrastruktur zu und soll somit schnelleren Schutz gewährleisten. Laut Terry Myerson wird das Feature derzeit schon mit ausgewählten Kunden auf rund einer halben Million Systeme getestet.
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Staaten, für die viel auf dem Spiel steht, mit Minidelegationen vertreten. Paris – Es ist ein mehrmonatiger Verhandlungsmarathon mit zweiwöchigem Endspurt: Die Verhandlungen für den Weltklimavertrag gehen an die Substanz, auch bei Giza Gaspar-Martins. Der 43-Jährige aus Angola koordiniert bei der Pariser Klimakonferenz eine Ländergruppe von 48 besonders armen Staaten. Das ist eine extreme Herausforderung, sagt Gaspar-Martins. Etwa wenn es darum geht, dreißig gleichzeitig stattfindende Expertentreffen zu besetzen. Für Innehalten ist keine Zeit: Wir haben Mitglieder, deren Überleben auf dem Spiel steht, sagt der Diplomat. Die Gruppe, deren Arbeit Gaspar-Martins in Paris organisiert, heißt im UN-Jargon LDC. Das steht für die am wenigsten entwickelten Länder der Welt (least developed countries). Für die Allianz, der neben Afghanistan und kleinen Inselstaaten vor allem afrikanische Länder angehören, geht es beim Klimawandel um alles: Die Wirkungen des Klimawandels verschlimmern sich in den am wenigsten entwickelten Ländern, einfach weil wir am wenigsten dafür gerüstet sind, sagt der Klima-Diplomat. Staaten, die die UN als LDCs einstuft, haben eine Menge Probleme: Ihre Bevölkerungen sind vergleichsweise schlecht ausgebildet, hinzu kommen Unterernährung und hohe Kindersterblichkeit. Das Pro-Kopf-Einkommen ist niedrig, die Wirtschaft anfällig für Schocks, etwa, weil sie sehr stark von nur einem Produkt oder einer Dienstleistung abhängt, erklärt Gaspar-Martins. Da könne schon ein einziges Wetterereignis fatale Folgen haben: Ein Ereignis von zwei oder drei Stunden kann die Infrastruktur eines Landes auslöschen – die soziale und ökonomische Infrastruktur, die das Leben erhält. Ein ähnliches Fazit zog jüngst auch die Umweltorganisation Germanwatch in ihrem aktuellen Klima-Risiko-Index: Hitzewellen, Überschwemmungen und andere Wetterkatastrophen treffen vor allem arme Entwicklungsländer. Es trifft vor allem diejenigen, die am wenigsten dazu beigetragen haben und die sich am schlechtesten schützen können, bilanzierte Autor Söhnke Kreft. Die armen Länder machen sich deshalb bei den Pariser Verhandlungen für ehrgeizige Klimaziele stark. Wenn die Politik den Empfehlungen der Wissenschafter Gehör schenke, dann müsse die von Treibhausgasen befeuerte Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden – genau das ist einer der Knackpunkte der Verhandlungen. Bisher konnte sich die Weltgemeinschaft nur auf ein Ziel von höchstens zwei Grad einigen. Zudem müssten sich die 196 Verhandlungspartner auf ein bindendes Klimaabkommen einigen. Eins der Übel, die den Prozess bisher heimgesucht haben, ist die Frage des Vertrauens in die Zusagen, meint Gaspar-Martins. Da helfe nur die Festlegung, dass gesetzte Ziele auch umgesetzt werden. Schließlich fordert die Gruppe finanzielle Hilfen entwickelter Länder. Doch in all diesen Punkten sind die Gespräche festgefahren. Gleichzeitig drängt die Zeit: Bis Freitag soll der Weltklimavertrag stehen. Wer engagiert für die eigenen Ziele kämpft, macht Abstriche beim Schlaf, das ist bei allen Parteien so auf dem Konferenzgelände in Le Bourget bei Paris. Ich habe Le Bourget an keinem der Tage, die wir hier sind, vor Mitternacht verlassen, sagt Gaspar-Martins. Gegen sechs Uhr kommen wir zurück und alles fängt von vorne an. Dazwischen isst er, ruft die Familie daheim an, tüftelt Verhandlungsstrategien aus – und schläft ein wenig. Für die unterentwickelten Länder ist der Extremsport Klimaverhandlung noch einmal besonders hart. Damit auch arme Länder vertreten sind, bekommen sie Zuschüsse aus einem speziellen Fonds der Vereinten Nationen, in den Spender wie Deutschland freiwillig einzahlen. Wir brauchen alle finanzielle Unterstützung, sagt Gaspar-Martins. Geld gebe es für zwei bis drei Delegierte pro Land. Wenn einer davon sich ums Organisatorische kümmere und ein zweiter politische Gespräche führe, bleibe nur ein Unterhändler übrig, rechnet Gaspar-Martins vor – für ein ganzes Land und mehrere Dutzend Sitzungen pro Tag. Umso wichtiger ist es für arme Staaten, sich zu einer Allianz wie der LDC-Gruppe zusammenzuschließen. Das erfordert Kompromissbereitschaft zwischen Ländern von Afghanistan bis zur Pazifikinsel Tuvalu. Aber die Gruppe kann auch als Verstärker für die Anliegen der Kleinen wirken, erklärt Gaspar-Martins.
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Kripo wurde misstrauisch und fand "gestohlene" Kunstwerke in Tiefgarage. Graz – Ein 24-jähriger Grazer hat sich Bilder aus Galerien erschlichen und dann deren angeblichen Diebstahl angezeigt, um sich die Versicherungssumme anzueignen, so die Landespolizeidirektion Steiermark am Montag. Der Mann hatte die Bilder bei den Galerien nicht bezahlt und diese immer wieder mit Ausreden hingehalten. Der Kunstfreund wurde angezeigt, die Bilder sichergestellt. Mitte Juli hatte der Grazer – laut Polizei zum wiederholten Mal – einen Einbruch in sein Kellerabteil angezeigt, bei dem dort gelagerte Bilder im Wert von rund 130.000 Euro gestohlen worden seien. Die Kriminalisten schöpften jedoch Verdacht und fanden einen Teil der Bilder in einer Tiefgarage im Nachbarhaus. Der 24-Jährige gestand nun bei einer Einvernahme, die Anzeige gemacht zu haben, um die Versicherungssumme zu kassieren. Wie sich herausstellte, hatte der Verdächtige diese und etliche weitere Bilder im Gesamtwert von über 150.000 Euro in Grazer Galerien unter Vortäuschung seiner Zahlungsfähigkeit in seinen Besitz gebracht. Kein einziges Exponat hatte er bezahlt oder auch nur angezahlt. Die sichergestellten Kunstwerke wurden an die Galerien zurückgegeben.
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Das neue Standard-Hintergrundbild ist keine Computergrafik. Es gibt zwei Arten Computernutzer: die, die das Hintergrundbild sofort ändern und jene, die es einfach bei den Standard-Einstellungen belassen. Die Wirkung des Wallpapers ist dabei nicht zu unterschätzen, ist es doch das erste, was einem nach dem Hochfahren des Computers ins Auge springt. Windows 10 tapeziert Microsoft mit einem neuen Standard-Hintergrundbild. Dafür hat man sich Designer Gmunk geholt, der unter anderem für die Titelsequenz von Tron: Legacy verantwortlich zeichnet. Das Wallpaper zeigt das Windows-Logo wie ein Fenster in einem dunklen Raum schwebend, durch das blaues Licht scheint. Tatsächlich erinnert es stark an das Design aus Tron mit seinen Neonfarben und schwarzen Flächen. Dabei handelt es sich nicht um eine Computergrafik, wie Wired berichtet. Für den Effekt wurden aus einer schwarzen Scheibe vier Rechtecke geschnitten und die Innenränder mit einer Schicht Acryl überzogen. Danach wurde die Scheibe von hinten mit Laserstrahlen beleuchtet, welche die Acrylschicht blau aufglimmen lassen. Rauch und weitere Laser runden den Effekt ab. Aufgenommen wurde das Ganze mit einer irren 50-Megapixel-Kamera, so Gmunk. Das endgültige Bild ist eine Komposition aus zehn Aufnahmen, um einen Tiefeneffekt zu erzeugen.
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Gegen Stromdiebstahl entwickelt. Der verbotene Anbau von Hanfpflanzen zur Herstellung von Haschisch in den Niederlanden soll in Zukunft schwieriger werden. Der Stromnetzbetreiber Stedin aus Rotterdam hat nach eigenen Angaben vom Samstag eine Software entwickelt, die von örtlichen Verteilstellen aus den übermäßigen und meist illegalen Verbrauch von großen Strommengen in den großen Städten des Landes relativ genau orten kann. Wir sehen, dass die Kriminellen beim Verbergen von Hanfplantagen immer innovativer geworden sind, sagte Dave de Wit, der bei Stedin für die Bekämpfung von Stromdiebstahl zuständig ist. Hanf muss, um das Haschisch-Harz auszubilden, mit Lampen bestrahlt werden. Dabei entsteht Hitze – zudem wird das Stromnetz meist illegal angezapft. Mittlerweile würden in den Städten des Landes die Plantagen in Dachböden oder anderen Räumen besser belüftet und isoliert, sagte De Wit. Sie seien immer schwerer mit Wärmebildkameras aus Polizeihubschraubern zu erkennen. In der Mitteilung des Netzbetreibers heißt es, der verborgene Hanfanbau in Großstädten sei wegen der Manipulation der Stromleitungen und der Kurzschlussgefahr ein Problem für die Allgemeinheit. Im vergangenen Jahr seien 1.352 Hanfplantagen entdeckt worden. Stedin wolle mit der präzisen Überwachung des Stromverbrauchs aber nicht nur die Hanfanbauer, sondern alle Stromdiebe treffen.
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Lange Zeit wurde seine Existenz vermutet, nun beobachteten CERN-Physiker das schwer fassbare Teilchen. Genf – Unser Wissen vom Aufbau der Materie wurde vor rund einem halben Jahrhundert revolutioniert: 1964 schlug der US-Physiker Murray Gell-Mann vor, dass die als Baryonen bezeichneten Teilchen, zu denen Protonen und Neutronen gehören, aus drei geringfügig geladenen Objekten bestehen, die er Quarks nannte (nach einem Zitat aus James Joyces Roman Finnegans Wake: Three quarks for Muster Mark). Dieses sogenannte Quarkmodell sah vor, dass Quarks auch im exotischen Verbund als Tetra- oder Pentaquarks vorkommen können: Letztere würden aus vier Quarks sowie einem Antiquark bestehen und waren bald Gegenstand heftiger Debatten, weil die Teilchen lange nicht entdeckt werden konnten. Doch genau das dürfte nun am Large Hadron Collider gelungen sein: Wie die Physiker demnächst in den Physical Review Letters berichten, orteten sie in den riesigen und präzisen Datenmengen des LHC Signale, die sich laut den Forschern nur als Pentaquark-Zustände erklären lassen. Das Pentaquark ist nicht irgendein neues Teilchen, erklärte LHCb-Sprecher Guy Wilkinson. Es stellt eine Möglichkeit dar, Quarks in einem Muster zu vereinigen, das trotz 50-jähriger experimenteller Suche noch nie beobachtet wurde. Die Untersuchung seiner Eigenschaften erlaubt es uns, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie sich herkömmliche Materie, also die Protonen und Neutronen, aus denen wir alle bestehen, zusammensetzt. Die Wissenschafter entdeckten das Pentaquark, indem sie den Zerfall von als Λb (Lambda b) bekannte Baryonen in drei weitere Partikel, ein J/ѱ (J-psi), ein Proton und ein geladenes Kaon untersuchten. Die Massespektren des J/ѱ-Teilchens und des Protons enthüllten jeweils eine Art Zwischenstadium ihrer Entstehung. Dank der enormen Datenmenge, die das LHC liefert, und der ausgezeichneten Präzision der Detektoren, konnten wir alle Erklärungsmöglichkeiten für diese Signale gegeneinander abwiegen. Übrig blieb schließlich, dass es sich nur um einen Pentaquark-Zustand handeln kann, erklärte der LHCb-Physiker Tomasz Skwarnicki von der Syracuse University. Genauer gesagt: die beobachteten Teilchenzustände repräsentieren zwei Up-Quarks, ein Down-Quark, ein Charm-Quark und ein Anti-Charm-Quark. Als nächstes wollen die Forscher aufklären, wie die Quarks in den Pentaquarks aneinander gebunden sind – ob stark gebunden oder lose in einer Art Molekülverband. Dazu werden die Forscher die Daten des unlängst begonnenen zweiten Durchlaufs des LHC nutzen, bei dem Teilchen mit der bisher noch nie in einem Beschleuniger erreichten Energie von 13 Teraelektronenvolt aufeinander prallen.
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Googles erntet mit Alphabet-Website Spott. Google hat sich mit seinem Konzernumbau Spott eingehandelt. Für die neue Holding Alphabet sicherte sich Google mit http://abc.xyz auch eine Webadresse. Fast zeitgleich ließ sich ein Unbekannter in der Nacht auf Dienstag die Website abc.wtf registrieren: Sie leitet die Nutzer auf Microsofts konkurrierende Suchmaschine Bing um. Die Website Domain-Tools gibt als Registrierungsort die Unternehmenszentrale von Microsoft in Redmond (Washington) an. Der Urheber selbst will offenbar unerkannt bleiben: Als Registrant ist die Firma Whoistrustee.com aus Wellington (Neuseeland) eingesprungen, die ihren Kunden Anonymität verspricht und in ihrem Namen Webseiten anmeldet.
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Jeder Fünfte (20 Prozent) macht das sogar einmal im Monat oder häufiger. Drei Viertel der deutschen Internetnutzer ab 14 Jahren (74 Prozent) geben ihren eigenen Namen in eine Suchmaschine ein, um zu erfahren, ob es dazu Einträge gibt. Jeder Fünfte (20 Prozent) macht das sogar einmal im Monat oder häufiger. Dies ist das Ergebnis einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Das Ego-Googeln ist besonders verbreitet bei den 30- bis 49-Jährigen. 85 Prozent der Internetnutzer in dieser Altersgruppe haben bereits so nach ihrem Namen gesucht. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 82 Prozent fast genauso viele. Aber selbst drei von fünf Internetnutzern zwischen 50 und 64 Jahren (63 Prozent) haben sich bereits gegoogelt. Übrigens ist Ego-Googeln bei Frauen etwas beliebter als bei Männern: Während 77 Prozent der weiblichen Internetnutzer ihren Namen bereits im Web gesucht haben, sind es 71 Prozent bei den Männern. Bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2008 hatte erst die Hälfte der Internetnutzer (50 Prozent) im Netz nach ihrem Namen gesucht, 2011 waren es bereits 69 Prozent.
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