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Wenige Wochen vor der Inbetriebnahme – Bischof Kräutler einer der Gegner. Altamira – Ein brasilianisches Gericht hat am Donnerstag die Betriebserlaubnis für den umstrittenen Belo-Monte-Staudamm aufgehoben. Das Kraftwerk hätte bereits in wenigen Wochen in Betrieb gehen sollen. Die Richterin des Bundesgerichts in Altamira entschied, dass Betreiber Norte Energia und die brasilianische Regierung zuerst die örtliche Vertretung der staatlichen Behörde für die indigene Bevölkerung (Funai) reorganisieren müssen. Derzeit sind mehrere Funai-Vertretungen in der Region geschlossen, und die Anzahl ihrer Mitarbeiter hat sich in den vergangenen Jahren drastisch reduziert. Da diese Reorganisierung bereits 2014 gerichtlich angeordnet, aber nicht erfolgt war, belegte das Gericht nun die Regierung und das Unternehmen außerdem mit einer Geldstrafe von 900.000 Real (200.000 Euro). Mit einer maximalen Leistung von 11.200 Megawatt ist Belo Monte am Xingu-Fluss im Bundesstaat Para der drittgrößte Staudamm der Welt. Auch die österreichische Andritz AG ist an dem Projekt beteiligt. Über Jahre verzögerten Umweltschützer und Indigenenvertreter mit einstweiligen Verfügungen die Fertigstellung. An vorderster Front kämpfte der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler von Altamira-Xingu gegen den Damm. Er geißelte die Zwangsumsiedlung von 40.000 Menschen und bezeichnete Belo Monte als soziale und ökologische Katastrophe.
| 2International
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Stadtrat Mailath-Pokorny: Denkmal ist als Diskursort konzipiert – Politologe Manoschek sieht "Instrumentalisierung" durch Rechte. Wien – Bei der Asylmissbrauch Stopp-Kundgebung von rund 300 Rechten am Wiener Ballhausplatz am Samstag war das Rednerpult auf dem dortigen Deserteursdenkmal installiert, das an die Opfer der NS-Militärjustiz erinnern soll. Das führte zu massiven Protesten, unter anderem in sozialen Medien – zumal ein Redner die Kundgebungsteilnehmer von dort aus zur Bewaffnung gegen Terroristen aufrief. Nun haben diese Ereignisse einen Disput über die Funktion des Denkmals zur Folge. Klar sei, dass mit der Aufstellung des Rednerpults ein Missbrauch des Objekts stattgefunden habe, ließ der Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) dem STANDARD über seinen Sprecher ausrichten. Das Podest hätte eindeutig daneben stehen müssen. Jedoch hätten der beauftragte Künstler Olaf Nicolai und das sich dafür einsetzende Personenkomitee das Denkmal von vornherein als Ort gesellschaftlicher Diskurse konzipiert. Es sei diskutierenswert, ob damit nur die Guten gemeint seien, sagte der Sprecher. Tatsächlich ist der Beschreibung auf der offiziellen Website zu entnehmen, dass es sich bei dem Deserteursdenkmal um begehbare Kunst im öffentlichen Raum handle. Damit habe man zum Beispiel gemeint, dass auch Kinder darauf spielen sollen, aber auf keinen Fall eine Instrumentalisierung durch Rechte, sagt der Wiener Politikwissenschafter Walter Manoschek. Vielmehr, so Manoschek, der sich ab 1999 für die Rehabilitierung der rund 30.000 Wehrmachtsdeserteure einsetzte und Mitglied des Denkmal-Personenkomitees war, hätte die Polizei am Samstag während der Kundgebung dafür sorgen müssen, dass das Rednerpult von dem Denkmal heruntergeholt wird. Ob die Entehrung des Deserteursdenkmals einen strafwürdigen Akt darstellt, ist laut dem Verfassungsrechtler Bernd-Christian Funk fraglich. Auch Manoschek hält das für fraglich. Grünen-Justizsprecher Albert Steinhauser bereitet diesbezüglich eine parlamentarische Anfrage vor. Durchaus strafwürdig könnten laut einem Mitarbeiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) Postings auf dem zur Rechten-Demo einladenden Facebook-Profil der Gruppe Rücktritt Werner Faymann sein: Volksaufstand jetzt! Auf nach Wien mit AK47 & STG77!! (Sturmgewehre, Anm.), heißt es da. Kanzler Faymann wird mit dem Aufhängen bedroht. Das sind rechtsextreme Äußerungen, sagt der DÖW-Mitarbeiter.
| 1Panorama
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Die FPÖ werde für die bisher rot-schwarzen Regionen und die jetzt grünen Städte eigene blaue Wahlkampfthemen entwickeln, sagt Kunasek. STANDARD: Der Erfolg Alexander Van der Bellens ist doch ein empfindlicher Dämpfer für Ihre Partei. Kunasek: Man darf nicht vergessen, dass es keine breite Unterstützung für Norbert Hofer gegeben hat. Es wurde viel gegen ihn agitiert. Van der Bellen ist ein Erfolg für das System, das noch einmal aufgezeigt hat. Aber wir können festhalten, dass sich jeder zweite Wähler in Österreich nicht manipulieren und blenden hat lassen. Es war ein Wahlkampf gegen uns, und trotzdem hat jeder Zweite gesagt: Ich wähle Hofer. Viele haben Van der Bellen nicht deswegen gewählt, weil er so gut ist, sondern um Hofer zu verhindern. Man hat Angst und Panik verbreitet. Aber: Wir sind bundesweit permanent Nummer eins. Der Trend hat sich seit Jahren abgezeichnet und bei der Wahl jetzt verstärkt. STANDARD: Die Länder wurden bei dieser Wahl blau eingefärbt, aber die Landeshauptstädte leuchten grün auf. Wie interpretieren Sie diese Diskrepanz? Kunasek: Das geht ja auf Stadtebene weiter: Die ehemaligen bürgerlichen Bezirke sind grün geworden. Aber auch ehemalige Arbeiterviertel. Das müssen wir genau analysieren. Das ist für die kommenden Wahlen entscheidend. Wir wollen Nummer eins werden, aber ohne Städte werden die Wahlen nicht zu gewinnen sein. Das heißt, wir werden das in den nächsten Monaten genau analysieren und dann Schlüsse ziehen. STANDARD: Was heißt diese Bundespräsidentenwahl also für die künftige blaue Politik? Kunasek: Wir müssen ganz separate Wahlkämpfe machen, abgestimmt auf das Stadt-Land-Gefälle. Wir müssen je nach Gegebenheit andere Themen transportieren. Es ist ganz einfach ein großer Unterschied, ob ich zum Beispiel in Graz auf der rechten Murseite wahlkämpfe oder auf der bürgerlichen linken Murseite. Da spielen ganz andere Themen eine Rolle. Das gilt umgelegt auf das ganze Land. In den bäuerlichen, bürgerlichen Bezirken müssen wir mit ganz anderen Themen punkten als in den Arbeiterregionen. Wir werden überall vor Ort eigene Themen entwickeln. STANDARD: Bemerkenswert ist, dass auf dem Land, wo die Bewohner nur marginal mit der Ausländerfrage konfrontiert sind, dennoch mehrheitlich blau gewählt wurde. Kunasek: Das stimmt. Andererseits gibt es auf städtischer Ebene in den bürgerlichen Bezirken, wo es auch kein Ausländerproblem gibt, das Phänomen, dass dort grün gewählt wird. Hier lebt das besser situierte Publikum, und das wählt jetzt nicht mehr ÖVP, sondern grün. Damit muss sich die ÖVP auseinandersetzen. Auf dem Land geht es auch um andere Themen. Um Tradition, um Brauchtum und um die Heimat. Hier liegt wahrscheinlich der große Unterschied. STANDARD: Also keine Ausländerwahlkämpfe mehr? Kunasek: In manchen Regionen und Bezirken sind die Ausländer noch ein großes Thema, da werden wir sicher draufbleiben. In den ehemaligen ÖVP-Bezirken müssen wir andere Themen wie Umwelt oder Wirtschaft spielen.
| 5Inland
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Zangerl hält die Reform für diskriminierend und kündigt rechtliche Schritte an. Innsbruck – Tirols AK-Chef Erwin Zangerl (ÖVP) hat am Donnerstag erneut gegen die im Zuge der Steuerreform beschlossene Grunderwerbssteuer gewettert. Diese sei in der vorliegenden Form ungerecht, eigentumsfeindlich, belastet den Mittelstand und widerspricht dem Gleichheitsgrundsatz, bemängelte er in einer Aussendung und kündigte rechtliche Schritte an. Ferner kritisierte der Arbeiterkammerpräsident in diesem Zusammenhang den seiner Ansicht nach mangelnden Einsatz der Tiroler Nationalräte von ÖVP und SPÖ. Auch sei ein Schreiben unbeantwortet geblieben, indem die Arbeiterkammer ihren massiven Protest an Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Hans Jörg Schelling (beide ÖVP) kundgetan habe. Zangerl wähnt in seiner Kritik Rechts-Experten hinter sich. Diese würden die unterschiedliche Bewertung von Grundstücken und Immobilien von Bauern, Unternehmen und Privaten ebenfalls als diskriminierend beurteilen und sie verfassungsrechtlich infrage stellen. Zudem sind die westlichen Bundesländer laut Zangerl massiv benachteiligt. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg seien Grundstücke und Immobilien deutlich teuerer. Durch die Grunderwerbssteuer würden Bürger bestraft, die sich im Laufe harter Arbeitsjahre unter größten Entbehrungen ein Haus oder eine Wohnung erspart haben.
| 5Inland
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Mehrheit der Befragten sieht keinerlei Vorteile durch Zuwanderung. Zwei Drittel sind mit der Regierungsarbeit in der Flüchtlingsfrage unzufrieden. Wien – Die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen bereitet mehr als 80 Prozent der Befragten einer Onlineumfrage Sorgen. Als zweitwichtigsten Fluchtgrund nach Krieg sehen die meisten den Wunsch nach einem besseren Leben, halten das aber für keinen legitimen Fluchtgrund. Das geht aus einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com hervor, die am Donnerstag präsentiert wurde. Für die Studie wurden 2.018 webaktive Österreicher zwischen 14 und 69 Jahren zwischen 17. und 25. September online befragt. Am besorgtesten sind demnach die Wähler der FPÖ (96 Prozent), gefolgt von ÖVP (76 Prozent) und SPÖ (72 Prozent). Unter den Grün-Wählern sind 58 Prozent besorgt. Acht von zehn Befragten erwarten, dass sich die Flüchtlingssituation verschärfen wird, während nur knapp fünf Prozent mit einer Entspannung rechnen. Als Hauptgrund für die Flucht sehen 82 Prozent den Krieg in den Heimatländern der Flüchtlinge, gefolgt vom Wunsch nach einem besseren Leben (69 Prozent). Diesen werten jedoch nur 13 Prozent als legitimen Fluchtgrund, ebenso haben nur knapp zehn Prozent Verständnis für eine Flucht, wenn keine Arbeit und kein Auskommen im Heimatland besteht. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) sehen keinerlei Vorteile von Zuwanderung durch Flüchtlinge in Österreich. 28 Prozent sehen Vorteile durch Arbeitskräfte in Bereichen, wo Mangel in Österreich herrscht, und 19 Prozent, weil sie der Überalterung in Österreich entgegenwirkt. Die meisten befürchten allerdings eine Belastung für das Sozialsystem (65 Prozent) sowie mehr soziale Konflikte (66 Prozent). 61 Prozent befürchten eine zunehmende Islamisierung. Nur 4,5 Prozent haben keine persönlichen Befürchtungen. Persönlich in der Flüchtlingshilfe engagiert haben sich 23 Prozent der Befragten. Von ihnen setzt der Großteil auf Sachspenden (72 Prozent), gefolgt von Geldspenden (38 Prozent) und ehrenamtlicher Tätigkeit (17 Prozent). 81 Prozent finden, dass sich Österreich gegenüber Flüchtlingen gastfreundlich verhält. Mit der Arbeit der Regierung in der Flüchtlingsfrage sind zwei Drittel (62 Prozent) der Bevölkerung nicht zufrieden. Knapp drei Viertel (73 Prozent) trauen ihr nicht zu, ein sinnvolles Konzept zu erarbeiten. Von den Parteien wird das am ehesten der FPÖ (24 Prozent) zugetraut. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) finden die Unterbringung in Zeltlagern in Ordnung. Zwar sprechen sich 46 Prozent für zusätzliche Erstaufnahmestellen aus, in der eigenen Umgebung wollen das aber nur 19 Prozent. Schärfere Kontrollen an den EU-Außengrenzen wollen 54 Prozent, die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Österreich 41 Prozent. Die aktuelle Flüchtlingspolitik befürworten lediglich 15 Prozent.
| 1Panorama
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Der Sozialplan für Beschäftigte der Pfeiffer Logistik hängt in der Luft. Die Gewerkschaft wirft der Zielpunkt-Mutter mangelnde Fairness vor. Wien – Wenige Tage vor Weihnachten gibt es eine weitere unerfreuliche Botschaft für Mitarbeiter der Zielpunkt-Mutter Pfeiffer. Die Sozialplanverhandlungen für 209 betroffene Arbeiternehmer der Pfeiffer Logistik und der Pfeiffer Holding stecken in der Sackgasse. Die Gewerkschaften Vida und GPA-djp erklären sie gar für gescheitert. Die Pfeiffer-Geschäftsführung hat uns 1,8 Millionen Euro angeboten. Die Summe liegt deutlich unter unseren Forderungen. Damit können soziale Härtefälle nicht abgefedert werden, sagt Andreas Gollner, Fachsekretär für den Bereich Dienstleistungen in der Gewerkschaft Vida. Außerdem sei es mit dem Betrag ganz und gar unmöglich, eine Arbeitnehmerstiftung zur Umschulung von Mitarbeitern einzurichten. Daher war eine Weiterführung der Verhandlungen nicht möglich, so Gollner. Logistik hängt in der Luft 181 Mitarbeiter sind in der Pfeiffer Logistik am Standort Wien beschäftigt und gemeinsam mit einigen Holding-Mitarbeitern im Logistikzentrum in Liesing stationiert. Dass nach der Pleite der Supermarktkette Zielpunkt auch das Lager des Mutterkonzerns vor dem Aus steht, zeichnete sich bereits Anfang Dezember ab. Die betroffenen Mitarbeiter wurden beim Arbeitsmarktservice angemeldet. Welche Summe genau für einen ordentlichen Sozialplan vonnöten wäre, könne man gar nicht sagen, weil wir unzureichende Informationen von Pfeiffer bekamen. Klar ist, das reicht nicht, sagt Gollner. Allein was die Einrichtung einer Arbeitsstiftung betreffe, wären 8.200 Euro pro Beschäftigten in Wien erforderlich. Bei Pfeiffer hingegen ortet man mangelndes Augenmaß seitens der Gewerkschaft. Einerseits geht es natürlich um die Abfederung sozialer Härten. Aber es geht auch um das wirtschaftliche Überleben des Unternehmens, so Martin Etzlstorfer von der Pfeiffer Logistik. Die Forderung der Gewerkschaft, sieben Millionen Euro bereitzustellen, sei unrealistisch und überzogen. Die Pfeiffer Logistik hätte heuer ein Geschäftsergebnis von minus 1,3 Millionen Euro ausgewiesen und sei schlicht nicht in der Lage, die Summe aufzubringen. Mangelnde Fairness Bei der Gewerkschaft hingegen lässt man eine weitere Gelegenheit nicht aus, Unternehmenschef Georg Pfeiffer mangelnde Fairness vorzuwerfen. Gollner ortet Unwillen, eine ordentliche Lösung im Sinne der betroffenen Beschäftigten auf die Beine zu stellen. Ob und wann das Lager komplett schließt, ist aber ohnedies noch offen. Wir haben Interessenten, die möglicherweise auch dort Beschäftigte übernehmen werden, so Etzlstorfer. Im Gegensatz zu den Zielpunkt-Mitarbeitern bekommen die in der Pfeiffer Logistik Beschäftigten bis zur Lagerschließung ihre Löhne und damit auch das Weihnachtsgeld ausbezahlt. Die Gewerkschaften wollen nun die Schlichtungsstelle beim Arbeits- und Sozialgericht anrufen. Noch vor Weihnachten. Wir scheuen das Urteil der Schlichtungsstelle nicht, heißt es bei Pfeiffer. Lieber hätte man sich aber am Verhandlungstisch geeinigt. Einen ersten Verhandlungstag erwartet Gewerkschafter Gollner ohnedies erst im Jänner. Für ein Weihnachtswunder in Form eines aufgebesserten Angebots sind wir offen. Entscheidung über Filialen Schicksalstage sind auch für viele Zielpunkt-Mitarbeiter: Masseverwalter Georg Freimüller entscheidet noch in der Weihnachtswoche, wie es mit den österreichweit 229 Filialen weitergeht. Zahlreiche Unternehmen aus diversen Branchen haben Interesse angemeldet, manche steigen angesichts der erwarteten Konkurrenz – alle Lebensmittelriesen hatten bereits im Voraus ihr Interesse bekundet – bereits im Vorfeld aus. Wir sind in der ersten Runde mit großer Wahrscheinlichkeit nicht dabei, da die großen Lebensmittelketten die Preise vermutlich sehr in die Höhe treiben werden, heißt es etwa seitens des stark expandierenden oberösterreichischen Bekleidungshändlers Fussl Modestraße. Bis Montagabend konnten konkrete Angebote abgegeben werden. Schon am Dienstag findet eine Gläubigerausschusssitzung statt, bei der nicht nur die Offerte sondiert werden, sondern bereits entschieden wird, was mit den Standorten passiert. Filialen, für die sich keine Käufer finden, sperren gegen Jahresende zu.
| 3Wirtschaft
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Absolute Mehrheit für prokurdische HDP in der Schweiz. Wien – Schon vor dem endgültigen Ergebnis der türkischen Parlamentswahl ist klar, dass die Türken in Österreich überwiegend für die islamisch-konservative AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gestimmt haben. 69 Prozent stimmten in Österreich für die Regierungspartei, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntagabend. Die kemalistische Oppositionspartei CHP erhielt laut Anadolu in Österreich 10,42 Prozent, die ultranationalistische MHP 6,73 Prozent. 12,36 Prozent der Austro-Türken stimmten für die prokurdische HDP. Die Zahlen entsprachen einem Auszählungstand von 53,3 Prozent. In Deutschland stimmten 59,3 Prozent der Türken für die AKP. Die HDP kam auf 16,72, die CHP auf 15,13 Prozent. 7,17 Prozent stimmten für die MHP, die Wahlbeteiligung betrug 41,6 Prozent. In der Schweiz kam die HDP auf 50,52 Prozent der Stimmen, die AKP erreichte 27 Prozent, die CHP 17,28 Prozent und die MHP 3,94 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 25,4 Prozent.
| 2International
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Verwaltungsrat soll zwischen Mittwoch und Freitag zu mehreren Treffen zusammenkommen. Die Yahoo -Führung wird laut Wall Street Journal diese Woche über die Zukunft des Internet-Pioniers und von Konzernchefin Marissa Mayer beraten. Der Verwaltungsrat solle zwischen Mittwoch und Freitag zu mehreren Treffen zusammenkommen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei solle diskutiert werden, ob Yahoo einen Plan zum Abgabe von Anteilen am chinesischen Online-Händler Alibaba im Wert von mehr als 30 Milliarden Dollar vorantreiben soll. Ferner gehe es um die Frage, ob das Unternehmen einen Käufer suchen soll für sein Kerngeschäft mit Suchmaschinen und Werbung im Internet. Yahoo wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Der Aktienkurs des Konzerns schoss im nachbörslichen Handel mehr als sechs Prozent in die Höhe. Yahoo ist gegenüber den Konkurrenten Google und Facebook weit ins Hintertreffen geraten. Auch mehrere Übernahmen und ein Umbau konnten das bisher nicht ändern.
| 0Web
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Lucia Plank vermisst unseren Planeten mithilfe Schwarzer Löcher. Viele Himmelskörper senden neben sichtbarem Licht auch Radiowellen aus. Das macht sich die Erdvermessung zunutze: Die Radioquellen im All gelten als sehr stabile Referenzpunkte. Die Geodäten - so der Fachbegriff für die Erdvermesser - berechnen mithilfe sensibler Radioteleskope und auf Grundlagen der Radiointerferometrie, wie weit zwei Objekte auf der Erde auseinanderliegen, wie sich Erdplatten zueinander verschieben und wie schnell sich die Erde dreht. Ziel ist, ein möglichst genaues Koordinatensystem für unseren Planeten zu erstellen. Heute geht das auf einige Zentimeter bis Millimeter genau. So werden auch Meeresspiegelschwankungen erfassbar, sagt Lucia Plank. Die Initiative Femtech des Infrastrukturministeriums hat die Geodätin als Expertin des Monats ausgezeichnet. Plank erstellt Computermodelle für die genaue Erdabbildung. Dafür untersucht sie auch die Radioquellen in Milliarden von Lichtjahren Entfernung: sogenannte Quasare. Das sind Galaxien mit Schwarzen Löchern in ihrem Zentrum. Die Zutaten für die Kalkulation der Geodäten: Wir nehmen mindestens zwei Radioteleskope. Mit ihnen messen wir die Strahlung der extragalaktischen Schwarzen Löcher. Wir bestimmen dann den unterschiedlichen Empfangszeitpunkt der Strahlung bei den Teleskopen. Damit können wir die genaue Position dieser Quelle und gleichzeitig die Distanz zwischen unseren Messstationen errechnen. Rund 50 Radioteleskope für die Geodäsie gibt es weltweit. Über ihr Netz und ihre Positionsbestimmung entsteht das Koordinatensystem - die Basis, um Veränderungen an der Erdoberfläche zu erheben. Gerade war die Oberösterreicherin noch auf Besuch bei ihrer ehemaligen Arbeitsgruppe an der TU Wien. Nun ist sie auf dem Weg auf die portugiesischen Azoren, zum Jahrestreffen ihrer Forschergemeinde. Planks Arbeitsort ist ein gutes Stück weiter südöstlich: die australische University of Tasmania in Hobart. Ja, sie sei viel unterwegs. Aber die geodätische Radiointerferometrie betreiben nur 300 Wissenschafter weltweit. Da muss man sich hin und wieder treffen, sagt Plank. Zur Geodäsie kam die 30-Jährige über den Tipp einer aufmerksamen Lehrerin. Ein Volltreffer: Was mich so fasziniert: Das Fach kombiniert sehr viel Erdwissenschaft mit angewandter Mathematik und Physik. Seit 2014 forscht sie an der australischen Uni. Mit einem Schrödinger-Stipendium vom Wissenschaftsfonds FWF werde sie um zwei Jahre verlängern, bevor sie nach Wien zurückkehrt. Aktuell konzentriert sich Plank auf die Eigenschaften der Radioquellen: Wir haben jetzt eine Genauigkeit erreicht, wo wir diese nicht mehr als ganz stabil ansehen können. In den Schwarzen Löchern passiert viel, z. B. wird viel Masse angezogen. Die Forscherin will erheben, wie diese Veränderungen die Erdmessungen beeinflussen. Von der Arbeit lenkt sich Plank mit Ballsport ab: Während ihres Studiums war sie Basketballspielerin in der Bundesliga. Später pfiff sie die Spiele der Männer in der obersten Liga. In Australien ist sie noch als Referee aktiv - aber ich nehme es heute nicht mehr so ernst. Es sei aber ein nettes Hobby, um andere Leute kennenzulernen - gerade in einem fremden Land.
| 7Wissenschaft
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Soll Anfang Oktober bei Treffen in Brüssel beschlossen werden. Brüssel – Die Nato will Kommandozentralen in weiteren östlichen Bündnisstaaten errichten, nämlich in Ungarn und der Slowakei. Die Pläne sollen am 8. Oktober bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel beschlossen werden. Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des Militärbündnisses der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts des angespannten Verhältnisses zu Russland rüstet die Nato seit Monaten stark auf. Bereits Anfang des Jahres wurde die Einrichtung von sechs regionalen Stützpunkten in Estland, Lettland, Litauen sowie Polen, Bulgarien und Rumänien beschlossen. Sie sollen bis Juli voll einsatzfähig sein.
| 2International
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Die Sitzung der Euro-Finanzminister ist Donnerstag in Brüssel ohne Einigung beendet worden. Der finnische Finanzminister Alexander Stubb teilte auf Twitter mit: Das ist es für heute. Institutionen und Griechenland setzen Arbeit fort. Eurogruppe kommt später zurück, aber nicht heute. Seit Donnerstagmorgen suchten Ministerpräsident Alex Tsipras und die Chefs von EU-Kommission, EZB und IWF weiter nach einem Kompromiss im Reformstreit. In Athen liegen wegen der Dauerkrise die Nerven blank. Der Fraktionschef der regierenden Syriza, Nikos Filis, sprach von Erpressung und vernichtenden Vorschlägen der Geldgeber. Tsipras Verhandlungsspielraum dürfte gering sein. Die Verhandlungen zwischen Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras und den Vertretern der Geldgeber des Landes sind schon in der vergangenen Nacht ohne Ergebnis abgebrochen worden.
| 3Wirtschaft
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Audi stellte erstmals eines seiner Modelle in dem sozialistischem Land vor, für viele Kubaner bleibt ein Neuwagenkauf aber ein Traum. Havanna/Ingolstadt – Erstmals stellt Audi eines seiner Modelle im sozialistischen Kuba vor. Eine Aktion, die auf den Charme des sich öffnenden Karibikstaates setzt. Die Realität auf den Straßen sieht noch immer anders aus. Die rot lackierten Neuwagen fallen auf den heruntergekommenen Straßen Havannas sofort auf. Denn seit Jahrzehnten prägen US-amerikanische Straßenkreuzer aus den 1950er-Jahren das Straßenbild Kubas. Beim Anblick der neuen Audis bleiben einige Menschen stehen und winken den deutschen Besuchern in dem halben Dutzend Fahrzeugen zu. Mit dem neuen Stadtgeländewagen Q2 hat Audi an diesem Sonntag erstmals eines seiner Modelle in dem sozialistischen Inselstaat vorgestellt – kurz vor der offiziellen Präsentation in Zürich. Kuba liegt gerade im Trend. Touristen, Prominente und Firmen aus aller Welt haben die Karibikinsel entdeckt, vor allem seitdem die USA Ende 2014 eine Wende in ihren jahrzehntelang zerrütteten Beziehungen zu Kuba einleiteten. Nach dem Sieg der Revolution von 1959 war der Staat in die Isolation im Zuge des Kalten Krieges zwischen Ost und West geraten. Nun scheinen es viele eilig zu haben, bei der langsamen Öffnung dabei zu sein. Zuletzt hatte das französische Modehaus Chanel erstmals in seiner Geschichte seine Models über einen Catwalk in Havanna laufen lassen. Audi-Entwicklungsvorstand Stefan Knirsch sagte in Havanna, Kuba sei ein Land, in dem wahrscheinlich niemand ein neues Auto vorgestellt hat, in den letzten 50 Jahren ganz sicher nicht. Gerade der Automarkt ist aber ein gutes Beispiel dafür, dass der Wandel auf Kuba nur langsam voranschreitet. Seit einigen Jahren schon fährt die Regierung von Staatschef Raul Castro (84) einen vorsichtigen marktwirtschaftlichen Kurs, inzwischen arbeiten fast rund 500.000 der 11 Millionen Kubaner im wachsenden Privatsektor. Offizielle Öffnung Anfang 2014 öffnete die Regierung offiziell auch den Markt für Neuwagen – jeder Kubaner, hieß es damals, dürfe nun ein neues Auto erwerben. Die Ankündigung kam damals einer Revolution gleich, nachdem zwei Jahre zuvor schon der freie Handel mit Gebrauchtwagen genehmigt worden war. Kuba hatte nach 1959 den Autohandel weitgehend verboten. In den Jahrzehnten danach hatte nur der Staat Autos ins Land eingeführt, in der Regel alte sowjetische Modelle wie Lada, in letzter Zeit vor allem chinesische Marken. Neuwagen wurden bis 2014 nur als Prämien an Regierungsbeamte oder etwa Ärzte vergeben. Inzwischen sind aber in Havanna immer mehr modernere Autos zu sehen, manchmal auch VW oder eben Audi. Nur: Eigentlich kann sich der Normalbürger nach wie vor kaum einen Neuwagen leisten. So manches Fahrzeug kostet ein vielfaches dessen, was man beim Händler in Europa dafür bezahlen würde. Und das in einem Land, in dem der durchschnittliche Monatslohn im Staatssektor umgerechnet etwa 25 Euro beträgt. So bleibt die Kontrolle des Automarktes in der Realität in Staatshand – der Staat importiert wenige Autos und legt später eigentlich unerschwingliche Preise fest. Private Autohändler darf es nach wie vor nicht geben. Aktuell ist es so, dass wir Fahrzeuge nur anbieten können, wenn eine politische Anfrage gestellt wird, erklärt etwa Ulrich Widmann, Leiter der Projektsteuerung bei Audi. Als Markt sei Kuba deswegen eigentlich kaum interessant. Kritiker vermuten, dass durch die Restriktionen Kubas Regierung vor allem die wachsenden sozialen Unterschiede in Zeiten der wirtschaftlichen Öffnung kaschieren will. Der Staat selbst sagt, dass die maroden Infrastrukturen des Landes noch ausgebaut werden müssten, bevor massenhaft neue Fahrzeuge eingeführt würden. Für viele Kubaner bleibt der Neuwagen-Kauf ohnehin ein Traum. Einen Audi hätte ich gerne, der wäre aber zu teuer für mich, sagt etwa Yorniel Pineda mit Blick auf den neuen Q2. Der Taxifahrer fährt ausländische Touristen mit seinem Chevrolet Bel Air, Baujahr 1957, durch Havanna. Um mir so ein Auto zu kaufen, müsste ich meins neunmal verkaufen.
| 3Wirtschaft
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Parteivorstände tagen am Mittwoch, bis Donnerstag wird noch verhandelt – Erste Regierungssitzung am Freitag. Linz – Offenbar doch noch nicht ganz unter Dach und Fach ist Schwarz-Blau in Oberösterreich. Nachdem am Dienstag weiterverhandelt und von Beobachtern sogar bereits ein Abschluss für möglich gehalten worden war, folgen nun doch am Mittwoch und am Donnerstag noch weitere Gespräche. Am Freitag soll die erste Sitzung der – ohnehin nach dem Proporzsystem zusammengesetzten – neuen Landesregierung stattfinden. Die ÖVP hat für Mittwochnachmittag eine Sitzung des Parteivorstands einberufen, bei der FPÖ tagt dieses Gremium am frühen Abend. Man werde eben notfalls jene Punkte absegnen, die bereits außer Streit gestellt sind, sagte FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner nach der Verhandlungsrunde am Dienstag. Auch ÖVP-Chef Josef Pühringer gibt sich angesichts weiterer Gesprächsrunden gelassen: Wir können nicht alles aus einer sechsjährigen Zusammenarbeit in wenigen Tagen abhandeln. Zu den Details ihres Arbeitsübereinkommens waren beide Seiten ziemlich wortkarg. Man betrachte Ressortverteilung und Inhalte als Gesamtpaket, daher wolle man zu Einzelbereichen nichts sagen. Nach allem, was bisher durchgesickert ist, soll die FPÖ ein umfangreiches Sicherheitsressort bekommen, dem der bisherige Parlamentarier Elmar Podgorschek vorstehen dürfte. Klubobmann Günther Steinkellner soll Infrastrukturlandesrat werden, in dessen Ressort die bisher getrennt ressortierenden Bereiche Individual- und Öffi-Verkehr zusammengeführt werden. Parteichef Manfred Haimbuchner steigt zum Landeshauptmann-Stellvertreter auf, sein Wohnbauressort wird um Hochbauzuständigkeiten aufgefettet, eventuell bekommt er auch die Familien. Für die ÖVP würden demnach die Themenkomplexe Finanzen, Wirtschaft, Gesundheit, Kultur, Personal, Bildung und Agrar übrig bleiben. Hier ist eine personelle Zuordnung noch unklar. Fix ist nur, dass einer aus der ÖVP-Mannschaft gehen muss, weil die ÖVP bei der Wahl einen Sitz eingebüßt hat. Während die FPÖ künftig für Integrationsmaßnahmen für Asylberechtigte zuständig sein soll, würde die Unterbringung beim Soziallandesrat – SPÖ-Chef Reinhold Entholzer – bleiben. Das Umweltressort des Grünen Rudi Anschober könnte um die Agenden Energie und Hochwasserschutz beschnitten werden.
| 5Inland
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Biermarke stellt Frauen in den Mittelpunkt – und will sie ermutigen "Männer zu einem moderaten Trinkverhalten zu motivieren". Linz/Amsterdam – Heineken startet eine globale Marketingkampagne, die sich für verantwortungsvollen, moderaten Alkoholkonsum einsetzt. Das Kampagnenmotto Moderate Drinkers Wanted wird global über das ganze Jahr 2016 implementiert. Die Kampagne inkludiert einen neuen TV-Spot, unterstützt von interaktiver und digitaler Aktivierung sowie Medienkooperationen und PR. Erstmals stellt Heineken für eine Kampagne Frauen in den Mittelpunkt – und ermutigt sie, Männer zu einem moderaten Trinkverhalten zu motivieren, heißt es in einer Aussendung. Der Spot wird unter anderem in der ersten Woche über Facebook zielgerichtet nur an Frauen ausgespielt. Der TV-Spot, der in Los Angeles gedreht wurde, stammt von Publicis Italien und dem Regisseur Nicolai Fuglsig. Gianluca Di Tondo, Senior Director von Heineken: 59 Prozent der Befragten aus der Millenniums-Generation geben an, dass sie ihren Alkoholkonsum beim Ausgehen hauptsächlich deswegen einschränken, damit sie die Kontrolle behalten. Hier spielen Social Media eine große Rolle – man will kontrollieren, wie man hier dargestellt wird. Moderater Alkoholkonsum ist also bereits cool. Aber um einen weiteren Anreiz zu schaffen, legen wir den Fokus jetzt auf die Frauen – und den Einfluss, den sie auf unsere Zielgruppe – in diesem Fall die Männer -haben.
| 6Etat
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Japanischer Gamer will Spielstand von "Umihara Kawase" retten. Es schmerzt, aber die Rekorde der Kindheit auf alten Spielekonsolen fallen oft der Zeit zum Opfer. Zwar sind sie im Speicher auf den Spielekassetten abgelegt, doch die Batterien dieser Cartridges halten nicht ewig. Ein japanischer Gamer wollte seine Spielstände beim 1994 veröffentlichten Game Umihara Kawase dennoch aufrechterhalten und greift dafür zu kuriosen Maßnahmen. Wanikun, so der Twitter-Name des Spielers, lässt seinen Super Nintendo (in Japan Super Famicon genannt) seit über 20 Jahren eingeschaltet, wie IGN.com berichtet. Das sind rund 180.000 Stunden. ちなみに、20年以上SFCの電源を入れっぱなしにしてある初代 #海腹川背 は、稼働時間は 18万時間を突破しているものと思われます。 電源落とすとリプレイデータは消失します。たぶん pic.twitter.com/6ZJfLi997x Nur ein einziges Mal, musste er die Konsole vom Strom trennen – bei einem Umzug. Die Batterie der Cartridge hat das immerhin noch mitgemacht, und der Spielstand blieb gesichert.
| 0Web
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Identität des Toten noch nicht geklärt – Landeskriminalamt nahm Ermittlungen auf. Leoben – In einer brennenden Gartenhütte in Leoben ist Dienstagmittag eine männliche Leiche gefunden worden. Wie die Polizei mitteilte, war die Identität des Toten vorerst nicht bekannt. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen. Feuerwehrleute waren im Zuge der Löscharbeiten an einer brennenden Gartenhütte in der Nähe des LKH Leoben auf die sterblichen Überreste eines Mannes gestoßen. Wie es zu dem Brand gekommen ist, war Dienstagnachmittag noch unklar. Ein Fremdverschulden konnte vorerst nicht ausgeschlossen werden konnte.
| 1Panorama
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Südkoreaner gewinnt die vierte Partie, Gesamtsieg allerdings schon entschieden. Der Kräftevergleich zwischen Mensch und Computer im asiatischen Brettspiel Go war am Sonntag trotz des vorzeitigen Gesamtsiegs der Google-Software AlphaGo in die vierte Runde gegangen. Nach drei siegreichen Partien des Programms stand der südkoreanische Spitzenspieler Lee Sedol in Seoul weiter unter Druck, wenigstens ein Spiel zu gewinnen. Das hat Sedol geschafft AlphaGo begann das vierte Duell mit den schwarzen Steinen. Der Sieg des Programms gegen Lee, einen der weltbesten Go-Spieler, gilt als ein Meilenstein bei der Entwicklung selbstlernender Maschinen und künstlicher Intelligenz. Go mit seinen vielen möglichen Spielzügen galt bis zuletzt als zu komplex für Computer. Lee hatte nach der viel beachteten Niederlage in der dritten Partie am Samstag eingeräumt, großen Druck verspürt zu haben, gewinnen zu müssen. Er entschuldigte sich bei seinen Fans, Erwartungen nicht erfüllt zu haben. Die Regeln des ursprünglich aus China stammenden Strategiespiels sind relativ einfach. Zwei Spieler versuchen, auf einem Spielbrett Gebiete zu erobern. Dafür setzen sie abwechselnd schwarze und weiße Steine. Das Match, das mit der letzten Partie am Dienstag endet, wird live auf der Google-Videoplattform YouTube gezeigt.
| 0Web
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Treffen möglicherweise am 23. Mai. Berlin – Die AfD hat die Einladung des Zentralrats der Muslime in Deutschland zu einem Treffen angenommen. Ein Sprecher von AfD-Chefin Frauke Petry sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Mittwoch, dem Zentralratsvorsitzenden Aiman Mazyek sei ein Treffen am 23. Mai vorgeschlagen worden. Mazyek bestätigte den Zeitungen den Eingang eines entsprechenden Schreibens der AfD: Nun werden wir schauen, ob der Terminvorschlag allen Beteiligten passt. Mazyek hatte die Spitze der islamfeindlichen AfD Ende April zu einem Gespräch eingeladen. Wir wollen wissen: Warum hassen Sie uns?, begründete er den Vorstoß. Die AfD beschloss wenige Tage später ihr erstes Parteiprogramm und legte sich darin auf einen klaren Anti-Islam-Kurs fest. Der Islam gehört nicht zu Deutschland, heißt es in dem Grundsatzprogramm. An dem nun geplanten Treffen sollen dem Bericht zufolge von AfD-Seite neben Petry auch die Bundesvorstandsmitglieder Alice Weidel und Albrecht Glaser teilnehmen. Auch Mazyek will demnach nicht alleine zu dem Gespräch kommen.
| 2International
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Türkischer Regierungschef reagiert auf Autonomieforderung. Ankara – Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu hat die Kurden von den anstehenden Gesprächen über eine Verfassungsänderung ausgeladen. Nach deren nahezu unverfrorenen Autonomieforderungen sei es nicht länger angebracht, die Kurden als Gesprächspartner zu akzeptieren, sagte der islamisch-konservative Politiker am Montag vor Journalisten. Er richtete sich damit an die prokurdische Partei der Völker (HDP), die viertstärkste Fraktion im türkischen Parlament. Eine Dachorganisation der kurdischen Bewegungen in der Türkei, zu der die HDP gehört, hatte am Sonntag die Autonomie für die Kurdenregionen im Südosten gefordert. Für Davutoğlus AKP-Regierung ist dies eine Provokation ersten Ranges. Die türkischen Sicherheitskräfte führen derzeit in den Kurdengebieten eine harte Offensive gegen Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), die schon mehr als 200 Menschen das Leben gekostet hat. Davutoğlu will im Laufe der Woche mit den anderen Fraktionen erste Gespräche über die von der AKP anvisierte Verfassungsänderung führen. Die Regierungspartei will durch die Reform die Macht von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan stärken. Zwar hat Erdoğans AKP bei der vorgezogenen Wahl im November 49,5 Prozent der Stimmen gewonnen und kann damit weiterhin allein regieren. Die verfassunggebende Mehrheit von 367 Mandaten verfehlte sie aber deutlich und braucht nun für die Reform deswegen die Unterstützung der Opposition. Die Oppositionsparteien im Parlament lehnen die von der AKP angestrebte Machtausweitung für das Präsidentenamt bisher geschlossen ab.
| 2International
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Schobesberger entscheidet die Achtelfinalpartie mit zwei schnellen Toren, Endstand 5:1 – Mattersburg siegt in Wattens. Wien – Rapid hat sich im ÖFB-Cup-Achtelfinale den Ligafrust von der Seele geschossen. Die Hütteldorfer behielten gegen den SV Austria Salzburg am Mittwochabend im Ernst-Happel-Stadion mit 5:1 (2:0) die Oberhand. Der Erste-Liga-Vorletzte stand auf verlorenem Posten, Matchwinner war Philipp Schobesberger, der an allen Toren beteiligt war. Der 21-jährige Offensivspieler schoss die ersten beiden Treffer (8., 10.) selbst, die restlichen Tore steuerten Philipp Prosenik (69.), Tomi (81.) und Deni Alar (87.) bei. Den Salzburgern gelang durch Leonhard Kaufmann (75.) nur Ergebniskosmetik. Sechs Bundesligisten im Viertelfinale Damit sind sechs Bundesligisten im Viertelfinale vertreten. Zuvor hatten sich bereits Titelverteidiger Red Bull Salzburg, Sturm Graz, Admira Wacker Mödling und Mattersburg den Aufstieg gesichert. Austria Wien und Altach treffen erst am 4. November (18 Uhr) aufeinander. Mit dem LASK und St. Pölten sind auch noch zwei Erste-Liga-Klubs im Rennen. Die Viertelfinal-Auslosung findet am 8. November statt, ausgespielt wird es am 9./10. Februar 2016. Rapid-Trainer Zoran Barisic hatte wie angekündigt auf starke Rotation gesetzt. Im Gegensatz zur 1:2-Niederlage am Sonntag im Wiener Derby gegen die Austria, der dritten Liga-Niederlage hintereinander, gab es gleich sieben Veränderungen. Nur Tormann Richard Strebinger, Maximilian Hofmann, Stefan Stangl und Thanos Petsos blieben in der Mannschaft. Der von Grödig gekommene Offensiv-Routinier Tomi durfte sich erstmals in einem Pflichtspiel versuchen. Tor mit der Ferse Die Salzburger hatten zwar die erste Möglichkeit, als Kaufmann an einer Katnik-Hereingabe vorbeirutschte (5.), waren in der Folge aber in der Defensive rund 20 Minuten überfordert. Das nützten die Wiener aus. Salzburg-Goalie Stefan Ebner wehrte eine Alar-Hereingabe vor die Füße von Schobesberger ab, der keine Mühe hatte aus fünf Metern einzuschieben (8.). Zwei Minuten später machte der 21-Jährige seinen Doppelpack in sehenswerter Manier perfekt, verwertete ein Prosenik-Zuspiel mit der Ferse. Die fehlende Effizienz verhinderte eine deutlich höhere Führung schon vor der Pause. Alar (14.) setzte den Ball leichtfertig vom Fünfer genauso drüber wie Prosenik (18.). Kurz vor dem Pausenpfiff konnte sich auch Tomi erstmals in Szene setzen, er schoss aber ebenso drüber. Die im Hinblick auf das Erste-Liga-Derby bei Wacker Innsbruck am Montag nicht in Bestbesetzung angetretenen Salzburger konnten nicht nachsetzen, Strebinger erlebte einen ziemlich ruhigen Abend. Kräfte geschont Rapid schonte aufgrund des komfortablen Vorsprungs vor allem Kräfte für die anstehenden Aufgaben und vergab vorerst Großchancen. Alar traf aus 20 Metern die Latte (64.), Schobesberger scheiterte im 1:1-Duell an Ebner (65.). Weitere Tore fielen aber noch. Einen von Schobesberger eingeleiteten Konter schloss Prosenik (69.) nach Schwab-Vorarbeit ab. Die Gäste durften nach einem Kaufmann-Treffer (75.) nach Tchoyi-Vorarbeit nur kurz hoffen. Sechs Minuten später machte Tomi nach Zuspiel des klar besten Rapidlers Schobesberger endgültig den Sack zu. Für den Schlusspunkt sorgte Alar (87.) – wieder hatte Schobesberger als Assistgeber seine Beine im Spiel. Bereits am Samstag (16.00) steht für die Wiener das wichtige Liga-Heimspiel gegen den Fünften Sturm Graz auf dem Programm, am Donnerstag nächste Woche folgt das Europa-League-Gastspiel. Mattersburg siegt in Wattens Der SV Mattersburg ist erwartungsgemäß ins Viertelfinale eingezogen. Die Burgenländer setzten sich auswärts beim Regionalliga-West-Tabellenführer WSG Wattens ohne zu glänzen dank Toren von Mario Grgic (10.) und Thorsten Röcher (84.) 2:0 durch. Es gab aber auch schlechte Nachrichten, schied doch Grgic mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung kurz vor der Pause aus. (APA, 28.10.2015) ÖFB-Cup-Achtelfinale SK Rapid Wien – SV Austria Salzburg (Erste Liga) 5:1 (2:0)Ernst-Happel-Stadion, 9.400, SR Kollegger. Tore: Schobesberger (8., 10.), Prosenik (69.), Tomi (81.), Alar (87.) bzw. Kaufmann (75.) WSG Wattens (Regionalliga West) – SV Mattersburg 0:2 (0:1)Gernot-Langes-Stadion, 1.300, SR Jäger. Tore: Grgic (10.), Röcher (84.). FC Stadlau (Regionalliga Ost) – SKN St. Pölten (Erste Liga) 0:4 (0:2)Sportclub-Platz, 300, SR Trattnig. Tore: Hartl (6., 15.), Ambichl (63.), Segovia (88.) ASK Ebreichsdorf (Regionalliga Ost) – SK Sturm Graz 2:3 (0:1) 2.500, SR Muckenhammer. Tore: Monschein (73.), Vukajlovic (84.) bzw. Schick (18.), Tadic (83., 89.) Red Bull Salzburg – SV Ried 4:2 (1:2)Red-Bull-Arena, 3.911, SR Harkam. Tore: Soriano (31., 72.), Berisha (88.), Keita (95.) bzw. Kragl (5./Handselfmeter), Gavilan (11.) FC Lankowitz (Landesliga Steiermark) – FC Admira Wacker Mödling 0:1 (0:1)1.750, SR Weinberger. Tor: Zwierschitz (16.) Wacker Innsbruck (Erste Liga) – LASK Linz (Erste Liga) 0:2 (0:2)Tivoli-Stadion, 2.254, SR Schörgenhofer. Tore: Dovedan (21.), Gartler (38.) FK Austria Wien – SCR Altach (18 Uhr) Viertelfinale am 9./10. Februar 2016 (Auslosung am 8. November)
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Falsch geschrieben (kohl2016.at) gelangt man zur Seite des Konkurrenten Van der Bellen. Wien – Die Kandidatur von Andreas Khol für die ÖVP bei der Wahl des künftigen Bundespräsidenten hat einen ersten Gag hervorgebracht. Der Blogger und Aktivist Michael Horak hat sich die Domain www.khol2016.at gesichert und sie umgeleitet. Wer über diese Domain zur Wahlkampf-Homepage des katholisch-konservativen Politikers will, wird sich wundern, denn er kann dort für die Gleichstellung von Homosexuellen unterschreiben. Einen weiteren Gag hat sich Mario Wieser, ehemaliger Spitzenkandidat der Piratenpartei, mit der Domain www.kohl2016.at und dem falsch geschriebenen Namen des ÖVP-Kandidaten erlaubt. Wer das eingibt, kommt zur Seite der Initiative Stoppt das Staatsschutzgesetz! Davor führte der Link eine Zeit lang zur Wahlkampf-Homepage des grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen. Auf die richtige Homepage kommt man, wenn man www.andreaskhol.at eintippt.
| 5Inland
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Hersteller müssen Finanzberatern zufolge mit spürbaren Gewinneinbußen rechnen. Rund ein Fünftel der weltweiten Luxusgüter wird von Chinesen absorbiert. Und dabei hat Made in Italy eine führende Rolle inne. Für Unternehmen wie Salvatore Ferragamo, Prada, Tods oder Geox hat sich China zu einem der wichtigsten Absatzmärkte entwickelt. Durch die Abwertung der chinesischen Währung befürchten die Unternehmen nun empfindliche Absatzeinbußen. Vor allem jene Hersteller von Luxusgütern, die nicht in China produzieren, sind von der Währungskorrektur betroffen. Dazu gehört unter anderem die Mailänder Trendsetterin Miuccia Prada, die rund 15 Prozent ihres Umsatzes in China absetzt. Schuhhersteller Geox ist gerade dabei, seine Vertriebskette in China weiter auszubauen. Die Abwertung kommt ihm mehr als ungelegen. Die Finanzberater der Bewertungsgesellschaft Exane rechnen in den Bilanzen der italienischen Luxushersteller im laufenden Jahr mit spürbaren Gewinneinbußen. Ferragamo, das Modemaison aus Florenz, exportiert mehr als ein Drittel seines Umsatzes nach Asien, beim Daunenjackenspezialisten Moncler sind es 34, bei der Schuhgruppe Tods 23 Prozent. Aber die Modegiganten befürchten nicht nur den Einbruch auf dem chinesischen Markt. In den Nobelboutiquen des Mailänder Luxusmodezentrums Monte Napoleone bestreiten die chinesischen Käufer bis zu einem Drittel des gesamten Umsatzes. Der schwache Yuan könnte zu einem abrupten Kaufeinbruch führen. Dies wiegt umso schwerer, als in den vergangenen zwölf Monaten auch die wichtige Käufergruppe der Russen ihren Drang nach Luxus Made in Italy bremste und ihre Akquisitionen um ein Drittel zurückgingen. Vor diesem Hintergrund werden in Mailand die Appelle, die Russland-Sanktionen zu lockern, immer lauter. Italien exportierte 2014 Waren im Wert von rund 36 Milliarden Euro nach China. Damit rangiert das Land auf Platz zehn in der Exportrangliste. Zu den wichtigsten Exporteuren zählen der Brillenkonzern Luxottica, die Stahlgruppe Danieli, das Kabelunternehmen Prysmian, der Reifenkonzern Pirelli und das Modehaus Prada.
| 3Wirtschaft
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Brite könnte schon in Austin seinen dritten WM-Titel fixieren und würde dann mit dem Brasilianer gleichziehen. Austin – Lewis Hamilton sitzt in einem schicken Appartement über den Dächern von Miami an einem schwarzen Flügel. Ganz entspannt spielt er Someone Like You von Adele. Musik gibt mir einen solchen Frieden, schreibt der Brite über sein bei Twitter verbreitetes Video am Piano. Hamilton ist die Ruhe selbst, will er damit wohl sagen. Der Titel in der Formel 1 wird ihm nicht mehr zu nehmen sein. Im teaching myself how to play. I love how this piano sounds. One of my favourite songs to play. #Adele #Learning https://t.co/Whyiir30xk Ich weiß aus Erfahrung, dass in unserem Sport nichts erledigt ist, bis es wirklich soweit ist, sagt Mercedes-Star Hamilton zwar brav vor dem Großen Preis der USA (Sonntag, 20.00 Uhr/ORF, RTL und Sky). Doch die Chancen seiner Rivalen Sebastian Vettel (Ferrari, 66 Punkte Rückstand) und Nico Rosberg (73 Zähler zurück) bestehen wohl nur noch auf dem Papier. Ich gehe dieses Rennen genauso an wie alle anderen in diesem Jahr auch, sagt Hamilton, der sich keine Schwächen leistet und neun der bisherigen 15 Rennen gewonnen hat. Landet der Dominator auch in Austin/Texas ganz vorne und Vettel wird nur Dritter, ist dem Titelverteidiger die WM-Krone nach 2008 und 2014 nicht mehr zu nehmen. Es wäre Hamiltons dritter WM-Titel – und damit ein ganz besonderer. Denn Ayrton Senna, der große Held seiner Kindheit, hatte auch drei Mal den PS-Thron bestiegen (1988, 1990 und 1991). Es ist schon verrückt: Es ist viele Jahre her, aber ich weiß noch ganz genau, wie ich damals nur durch Ayrton zu diesem Sport gekommen bin, sagte Hamilton zuletzt. Besonders der gelbe Helm des Brasilianers und sein rot-weißer McLaren hatten es dem kleinen Lewis angetan: Mein Vater und ich saßen zu Hause auf dem Sofa und verfolgten die Rennen. Und wer hätte damals gedacht, dass wir heute hier sein würden? Noch immer kann sich Hamilton an diesen schwarzen Sonntag Anfang Mai 1994 erinnern, als Senna in Imola in der Tamburello-Kurve in eine Mauer krachte und wenig später starb. Ich war neun Jahre alt, als Senna starb und versteckte mich hinter einem Lastwagen, damit mich mein Vater nicht weinen sah, sagt Hamilton. Senna sei für ihn immer noch ein echter Held, eine wahre Ikone. Schon von klein auf wollte ich so erfolgreich sein wie Ayrton Senna, sagt der 30-Jährige. Nun ist es soweit. Dass ich mich nun in einer Position befinde, um die gleiche Anzahl an Titeln einzufahren wie er, ist noch nicht ganz zu mir durchgedrungen. In Austin hat Hamilton nun die erste Chance, mit Senna nach WM-Titeln gleichzuziehen. Ich bin heiß darauf, auf die Strecke zu fahren, mein Bestes zu geben, sagt der Brite, der mittlerweile mit 42 Siegen sogar schon einen Grand Prix mehr gewonnen hat als sein Idol. Aber Hamilton weiß nur zu gut: Ayrton hätte noch viele, viele Rennen mehr gewonnen, wenn er länger gefahren wäre.
| 4Sport
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Abgaben auf Kostenersätze entfallen künftig. Wien - Trotz zahlreicher Belastungen im Rahmen der Gegenfinanzierung der Steuerreform gibt es auch - abgesehen von der generellen Tarifsenkung - ein paar Gewinner des Vorhabens. Zu ihnen zählen etwas überraschend die Betriebsräte. Im Unterschied zum Begutachtungsentwurf findet sich im neuen Ministerratsvortrag nun ein Passus betreffend die Einkünfte von Belegschaftsvertretern. Konkret geht es um Reisekostenersätze, die nach der Judikatur des Verwaltungsgerichtshofs versteuert werden müssen. Begründung des Höchstgerichts in einem aus 2008 stammenden Erkenntnis: Die Tätigkeit des Betriebsrates ist ein unbesoldetes Ehrenamt, weshalb er in dieser im Auftrag des Arbeitgebers Dienstreisen durchführt. Die Gewerkschaften kritisierten diese Entscheidung scharf und unterstrichen, dass gerade in Konzernen mit mehreren Standorten regelmäßig Dienstreisen anfallen und die Aufwandsentschädigungen nicht zu versteuern seien. Die üblichen Vergütungen wie Kilometergeld können künftig von den Betriebsräten steuerfrei vereinnahmt werden. Auch essenstechnisch gibt es Neues. Gewährt der Arbeitgeber Gutscheine (bis zu 4,4 Euro am Tag sind steuerfrei), können diese künftig nicht nur in der Kantine und in nahegelegenen Restaurants eingelöst werden, sondern auch in der Ferne. Die derzeitige Einschränkung sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es.
| 3Wirtschaft
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Seit Monaten weisen Bewohnervertreter auf die Zustände im Salzburger Heim für Schwerstbehinderte hin. Das Land ignoriert aber die Gerichtsbeschlüsse. Salzburg – Das Land Salzburg steht vor einem großen Heimskandal. Seit beinahe einem Jahr weisen die Vertreter der Bewohner des Salzburger Heimes für Schwerstbehinderte vom Verein Vertretungsnetz – Bewohnervertreter auf die Missstände im Heim Konradinum hin. Auch die Volksanwaltschaft ist in der Causa bereits aktiv geworden. Es geht um Freiheitsbeschränkungen mittels Psychopharmaka und Freiheitsentzug mittels Gurten. In vier Fällen – insgesamt leben in dem Eugendorfer Heim 34 Menschen – hat das Gericht auf Antrag der Bewohnervertretung bereits eindeutige Beschlüsse gefasst. Ein Beispiel: Die Art und Weise, wie der Bewohner derzeit lebt, ist aus heilpädagogischer Sicht abzulehnen. Und weiter: Die derzeitige Betreuungssituation ist als sekundär behindernd einzustufen. Als Akutmaßnahme hat das Gericht festgestellt, dass eine 1:1-Betreuung auch im Sinne der Gefahrabwehr notwendig sei. Das war im August 2015. Die dahinterstehenden menschlichen Schicksale gehen auch erfahrenen Sozialarbeitern nahe. Eine Frau lebt seit fast vier Jahrzehnten im Konradinum. Laut Gutachten hat die Art der Unterbringung ihre Situation deutlich verschlechtert. Im Fall eines vor mehreren Jahren ausgeschulten Jugendlichen wurde – die laut Medizinern durchaus erwünschte – Wiedereinschulung so lange hinausgeschoben, bis altersbedingt die Schulpflicht vorüber war. Nach dem STANDARD vorliegenden Informationen dürfte der Jugendliche – statt des Schulbesuchs – zumindest einmal in der Psychiatrie 60 Stunden durchgehend mit Gurten fixiert worden sein – reduziert auf die basale Existenz, wie das im Fachjargon heißt. Geschehen ist seit den Gerichtsbeschlüssen vom August so gut wie nichts. Vergangenen Freitag hatten die per Heimaufenthaltsgesetz bestellten offiziellen Bewohnervertreter vom Verein Vertretungsnetz – Bewohnervertreter wieder einen Gerichtstermin beim Bezirksgericht. Sie müssen in zwei der vier Fälle auf die Einhaltung von Gerichtserkenntnissen pochen. Entschieden wird Ende dieser Woche. Und auch dann ist nicht sicher, dass den Heimbewohnern geholfen wird. Denn das Heimaufenthaltsgesetz kennt keine Strafbestimmungen für säumige Heimträger. Die einzige Chance ist das Zivilrecht. In zwei Fällen haben die Sachwalter von Bewohnern des Konradinums bereits auf Schadenersatz wegen Grundrechtseingriffen geklagt. Das Land als Heimträger – zuständig sind das ÖVP-geführte Gesundheitsressort und das von den Grünen geleitete Sozialressort – reagiert auf die Missstände lediglich mit dem Hinweis, dass man in den nächsten Jahren die bauliche Situation verbessern wolle. Was wiederum für die Bewohnervertreter zu wenig ist. Es fehle an allem: Tagesstruktur, Kommunikationstraining, Intensivbetreuung. Nur neue, breitere Türen, bringen wenig, sagen die Bewohnervertreter Alexandra Niedermoser und Erich Wahl. Und obwohl Volksanwaltschaft wie auch Bewohnervertreter wiederholt betont hatten, dass die Missstände nicht an den Mitarbeitern lägen, sondern es schlicht an Ressourcen für das Heim Konradinum mangle, versucht die Landesregierung die Debatte als Angriffe auf die Bediensteten von außen darzustellen. In einer Aussendung des Landesmediendienstes werden ehemalige Zivildiener mit den Worten den Menschen, die hier wohnen, gehts gut und anstrengend sei nicht die Arbeit, sondern die Dinge, die von außen hereingetragen werden, zitiert. Es gibt einfach kein politisches Interesse, etwas zu verändern, resümiert die Bewohnervertretung.
| 1Panorama
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Die "Washington Post" kürte die "meistgehassten Personen" des Internets. An sogenannten Shitstorms hat es 2015 wahrlich nicht gefehlt: Fast jede Woche wurde ein neuer Übeltäter ausgemacht, der in zahlreichen Tweets und Facebook-Posts digital massakriert wurde. Durchs Dorf getrieben wurden Simulanten, Tierquäler und Hedgefund-Manager, die für moralische Empörung sorgten. Doch zusehends wurde im vergangenen Jahr auch darüber diskutiert, welche schadhaften Konsequenzen der Onlinepranger für Betroffene hat – die oft noch Jahre später unter den Folgen leiden. So sorgte der britische Journalist Jon Ronson mit einem neuen Buch (So youve been publicly shamed) dafür, dass der Fall der US-Amerikanerin Justine Saecco wieder auf die Agenda gelangte. Saecco erlangte zweifelhaften Ruhm durch einen humoristisch misslungene Tweet, den sie bei einer Reise nach Südafrika abgesetzt hatte. Fahre nach Afrika. Hoffe, ich bekomme kein Aids – nur ein Scherz, ich bin ja weiß!, schrieb Saecco (übersetzt, Anm.), die sich nach eigenen Angaben ironisch über naive Touristen äußern wollte. Zahlreiche Menschen bekamen den Tweet jedoch in den falschen Hals, wenige Stunden nach Veröffentlichung verlor Saecco ihren Job. Erst nach zwölf Monaten, in denen sie psychologische Betreuung in Anspruch nehmen musste, konnte Saecco den Shitstorm verarbeiten, wie Ronsons Buch enthüllte. 2015 gesellten sich zahlreiche Personen zu Saecco. Für Aufsehen sorgte beispielsweise die 24-jährige australische Bloggerin Belle Gibson. Über mehrere Monate betrieb sie einen Blog, in dem sie über ihre vermeintliche Krebserkrankung berichtete. Die heimtückische Krankheit soll sie allein durch gesunde Ernährung und alternative Medizin kuriert haben. Eine glatte Lüge: Gibson hatte nie Krebs – und soll Spenden veruntreut haben. Mittlerweile läuft ein Gerichtsprozess gegen sie. Einen Shitstorm mittlerer Größenordnung hatte sich auch die US-Amerikanerin Julia Cordray eingefangen. Sie entwickelte eine App namens Peeple, mit der Nutzer andere Menschen bewerten konnten. Dass das Konzept problematisch war, begriff Cordray nicht – sie fragte allerdings bald nach, wie man Kommentare auf Facebook löschen konnte. Die Menschenbewerterin wollte nicht, dass ihre App bewertet wird – zum Shitstorm gesellte sich einiges an Häme und Spott. Eine große Rolle spielte vergangenes Jahr auch die Frage der Gleichberechtigung von homosexuellen und transsexuellen Personen. Immer öfter wollten sich Menschen Diskriminierung nicht gefallen lassen und konnten im Netz auf zahlreiche Unterstützer zählen. Ein Beispiel dafür ist die Memories Pizza-Pizzeria in der US-Stadt Walkerton in Indiana. Deren Besitzer gaben an, eine christliche Pizzeria zu sein und homosexuelle Paare nicht bedienen zu wollen. Der Shitstorm folgte sofort, doch auch die Gegenseite machte mobil – und spendete der Pizzeria über 840.000 Dollar. Für Kontroversen sorgte auch die Standesbeamtin Kim Davis, die trotz einer Entscheidung des US-amerikanischen Supreme Court gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe verweigerte. Dafür musste Davis zeitweise sogar ins Gefängnis. Im Internet lieferten sich Anhänger und Kritiker heftige Scharmützel, die Davis für einige Tage zum weltweiten Twitter-Trend machten. Für Streitereien sorgte auch eine US-Amerikanerin namens Rachel Dolezal, die als Afroamerikanerin lebte und beruflich für Gleichbehandlung kämpfte. Reporter fanden jedoch heraus, dass Dolezal zahlreiche falsche Angaben über ihre Herkunft gemacht hatte und tatsächlich deutsche und tschechische Vorfahren hat. Die größten Reaktionen lösten allerdings zwei Männer aus, die durch ihre Aktionen auch ernste Schwierigkeiten mit dem Gesetz bekamen. Weltweit bekannt wurde der Zahnarzt Walter Palmer, der in Simbabwe die 13-jährige Löwin Cecil tötete. Eine illegale Aktion, die Palmer Millionen an wütenden Tweets und E-Mails beschert haben soll. An der Spitze der meistgehassten Personen sieht die Washington Post allerdings den Hedgefunds-Manager Martin Shkreli: Er hatte aus Profitgründen den Preis für ein Aids-Medikament von 13 Dollar auf 750 Dollar erhöht. Shkreli, der den Hass offensichtlich genoss, startete daraufhin einen eigenen YouTube-Kanal, auf dem er mit seinem Reichtum protzte. So erwarb er die einzige Kopie eines Albums des Wu Tang-Clans und prahlte damit, Anfragen für 100 Rendezvous pro Tag zu bekommen. Vor wenigen Tagen wurde Shkreli von US-Behörden verhaftet, der Vorwurf lautet auf gewerbsmäßigen Betrug. Um es vorsichtig auszudrücken: Das Netz hat die Verhaftung nicht gestört.
| 0Web
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Eine Auswertung zweier Bildungsstudien zeigt, dass auch türkischstämmige Schüler bei den Leseleistungen aufholen. Wien – Die Leistungsunterschiede beim Lesen zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund haben seit dem Jahr 2000 abgenommen. Das zeigen Daten aus der Volksschul-Vergleichsstudie Pirls und der Pisa-Studie. Vor allem türkischstämmige Schüler haben stark aufgeholt, heißt es im Pirls-Expertenbericht. Trotzdem sind die Unterschiede zwischen einheimischen und zugewanderten Kindern noch hoch. In dem vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) herausgegebenen Bericht analysieren Wissenschafterinnen Detailergebnisse der 2006 und 2011 durchgeführten Pirls-Studie (4. Klasse Volksschule) sowie der zwischen 2000 und 2012 erhobenen Pisa-Studie (Kinder im Alter von 15 bzw. 16 Jahren). Resultat: Migrantenkinder erzielten bei Pisa 2012 (449 Punkte) wesentlich bessere Ergebnisse als bei Pisa 2000 (409 Punkte), während die Leistung der Kinder ohne Migrationshintergrund praktisch gleichgeblieben (2000: 502 Punkte, 2012: 499) ist. Bei Pirls wiederum blieben die Leistungen der Migrantenkinder in etwa konstant (2006: 498, 2011: 495), während sich jene der einheimischen Volksschüler signifikant verschlechterte (2006: 547, 2011: 537). Auffällig: Zwischen Pisa 2000 und Pisa 2012 hat sich der Migrantenanteil unter den 15/16-Jährigen von elf auf 17 Prozent erhöht. Außerdem hat sich zwischen Pisa 2003 (vorher wurden die Herkunftsländer nicht erhoben) und 2012 die Zusammensetzung der Migrantenkinder an den Schulen deutlich geändert: Stammten 2003 noch 71 Prozent aus den klassischen Zuwandererländern Türkei und Ex-Jugoslawien, waren es 2012 nur mehr 55 Prozent. 45 Prozent stammten aus anderen Ländern – und davon rund ein Achtel aus Deutschland. Von diesen drei Zuwanderergruppen erzielten die türkischstämmigen Jugendlichen die schwächsten Lese-Leistungen und jene aus anderen Ländern die besten. Die Zunahme der Migrantenleistungen geht damit zu einem Teil auf den höheren Anteil der besser lesenden Jugendlichen aus den anderen Staaten zurück. Bemerkenswert war laut Bericht aber auch die positive Entwicklung der Lesekompetenz türkischstämmiger Jugendlicher bei der letzten Pisa-Studie 2012 – sie erzielten im Schnitt um 40 Punkte mehr als in den drei Studien davor. Dabei könnten etwa Initiativen der Community eine Rolle spielen, die sich durch eine starke Bildungsorientierung auszeichnen wie etwa die Gülen-Bewegung, schreiben die Autorinnen. Die generell besseren Migrantenleistungen könnten aber auch auf verbesserte schulische Rahmenbildungen zurückzuführen sein: So werde in der Lehreraus- und -fortbildung ein stärkerer Fokus auf Interkulturalität, Mehrsprachigkeit und Deutsch als Zweitsprache gelegt. Ein beträchtlicher Teil der Leistungsunterschiede zwischen Schülern mit und ohne Migrationshintergrund lassen sich laut Bericht mit dem sozialen Hintergrund erklären: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wachsen im Durchschnitt unter wesentlich schlechteren sozioökonomischen Bedingungen auf als jene ohne. Bei gleichem sozialen Hintergrund würden die Leistungsunterschiede nur in etwa halb so hoch ausfallen.
| 5Inland
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Mit dem Börsengang ist der Sportwagenbauer auf Schleuderkurs geraten. Trotz Rekordgewinns hat die Aktie ein Drittel ihres Werts verloren. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Ferrari befindet sich auf Talfahrt. Nicht auf der Rennstrecke, sondern am Börsenparkett. Nach Bekanntgabe des Rekordgewinns 2015 von 290 Millionen Euro brachen die Kurse in New York um 13 und in Mailand um 9,5 Prozent auf 33 Euro ein. Gegenüber dem Börsendebüt im Herbst haben die Ferrari-Aktien ein Drittel an Wert eingebüßt. Die Schweizer UBS Bank argwöhnt, der anfängliche Börsenwert im Herbst sei zu hoch angesetzt worden. Grund für den Kurssturz sind auch überraschend hohe Schulden und die flaue Prognose für 2016. Im Jahr 2015 wies der Rennwagenbauer Schulden von 1,9 Milliarden Euro gegenüber einem Guthaben von 566 Millionen Euro im Jahr davor auf. Die Absatz-und Ertragsaussichten für 2016 seien enttäuschend, befanden auch Analysten in Mailand. Der Umsatz wird 2016 mit 2,9 Milliarden Euro erwartet und liegt unter dem Konsensus der Analysten von 2,94 Milliarden. Auch der auf 790 Millionen Euro geschätzte Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) liegt mit 770 Millionen Euro unter Prognose. Die Verbindlichkeiten sollten eigentlich auf 1,8 Milliarden Euro sinken, werden aber auf 1,96 Milliarden steigen. Ferrari will heuer 7.900 Fahrzeuge verkaufen (2015: 7.644) und den Absatz bis 2019 auf 9.000 anheben. Negativ wirkte auch der Wachstumseinbruch in China, aber erst im vierten Quartal. Ohne das gute dritte Quartal wäre es noch schlechter gewesen, meinte Fiat-Chef Sergio Marchionne, dem der Kurssturz trotz phänomenaler Entwicklung ein Rätsel ist.
| 3Wirtschaft
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Die Activ Solar musste Konkurs anmelden, weil die Hintermänner in Kiew ihren Platz an der Sonne verloren haben. Moskau/Kiew – Es sind trübe Tage für die Kljujews: Einst stand das Brüderpaar in Kiew an der Spitze von Politik und Wirtschaft, und Serhij, der jüngere, ließ seiner Tochter im Wiener Palais Liechtenstein eine glänzende Hochzeit ausrichten. Inzwischen sind die Kljujews vor der ukrainischen Justiz auf der Flucht, und in Wien fällt ihr Name im Zusammenhang mit der Pleite des Jahres – nach dem Zusammenbruch der Activ Solar GmbH. Immerhin: Einen Sieg konnte Serhij Kljujew dieser Tage erringen. In Luxemburg hat der Europäische Gerichtshof die im März 2014 wegen mutmaßlicher Veruntreuung erlassenen Sanktionen gegen mehrere ukrainische Spitzenbeamte aufgehoben. Unter den Betroffenen: Expremier Mykola Asarow und Kljujew. Hintergrund sind die langsamen Ermittlungen der ukrainischen Justiz, auf deren Drängen die Sanktionen eigentlich verhängt wurden. Im Falle Kljujews hat die Verschleppungstaktik der Staatsanwaltschaft in Kiew dazu geführt, dass der Rada-Abgeordnete, den die Behörden des Betrugs, des Amtsmissbrauchs und der Veruntreuung bezichtigten, schließlich im Juni 2015 die Flucht nach Russland antrat – vermutlich über die Separatistengebiete im Osten der Ukraine. Als Antwort auf das Gerichtsurteil in Luxemburg hat die Kiewer Justiz nun zumindest einen Haftbefehl gegen den 47-Jährigen verhängt, der einst über seine ebenfalls in Wien ansässige Firma Tantalit Meschgorje, das Luxusanwesen von Präsident Wiktor Janukowitsch, managte. Ein Verfahren läuft auch gegen Andrij (52), den älteren, der seinerzeit als Vizepremier und zuletzt Chef der Präsidialverwaltung unter Janukowitsch im Epizentrum der Macht saß – und sich direkt nach dessen Sturz absetzte. Bei den Vorwürfen geht es konkret auch um den Aufbau des Solarimperiums der Kljujews. Zwar haben die Brüder, die ironischerweise aus einer Bergarbeiterfamilie im Kohlegebiet Donezk stammen, ihre Beteiligung an Activ Solar stets dementiert, doch die Platzierung von Serhijs Schwiegersohn Kaweh Ertefai und Andrijs Sohn Bogdan Kljujew in Schlüsselpositionen verdeutlicht ihren Einfluss auf das Unternehmen. Die 2008 gegründete Activ Solar profitierte dabei unter Janukowitsch massiv von Subventionen, billiger Landvergabe, staatlichen Krediten und der europaweit höchsten Ökostromvergütung – bei gleichzeitig gewährtem Monopol auf die Produktion von Solarenergie in der Ukraine. Unter anderem soll Andrij Kljujew die Vergabe eines Kredits mehr als 1,5 Milliarden Hrywnja (damals mehr als 100 Millionen Euro) veranlasst haben, wovon laut Staatsanwaltschaft mehr als ein Drittel versickert ist. Medienberichten nach liegt der Schaden allerdings bei einem Vielfachen dieser Summe. Mit Janukowitschs Abgang waren die sonnigen Zeiten vorbei: Die Solaranlagen auf der Krim wurden nach dem russischen Anschluss zeitweise wegen Unrentabilität stillgelegt, ein Gericht in Kiew verdonnerte Activ Solar in zwei Fällen zur Zurückzahlung von Schulden von insgesamt 136 Millionen Euro. Ohne Lobby in der Regierung erwies sich diese Bürde letztendlich als zu hoch.
| 3Wirtschaft
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"Im Juli wird sich abzeichnen, ob das Abkommen überhaupt noch eine Chance hat" – Agrarrat tagt außerdem zu Milchkrise und Frostschäden. Brüssel – Auf Wunsch von Österreich ist das umstrittene Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA heute auch Thema beim EU-Agrarrat. Wir wollen eine klare Information von Phil Hogan (EU-Landwirtschaftskommissar, Anm.) über den Stand der Verhandlungen, sagte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) am Dienstag in Brüssel. Im Juli findet in Brüssel die 14. Verhandlungsrunde zu TTIP statt. Die letzte Runde hat viel Staub aufgewirbelt – vor allem durch die von Greenpeace geleakten Dokumente. Im Juli wird sich abzeichnen, ob das Abkommen überhaupt noch eine Chance hat. Ich bin sehr skeptisch, so Rupprechter vor dem Agrarrat. Auch ein TTIP-light lehnt der Minister ab. Momentan sieht Rupprechter die roten Linien jedenfalls eindeutig überschritten, was keine Basis für ein Zustandekommen sei. Dem Landwirtschaftsminister geht es vor allem um die Einhaltung der europäischen Standards bei Lebensmitteln. Angesprochen werden sollen auch geschützte Ursprungsbezeichnungen wie in Österreich Tiroler Speck oder Steirer Kürbiskernöl oder der griechische Exportschlager Feta-Käse. Der EU ist es wichtig, solche Produkte vor Nachahmern zu schützen.
| 3Wirtschaft
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100.000 könnten am Rennsonntag beim Comeback der Moto-GP den Red-Bull-Ring stürmen. Melbourne/Spielberg – Die Rückkehr der Motorrad-Weltmeisterschaft nach Österreich wird zu einem Publikums-Hit. Die Veranstaltung am 14. August in Spielberg gilt als ausverkauft, fast 100.000 Fans könnten dank Zusatz-Tribünen Valentino Rossi und Co. anfeuern. Die Formel 1 am 3. Juli hat hingegen noch Aufholbedarf. Diese aktuelle Entwicklung verriet Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko am Rande des Formel-1-Rennens in Melbourne in Australien. Die MotoGP in Spielberg ist ausverkauft, die Formel 1 hat hingegen noch Luft nach oben, sagte Marko zur APA – Austria Presse Agentur. Hoffen auf Spannung in der F1 Bezüglich Formel 1 hofft man deshalb, dass sich das eigene Team Red Bull Racing im Laufe der am Sonntag in Australien beginnenden WM-Saison deutlich steigert. Wir hoffen prinzipiell auf spannendere WM-Rennen. Und wenn Red Bull dank eines Motoren-Updates wieder konkurrenzfähig ist, macht das sicher auch gleich was aus, erklärte Marko. Beim von Dietrich Mateschitz möglich gemachten Österreich-Comeback der Königsklasse waren 2014 insgesamt 225.000 Zuschauer zum Red Bull Ring in die Obersteiermark gekommen. Im Vorjahr waren es gleich 100.000 weniger gewesen und nur noch 55.000 beim Rennen (95.000 im Jahr davor) am Sonntag. In der MotoGP mit seinen freilich deutlich günstigeren Tickets ist vor allem dieser Rennsonntag interessant. Mit allen Tribünenplätzen kommt man auf etwa 55.000, insgesamt könnten sich mit den Naturstehplätzen an die 95.000 ausgehen.
| 4Sport
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Schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon unter den Teilnehmern. London – Gegen die Erneuerung des britischen Atomwaffenprogramms haben in London Zehntausende demonstriert. An dem Protestmarsch gegen die in Schottland stationierten Waffen nahm am Samstag auch die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon teil. Veranstalte sprachen von vielen Zehntausend Teilnehmern, die Polizei macht in Großbritannien dazu keine Angaben. Nach einem Bericht der britischen Regierung müsste Großbritannien über die kommenden 20 Jahren 31 Milliarden Pfund (39 Mrd. Euro) in vier neue U-Boote investieren, die mit Atomwaffen bestückt sind. Zusätzlich müssten 10 Milliarden Pfund für unerwartete zusätzliche Ausgaben bereitstehen.
| 2International
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Die bisher erfolgreichste Dschungelcamp-Folge konnte Larissa Marolt 2014 für sich verbuchen. Dungay – Bei der zehnten Staffel der Unterhaltungssendung Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! zieht der Privatsender RTL alle Register: Dem Zuschauer werden am Anfang eine Kontaktsperre und zwei Lager geboten, die gegeneinander antreten müssen. Doch die Neuerung geht am vierten Tag verloren: Die Kandidaten werden in das Base-Camp gebracht und die Gruppen zusammengelegt. Es war nie geplant die Neuerungen bis zum Ende der Sendung aufrechtzuerhalten, sagt RTL-Sprecher Claus Richter auf Anfrage des STANDARD dazu. Gewinner der Herzen Meine Stärke ist meine Ausdauer. Meine Schwäche ist, würde ich sagen … Hm …, seine Fehler sind ihm nicht bewusst, obwohl über Menderes Bağcı unlängst im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung zu lesen war, dass er der Prügelknabe von Dieter Bohlen sei und es als Deutschland sucht den Superstar-Witzfigur zu einem gewissen Kultstatus gebracht hat. Von dieser weniger positiv klingenden Beschreibung des Entertainers abgesehen, lässt sich aus diversen Medien entnehmen, dass Bağcı zum heimlichen Star der Sendung avanciert. Auch seine Facebook-Fanpage konnte einen eindeutigen Zulauf an Kommentaren und Fans verzeichnen: darunter viel Zuspruch und der Wunsch der Facebook-Fans Bağcı soll doch Dschungelkönig werden. Nach seinem Outing, dass er an einer unheilbar chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leidet und laut huffingtonpost.de sogar spezielles Essen bekommt, wird in einigen Foren diskutiert, ob die Sendung an sich noch seinem eigenen Schema folgt. Kritik und Quoten Nachdem Schlagersänger Gunter Gabriel und Schauspieler Rolf Zacher bislang für alle Prüfungen gesperrt waren – wohl aus gesundheitlichen Gründen – kristallisiert sich die Frage heraus, wozu man solche Stars in den Urwald schickt, wenn man sie nicht einmal mit Telefonvotings zum Maden essen zwingen kann, kritisieren Zuschauer im Netz. Gabriel hat sich allerdings schon verabschiedet und die Sendung für sich beendet. In den vergangenen Jahren haben es polarisierende Persönlichkeiten im Urwald nicht leicht gehabt, beispielsweise Larissa Marolt: Die bisher erfolgreichste Dschungelcamp-Folge konnte das österreichische Model 2014 zwar für sich verbuchen (mit einem Spitzenwert von 550.000 Zuschauern aus Österreich), zur Dschungelprüfung musste sie allerdings ganze zehn Mal antreten und hält damit den Rekord. Durchschnittswert der Sendung am Montag lag bei 223.000 österreichischen Zusehern – da besteht noch Aufholbedarf. Am Ende kann man nur Sophia Wollersheim – Dschungelkandidatin – zitieren: Ganz ehrlich: Das ist menschenunwürdig, was ihr hier mit uns macht.
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Im November wurden gut 12.000 weniger Autos der Marke Volkswagen verkauft als noch vor einem Jahr. Düsseldorf – Eine schwächere Entwicklung in Märkten wie Brasilien, Russland oder den USA hat Volkswagen einen Absatzrückgang eingebrockt. Im November sanken die Verkäufe von Pkw der Marke Volkswagen um 2,4 Prozent auf 496.100, wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten. Der Dieselskandal hatte der Marke insbesondere in den USA und Großbritannien im vergangenen Monat kräftige Absatzeinbrüche eingebrockt. Seit Jahresanfang verkaufte die Marke VW 5,34 Millionen Autos, ein Minus von 4,5 Prozent. Die teils angespannte Entwicklung der Weltmärkte und ihre Auswirkungen auf die Marke Volkswagen Pkw bleiben uns auch zum Ende des Jahres erhalten, erläuterte Jürgen Stackmann, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw. Auch im restlichen Jahr werde der rückläufige Trend wohl anhalten. Nach einer Durststrecke konnte VW in seinem wichtigsten Einzelmarkt China den Absatz im November um 8,6 Prozent auf 247.000 Fahrzeuge steigern. Nach elf Monaten steht aber im Reich der Mitte immer noch ein Minus von 5,1 Prozent.
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Die Wirtschaftskrise hat in Spanien tiefe Spuren hinterlassen. Die linke Protestpartei Podemos könnte davon profitieren. Eine Daunenjacke schützt gegen die Kälte, eine Haube gegen den Wind. Mar Mas (49) macht Wahlkampf für die Antiausteritätspartei Podemos (Wir können) in der Madrider Innenstadt. Die Kapitänin für Touristenschiffe hat sich einen Monat freigenommen und ist in ihre Heimatstadt gekommen, um für die Violetten zu werben. So etwas passiert nur einmal im Leben, ist sie sich sicher und hofft auf ein gutes Abschneiden der Partei des 37-jährigen Politikprofessors Pablo Iglesias, der einen Wandel für Spanien nach vier Jahren Sparpolitik verspricht. Mas beantwortet Fragen zum Programm, hört zu, wenn Bürger von alltäglichen Sorgen berichten: Arbeitslosigkeit, der Nachwuchs auf Jobsuche im Ausland, teure Stromrechnungen, kein Geld für die fällige Rate des Wohnungskredits. Die ganze Auswirkung der Krise wird deutlich, erklärt Mas. Mas selbst weiß, was Krise bedeutet. Sie war TV-Produzentin, machte sich 2002 selbstständig und drehte Dokumentarfilme. Bis zur Finanzkrise 2007, erzählt sie. Die Bauspekulationsblase platzte, Banken crashten, Spanien schlüpfte unter den Rettungsschirm, die Sparpolitik begann. Die Filmemacherin verlor Abnehmer und musste ihr Unternehmen schließen. Sie legte das Kapitänspatent ab und schippert seither Schiffe durch das Mittelmeer und die Karibik. Im Mai, als die pensionierte Richterin Manuela Carmena mit der Bürgerliste Ahora Madrid (Jetzt Madrid) rund um Podemos die Kommunalwahlen gewann, verfolgte Mas die Entwicklung aus der Ferne. Jetzt wollte ich einfach dabei sein. Immer wieder wirft Mas einen Blick auf ihr Smartphone: Wir brauchen einen Fahrer, fünf Leute zum Flugblattverteilen ..., lauten die Nachrichten. Als der Wahlkampf vor zwei Wochen begann, hatten sich in der Innenstadt 23 Menschen als Helfer eingeschrieben. Jetzt sind es bereits über 80. Anders als die beiden alten Parteien, der regierende, konservative Partido Popular (PP) und der sozialistische PSOE, oder die ebenfalls zum ersten Mal antretende rechtsliberale Ciudadanos (Bürger) hat Podemos keine Millionenkredite bei den Banken aufgenommen. Ihr Wahlkampf wird über Kleinstkredite der Sympathisanten finanziert. Zwei Millionen Euro sind so zusammengekommen. Das reicht für Material, für Säle, aber nicht für große Plakatwände oder gar für zusätzliche Fernsehwerbung und Anzeigen. Ich habe kein Geld gegeben. Ich nutze mein Erspartes, um hier zu sein und zu arbeiten, sagt Mas. Sie plakatiert, fährt den Lieferwagen, baut Bühnen auf. Podemos setzt auch auf soziale Netzwerke, Infostände und tausende Veranstaltungen überall im Land. Die Straße fragt, heißt es dann. Es kommen Bürger, die einfach ihrem Unmut Luft machen wollen oder von ihren sozialen Nöten reden: Wählt auf keinen Fall die beiden Altparteien, ruft einer. Macht was für uns Langzeitarbeitslose, alle haben uns vergessen, sagt eine Frau über 50. In Madrid hat sich viel geändert, seit die Konservativen nach mehr als 20 Jahren das Bürgermeisteramt verloren haben. Bürgermeisterin Carmena hat die Dienstwagen abgeschafft und fährt U-Bahn. Eine neue Dienststelle vermittelt bei drohenden Zwangsräumungen zwischen Betroffenen und Banken. Wer dennoch seine Wohnung verliert, bekommt eine kommunale Unterkunft. Während der Sommerferien werden bedürftige Kinder, die das Jahr über kostenlos an der Schulspeisung teilnehmen, weiterhin versorgt. Der Sozialhaushalt wurde um 24 Prozent aufgestockt. Wir werden die große Überraschung sein, glaubt Mas. Umfragen machen ihr dabei Hoffnung. Die sozialistische PSOE und die Partei Ciudadanos, die beide ebenfalls den Wandel versprechen, verloren zuletzt an Zustimmung, während die Protestpartei zulegen konnte. Seit Montag dürfen keine Umfragen mehr veröffentlicht werden. So schauen alle auf eine Zeitung im kleinen Nachbarland Andorra, die weiterhin Wähler befragt. Im Internet wurden den Parteien – je nach ihrer Farbe – Symbole zugeteilt, das Ergebnis wird zum Kilopreis angezeigt. Für die violette Partei Podemos steht die Aubergine. Das Wasser symbolisiert den Partido Popular, die rote Erdbeere die Sozialisten, und die Orange ist die Chiffre für Ciudadanos. Die Aubergine kostet mittlerweile 20,40 Euro. Es fehlt nur ein Euro, um vor den Erdbeeren zum zweitteuersten Produkt zu werden. Allerdings wird Wasser trotz starken Preisverfalls mit 25,80 immer noch am teuersten gehandelt. Orangen sind am billigsten. (Reiner Wandler aus Madrid, 20.12.2015)
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Landtagsparteien, Neos und "Die Christen" Fixstarter für den Landtag. Linz – In Oberösterreich endet heute, Dienstag, die Einreichfrist für die Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen. Neben den bereits im Landtag vertretenen Parteien – ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grüne – sind die Neos und Die Christen Fixstarter. Es wird erwartet, dass die Kommunisten und die Liste des Stronach-Manns Leo Steinbichler noch kurz vor Ende einreichen werden. Auch Die Christen treten an Um 12.00 Uhr endet die Einreichfrist. Die Landeswahlkommission tagt am Nachmittag. Ihre Entscheidung wird für den frühen Abend erwartet. Für eine Kandidatur werden 80 Unterschriften pro Wahlkreis oder die Unterstützungserklärungen von drei Landtagsabgeordneten benötigt. Die Neos haben als Erste diese Vorgaben erfüllt und treten bei der Landtagswahl im gesamten Bundesland an. Die Pinken, die über rund 40 Gemeindegruppen verfügen, kandidieren auch bei den Kommunalwahlen – in 18 Gemeinden –, und sie stellen elf Kandidaten für das Bürgermeisteramt. Die Christen haben als zweitschnellste Nicht-Landtagspartei ihre Unterschriften abgegeben und dürften sich damit Listenplatz sechs hinter den Neos gesichert haben. Sie hatten es 2009 auf 0,43 Prozent der Stimmen gebracht. Kommunisten Die Kommunisten treten jedenfalls bei der Linzer Gemeinderatswahl an. Ob sie auch für den Landtag kandidieren, ist noch offen. Das BZÖ, das im Landtag aktuell keinen Sitz hat, gab schon vor längerem bekannt, dass es nicht bei der Materialschlacht Landtagswahl antritt. In wie vielen Gemeinden das Bündnis auf der Liste steht, war vorerst noch unklar – immerhin stellen die Orangen derzeit in zwei Gemeinden (Antiesenhofen und St. Roman) den Bürgermeister. Die Piraten, die ursprünglich angekündigt hatten, den Landtag entern zu wollen, dürften an der Unterschriftenhürde gescheitert sein. Problematische Listenbewerbungen wie bei der Landtagswahl 2009 gab es diesmal offenbar nicht. Damals wurden die Nationale Volkspartei (NVP), die für die Landtagswahl sowie in Enns für die Gemeinderatswahl antreten wollte, und die Welser Bürgerinitiative Die Bunten wegen Verdachts der Wiederbetätigung ausgeschlossen. Nicht nur die Kleinen, auch die etablierten Landtagsparteien feilen teilweise bis zuletzt an ihren Listen für die Kommunalwahlen. Die ÖVP tritt in allen 442 Gemeinden an, in 335 stellt sie einen Bürgermeisterkandidaten. Die SPÖ kandidiert laut Landesgeschäftsführer Peter Binder in jedenfalls mehr als 400 Gemeinden, nicht in allen davon haben die Sozialdemokraten einen Bürgermeisterkandidaten. Die FPÖ gibt ihre Kandidaturen am Dienstag bekannt. Sie hat Wels zum Aufmarschgebiet erklärt und will dort der SPÖ den Sessel des Stadtchefs streitig machen. Aus den Reihen der Grünen treten in 125 Orten Kandidaten zur Gemeinderatswahl an, 39 bewerben sich um das Bürgermeisteramt. Unter anderem geht mit Stadträtin Eva Schobesberger zum ersten Mal eine Grüne ins Rennen um den Posten der Linzer Stadtoberhaupts.
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Größter Protest der Opposition seit einem Jahrzehnt. Banja Luka – Tausende Anhänger und Gegner des Präsidenten der bosnischen Teilrepublik Republika Srpska, Milorad Dodik, sind am Samstag in Banja Luka auf die Straße gegangen. Beide Lager beschuldigten sich gegenseitig der Korruption und des Verrats. Es war die größte Protestdemonstration gegen den seit einem Jahrzehnt regierenden Dodik. Dodiks Gegner werfen ihm vor, in kriminelle Machenschaften verwickelt und für die katastrophale Wirtschaftslage verantwortlich zu sein. Sie fordern seinen Rücktritt und Neuwahlen im Herbst. Dodik, Vorsitzender der Union der unabhängigen Sozialdemokraten (SNSD), rief zu einer Gegenkundgebung auf, die zeitgleich nur wenige hundert Meter entfernt im Stadtzentrum stattfand. Unterstützung erhielt er von Darko Mladic, dem Sohn des in Den Haag als Kriegsverbrecher angeklagten ehemaligen bosnisch-serbischen Armeechefs Ratko Mladic. Dagegen schloss sich Sonja Karadzic Jovicevic, die Tochter des wegen Kriegsverbrechen und Völkermords zu 40 Jahren Haft verurteilten ehemaligen bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic, der Opposition an. Bei den durch starke Polizeikräfte getrennten Kundgebungen gab es keine Zwischenfälle. Milanko Mihajlica, Chef der rechtsextremen Radikalen Partei, sagte bei der Oppositionskundgebung:Bald wird die Republika Srpska von wirklichen Patrioten regiert, nicht von den falschen. Der Vorsitzende der rechten Oppositionspaertei SDS, Mladen Bosic, beschimpfte Dodik als Dieb. Dieser nannte auf der von ihm einberufenen Gegenkundgebung Bosic einen Verräter. Dodik hatte wiederholt ein Referendum über die Unabhängigkeit der Republika Srpska ins Spiel gebracht. Diese bildet zusammen mit der kroatisch-muslimischen Föderation die Republik Bosnien-Herzegowina. Der Bosnien-Krieg von 1992 bis 1995 hatte Bosnien-Herzegowina in zwei halbautonome Teile gespalten, die jeweils ihre eigene Regierung haben. Die an der Grenze zu Serbien gelegene Republika Srpska zählt etwa 1,3 Millionen Einwohner, überwiegend ethnische Serben.
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Belgischer ManCity-Spieler erlitt Knöchel- und Knieverletzungen. Manchester – Manchester City wird mindestens sechs Wochen ohne Kevin De Bruyne auskommen müssen. Der belgische Internationale habe Bänderverletzungen im Knöchel und im Knie erlitten, sagte De Bruynes Berater Patrick De Koster am Donnerstag der Tageszeitung Guardian. Der Mittelfeld-Star wird damit u.a. zumindest das Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales beim Dragovic-Club Dynamo Kiew verpassen (24.2.).
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Ein Treffen von 30 Heilpraktikern und Homöopathen in Deutschland lief kräftig aus dem Ruder. Hamburg – Menschen torkelten verwirrt umher, lagen herum, halluzinierten. Ein Treffen von etwa 30 Heilpraktikern und Homöopathen in einem Tagungszentrum in Handeloh im Kreis Harburg war mächtig aus dem Ruder gelaufen. Mehr als 150 Rettungskräfte und ein Hubschrauber eilten herbei, um den Menschen im Drogenrausch am Freitagnachmittag zu helfen. Zwar waren die Betroffenen noch über Stunden kaum vernünftig ansprechbar, die Polizei geht jedoch davon aus, dass die Gruppe mit dem Psychedelikum 2C-E experimentiert hatte, in Szenekreisen als Aquarust bekannt. Ob die Droge bewusst genommen wurde oder sich einer der Teilnehmer einen überdosierten Scherz erlaubte, stand zunächst nicht fest. Auch am Sonntag wurde nicht bekannt, warum es zu dem Unfall gekommen war – die ersten Verletzten hatten da die Krankenhäuser schon wieder verlassen. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts auf eine Straftat, weil sich die 25- bis 55-Jährigen mit der Einnahme des Halluzinogens selbst verletzt und so den Großeinsatz verursacht hätten. Zudem ist 2C-E in Deutschland seit Ende 2014 verboten. Die Substanz zählt wie das Amphetamin zu den Phenylethylaminen, verändert die Wahrnehmung von Farben und Geräuschen und ist ein sehr starkes Halluzinogen – lässt einen also Dinge sehen, die gar nicht da sind. Medizinische Hilfe Legal therapeutisch verwendet wird 2C-E nicht, weil nicht genügend über das Suchtpotenzial, mögliche Langfristschäden und die Nebenwirkungen der Psychodroge bekannt ist. Nach Einschätzung der Ärzte war es für einige der Betroffenen am Freitagnachmittag höchste Eisenbahn für medizinische Hilfe – sie litten unter schweren Wahnvorstellungen, Krämpfen, Schmerzen, Luftnot und Herzrasen. Krampfanfälle sind meist auch lebensgefährlich, beschrieb Feuerwehrsprecher Matthias Köhlbrandt den Ernst der Lage. Die Menschen seien vor und in dem Gebäude angetroffen worden. Der erste Notarzt an Ort und Stelle habe die Situation sofort erkannt und den Einsatz hochgestuft. Massenanfall von Verletzten – Gefahrenstufe drei. Die Leitung des Tageszentrums gab an, die Gruppe sei nicht das erste Mal in Handeloh gewesen. Die meisten Teilnehmer kämen aus Hamburg, sagt die Betreiberin des Tagungszentrums Tanzheimat Inzmühlen, Stefka Weiland. Wir sind entsetzt und schockiert, und wir distanzieren uns von dem, was da vorgefallen ist. Damit haben wir nichts zu tun.
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Aber Haltung Kroatiens offenbar unverändert. Ljubljana/Zagreb – Das internationale Schiedsgericht zur Lösung des langjährigen slowenisch-kroatischen Grenzstreits ist wieder vollständig besetzt. Das Tribunal bestellte zwei neue Ersatzmitglieder auf die vakanten Posten der nationalen Schiedsrichter Sloweniens und Kroatiens, hieß es am Freitag laut der slowenischen Nachrichtenagentur STA aus Den Haag. Das Schiedsgericht will nun die Positionen beider Parteien sorgfältig prüfen, darunter auch den kroatischen Rückzug vom Schiedsabkommen. Auch zu zusätzlichen Erklärungen könnten die beiden Länder aufgefordert werden, betonte das Gericht. Der Norweger Rolf Fife nahm in dem fünfköpfigen Tribunal den Posten des von Slowenien bestimmten Richters ein, der Schweizer Nicolas Michel den des kroatischen Richters. Die beiden Posten sind infolge von Rücktritten nach der im Juli ausgebrochenen Affäre um Indiskretionen der slowenischen Seite, die zum Rückzug Zagrebs aus dem Schiedsverfahren führte, vakant geworden. Ljubljana begrüßte die Bestellung der Ersatzrichter, mit denen das fünfköpfige Tribunal wieder vollständig ist. Das Schiedsgericht kann somit seine Arbeit fortsetzen, teilte Regierungschef Miro Cerar am Freitag mit. Diese Entscheidung stärkt die Erwartung, dass die Grenze zwischen Slowenien und Kroatien endgültig festgelegt wird, wie das die beiden Länder mit dem Schiedsabkommen vereinbart haben, hieß es aus dem Büro Staatspräsident Borut Pahor. Damit würde laut Pahor das Problem, das seit fast zwei Jahrzehnten die bilateralen Beziehungen lähmte, gelöst werden. Seit dem Ausbruch der Affäre bemüht sich Slowenien um die Fortsetzung des Schiedsverfahrens, das die umstrittene Grenze an der Nordadria und teilweise am Land bestimmen soll. Um seine Unbefangenheit zu demonstrieren, wurde die Wahl des neuen Schiedsrichters dem Tribunal in Den Haag überlassen. Zagreb enthielt sich eines Kommentars. Weil bekannt ist, dass Kroatien aus dem Schiedsverfahren ausgestiegen ist, hieß es aus dem kroatischen Außenministerium laut STA. Aus Sicht Kroatiens ist das Verfahren wegen Handlungen der slowenischen Seite für immer kompromittiert. Deswegen beteiligt sich Zagreb nicht mehr an der Arbeit des Tribunals und hat auch auf die Bestellung seines Ersatzrichters verzichtet. Dieses bestellte nun das Gericht selbst.
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Ärztlicher Direktor war seit 1986 in der Wiener Gebietskrankenkasse. Wien – Der Ärztliche Direktor der Wiener Gebietskrankenkasse, Reinhard Marek, ist am Mittwoch plötzlich gestorben. Seinen Tod teilte die WGKK am Donnerstag in einer Aussendung mit. Marek, geboren am 2. Oktober 1953 in Neufeld an der Leitha im Burgenland, kam nach der Ausbildung zum Allgemeinmediziner im Hanusch-Krankenhaus schließlich 1986 in die Chefarztabteilung der Krankenkasse, bei der er bis zum Ärztlichen Direktor aufstieg und zusätzlich auch noch viele weitere Funktionen im Hauptverband der Sozialversicherungsträger und im Wiener Gesundheitswesen ausübte.
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Werbestärkste Marken in ORF, ATV und Puls 4 – Stärkste Neueinsteiger der Woche: DM und Merkur. Wien – Vermöbelter Sommer: Die sechste Woche schon liegt XXXLutz laut Adspired unter den werbestärksten Marken in österreichischen TV-Kanälen vorne, vorige Woche vor Hutchison 3 und Billa. Adspired liefert derStandard.at/Etat Woche für Woche Daten über die Bruttowerbevolumina der Marken und Branchen in ORF 1 und ORF 1, ATV und ATV 2 und Puls 4 – die rund die Hälfte des Markts repräsentieren dürften. Adspired misst die ausgestrahlten Werbespots in einer Reihe von Fernsehkanälen und rechnet ihre Dauer und Platzierung nach den Tariflisten der Sender um. Diese Bruttowerbevolumina können also Rabatte und andere Sonderkonditionen nicht berücksichtigen und liegen deutlich über real bezahlten Buchungen. Die stärksten TV-Werber der Woche nach Bruttowerbevolumen und nach Werbezeit laut Adspired-Daten. Mit den Buttons oben lassen sich die Kategorien umschalten: Wer stieg in Kalenderwoche 31 mit dem höchsten Werbedruck ein, war also in Woche 30 in den beobachteten Sendern nicht präsent? DM liegt diesmal vor Merkur und Internorm. Wer war in Kalenderwoche 31 nicht mehr in ORF 1 und 2, ATV und ATV 2 sowie Puls 4 präsent – gereiht nach den Werbebudgets in der Woche zuvor? Telering, Mannerschnitten bremsten sich diesmal ein – und die TV-Werbung für das FM4 Frequency Festival. Welche Branchen hatten in der vorigen Woche den höchsten Werbedruck? Nahrungsmittel liegen in ORF 1, ORF 2, ATV, ATV 2 und Puls 4 vor Hygiene und Möbelhandel.
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Neues iPad soll sich besonders für berufliche Zwecke eignen – außerdem neue iPhones und andere iPads. Fix ist, dass Apple am neunten September zwei neue iPhone-Modelle vorstellen wird. Die sollen vor allem mit einer besseren Kamera und Force Touch-Steuerung punkten. Doch rund um den groß angekündigten Apple-Event ranken sich noch eine Vielzahl anderer Gerüchte. Nun scheint es immer wahrscheinlicher, dass auch neue iPads präsentiert werden. 9to5Mac berichtet, dass das sagenumwobene iPad Pro bereit zur Vorstellung sein soll. Schon seit Monaten wird über jenes Macbook-große, für Bürotätigkeiten ausgelegte iPad spekuliert, nun könnte es der breiten Öffentlichkeit gezeigt werden. Ein Hinweis darauf sind Apples Partnerschaften mit Cisco und IBM, die in den vergangenen Tagen publik wurden. Neben dem iPad Pro, das über einen Stylus verfügen soll, könnte ein iPad Mini (4) präsentiert werden. Beide Geräte könnten dann auf dem neuen iOS 9.1 laufen. Zusätzlich könnte Apple auch ein neues Apple TV und Erweiterungen der Apple Watch vorstellen. Allerdings hält Apple auch im November Hof, ein derartiger zweiter Launch-Event für Macs könnte ebenfalls iPads inkludieren. Man darf also doch etwas gespannt sein.
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Bei einer leichten Sturmflut wurde der Fischmarkt in St. Pauli überschwemmt. Hamburg – Nach Sturmwarnungen hat Hamburg am Dienstagabend eine Sturmflut erreicht und Teile des Fischmarkts in St. Pauli unter Wasser gesetzt. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrografie wurde ein Wasserstand von bis zu 1,5 Metern über dem Mittleren Hochwasser erreicht. Dabei wurde der Fischmarkt ab etwa 22 Uhr leicht geflutet. Noch vor Mitternacht ging das Wasser jedoch wieder zurück, wie die Feuerwehr bestätigte. Einsatzkräfte mussten nicht ausrücken.
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Satelliten-Technik sowie Kurz- und Mittelstreckenflieger Suchoi Superjet 100 von Teheran erworben. Moskau – Der Iran hat nach eigenen Angaben Satelliten-Bauteile und Verkehrsflugzeuge im Volumen von umgerechnet rund 18,8 Milliarden Euro gekauft. Ein entsprechender Vertrag sei bei der Luftfahrtmesse in Moskau im vorigen Monat unterzeichnet worden, sagte der Chef des iranischen Branchenverbandes, Manuchehr Manteghi, am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Sputnik. Neben Satelliten-Technik gehe es dabei auch um den Kurz- und Mittelstreckenflieger Suchoi Superjet 100, hieß es. Seit dem Atomabkommen der fünf UNO-Vetomächte und Deutschlands mit dem Iran im Juli arbeiten die Regierungen in Moskau und Teheran an einem Ausbau der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen. Der Iran stimmte damals einer Kontrolle seines Atomprogramms zu und erhofft sich davon eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen. (APA/Reuters, 26.9.2015)
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Jihadisten werden für Anschlag vom Sonntag in Gaziantep und Raketenangriffe verantwortlich gemacht – Erneut Luftangriffe auf Aufständischen-Viertel von Aleppo. Istanbul – Bei Angriffen der türkischen Streitkräfte auf Stellungen der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien sind nach türkischen Angaben mehr als 60 IS-Kämpfer getötet worden. Die Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Montag, 34 IS-Kämpfer seien beim Beschuss durch türkische Artillerie und Raketen getötet worden. Die private Agentur DHA ergänzte, Kampfdrohnen hätten weitere 29 Kämpfer getötet. Die Drohnen seien von der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik gestartet und hätten Waffendepots des IS in Syrien angegriffen, meldete DHA. Die USA greifen seit dem vergangenen Jahr mit Kampfdrohnen und Flugzeugen von Incirlik aus den IS in Syrien an. Mutmaßliche IS-Anhänger hatten am Sonntag in der türkischen Großstadt Gaziantep in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Bombenanschlag zwei Polizisten getötet. Zudem greift der IS seit Jänner die türkische Grenzstadt Kilis immer wieder mit Raketen an; dabei sind bisher fast 50 Menschen getötet worden. Auch in der schwer umkämpften syrischen Stadt Aleppo hat es am Montag wieder Luftangriffe gegeben. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurden mehrere von Rebellen kontrollierte Stadtteile getroffen, darunter das bevölkerungsreiche Viertel Bustan al-Qasr. Unklar war zunächst, ob die Angriffe von syrischen oder von russischen Kampfjets geflogen wurden. Bei Angriffen von Rebellen auf von der Regierung kontrollierte Viertel wurden am Sonntagabend drei Zivilisten getötet, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Angaben der Beobachtungsstelle stammen von einem Netz von Informanten in Syrien und können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Ungeachtet einer zwischen Regierung und zahlreichen Rebellengruppen vereinbarten Waffenruhe für Syrien waren die Kämpfe in Aleppo vor rund einer Woche wieder aufgeflammt. Mehr als 250 Menschen wurden seitdem getötet. Eine neue Waffenruhe, ein so bezeichnetes Regime der Stille der vergangen Tage galt für Teile Syriens, nicht aber für Aleppo.
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Front-National-Gründer soll Vermögen vor Fiskus versteckt haben. Paris – Bei dem französischen Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen hat es wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung eine Hausdurchsuchung gegeben. Das Haus des Gründers der rechtsextremen Front National (FN) im Großraum Paris wurde am Mittwoch auf Anordnung der Justiz durchsucht, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Justizkreisen erfuhr. Gegen den langjährigen FN-Vorsitzenden, der kürzlich mit der inzwischen von seiner Tochter Marine geführten Partei gebrochen hatte, laufen seit Juni Ermittlungen wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Ende April hatte die investigative Onlinezeitschrift Mediapart enthüllt, dass die Anti-Geldwäsche-Abteilung des Finanzministeriums (Tracfin) wegen eines Trusts auf den britischen Jungferninseln ermittelt, der von Genf aus verwaltet wurde und auf den persönlichen Assistenten von Le Pen lief. Demnach enthielt er 2,2 Millionen Euro, davon 1,7 Millionen in Gold. Nach Angaben aus Justizkreisen wurde das Konto 2014 geschlossen und das Geld auf eine Bank auf den Bahamas überwiesen. Le Pen bestreitet, an einem Trust im Ausland beteiligt zu sein.
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Italienische, deutsche und irische Schiffe an Rettungsaktionen beteiligt. Rom/Berlin - Marine-Schiffe aus mehreren EU-Staaten haben am Wochenende um die 4.000 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer aufgenommen. Allein am Samstag wurden nach Angaben der italienischen Küstenwache und der zivilen Hilfsorganisation MOAS 3.500 Menschen rund 45 Meilen vor der libyschen Küste gerettet, die in neun Holzbooten und sechs Schlauchbooten auf dem Meer trieben. Die Zahl der in diesem Jahr in Italien ankommenden Flüchtlinge könnte damit schon in Kürze die Marke von 50.000 überschreiten. Mehrere italienische Regionen äußerten sich vor diesem Hintergrund kritisch zu den Neuankömmlingen, weil sie fürchten, die damit verbundenen Herausforderungen nicht mehr schultern zu können. An der gemeinsamen Rettungsaktion waren Schiffe der deutschen Bundeswehr, der italienischen, irischen und britischen Marine sowie einer Nichtregierungsorganisation beteiligt. Allein am Samstag wurden vor der libyschen Küste fast 3500 Flüchtlinge aufgenommen. Insgesamt 15 Flüchtlingsboote - sechs davon Schlauchboote - waren dort am Morgen in Seenot geraten. Alle 3480 Menschen konnten nach Angaben der italienischen Küstenwache gerettet werden. Die verlassenen Boote wurden der Bundeswehr zufolge als Schifffahrtshindernis eingestuft und zerstört. Die Fregatte Hessen und der Versorger Berlin nahmen 1411 Menschen aus vier Booten auf, darunter 145 Kinder, wie die Bundeswehr mitteilte. Die Rettungsaktion wurde zunächst von der in Malta ansässigen Stiftung Seenotrettung (Migrant Offshore Aid Station - MOAS) koordiniert, die mit dem Schiff Phoenix vor Ort war. Am Sonntag griff die britische Marine nach eigenen Angaben in den Gewässern zwischen Libyen und Italien weitere 500 Flüchtlinge in Seenot auf. Hinweise auf Todesopfer hatten die Behörden nicht. Die italienische Marine fand auf einem Boot aber sieben Schwangere, die in Krankenhäuser gebracht werden sollten. Mit den geretteten Flüchtlingen vom Wochenende könnte die Zahl derer, die seit Jahresbeginn nach der Fahrt über das Mittelmeer Italien erreichten, schon am Montag auf mehr als 50.000 steigen. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration kamen bis Mitte Mai fast 1800 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt ums Leben. Italien beherbergt landesweit derzeit bereits rund 84.000 Flüchtlinge, die Aufenthaltszentren sind völlig überfüllt, die Behörden arbeiten am Limit. Der Präsident der norditalienischen Region Lombardei, Roberto Maroni, sagte dazu am Sonntag, er werde am Montag die Bürgermeister und Präfekten seiner Region dazu auffordern, keine illegalen Flüchtlinge mehr aufzunehmen. Die Regierung in Rom verteilt die Flüchtlinge auf die einzelnen Regionen. Der neu gewählte Präsident der nordwestlichen Küstenregion Ligurien, Giovanni Maroni, äußerte sich ähnlich kritisch. Ich habe es bereits gesagt: Wir werden keine weiteren Migranten aufnehmen und die Lombardei, Venetien und das Aostatal werden es uns gleichtun. Der rechtsgerichtete Präsident von Venetien, Luca Zaia, sprach mit Bezug auf seine Region von einer tickenden Zeitbombe. Die sozialen Spannungen in der Region, zu der auch Venedig gehört, seien immens. Mit einer Militärmission will die Europäische Union künftig das Schleusen von Flüchtlingen über das Mittelmeer unterbinden. Die EU-Länder hatten im Mai den Plan gebilligt, mit einem Marineeinsatz gegen Schlepperbanden vorzugehen. In einer ersten Stufe sollen Schiffe und Überwachungsflugzeuge Informationen über die Schleusernetze sammeln. Für ein militärisches Vorgehen gegen Schlepperboote hofft die EU auf ein Mandat der Vereinten Nationen.
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Er hat mit ein paar großen Außenseitern der US-Popmusik gearbeitet und war stets selber einer. Dan Stuart stellt in Wien sein neues Album "Marlowe's Revenge" vor. Ein Bauchfleck vor dem Herrn, wieder einmal. Wien – Die besten Geschichten erzählen die Underdogs. Deren Storys gehen zwar selten zugunsten ihrer Hauptdarsteller aus, doch die Herzen des Publikums fliegen gern den Verlierern zu. Den Sturschädeln, die lieber sich selbst treu untergehen als für das Falsche zu rittern. Über derlei Charaktere schreibt Dan Stuart seine Lieder, so ein Typ ist er selbst. Stuart hat ein Universum erschaffen, in dem ein paar Dinge unumstößlich sind. Die Filme von Sam Peckinpah, die Bücher von Jim Thompson, die Weisheit und Kraft des Muhammad Ali, die Musik des amerikanischen Südens, Country, Soul, Bob Dylan. Ausgedacht hat der sich dieses Universum als eine aus Arizona stammende Kaulquappe in den Nachwehen des Punk. Sturm und Drang ließen ihn in den frühen 1980ern die Band Green On Red gründen, die der Rolling Stone, das Heftl, als die neuen Rolling Stones, die Band, ausrief. Das war Blödsinn, zeigt aber, welche Strahlkraft Green On Red zugeschrieben wurde. Die erreichte dann doch nur in Europa größere Bekanntheit, an fehlender Qualität lag das nicht. Zu Beginn der 1990er zerbröselte Green On Red dann. Keine gröberen Wickel, es ging bloß nicht mehr. Gut, ungesunde Gewohnheiten Stuarts sollen eine Rolle gespielt haben, aber Schwamm drüber. Nach zwei weiteren Alben verschwand er von der Bildfläche, wie es sich für einen Underdog gehört. In den Nullerjahren tauchte er plötzlich wieder auf und reformierte Green On Red für eine Tour. Seit damals ist er nie mehr ganz verschwunden. Heute lebt er in Mexiko. Dort ist das Leben billiger, die Leute nicht so deppert und kulturlos wie zu Hause, wo gerade dieser Trump ums Präsidentenamt pöbelt. Südlich der Grenze hat der 55-Jährige sein neues Album aufgenommen, das er am Mittwoch im Wiener Chelsea live präsentiert. Eingespielt hat er es mit ein paar Amigos, die auf den Namen Twin Tones hören. Das Album heißt Marlowes Revenge und ist Gold. Marlowe – der Name ist eine weitere Tür in Stuarts Werk. Denken wir an den ramponierten Detektiv Philip Marlowe, ein Held in Stuarts Welt. Als Marlowe Billings hat er vor einigen Jahren auch seine Autobiografie verfasst: The Deliverance of Marlowe Billings, eine false memoir, die doch die Wahrheit erzählt hat. Stuarts Wahrheit. Betrachtet durch all den Staub, den ein wildes Leben aufwirbelt. In diesen Erinnerungen tauchen Namen wie Dan Penn, Lee Hazlewood oder Jim Dickinson auf. Typen, mit denen er zusammengearbeitet hat. Außenseiter wie er, Heilige in Latzhosen. Stuarts Arbeit prägt seine narrative Qualität gleichermaßen wie sein zärtlicher Gesang. Der belegt jenen weichen Kern, der noch im grimmigsten Schweinehund vermutet wird. Stuarts Lieder betten deren Geschichten auf Midtempo-Balladen, beschwören jene Momente, in denen diese Rohlinge in der Cantina ihre Herzen ausschütten und den Schmerz mit Hochprozentigem betäuben. Das ergibt Songs wie Last Blue Day oder das forsche Elena – zwei der Perlen des neuen Albums. Die in diesem Fach drohenden Klischees umschifft er gekonnt. Stuart ist kein weinerlicher alter Sack, der mit Schablonen spielt, er ist ein heiterer Fatalist, der seine Position als Zaungast genießt. Dort notiert er nicht nur seine Songs, dort rennt auch der Schmäh. Den kann ihm nur die Zuschreibung Americana verleiden, die ihm in ihrer Ungenauigkeit zu fucking stupid ist. Künstlerisch, das lässt sich ohne Risiko sagen, befindet er sich auf Höhenflug. Bereits das 2012 erschienene Vorgängeralbum, das wie seine Autobiografie betitelte The Deliverance of Marlowe Billings, war betörend. Darauf unterstützte ihn die italienische Formation Sacri Cuori. Die muss sich auch nicht gerade verstecken, hat mit Calexico, Marc Ribot oder Jim Keltner gearbeitet. Mit deren Gitarristen Antonio Gramentieri und dem aus Portland kommenden Fernando Viciconte ist Stuart aktuell auf Tour. Die prächtige, in den Cool Jazz von Oaxaca tauchende Mariachi-Trompete, die den Song Zipolite auf dem Album krönt, wird man sich also abschminken müssen. Ansonsten ist davon auszugehen, dass die drei Muchachos zu jeder Schandtat bereit sind. Vamos! (Karl Fluch, 22.3.2016)
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Soll Einblick in die Welt des mexikanischne Drogenbarons bieten – Univision kündigt den Start für Herbst an. Miami – Der spanischsprachige US-Sender Univision plant eine Serie über das Leben von Joaquin El Chapo Guzman. Der mexikanische Drogenboss war kürzlich festgenommen worden, nachdem er vor knapp einem halben Jahr aus einem Hochsicherheitsgefängnis geflohen war. Das Drehbuch soll Andres Lopez Lopez verfassen, der selbst einmal Mitglied eines Drogenkartells war. Die Geschichte von Chapo Guzman war eine der spannendsten im vergangenen Jahr und wir freuen uns, unserem Publikum einen Einblick in seine Welt bieten zu können, wird Alberto Ciurana, Programmchef von Univision, in einem Statement zitiert. Unser Team hat die vergangenen Monate hart gearbeitet, um eine Story zu entwickeln, die die Zuschauer tief in diese dunkle und faszinierende Welt eines der gefürchtetsten Verbrechers aller Zeiten führt. Erst am Dienstag wurde ein Interview, das Hollywood-Star Sean Penn mit Guzman während dessen Flucht geführt hat, in voller Länge vom Rolling Stone veröffentlicht. In dem 17-minütigen Video spricht der Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells über seine Familie, seine Kindheit, über Drogenhandel und Drogensucht.
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Nach einer Serie von Rückschlägen hat Samsung nun einen Verkaufsschlager im Programm, der Umsatz und Gewinn des Konzerns in die Höhe treibt. Nach dem offensichtlich guten Verkaufsstart seines neuen Smartphone-Spitzenmodells Galaxy S7 rechnet Marktführer Samsung für das erste Quartal 2016 mit einem deutlichen Gewinnanstieg. Der operative Gewinn wird nach der Prognose des führenden südkoreanischen Technologie-Unternehmens im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 6,6 Bill. Won (etwa 5 Mrd. Euro) steigen. Der Umsatz sei schätzungsweise von 47,1 Bill. Won auf 49 Bill. Won geklettert, teilte Samsung am Donnerstag mit. Genaue Geschäftszahlen legt Samsung wie üblich erst später vor. Der vollständige Quartalsbericht wird Ende April erwartet. An der Börse in Seoul waren Samsung-Aktien wegen der Zahlen gefragt. Sie verteuerten sich um 1,2 Prozent. Den Umsatzanstieg, der die Erwartungen des Marktes bei weitem übertraf, führten Analysten auf eine robuste Nachfrage für die Flaggschiff-Modelle Galaxy S7 und Galaxy S7 Edge zurück. Beide wurden im März weltweit auf den Markt gebracht. Von den Galaxy S7-Modellen seien mit schätzungsweise über zehn Millionen Stück mehr als erwartet verkauft worden, zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen Analysten von LIG Investment & Securities. Samsung selbst kommuniziert nicht die konkreten Absatzzahlen seiner Smartphones. Der Apple-Konkurrent aus Südkorea will mit den neuen Smartphones im immer härter umkämpften Markt seine Stellung behaupten. Bei günstigeren Modellen stellen chinesische Marken die Südkoreaner vor Probleme. Im oberen Preissegment ist Apple nach wie vor schärfster Konkurrent.
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"Genf 3"-Konferenz noch im Jänner – Keine einheitliche Oppositionsdelegation. Genf/Wien – Russlands Außenminister Sergej Lawrow wollte den genauen Termin weder bestätigen noch absagen, es werde noch diesen Monat sein: Bereits am Montag sollte in Genf, wo Lawrow am Mittwoch seinen US-Kollegen John Kerry traf, die erste neue Syrien-Gesprächsrunde stattfinden, an der auch Oppositions- und Regimevertreter teilnehmen sollen. Der einzige diplomatische Versuch dieser Art seit Ausbruch des Kriegs in Syrien hatte im Jänner 2014 stattgefunden (Genf 2) und war im Sand verlaufen. Den 25. Jänner hatte Uno-Vermittler Staffan der Mistura zu Jahresbeginn genannt, just beim Ausbruch der Krise zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, nach der Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien und der darauffolgenden Erstürmung der saudischen Botschaft in Teheran. Aber das angespannte Verhältnis zwischen Iran und Saudi-Arabien, die beide Mitglieder der in Wien im November gegründeten International Syria Support Group (ISSG) sind, ist bei weitem nicht das einzige Problem, das die Syrien-Diplomatie plagt. Die Debatte um die Zukunft des Regimes von Bashar al-Assad beziehungsweise dessen Rolle in einer politischen Übergangszeit wurde erst einmal auf Eis gelegt, aber auch bei den anderen großen Brocken, die man zu Beginn der Gespräche geklärt haben wollte, ist man nicht weitergekommen. Es gibt keine Einigung, wer teilnehmen soll, und schon gar nicht, negativ aufgerollt, wer nicht teilnehmen darf, weil er ein Terrorist ist. Jordanien, das damit beauftragt wurde, eine Liste der in Syrien aktiven Terroristengruppen zu erstellen, hat seine Aufgabe so verstanden, dass es alle inkludiert hat, die von ISSG-Mitgliedern genannt wurden. Das führte dazu, dass die Liste von niemandem akzeptiert wurde: Was des einen Terrorist ist, ist des anderen Freiheitskämpfer. Das Projekt gilt als so gut wie aufgegeben. Auch bezüglich der Einzuladenden gibt es keinen Konsens. Hier wird die Idee ventiliert, dass es zwei Gruppen von Oppositionsteilnehmern gibt: grob gesprochen einerseits die saudisch/türkische und andererseits die syrischen Kurden, die von Russland in die Gespräche reklamiert werden. Der im Dezember in Riad formierte Oppositionsrat, der in höchstem Maß auch von der Türkei abhängig ist, sperrt sich gegen eine von anderen nominierte dritte Partei und wird in dieser Haltung von Riad unterstützt. Aber abseits der türkischen Empfindlichkeiten sind sich alle Beobachter einig, dass die von der PKK-Schwesterpartei PYD dominierten syrischen Kurden an den Verhandlungstisch gehören: Der bewaffnete PYD-Arm, die YPG, sind mit ihrer Allianz Syrische Demokratische Kräfte die erfolgreichste Gruppe, die gegen den Islamischen Staat kämpft. Die Klärung der Frage der kurdischen Teilnahme wird natürlich auch durch das extrem schlechte Verhältnis zwischen Russland und der Türkei, nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets, belastet. Hier wird nun auf die Vermittlung Katars gehofft. Der Oppositionsrat wird von Riyad Hijab, dem im August 2012 vom Assad-Regime abgesprungenen damaligen syrischen Premier, geleitet. Auch in ihm sitzen Teilnehmer, die andere – Russland, Iran, das Regime – nicht akzeptiert: die Armee des Islam, deren Chef Zahran Alloush jüngst bei einem russischen Luftschlag getötet wurde. Während die arabische Opposition den Kurden Menschenrechtsverletzungen vorwirft, vergisst sie gerne auf die Rolle von Warlords wie Alloush. Die Regimedelegation könnte Syriens Uno-Botschafter in New York, Bashar Jaafari, anführen, heißt es in Damaskus. Aber wenn Genf 3 tatsächlich zustande kommt, am 25. Jänner oder ein paar Tage später, wird es eher ein symbolisches Treffen sein. Verhandelt wird wohl noch nicht werden, trotz des ehrgeizigen, in einer Uno-Sicherheitsratsresolution fixierten Fahrplans, der – so ist die interne US-Interpretation – zu einem Abtritt Assads im März 2017 (also nach Obama!) und zu Präsidenten- und Parlamentswahlen im Sommer führen sollte. Während die USA und Russland, wenngleich mit unterschiedlichen Endszenarien, den Prozess ernsthaft wollen, scheinen die regionalen Beteiligten auf Zeit zu spielen. Das syrische Regime hat – dank Russland – militärisch einen guten Lauf und kein Interesse, diesen abzubrechen. Die Opposition hingegen will vor Verhandlungen einen Waffenstillstand sehen.
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Der Komponist feiert am 25. Juni seinen 80er, das Konzerthaus widmet ihm am 15. Juni einen Abend. Ein Gespräch über Provokationen, die Demontage von Dirigenten und das Streben nach Zugänglichkeit. STANDARD: Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden etliche Sicherheiten bezüglich der Kunst erschüttert. Gibt es bei Ihnen Überzeugungen, die gleich geblieben sind? Kurt Schwertsik: Ich glaube, je älter man wird, umso mehr versucht man, zum Wesen dessen vorzudringen, was man macht. Ich habe es immer gehasst, wenn es von jemandem geheißen hat, er sei keiner Mode hörig und gehöre keiner Richtung an. Das sind eigentlich völlig uninteressante Bemerkungen. Nachdem ich ein Jahr in Köln gewesen war und dann bei einem Rom-Stipendium ziemlich auf mich gestellt war, habe ich viel über meine Orientierung nachgedacht. Damals habe ich versucht, mir die Grundzüge eines Wesens der Musik anzuschauen, so wie mir das vorkommt. Ich dachte mir, die Menschen singen und tanzen - sie singen darüber, was sie bedrückt, und tanzen, wenn sie sich freuen. STANDARD: Das ist sehr allgemein formuliert. Schwertsik: Man muss Musik schon als weltweites Phänomen begreifen, das war mir immer wichtig. Damals habe ich mich mit den modernen Komponisten verglichen, die mir damals bekannt waren. Dann bin ich aber draufgekommen, dass man alle Komponisten miteinbeziehen muss, und schließlich, dass es um alle Musiker geht, die es je auf der Welt gegeben hat und geben wird. In dieser Reihe ist man irgendwie. Aber ich bin kein Inder und kein Chinese oder Japaner, sondern ein Wiener. Insofern habe ich eine gewisse Musikkultur im Rücken, die mir zeitweise furchtbar auf den Wecker gegangen ist. STANDARD: Und wieso strapazierte sie Ihre Nerven und wer im Besonderen? Schwertsik: Besonders Arnold Schönberg ist mir auf die Nerven gegangen. Er hat dieses Pathos des Revolutionärs, das er immer herausstellt, und gleichzeitig ist er so kleinbürgerlich, dass es einem wehtut. Das ist bei Anton Webern ähnlich. Bei ihm hat man das Gefühl, dass er kein einziges Mal gelacht hat, sondern es geht immer nur um den Tod. Furchtbar! STANDARD: Was waren für Sie Orientierungspunkte? Schwertsik: Nach dem Krieg hatten wir Gott sei Dank ein bisserl Marxismus und die 68er-Bewegung. Es hat Utopien gegeben, und die gibt es heute eigentlich überhaupt nicht mehr. Als wir in den 1960er-Jahren eine langsame Lockerung der Atmosphäre und eine Liberalisierung des ganzen Denkens bemerkt haben, waren wir ungeheuer optimistisch und dachten, es gehe aufwärts oder vorwärts. Das ist später eigentlich alles in sich zusammengebrochen. Dazu hat für mich auch die Darmstädter Bewegung gehört - da hatte ich bald das Gefühl, dass alle nur noch dasselbe wie Stockhausen oder Boulez schreiben. STANDARD: Der Serialismus war damals eine Utopie - auch für Sie, oder? Schwertsik: Ja, eine merkwürdige Utopie. Das hat mich unglaublich fasziniert. Wir haben uns damals alle mit Kybernetik und den Systemen in der Biologie auseinandergesetzt. Aber letzten Endes funktioniert die Musik nach musikalischen Grundsätzen. Wenn man sie nach mathematischen oder biologischen Grundsätzen organisieren will, geht das nicht so richtig. Ich glaube, das 20. Jahrhundert war überhaupt ein Utopie-Killer, und jetzt stehen wir ziemlich nackert da, was wohl das Schlimmste überhaupt ist. STANDARD: Führt das dann auch dazu, dass die Kunst nicht mehr so provozieren kann wie zu jenen Zeiten, als sie noch an Tabus gerührt hat? Schwertsik: Das ist innerhalb eines Kulturkreises eine begrenzte Tätigkeit, weil die Tabus begrenzt sind. Wenn sie sinnlos geworden sind, wirft man sie ab. Ich glaube, die Provokationen des 20. Jahrhunderts waren zeitbedingte Phänomene. Nach dem Krieg hat man eigentlich versucht, die Bewegungen des Jahrhundertbeginns zu imitieren. Als wir 1959 das John-Cage-Klavierkonzert in Wien gemacht haben, war das ein Riesen-Trara, aber hauptsächlich, weil ein paar Journale ihre Reporter hingeschickt haben - in der Hoffnung, dass da etwas passieren wird. Das normale Publikum hat halt ein bisschen gelacht, war verblüfft oder hat sich geärgert. Aber sie haben sich damit auseinandergesetzt. Nach 1945 war ja in Wien, besonders im Konzerthaus, immer Neue Musik zu hören, es wurde viel Strawinsky gespielt, Hindemith hat viel im Musikverein dirigiert. Es war eine Aufbruchsstimmung. STANDARD: Sie waren im Orchester tätig, dann am Dirigentenpult und am Schreibtisch. Wie verhalten sich eigentlich diese Rollen zueinander? Schwertsik: Ich glaube, ich bin zu faul, die eigenen Stücke so genau zu studieren, dass ich sie auch aufführen kann. Aber ich habe gern dirigiert. Dirigieren ist schwer. Doch ich hatte einen kollegialen Zugang zum Orchester und habe dementsprechend viele Ratschläge bekommen. Auch als Orchestermusiker habe ich viel von Dirigenten gelernt - zum Beispiel, wie man es nicht machen soll. Einen Dirigenten zu demontie- ren, das war in meiner frühen Zeit ein Vergnügen des Orchesters. Das ist heute Gott sei Dank nicht mehr so. STANDARD: Wie wichtig ist Ihnen als Komponist auch die Zugänglichkeit Ihrer eigenen Musik? Schwertsik: Ich bin zur Überzeugung gekommen, dass die Verantwortung für Kommunikation nicht nur beim Hörer zu suchen ist. Karlheinz Stockhausen hat von den Hörern verlangt, dass sie genauso viel Arbeit ins Hören investieren wie er in die Komposition. Diesen Gefallen haben ihm nicht alle Hörer getan. Ich habe dann eigentlich die Verantwortung, ob meine Musik verständlich ist, nur auf mich genommen. Es ist für mich das Entscheidende, einen musikalischen Raum, eine Landschaft zu durchschreiten, auf verschiedene Ebenen zu kommen. Das interessiert mich am meisten. Letztlich ist es eine technische Frage, wie weit man sich klar ausdrücken kann. Das ist ein Prozess, der nie aufhört. Und das ist für mich eigentlich das Schöne an der Musik.
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Die Unterkunft soll auf dem Klostergelände in Hetzendorf entstehen, der Spatenstich ist für Frühjahr geplant. Wien – Nach Graz bekommt nun auch Wien ein Vinzidorf – eine Obdachloseneinrichtung, in der Alkohol getrunken werden darf. Wolfgang Pucher, der durch seine zahlreichen Sozialprojekte als Armenpfarrer bekannt gewordene Geistliche, kämpfte seit 2002 für diese Idee. Nun ist der Baubescheid rechtskräftig. Plan ist, die Einrichtung bis Winter 2016 in Hetzendorf im Bezirk Meidling fertigzustellen. Das Vinzidorf soll Österreichern ein Dach über dem Kopf bieten, die andernfalls auf der Straße, in Parks oder unter der Brücke nächtigen würden. Genau diese Menschen wollen wir unterbringen. Sie gehen nicht in Notschlafstellen oder werden wegen ihres Verhaltens dort nicht aufgenommen. Ihnen möchte die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg ein Zuhause geben, in dem sie so leben dürfen, wie sie können und wollen, hieß es in einer Aussendung der Vinziwerke am Montag. Errichtet wird das Wiener Vinzidorf im Park eines ehemaligen Exerzitienhauses in Hetzendorf, das sich im Besitz der Österreichischen Lazaristenprovinz befindet. Geplant sind 16 Wohnmodule und acht Wohneinheiten. Der Spatenstich ist für das Frühjahr 2016, die Fertigstellung bis nächsten Winter anvisiert. Wien ist der erste Vinzidorf-Standort außerhalb von Graz. Seit 2002 arbeitet Pucher an dem Projekt. Dabei war er mit skeptischen Behörden und Anrainern konfrontiert. Laut Aussendung seien die Ängste des Umfelds bei Bürgerinformations-Zusammenkünften relativiert worden. Die Obdachlosen, die zuvor auf sich allein gestellt waren, und durch ihr Verhalten oft Widerwillen ausgelöst haben, werden im Vinzidorf betreut und verhalten sich dadurch auch anders. Sie werden wieder als ganz normale Mitbürger wahrgenommen, wird Pucher dazu in der Aussendung zitiert. Das Vinzidorf in der Bundeshauptstadt werde sich vorerst nicht über die öffentliche Hand, sondern via Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit finanzieren, hieß es. Schon während des Baus hofft die Vinzenzgemeinschaft auf Unterstützung. Gebraucht würden Geld- und Baumaterialspenden, die Unterstützung von Baufirmen und freiwillige Hilfe.
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Mehr als ein Dutzend Festnahmen bei Protesten gegen Präsident Erdogan und dessen Kurdenpolitik. Istanbul – Die türkische Polizei ist offenbar mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschoßen gegen regierungskritische Demonstranten in Istanbul vorgegangen. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden festgenommen, berichtete ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Rund 500 Teilnehmer hatte sich zu dem Protest gegen Präsident Recep Tayyip Erdogan und die türkische Kurdenpolitik in der Istiklal-Straße im europäischen Teil Istanbuls versammelt. Als die Demonstranten eine Kette bilden wollten und Parolen gegen Erdogan riefen, schritt die Polizei ein. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete von 14 Festnahmen, darunter auch ein türkischer AFP-Fotograf. Nach einer Behandlung im Krankenhaus wegen einer Verletzung am Arm wurde er später wieder freigelassen. Berichten zufolge wurde auch ein Anadolu-Kameramann verletzt. Das Verhältnis zwischen der kurdischen Bevölkerung und den türkischen Sicherheitskräften ist angespannt, seit die Regierung und die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ihre seit zwei Jahren geltende Waffenruhe aufgekündigt haben. Der Konflikt konzentriert sich auf den Südosten des Landes, doch gibt es auch in Istanbul regelmäßig Zwischenfälle.
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Das Hochhaus wurde evakuiert. Bisher gibt es keine Angaben über mögliche Opfer. Abu Dhabi – Ein Wohnturm ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Brand geraten. Das Feuer war am Montagabend (Ortszeit) entdeckt und das Hochhaus daraufhin evakuiert worden, wie die Nachrichtenseite Gulf News berichtete. Angaben über mögliche Opfer gab es zunächst nicht. Die Flammen griffen dem Bericht zufolge auf einen zweiten Wohnturm über. Auf Bildern lokaler Medien waren meterhohe Flammen zu sehen, die auf einer Seite des Gebäudes in den nächtlichen Himmel schlugen. Mehrere Einheiten der Feuerwehr kämpften laut Gulf News gegen den Brand an. Der Gebäudekomplex liegt im Emirat Adschman, gut 20 Kilometer nordöstlich von Dubai.
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Übergangsregierung ist Voraussetzung für Parlamentswahl im Herbst. Podgorica – Montenegros Ministerpräsident Milo Đukanović hat nach mehrmonatigen Verhandlungen mit der Opposition die Bildung einer Übergangsregierung vereinbart, die die Voraussetzung für faire und freie Wahlen schaffen soll. Die Parlamentswahl ist für den Herbst angesetzt. Wie der TV-Sender RTCG am Dienstag berichtete, wurde die Vereinbarung von der Sozialdemokratischen Partei (SDP), die bis vor kurzem langjähriger Bündnispartner von Đukanovićs Demokratischer Partei der Sozialisten (DPS) war, und den oppositionellen Parteien Demos und URA von Miodrag Lekić und Žarko Rakčević unterzeichnet. Die führende Oppositionskraft Demokratische Front schloss sich der Vereinbarung nicht an. Durch die Vereinbarung sollen der Opposition die Posten des Innen-, Finanz- und Arbeitsministers zufallen. Sie hat zum Ziel, Wahlmanipulationen, über die in Oppositionskreisen seit Jahren spekuliert wird, zu verhindern. Die Übergangsregierung dürfte vom Parlament bereits am Donnerstag bestätigt werden. Gleichzeitig soll SDP-Chef Ranko Krivokapić vom Amt des Parlamentspräsidenten enthoben werden. Das Regierungsbündnis mit der DPS war nach 17 Jahren Ende des Vorjahrs zerfallen. Die Demokratische Front hat unterdessen Proteste angekündigt. Die Koalition mehrerer Parteien hatte im Herbst Dauerproteste in Podgorica veranstaltet und den Rücktritt von Đukanović gefordert. Der DPS-Chef ist seit 1991 entweder als Regierungs- oder Staatschef so gut wie ununterbrochen an der Macht.
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Im ungarischen Körmend, zwölf Kilometer von Österreich entfernt, gibt es ein neues Flüchtlingscamp. Zwölf Kilometer – so weit ist es von der westungarischen Kleinstadt Körmend bis zum nächstgelegenen Grenzübergang nach Österreich. Für mehr als 200 Asylwerber im örtlichen Flüchtlingscamp ist das keine theoretische Distanzbestimmung. Denn fast alle von ihnen haben nicht vor, in Ungarn zu bleiben. Das Lager in Körmend wurde erst am 2. Mai in Betrieb genommen. Es besteht aus mehreren weißen Zelten, die auf dem Gelände einer Polizeischule stehen, und ist auf 300 Personen ausgelegt. Die volle Auslastung soll dieser Tage erreicht werden. Nach Auskunft des ungarischen Migrationsamts (BÁH) logieren hier ausschließlich Männer, die in Ungarn Asylanträge gestellt haben, schon in anderen Lagern waren und auf das Ende des Asylverfahrens warten. Für Medienvertreter ist das Camp in der Polizeischule nicht zugänglich, die dort untergebrachten Asylwerber dürfen sich aber frei in der Kleinstadt bewegen. Der 35-jährige Sheikh Sultan Mahmoud aus Bangladesch kommt gerade von einem Spaziergang zurück. Ich verstehe nicht, warum man uns hierhergebracht hat. Das Essen ist schlecht, meist gibt es nur Brot und Ölsardinen, und die Zelte sind eng und feucht. Die letzten zweieinhalb Monate hat Mahmoud im Lager Bicske, 30 Kilometer westlich von Budapest, verbracht. Dort gibt es feste Gebäude mit Zimmern, in denen sich die Bewohner zumindest einen Rest an Privatsphäre bewahren können. Der schmächtige Mann aus Bangladesch mit den kräftigen Backenknochen hat eine Odyssee hinter sich. 2009 ging er nach Dubai, wo er als Klimaanlagentechniker arbeitete. Er zog weiter in das Sultanat Oman, dann in den Iran, später in die Türkei. Über die östliche Ägäis und die noch offene Balkanroute gelangte er im Herbst bis an die serbisch-ungarische Grenze. Dort stand aber bereits der Zaun, den der ungarische Regierungschef Viktor Orbán an den Grenzen zu Serbien und Kroatien hatte errichten lassen. Mahmoud schlüpfte durch eines der Löcher, das jemand in die Sperranlage geschnitten hatte. Er wurde in Ungarn festgenommen, vor Gericht gestellt und zur Abschiebung verurteilt. Da aber Serbien kaum mehr Flüchtlinge von Ungarn zurücknimmt, kam er ins geschlossene Lager in Kiskunhalas in Südungarn – er sagt Gefängnis – und schließlich in das offene Lager Bicske bei Budapest. Als die Rede auf die verführerische Nähe seines neuen Aufenthaltsorts zu Österreich kommt, grinst er breit: Ich habe einen Asylantrag in Ungarn gestellt, sagt er. Ich warte das Ende ab. Ist der Bescheid negativ, gehe ich in Berufung, durch alle Instanzen. Wird sein Antrag definitiv negativ beurteilt, dann bin ich ein freier Mann, meint er. Die ungarischen Behörden würden sich für ihn dann nicht mehr interessieren, und er würde gehen können, wohin er wolle, glaubt Mahmoud. Das würde das ungarische Migrationsamt so nie zugeben, aber die Zahlen der Behörde sprechen für sich. Während von Anfang des Jahres bis Ende April 12.000 Flüchtlinge in Ungarn registriert wurden, hielten sich zum Stichtag 30. April gerade einmal 1.777 Asylwerber in ungarischen Lagern auf. Auch die spezifische Lage des neuen Camps Körmend redet das BÁH klein. Wegen der Überfüllung der bisherigen Lager habe man schnell entscheiden müssen, heißt es auf eine Anfrage des STANDARD. Die Polizeifachschule in Körmend verfügt über ein Gelände mit entsprechender Fläche und Ausstattung, um Asylwerber schnell unterzubringen und zu versorgen. 14 Flüchtlinge aus Körmend sind nach BÁH-Angaben bereits in den ersten acht Tagen verschwunden – Aufenthalt unbekannt. Die flüchtlingsfeindlichen Kampagnen der Orbán-Regierung führen dazu, dass die Bevölkerung auf die Errichtung neuer Lager mit großen Ängsten reagiert. In der ersten Maiwoche kam es zu einer kleinen Massenhysterie, weil Flüchtlinge ein Fenster der Sporthalle eingeschlagen haben sollen, um trainierende Handballjuniorinnen begaffen zu können. Orbáns rechte Hand, Kanzleramtsminister János Lázár, sprach von sexueller Belästigung. Am Ende stellte sich heraus, dass tatsächlich eine Fensterscheibe zu Bruch gegangen war. Niemand sah aber einen Asylwerber als Verursacher, und niemand sah, dass jemand vom Lagerpersonal die Flüchtlinge vom Fenster weggescheucht hätte, wie ursprünglich berichtet worden war. Die wahrscheinliche Erklärung: Flüchtlinge saßen auf dem Fensterbrett mit dem Rücken zur Scheibe und drückten diese versehentlich ein.
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Das Feuer in dem südsteirischen Betrieb brach laut Ermittlern unter einem Flugdach aus. Wildon – Nach dem Brand in einer Recyclingfirma in Wildon in der Südsteiermark am Wochenende haben Brandermittler Selbstentzündung als mögliche Ursache eruiert. Das teilte die Landespolizeidirektion am Freitag mit. Ausgebrochen ist der Brand in einer Teilfläche unter einem Flugdach, in der hauptsächlich gepresste Kunststoffabfälle zur Weiterverarbeitung lagerten. Die Spuren in diesem Bereich lassen laut Ermittlern den Schluss zu, dass der Brand höchstwahrscheinlich im Inneren der dort gelagerten Kunststoffteile ausgebrochen ist. Eine Selbstentzündung des in Ballen gepressten Kunststoffs kann somit nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen und Vernehmungen dauern allerdings noch an, da auch andere Ursachen nicht ausgeschlossen werden können. Bisherige Befragungen und Ermittlungen haben jedoch keine Hinweise darauf ergeben. In der Recyclinganlage der Firma Ecoplast hatten die Flammen fast 24 Stunden lang gewütet und für eine weit sichtbare Rauchsäule gesorgt. Insgesamt waren 800 Feuerwehrleute im Einsatz, wegen der hohen Belastung gab es mehrere Schichtwechsel. Neun Feuerwehrleute litten wegen der extremen Hitze unter Kreislaufproblemen. Der Schaden dürfte im Millionenbereich liegen.
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Nach dem Wahlsieg von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg fürchtet der linke Flügel ins Hintertreffen zu geraten. Zwei Tage nach dem Wahlsonntag freut sich Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt immer noch über den Sieg der Grünen und Winfried Kretschmanns in Baden-Württemberg. Es zeigt, dass die Grünen ganz neue Wählerschichten erreichen konnten, sagte sie am Dienstag. Schon am Tag zuvor hatte sie geschwärmt, dass auch die Bundes-Grünen von den Parteifreunden im Südwesten lernen könnten. Als Erfolgsmodell von Kretschmann, unter dessen Führung die Grünen 30,3 Prozent holten, lobt sie gute Politik und Pragmatismus. Auch Parteichef Cem Özdemir erklärt, die Grünen wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie nicht von Kretschmanns Erfolg lernen würden. Göring-Eckardt und Özdemir als Vertreter des Realo-Flügels macht der Sieg Kretschmanns besonders froh. Denn er gilt als ausgewiesener Pragmatiker. Und wenn so einer derartige Stimmengewinne für die Grünen einfahren und sie zur stärksten Partei machen kann, dann werde man darauf wohl im Bundestagswahlkampf Rücksicht nehmen. Bis dahin ist noch Zeit, gewählt wird im Herbst 2017, und die Grünen müssen – wie die anderen Parteien auch – erst einmal ein Wahlprogramm erstellen. Führende Linke, wie Fraktionschef Anton Hofreiter oder Parteichefin Simone Peter müssen nach dem Erfolg Kretschmanns aber Sorge haben, dass dieses keine allzu linke Handschrift tragen wird – zumal sich viele Grüne mit Schrecken an die Bundestagswahl 2013 erinnern. Damals forderten die Grünen Steuererhöhungen für Besserverdiener und wurden dafür von den Wählern abgestraft: Sie sanken von 10,7 auf 8,4 Prozent. Kretschmann muss seine Position jedoch noch festigen, indem er jetzt, nach der Wahl, eine Regierung zustande bringt. Für das bisherige Bündnis mit der SPD reicht es rechnerisch nicht mehr. Er würde gerne Sondierungsgespräche mit der CDU führen. Diese war bisher nicht begeistert davon, für die Grünen möglicherweise den Juniorpartner zu machen. Doch mittlerweile gibt es doch Überlegungen in der Südwest-CDU, der Einladung zu folgen. Die beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Karin Maag und Stefan Kaufmann haben einen Antrag gestellt, über grün-schwarze Koalitionsverhandlungen in einem CDU-Mitgliedervotum zu entscheiden. In Baden-Württemberg wurde auch schon ein Name für ein etwaiges grün-schwarzes Bündnis gefunden – die Kiwi-Koalition: viel Grün, einige schwarze Kerne. Gegen ein weiteres Bündnis von Grünen und Schwarzen hätte auch Kanzlerin Angela Merkel nichts einzuwenden, es würde ihre Optionen nach der Wahl 2017 erweitern. Derzeit gibt es in Hessen eine solche Koalition, aber diese wird von der CDU geführt, die Grünen sind Juniorpartner. Seine Macht wird Kretschmann jedenfalls am Freitag ausspielen. Da soll der Bundesrat Algerien, Marokko und Tunesien in die Liste sicherer Herkunftsländer aufnehmen, Flüchtlinge können dann leichter abgeschoben werden. Die grüne Bundesspitze ist dagegen, aber Kretschmann wird Union und SPD in der Länderkammer zur Mehrheit verhelfen.
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Britische Behörden stärken aber Undercover-Einsatz gegen geflohenen Wikileaks-Gründer. Die britische Polizei steht nicht mehr rund um die Uhr Wache vor der Botschaft Ecuadors in London, wo sich Wikileaks-Gründer Julian Assanges aufhält. Dafür werde eine verdeckte Operation gestärkt, teilte Scotland Yard am Montag mit. Die dauerhafte Präsenz sei nicht länger angemessen. Der 44-Jährige, gegen den wegen Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe in Schweden Haftbefehl besteht, lebt seit Juni 2012 in der Botschaft. Assange bestreitet die Taten und fürchtet nach eigenen Angaben die Auslieferung in die USA wegen der Enthüllungen der Plattform Wikileaks. Die Wache soll britische Steuerzahler umgerechnet mehr als 16 Millionen Euro gekostet haben.
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Händler monieren hohe Kosten durch wenig Wettbewerb. Wien – Die Stimmung war schon einmal besser in Österreichs Gaswirtschaft. Die für die Jahreszeit untypisch hohen Temperaturen haben zur Folge, dass weniger Gas aus Speichern abgerufen wird als in kalten Wintern üblich. Damit verdienen Unternehmen, die vom Ein- und Ausspeichern leben, weniger. In Österreich kommt hinzu, dass der Markt von zwei Firmen dominiert wird: RAG und OMV. Das ist quasi ein Monopol. Die Preise sind deutlich höher als etwa in Deutschland, sagte ein Eingeweihter, der nicht genannt werden wollte, dem STANDARD. Unter den hohen Speicherpreisen leide die Versorgungssicherheit. Gegen die RAG, die zu 50,025 Prozent der EVN gehört, zu 29,975 Prozent der Eon Exploration & Production GmbH und zu jeweils zehn Prozent Energie Steiermark Kunden GmbH und Salzburg AG, sind einige Schiedsgerichtsklagen anhängig, eingebracht von Kunden. Die RAG will zu laufenden Verfahren nichts sagen. Auslastung niedrig wie lange nicht Tatsächlich ist die Auslastung der Speicher in Österreich niedrig wie schon lange nicht. So lag der Füllstand aller in Österreich befindlichen Speicher Mitte November bei durchschnittlich 71 Prozent, ein Jahr davor bei 90 Prozent. Damit waren die Speicher schlechter gefüllt als zum selben Zeitpunkt 2013 (75 Prozent). In dem Jahr war der Russland/Ukraine-Konflikt am Hochkochen, was sich im Sommer mit Liefereinschränkungen und im Winter mit Lieferausfällen niederschlug. Momentan lagern nach Auskunft der RAG in deren Speichern (siehe Grafik) 3,6 Mrd. Kubikmeter (m3). Das entspricht einem Füllstand von 63 Prozent. Ein Jahr davor waren es noch 4,6 Mrd. Kubikmeter. Die OMV gibt den Füllstand ihrer drei Speicher mit 70 Prozent an, das sind zehn Prozentpunkte weniger als im Dezember 2014. Insgesamt fassen Österreichs Speicher rund 8,3 Mrd. m3 Erdgas. Während die Entgelte für gespeichertes Gas in Deutschland zwischen 2007 und 2015 von sechs bis zehn Euro je Megawattstunde (MWh) auf zwei Euro je MWh gefallen sind, sei davon in Österreich nichts zu bemerken, sagen Kritiker. Die Situation bei den Speichern ist zweigeteilt, sagt Energieregulator Walter Boltz. So sei noch Gas eingespeichert, das unter dem Regime der alten und vergleichsweise teuren Langfristverträge eingeleitet worden ist. Dieses Gas, das damals günstiger gewesen sei als der Marktpreis, belaste jetzt so manchen Händler. Bei Neuverträgen sei es für Speicherunternehmen aber kaum noch möglich, hohe Preise durchzusetzen. Boltz: Sonst deckt sich der Kunde billig am Gashub ein. Die Gaspreiskurve zeigt indes weiter nach unten. So hat sich innert eines Monats Gas an dem für Österreich relevanten Central European Gas Hub (CEGH) um zwei bis 2,5 Euro auf derzeit rund 17,4 Euro je MWh verbilligt.
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Regionalpremier Artur Mas vom Wahlbündnis "Gemeinsam für das 'Ja '" pokerte hoch. Kataloniens Regionalpremier Artur Mas vom Wahlbündnis Gemeinsam für das Ja pokerte hoch. Zu hoch, denn nach dem Nein der linksradikalen Sezessionisten über seine Wiederwahl dürfte der abtrünnigen Region ein neuerlicher Urnengang drohen. Granada/Barcelona – Ein endloser Verhandlungsreigen, der seit den Regionalwahlen Kataloniens am 27. September andauert, ist in die Sackgasse geraten. Neuwahlen bis Mitte März dürften drohen. Zu verhärtet sind die Positionen, zu unerreichbar erscheinen die verbleibenden Alternativen. Binnen 18 Monaten hätte eine Koalitionsregierung, angeführt von Regionalpremier Artur Mas, die wesentlichen Weichenstellungen für eine Abspaltung von Spanien vollziehen sollen – gemäß einer parlamentarisch Roadmap zur Unabhängigkeit, die umgehend vom Madrider Verfassungsgericht gekippt wurde. Der angestrebte Weg des Wahlbündnisses Gemeinsam für das Ja, also für die Unabhängigkeit (Junts pel Sí, abgekürzt JxS) – aus rechtsliberalen Nationalisten (CDC), Linksszessionisten (ERC) und kleineren Fraktionen ist nun definitiv blockiert. Die linksradikale Kandidatur der Volkseinheit (CUP) will nicht Mehrheitsbeschaffer für eine weitere Legislaturperiode unter Mas sein. Gemeinsam würden JxS mit 62 und die CUP mit ihren zehn Abgeordneten die absolute Mehrheit im 135 Sitze zählenden Parlament in Barcelona haben, doch das Problem war und ist Mas – für die CUP wohlgemerkt, und zwar wegen der unter ihm propagierten Sparpolitik, konträr zum Anti-Austeritäts-Kurs der Linksradikalen, und seines Naheverhältnisses zum in massive Korruptionsskandale verwickelten Familienclan von Ex-Regionalpremier Jordi Pujol (CDC). Zudem variieren die Vorstellungen der CUP zu einer unabhängigen Republik Katalonien deutlich, da sie katalanische Gebiete in Frankreich und der Region Valencia für den zu schaffenden Neo-Staat beanspruchen. In einer Handvoll Urabstimmungen der CUP-Basis über die vergangene Woche votierte man stets gegen die Wiederwahl von Mas. Einmal gar wurde das Kuriosum eines Patts erzielt: 1515 zu 1515 Stimmen. Wie die CUP-Abgeordnete Anna Gabriel betont, wäre ihre Partei prompt zu einstimmiger Unterstützung alternativer JxS-Kandidaten bereit. Präferenzen sind Raül Romeva, JxS-Listenerster und Ex-EU-Parlamentarier der – oder eben ERC-Parteichef Oriol Junqueras. Doch zeigt sich Mas selbst, der sich der Unterstützung seiner Parteikollegen gewiss ist, ebenso stur und kämpferisch wie die CUP: Er habe Lust, Madrid und jenen regionalen Kräften, die einem nichts einfach machen, die Stirn zu bieten, sagte er. Alternativen zu Neuwahlen sind rar. Abseits der CUP-Unterstützung im Gegenzug für Mas Kopf wäre mit der Podemos-nahen Fraktion Katalonien, ja es ist möglich ein Pakt rechnerisch denkbar. Mit elf Abgeordneten hätte sie ausreichend Gewicht für die Regierungsbildung mit JxS. Doch beharrt man auf einem Referendum über die Sezession und ist mehr als zuversichtlich, dass Katalonien sich klar für den Verbleib bei Spanien aussprechen würde. Hier mischt das Vakuum der zentralspanischen Machtverteilung nach den Parlamentswahlen vom 20. Dezember mit. Nicht minder unklar wie in Katalonien ist die Bildung einer Regierung in Madrid: Rechts der Mitte erreicht der konservative Premier Mariano Rajoy vom Partido Popular, der mit seiner Dialogverweigerung als größter Motor der katalonischen Unabhängigkeitsbewegung gilt, mit der rechtsliberalen Ciudadanos-Liste keine Mehrheit. Links müssten sozialistischer PSOE, Podemos und Linkssezessionisten der ERC zueinanderfinden. Doch PSOE-Chef Pedro Sánchez ist Gegner eines Katalonien-Referendums, da dieser Schuss nach hinten losgehen könnte. Und die ERC-Leute sind Hardliner in Sachen Sezession. Wahrscheinlicher erscheint, dass heuer nicht nur die Katalanen neuerlich zu den Urnen gerufen werden.
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Am Sonntag startet der diesjährige "Congress" mit Vorträgen von österreichischen Aktivisten. Der Chaos Computer Club (CCC) lädt Internet-Aktivisten und Computer-Experten nach Hamburg. Am kommenden Sonntag startet der diesjährige Chaos Communication Congress mit rund 120 Vorträgen und zahlreiche Workshops. Das diesjährige Motto der viertätigen Veranstaltung lautet Gated Communities – in sich immer mehr Menschen zurückzuziehen. Diese Mauern und Filterblasen will man aufbrechen und diskutieren. Besucher können sich auf Vorträge von Max Schrems, der das Safe Harbor-Abkommen zu Fall gebracht hat, oder von Netzpolitik.org-Blogger Markus Beckedahl (Abgrund von Landesverrat) freuen. Sicherheitsexperten beleuchten die Sicherheit von Macbooks, Eisenbahn-Kontrollsystemen, Kabelmodems oder Bezahlsystemen in analogen Geschäften. Der Netzaktivist Jacob Appelbaum berichtet über Neuheiten beim Anonymisierungsnetzwerk Tor und Thomas Lohninger aus Wien wird über das geplante Staatsschutzgesetz sowie das Ende der Netzneutralität in Europa erzählen. Der Chaos Communication Congress zieht jährlich tausende Besucher an. Dieses Jahr mussten Besucher schnell sein – Eintrittskarten sind seit Wochen ausverkauft.
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Alle Betroffenen in Quarantäne – 80 Prozent der getesteten Mitarbeiter keimfrei. Linz – Nach dem Tod eines Neugeborenen an der Landesfrauen-und Kinderklinik (LFKK) in Linz ist die Zahl der Babys, bei denen der Acinetobacter-Keim nachgewiesen werden konnte, weiter gestiegen. Aktuell befinden sich vier betroffene Kinder in Quarantäne. Für mehr als zehn potenziell Betroffene konnte am Dienstag Entwarnung geben werden, teilte Spitalsbetreiber gespag in einer Pressekonferenz mit. Bei jenen Kindern, bei denen der multiresistente Keim nachgewiesen wurde, zeigen zwei keinerlei Symptome, erklärte Jens Meier, Leiter der LFKK-Anästhesiologie. Eines davon ist jenes Mädchen, das vermutlich den Erreger aus einem Spital in Sarajevo in Bosnien nach Linz eingeschleppt haben dürfte. Aufgrund der Schwere seiner Grunderkrankung kämpfe es jedoch ums Überleben. Bei einem weiteren Säugling ist inzwischen eine Lungenentzündung ausgebrochen, allerdings spreche er auf das Antibiotikum gut an. Bei dem vierten, am Dienstag bekannt gewordenen Fall, sei es erst ein Verdacht. Bei einem Abstrich sei ein Keim aus der Familie der Acinetobacter nachgewiesen worden, informierte Meier. Bis aufweiteres bleiben alle vier in Quarantäne. Damit waren insgesamt fünf Kinder in der Klinik mit einem multiresistenten Keim befallen. Ein Neugeborenes ist bereits vorigen Donnerstag vermutlich in Folge einer Infektion gestorben. Die von der Staatsanwaltschaft beauftragte gerichtliche Obduktion hat jedenfalls ergeben, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen einer Operation und dem Tod bestehe. Inzwischen hat das Spital auch Kontakt mit den Eltern von jenen Kindern aufgenommen, die sich in der fraglichen Zeit ebenfalls in der chirurgischen Intensivstation aufgehalten haben. Zum Teil sind diese Patienten schon daheim, zum Teil noch im Spital, so Meier. Bei allen sei jedenfalls kein Keimbefall festgestellt worden. Auch bei 80 Prozent der 120 getesteten Mitarbeiter ergaben erste Abstriche ein negatives Ergebnis. Bei den restlichen stehen die Ergebnisse noch aus. Inzwischen wurde auf der chirurgischen Intensivstation auch mit einer speziellen Gasreinigung begonnen. Der Keim gilt als sehr hartnäckig, er kann bis zu drei Tage an der Luft überleben. Im Anschluss daran könnte in zwei bis drei Tagen die Abteilung mit acht Betten wieder ihren Betrieb aufnehmen, erläuterte Gabriele Wiesinger-Eidenberger, stellvertretende ärztliche Leiterin der LFKK. Bis dahin werden keine geplanten Operationen durchgeführt.
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Private können Antrag bei Bausparkasse oder Bank einreichen – Gebäude muss älter als 20 Jahre sein – Mittel heuer mit 43,5 Mio Euro fast halbiert – Neben Bundes-Geld auch Länder-Förderungen. Wien – Am Donnerstag wurde die diesjährige Förderaktion des Bundes für thermische Sanierung gestartet. Die Fördermittel sind heuer mit 43,5 Mio. Euro gegenüber vorigem Jahr (mit 80 Mio. Euro) fast halbiert. Private können ihre Anträge direkt bei den Bausparkassen und in Bankfilialen einreichen, Unternehmen online bei der KPC-Kommunalkredit Public Consulting (www.umweltfoerderung.at). Grünen-Umweltsprecherin Christiane Brunner kritisierte am Donnerstag im ORF-Radio die Kürzung der Fördermitteln. Dabei mache die thermische Sanierung nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch Sinn, denn für jeden Förder-Euro würden sechs Euro an den Staat zurückfließen. Außerdem sei davon auszugehen, dass die Mittel schon im Sommer erschöpft sein würden, so Brunner im Ö1-Mittagsjournal. Seitens des Umweltministeriums weist man die Vorwürfe dem Bericht zufolge zurück. Durch Umschichtung von EU-Mitteln stehe heuer sogar mehr Geld für Klimaschutz zur Verfügung. Der Sanierungsscheck zur thermischen Sanierung von Häusern, Wohnungen und Betriebsgebäuden hilft beim Energiesparen, reduziert den CO2-Ausstoß und bringt Aufträge für Bauwirtschaft und Handwerker, so das Umweltministerium. Zentrale Voraussetzung für eine Förderung ist, dass das jeweilige Gebäude zum Zeitpunkt der Antragstellung älter als 20 Jahre ist, dabei gilt das Datum der Baubewilligung. (Nähere Details unter www.sanierung16.at .) Neben den 43,5 Mio. Euro vom Bund gibt es noch Förderaktionen in den Bundesländern. Seit dem Start 2009 wurden mit dem Sanierungsscheck über 100.000 private Häuser und Wohnungen sowie 4.000 Betriebe thermisch saniert. Mit 590 Mio. Euro Förderungen wurden 4,2 Mrd. Euro Investitionen ausgelöst und 20,6 Mio. t CO2 eingespart, so das Ministerium.
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Seit dem Start der russischen Offensive sollen mindestens 20 Streubomben registriert worden sein – Auch Flüchtlingslager beschossen. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) prangert einen zunehmenden Einsatz von Streubomben seit dem Beginn der russischen Offensive im Bürgerkriegsland Syrien an. Seit dem Start der russischen Unterstützung für die Regierungstruppen von Staatschef Bashar al-Assad Ende September seien mindestens 20 solcher Fälle registriert worden, teilte HRW am Sonntag mit. Die Zählung umfasste demnach unter anderem Angriffe auf neun Ziele, darunter Flüchtlingslager, bei denen mindestens 35 Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt wurden. HRW gab weiter an, Beweisbilder für den Einsatz von Streubomben zu haben. Die Geschoße stammten aus russischer beziehungsweise noch aus sowjetischer Produktion, erklärte die Organisation und rief den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf, für ein Ende der Angriffe zu sorgen. Streubomben setzen Hunderte kleinerer Bomben frei. Viele Blindgänger explodieren jedoch erst Jahre später. Genau wie Landminen geht die Munition bei Berührung in die Luft – wer nicht sofort getötet wird, überlebt meist schwer verstümmelt. Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag einstimmig eine Resolution zu einem Friedensfahrplan für Syrien verabschiedet. Demnach soll eine Waffenruhe gelten, sobald Regierung und Opposition Gespräche über einen politischen Übergang aufnehmen. Schon im Jänner sollen Friedensverhandlungen beginnen. Indes gerät die Opposition nahe Aleppo immer stärker in Bedrängnis. Nach Angaben von Aktivisten und staatlichen Medien eroberten Regierungstruppen gemeinsam mit Kämpfern der libanesischen Hisbollah am Sonntag die Ortschaft Khan Touman südlich der Stadt Aleppo von islamistischen Milizen zurück. Zuvor sei die Region von syrischen und russischen Kampfflugzeugen unter massiven Beschuss genommen worden, berichtete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Es seien mindestens 40 Angriffe geflogen und 16 islamistische Rebellen getötet worden, erklärte der Leiter der Organisation, Rami Abdel Rahmane. Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hat ihren Sitz in Großbritannien und bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk von Aktivisten in Syrien. Ihre Angaben sind ebenso wie jene der Staatsmedien nicht unabhängig überprüfbar. Die syrische Regierung hatte im Oktober mithilfe russischer Luftangriffe mehrere Offensiven gegen die Rebellen begonnen. Syriens zweitgrößte Stadt Aleppo gilt im Bürgerkrieg als einer der strategisch wichtigsten Kriegsschauplätze und wurde fast vollständig zerstört. Einige Stadtteile werden von der Regierung kontrolliert, andere von Rebellen.
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In Linz machte die SPÖ nach, was die ÖVP in der Landesregierung vorlebte: Sie schloss einen Pakt mit der FPÖ. Doch diesmal bleibt der Aufschrei der Parteispitze aus: Die Linzer Liaison sei weit weg von jeder Koalition. Linz/Wien – Vor drei Wochen war die SPÖ-Spitze empört. Scharf protestierte sie gegen jenes Arbeitsübereinkommen, das die ÖVP mit der FPÖ in Oberösterreichs Landesregierung schloss. Die FPÖ ist eine Partei, die nicht regieren kann, wetterte Klubchef Andreas Schieder, Parteiobmann Werner Faymann sagte: Um zu sehen, dass die FPÖ keine Antworten hat, muss man sie nicht regieren lassen. Im Internet sammelte die SPÖ-Zentrale Unterschriften gegen Schwarz-Blau. Nun haben die Freiheitlichen in Oberösterreich wieder einen Pakt zustande gebracht, und abermals sprechen die Beteiligten von einem Arbeitsübereinkommen. Partner ist diesmal allerdings die SPÖ: In der Hauptstadt Linz schloss der rote Bürgermeister Klaus Luger mit seinem blauen Gegenüber Detlef Wimmer einen Pakt, der nicht nur Vereinbarungen zu Themen wie Soziales und Infrastruktur umfasst. Auch das wichtige Finanzressort teilen sich die beiden Parteien künftig. Protestieren die obersten Genossen in Wien nun wieder? Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid sieht dafür keinen Anlass: In Linz ist das etwas ganz anderes, sagt er. Es handelt sich um keine Koalitionsansage und schon gar keine echte Koalition, sondern lediglich um Vereinbarungen zu einzelnen Vorhaben. Die SPÖ schließe ja auch mit den Grünen und der ÖVP derartige Abkommen, ähnlich der im Nationalrat üblichen Zusammenarbeit in Sachfragen. Dass der rot-blaue Pakt angesichts des geteilten Finanzressorts eine tiefergreifende Qualität habe, sieht Schmid nicht so. Es habe eine Vier-Parteien-Einigung über die Ressortverteilung gegeben, außerdem resultiere diese aus der Logik der Konzentrationsregierung, in der prinzipiell alle Parteien vertreten sind: Wenn es einen blauen Vizebürgermeister gibt, muss man einen Modus Vivendi finden. Das ließe sich allerdings auch für die oberösterreichische Landesregierung behaupten, die genauso nach dem Konzentrationsprinzip funktioniert. Macht Luger in Linz nicht das Gleiche, was ÖVP-Chef Josef Pühringer vorexerziert hat? Schmid sieht einen entscheidenden Unterschied: Pühringer hat sich von der FPÖ zum Landeshauptmann wählen lassen, Luger wurde von den Linzer Bürgern gewählt. Abgesehen vom Schulterschluss im Finanzressort beabsichtigen SPÖ und FPÖ einige strukturelle Reformen: Die Unternehmensgruppe Linz soll künftig in einer Holding-Konstruktion effizienter organisiert werden. Außerdem soll das Magistrat Linz mit den Bezirkshauptmannschaften von Linz-Land und Urfahr-Umgebung enger zusammenarbeiten – eine Fusion nicht ausgeschlossen. Leistungen der Stadt sollen, soweit möglich, an die Bedingung des Hauptwohnsitzes gebunden werden, genannt werden Mietverträge für geförderte Wohnungen. Überdies gibt es eine Reihe von Bekenntnissen, gegen Kaputtsparen, für eine Stärkung der Polizei. Und, für Freiheitliche lehrreich: Es zählt der Mensch und sein positiver Beitrag zur Gesellschaft; nicht Weltanschauung, Alter, Hautfarbe, Herkunft und Religion. Demnach ist in Linz auch nicht vorgesehen, was die FPÖ im blau dominierten Wels plant: eine Streichung von Sozialleistungen für Nicht-EU-Bürger.
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Marineeinsatz in der Ägäis dient Infoaustausch, um Flüchtlinge in Türkei zu bringen. Was macht es für einen Sinn, dass das stärkste Militärbündnis der Welt eine Mission in der Ägäis an der EU-Außengrenze durchführt, um den illegalen Zustrom von Flüchtlingen aus der Türkei zu bremsen? Diese Frage stellten sich nach dem Beschluss der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel viele. Den Antrag dazu hatten Deutschland, die Türkei und Griechenland gestellt, der Form nach zur Bekämpfung des Schlepperwesens. Eine kleine Flotte unter deutschem Kommando ist auf dem Weg ins Einsatzgebiet. Die Mission hat wenig mit einer Militäroperation zu tun. Es geht nicht darum, auf Flüchtlingsboote zu schießen oder die Menschen ins Meer zurückzudrängen, wie der griechische Migrationsminister Giannis Mouzalas zuletzt polemisch antwortete, als er gefragt wurde, warum die griechische Marine Flüchtlinge nicht abweise bzw. in türkische Häfen zurückbringe. Das wäre nach internationalem Seerecht und einem bilateralen Abkommen zwischen Athen und Ankara vorgesehen. Auf EU-Ebene ist man diesbezüglich bisher nicht weitergekommen. Die Nato soll nun als Vermittler zwischen ihren einander spinnefeinden Mitgliedsstaaten Türkei und Griechenland aushelfen, deren Marinen bisher praktisch nicht kooperierten. Die deutsche Ministerin Ursula von der Leyen hat den Deal eingefädelt – ein Mosaikstein zur Verringerung der Zahl der Flüchtlinge auf der Balkanroute. Der Nato-Verband soll Kontrollfahrten durchführen, vor allem aber mit Informationen an die Türkei und Griechenland dienen, damit deren Marinen tätig werden. Die türkische Regierung hat sich bereit erklärt, aufgegriffene Flüchtlinge zurückzunehmen.
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Nach Apple Music-Start wendet sich der IT-Konzern mit neuer Energie einem Film- und Serien-Streamingdienst zu. Auf Apple Music folgt Apple Movie: Das lassen zumindest zahlreiche Medienberichte vermuten. So zitierte die New York Post nun erneut Apple-Insider, die von weit fortgeschrittenen Gesprächen zwischen Managern des IT-Konzerns und großen US-Fernsehanstalten berichten. ABC, CBS, NBC und Fox sollen bereit sein, ihre Inhalte sowohl live als auch on Demand durch Apple an die Nutzer bereitzustellen. Widerspenstig waren bislang lokale TV-Stationen, die eben Rechte an der Übertragung der großen TV-Netzwerke hielten. Sie sollen nun aber bereit sein, gegen eine Entschädigung ihre Lizenzen mit Apple zu teilen. Mit großem Tamtam ist Apple mit Apple Music im Streaming-Markt gelandet. Nun sollen nach Spotify und Deezer auch Konkurrenten im Videomarkt wie Netflix zittern. Vor allem das Konzept, durch Apple TV auch live Fernsehinhalte zur Verfügung zu stellen, könnte einen großen Pluspunkt für Apple bedeuten. Viel Streit gibt es aber noch um die Preisgestaltung, berichtet TheVerge: Am Ende könnte Apple alles zwischen 10 Dollar und 40 Dollar monatlich verlangen, das hänge noch von den Verhandlungen mit Fernsehanstalten ab. Spätestens zum Weihnachtsgeschäft soll der Service bereitstehen.
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Neue Billigtochter der AUA-Mutter Lufthansa löst Germanwings ab. Köln – Für die neue Eurowings wird es ernst: Die Billigtochter der AUA-Mutter Lufthansa, die jetzt die Marke Germanwings im Konzern ablöst, startet am Montag erstmals einen Langstreckenflug. Kurz vor Mittag hebt der Airbus A330 mit der Kennung D-AXGA vom Kölner Flughafen Richtung Varadero auf Kuba ab. Insgesamt fliegt die Airline acht Ziele in Übersee an, in Europa sind es mehr als 130 Destinationen. Mit Eurowings, die ihren Standort noch in Düsseldorf hat und über eine Flotte von 85 Maschinen verfügt, will der Lufthansa-Konzern den Billigfliegern um Easyjet und Ryanair Paroli bieten. Die erste Eurowings-Maschine ab Wien hebt am 9. November ab. Vor einer Woche waren bereits die wesentlichen Geschäfte der Germanwings auf ihre Schwestergesellschaft übergegangen, die nun Vertragspartner der Germanwings-Kunden ist. Laut Angaben der Lufthansa wird Germanwings 2016 als Marke aus Werbung, Internet und Vertrieb verschwinden. Das gilt allerdings nicht für die Flugzeuge: Sie werden den Schriftzug noch so lange tragen, wie ihre Crew zu Lufthansa-Tarifen fliegt. Danach werden die Maschinen umlackiert.
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Syrerin im Rücken getroffen. Bratislava/Wien – Bei einem Einsatz gegen Flüchtlinge hat die slowakische Polizei eine Frau aus Syrien durch Schüsse verletzt. Wie die Nachrichtenagentur TASR berichtete, hätten Beamte in der Nacht auf Montag vier mit Flüchtlingen besetzte Autos nahe der ungarischen Grenze aufgehalten. Eines der Fahrzeuge sei erst durch Schüsse zu stoppen gewesen. Ein Sprecher des Krankenhauses der Bezirksstadt Dunajska Streda bestätigte, dass eine 26-jährige Frau aus Syrien wegen einer Schusswunde operiert worden sei. Man habe ihr ein Projektil aus dem Rücken entfernt. Die Polizei wollte sich zu dem Vorfall zunächst nicht äußern. Das Innenministerium hatte zuvor aber bereits gewarnt, wegen der stärkeren Kontrollen der österreichischen Grenze zu Ungarn würden Schlepper und Migranten vermutlich eine Ausweichroute über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland suchen. Die Slowakei selbst nimmt fast keine Flüchtlinge auf. Die deutsche Regierung wies unterdessen einen Bericht zurück, wonach einige EU-Staaten Alternativen zum EU-Türkei-Flüchtlingsdeal diskutieren würden. Es gebe keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass die Umsetzung der Vereinbarung weiter voranschreitet, sagte ein Sprecher. Die EU-Kommission verwies auf Äußerungen von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vom Wochenende: Wir haben das Wort der türkischen Regierung, und wir werden weiterhin mit ihr zusammenarbeiten. Die Bild-Zeitung berichtete zuvor über Gedankenspiele, griechische Inseln zu zentralen Aufnahmestellen zu machen, sollte die Türkei die Grenzen wieder öffnen. Die Flüchtlinge sollten dort registriert werden, zugleich soll der Fährverkehr zum griechischen Festland ausgesetzt werden. Die Menschen würden auf den Inseln festsitzen, abgelehnte Asylwerber könnten von dort in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Wochenende eine Änderung der Terrorgesetze seines Landes abgelehnt. Dies ist aber ein wichtiger Baustein des Flüchtlingsdeals, weil sie Voraussetzung für die von Ankara geforderte Visumfreiheit für Türken ist.
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Burgenländer scheitert in Entscheidung. Frisco – Nach einem packenden Duell hat Andreas Ivanschitz mit seinen Seattle Sounders das Conference-Finale im Playoff der Major League Soccer verpasst. Nach einem 2:1 im Hinspiel musste sich Seattle beim FC Dallas am Sonntag mit 2:4 im Elfmeterschießen geschlagen geben. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung war es 2:1 für die Texaner gestanden. In der Entscheidung verschoss Ivanschitz seinen Elfer. 83 Minuten plätscherte die Partie vor 17.300 Zuschauern in Frisco vor sich hin, ehe sich die Ereignisse überschlugen. Dallas gelang durch Tesho Akindele (84.) die Führung, die Sounders glichen nach einem Eckball durch Chad Marshall aber in Minute 90 aus und schienen damit auf Kurs. Dallas erzwang nur etwas mehr als eine Minute später ebenfalls aus einem Eckball durch Walker Zimmerman aber eine Verlängerung. Seattle beklagte in der Overtime dann einen nicht gegebenen Elfer bei einem vermeintlichen Foul an US-Teamspieler Clint Dempsey. Die Aufstiegsfrage musste deshalb im Elferkrimi beantwortet werden. Dempsey verwertete zunächst, ehe Ivanschitz am Dallas-Schlussmann scheiterte. Seattle vergab durch Chad Barrett dann noch einen weiteren Versuch, während bei den Hausherren alle Schützen trafen. Dallas trifft im Finale der Western Conference nun auf die Portland Timbers. In der Eastern Conference kämpfen die New York Red Bulls und Columbus Crew um das MLS-Endspiel. Beim 3:1 von Columbus gegen Didier Drogbas Montreal Impact stand Emanuel Pogatetz zum wiederholten Mal nicht im Kader der Sieger.
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Barbara Stöckl spricht mit Eva Dichand, Rudi Dolezal mit Austro-Pop Legenden, dazu das Polit-Drama Lincoln. 20.15 ÜBERBEHÜTETGeneration Weichei – Wenn Mama und Papa nur das Beste wollen Beim Streben, ihrem Kind die bestmöglichen Entwicklungschancen zu bieten, übertreiben manche Eltern. Bis 21.00, 3sat 20.15 VERÄNDERUNGThe Hours – Von Ewigkeit zu Ewigkeit (USA/GB 2002, Stephen Daldry) Die Verfilmung des Romans Die Stunden erzählt von drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen, deren Leben durch Virginia Woolfs Roman Mrs. Dalloway verbunden ist. Nicole Kidman in der Rolle der Virginia Woolf, Julianne Moore als Laura Brown und Meryl Streep als Clarissa Vaughn. Bis 22.30, ATV 2 20.15 RETROSPEKTIVAustropop-Legenden Der Musikvideoproduzent Rudi Dolezal spricht mit den Musikern hinter den Hits des Austropop – vom Dialektlied über Sprechgesang bis zum englischen Hit-Export. Mit Andy Baum (Slow Down), KGB (Motorboot), Hans Krankl alias Johann K. (Lonely Boy) und vielen anderen. Bis 21.15, Servus TV 21.05 DISKUSSIONInside Brüssel Zu Gast bei Peter Fritz sind der griechischer Politiker Kostas Chrysogonos (Syriza, Griechenland), Evelyn Regner (SPÖ), Barbara Kappel (FPÖ) sowie Siegfried Muresan (EVP, Rumänien). Themen: Griechenland, Globalisierung und Urheberrecht. Bis 21.50, ORF 3 21.05 REPORTAGEAm Schauplatz: Letzter Halt Praterstern Die Karlsplatzkinder sind umgezogen. Der neu renovierte Bahnhof Prater stern ist das neue Zentrum der Drogen- und Obdachlosenszene. Alfred Schwarzenberger hat sich darunter gemischt. Bis 22.00, ORF 2 21.50 MAGAZINIm Brennpunkt: Kinder als Selbstmordattentäter Einblick in das Leben der jungen Buben, die in Afghanistan von den Taliban zu Selbstmordattentätern re krutiert werden. Bis 22.25, ORF 3 22.15 DISKUSSIONTalk im Hangar 7: Bedrohte Heimat: Wie viel Mensch verträgt die Natur? Helmut Brandstätters Gäste: Christiane Brandenburg (Boku), Georg Rebernig (Umweltbundesamt), Peter Wohlleben (Förster), Josef Eder (Landesjäger meister) und Martin Balluch (Tierrechtsaktivist). Bis 23.25, Servus TV 22.25 DISKUSSION60 Minuten.Politik: Reformstau, Asylchaos und Schuldenhoch – Wie steht es um Österreich? Die Chefredakteure Christoph Takacs (ORF 3) und An dreas Koller (Salzburger Nachrichten) diskutieren mit Andreas Schieder (SPÖ), Reinhold Lopatka (ÖVP), Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ), Eva Glawischnig (Die Grünen), Waltraud Dietrich (Team Stronach) und Matthias Strolz (Neos). Bis 23.30, ORF 3 22.30 MAGAZINEco Themen: 1) Griechenland: Ein Drama nimmt seinen Lauf. 2) Leichter zur Firmengründung: Das Geld von der Crowd. 3) Der Boom der Flussdampfer. Bis 23.00, ORF 2 22.45 POLITDRAMALincoln (USA 2012,Steven Spielberg) Amerika, Ende 1864. Der amerikanische Bürgerkrieg geht ins vierte Jahr. In seiner zweiten Amtsperiode steht US-Präsident Abraham Lincoln vor der Aufgabe, die Sklaverei abzuschaffen. Das geht nicht ohne die Kunst der Argumentation und Tricks. Daniel Day-Lewis in der Rolle des Präsidenten Abraham Lincoln, Joseph Gordon-Levitt als sein Sohn Robert und Tommy Lee Jones als Gegner der Sklaverei. Bis 01.00, Das Erste 23.00 TALKStöckl Barbara Stöckl spricht mit Medienmanagerin Eva Dichand, dem Kabarettisten und Autor Marius Jung, dem Mathematiker und Wirtschaftstheoretiker Elmar Weixlbaumer und der Musikerin und Schwester von David Alaba, Rose May Alaba. Bis 0.05, ORF 2
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Nach Sturz des bisherigen Leaders Kruiswijk – Preidler Achter der Tageswertung. Risoul – Der Niederländer Steven Kruiswijk hat auf der 19. Etappe des Giro dItalia von Pinerolo nach Risoul (FRA) nach einem Sturz das Rosa Trikot des Gesamtführenden an den Kolumbianer Esteban Chavez verloren. Den Tagessieg sicherte sich Vincenzo Nibali, der sich in der Gesamtwertung auf Platz zwei vorschob und nur noch 44 Sekunden hinter Chavez liegt. Georg Preidler wurde als bester Österreicher Achter. Kruiswijk (LottoNL) kam bei der Abfahrt vom 2.744 Meter hohen Colle DellAgnello in eine Schneebank, überschlug sich und verlor daraufhin über vier Minuten auf Chaves (Orica), der in der Tageswertung 53 Sekunden hinter Nibali den dritten Platz belegte. Damit liegt Kruiswijk mit 1:05 Minuten Rückstand auf Gesamtrang drei. Der italienische Giro-Sieger von 2013 sorgte unterdessen nicht nur für seinen ersten Etappensieg dieser Italien-Rundfahrt, sondern sicherte auch seinem Team den Premierensieg in diesem Jahr. Noch schlimmer als Kruiswijk traf es den russischen Profi Ilnur Sakarin. Der bisherige Gesamtfünfte brach sich bei einem Sturz in der gleichen Abfahrt das Schlüsselbein und musste aufgeben. Neben Preidler zeigte auch Stefan Denifl eine beherzte Leistung. Die beiden Österreicher waren lange Zeit in einer großen Spitzengruppe vertreten, ehe sie abreißen lassen mussten. Preidler verlor letztlich 2:43 Minuten, Denifl wurde mit 7:26 Rückstand 26. und belegt in der Bergwertung den dritten Platz. Die 20. und vorletzte Etappe führt das Feld am Samstag über 134 km von Guillestre (FRA) über drei Anstiege der ersten Kategorie nach SantAnna di Vinadio.
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Der frühere Warlord Ramush Haradinaj hat in Peja nicht mehr das Sagen. Peja liegt unter den Bergen, auf denen jetzt im Oktober schon zwischen orangebraunen Bäumen der Schnee liegt. In der kosovarischen Stadt sitzen die Leute aber noch gerne draußen im Café. In Peja ist es in den letzten Jahren ruhiger geworden, die Stadt in der Region Dukagjini galt noch bis vor kurzem als Hochburg der Kriminalität. Seit zwei Jahren ist Bürgermeister Gazmend Muhaxheri, der der Regierungspartei LDK angehört, hier im Amt. Die ehemaligen Kämpfer der Kosovo-Befreiungsarmee UÇK, die sich später in der Partei AAK wiederfanden, haben in Dukagjini einiges an Einfluss eingebüßt. Die AAK boykottiert seit Wochen die Parlamentsarbeit mit Tränengas, weil sie gegen zwei Abkommen der Regierung ist. Bürgermeister Muhaxheri sieht darin vor allem ein Zeichen für ihren Machtverfall. Denn wer nicht in der Regierung sitze, komme weniger leicht an öffentliche Gelder heran. AAK-Chef Ramush Haradinaj und seine Leute würden noch immer Geld mit Benzin und Glücksspiel machen. Aber heute brauchen die USA ihn nicht mehr, weil es eine große Koalition gibt. Muhaxheri denkt aber, dass die alten Strukturen noch immer gefährlich sein können, vor allem, weil sie jetzt Macht und Geld verlieren. Haradinaj war eine der führenden Figuren der Kosovo-Befreiungsarmee UÇK in der Region Dukagjini im Westkosovo. Die USA setzten im Krieg im Jahr 1999 auf ihn, weil er als einer der Warlords galt, die in der Lage waren, für Stabilität zu sorgen. Zwei seiner Brüder, Luan Haradinaj und Shkellzen Haradinaj, wurden von serbischen Einheiten getötet. Nach dem Krieg kam es zu Abrechnungen zwischen der UÇK und der Fark, einer anderen bewaffneten Gruppe, die der Demokratischen Liga des Kosovo (LDK) nahestand. Es gab fünf bis sechs Exekutivkomitees, die beauftragt waren zu säubern, sagt Bürgermeister Muhaxheri. Im Rahmen dieser Abrechnungen gab es eine Fehde zwischen der Familie Haradinaj (UÇK) und der Familie Musaj (Fark). Bei einer Schießerei im Rahmen dieser Fehde im Jahr 2000 wurde Ramush Haradinaj verletzt und ins US-Camp Bondsteel ausgeflogen. In diesen Jahren nach dem Krieg wurden zahlreiche Fark-Leute ermordet. Darunter auch Sinan Musaj, ein Mitglied des Musaj-Clans. Ramush Haradinajs Bruder Daut wurde 2002 wegen dieses Mordes und drei weiterer verurteilt. Doch nicht nur Mitglieder der Fark fanden den Tod, sondern auch solche, die bereit waren, als Zeugen in solchen Mordfällen auszusagen. Tahir Zemaj sollte der Hauptzeuge gegen Daut Haradinaj sein. Er und sein Sohn Enis und sein Neffe Hysen wurden im Jänner 2003 auf offener Straße ermordet. Dann kamen jene dran, die versuchten, das zu untersuchen. Im November 2003 wurden die Polizisten Sebahate Tolaj und Isuf Haklaj auf dem Weg zur Arbeit getötet. Sie waren Teil der Untersuchungseinheit zur Aufklärung schwerer Verbrechen. Das Problem war damals, dass die UN-Verwaltung Unmik korrupt war. Sie hat sich nicht für die Sicherheit der hiesigen Polizei interessiert, nur für die eigenen Leute, sagt Muhaxheri dem STANDARD. Die Morde und Abrechnungen seien dann 2003 beziehungsweise 2004 gestoppt worden, weil die AAK, deren Chef Haradinaj ist, Teil der Regierung wurde und Ramush Haradinaj selbst Premier. Bloß im Jahr 2005 wurde noch ein weiterer Bruder von Ramush, Enver Haradinaj, im Auto erschossen. Ebenfalls 2005 musste Haradinaj selbst ins Gefängnis nach Den Haag, wo ihm vor dem Jugoslawien-Tribunal wegen Kriegsverbrechen der Prozess gemacht wurde. Haradinaj wurde vorgeworfen, im Krieg Teil einer verbrecherischen Unternehmung gewesen zu sein, die zum Ziel hatte, totale Kontrolle über die Dukagjini-Region zu bekommen, indem Serben, aber auch Roma, Ägypter und Albaner und andere Zivilisten, die unter Verdacht standen, mit Serbien zu kollaborieren, weggebracht oder misshandelt wurden. Insbesondere Serben wurden ab 1998 von der UÇK aus ihren Dörfern vertrieben. Das Gericht hielt fest, wie schwierig es gewesen sei, Zeugen zum Sprechen zu bringen. Man habe den starken Eindruck erhalten, dass die Zeugen sich unsicher fühlten. Sieben Morde wurden in dem Verfahren der UÇK nachgewiesen. Doch man konnte Haradinaj nicht nachweisen, dass es eine gemeinsame vorsätzliche Bildung einer verbrecherischen Unternehmung gegeben hatte, und er wurde 2008 freigesprochen. Zumindest ein Zeuge starb unter mysteriösen Umständen. Das Verfahren wurde nochmals aufgerollt, aber Haradinaj 2012 erneut aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Jüngst tauchte der Name Haradinaj wieder auf, als es im Mai zu Feuergefechten zwischen albanischen Kämpfern und der Polizei in der mazedonischen Stadt Kumanovo kam. Zwei der Kämpfer, die bei der Schießerei starben, hatten für die Haradinajs gearbeitet: Mirsad Ndrecaj und Beg Rizaj. Von beiden gibt es Fotos gemeinsam mit Haradinaj. Rizaj war sein Bodyguard. Muhaxheri glaubt, dass es noch etwa 20 Jahre dauern wird, bis die alten UÇK-Kader aus der Politik verschwunden sind. Die sind ja im Staat installiert, sagt er zum STANDARD. Zu den alten Kadern gehören auch noch Mitglieder der Regierungspartei PDK von Hashim Thaçi. Fatmir Limaj, der lange Zeit so etwas wie die rechte Hand von PDK-Chef Thaçi war, hat zwar mittlerweile seine eigene Partei, die ebenfalls das Parlament boykottiert, weiß aber sehr viel über die PDK. Thaçi selbst hat in den vergangenen Jahren zwar versucht, in der Partei die ehemaligen Mitglieder der Shik, des Geheimdiensts währendes Krieges, an den Rand zu drängen. Aber der Machtkampf in der PDK zwischen den alten UÇK-Kadern und jungen, progressiven Kräften geht weiter. Ich habe Angst, dass einige von den alten Kadern in der PDK die andere Seite nun zu Fall bringen, sagt Muhaxheri. So gesehen sind der gesamte Parlamentsboykott und die Krise im Kosovo auch als Machtkampf innerhalb der Regierungspartei zu verstehen.
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Das neue Prostitutionsgesetz muss nochmals in Senat. Paris – Die französische Nationalversammlung hat für ein neues Prostitutionsgesetz gestimmt, das Geldstrafen für Freier vorsieht. Die Abgeordneten stimmten in der Nacht auf Donnerstag in dritter Lesung für das Gesetzesvorhaben der Sozialisten. Prostitution ist in Frankreich derzeit legal, laut der neuen Gesetzesvorlage soll der Kauf sexueller Dienstleistungen aber verboten werden. Freiern droht dann eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Der gegen Prostituierte gerichtete Straftatbestand des Kundenfangs soll dagegen gestrichen werden. Über das Gesetzesvorhaben wird schon seit Ende 2013 gestritten. Der von der konservativen Opposition beherrschte Senat ist gegen eine Bestrafung von Freiern – und hält am Straftatbestand des sogenannten Kundenfangs fest. Der Text muss nun erneut in den Senat, das letzte Wort hat dann aber die Nationalversammlung. Die Vollendung dieses Gesetzes ist nahe, sagte die Staatssekretärin für Frauenrechte, Pascale Boistard, in der Nationalversammlung. Der Gesetzesentwurf zum stärkeren Kampf gegen Prostitution sieht auch eine Reihe von Maßnahmen vor, um Prostituierten einen Ausweg aus dem Gewerbe zu ermöglichen. Kritiker warnen aber, dass Geldstrafen für Freier die Prostituierten dazu zwingen würden, noch heimlicher zu arbeiten – was für sie gefährlicher sei. In Frankreich gibt es Schätzungen zufolge rund 30.000 Prostituierte. Die meisten kommen aus Osteuropa, Afrika, China und Südamerika.
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Einwegwindeln verursachen große Abfallmengen, Stoffwindeln hingegen müssen sehr oft gewaschen werden. Ist eine Variante umweltfreundlicher als die andere?. Werdende Eltern werden vor viele Fragen gestellt, eine davon lautet: Herkömmliche Einwegwindeln oder Stoffwindeln? Die Windel zum Wegwerfen gibt es seit den frühen 60er-Jahren, davor waren Stoffwindeln in regem Gebrauch. Der Großteil der Windeln wird heute für Säuglinge und Kleinkinder sowie für Menschen, die an Inkontinenz leiden, verwendet. Die Entscheidung für oder gegen die Stoffwindel ist meist eine ökologische oder gesundheitliche, nicht zuletzt spielt der finanzielle Aspekt eine Rolle. Fakt ist aber: Die Ökobilanz der Wegwerfwindel kann mit der einer Stoffwindel kaum mithalten, bedenkt man, dass jedes Kind im Laufe seiner Windelzeit um die 1.000 Kilogramm unverrottbaren Müll produziert. In der Deponie benötigt die Einwegwindel dann bis zu 500 Jahre, um sich zu zersetzen, oder es wird ein enormer Energieaufwand gebraucht, um sie zu verbrennen. Die Ökobilanz von Windeln der unterschiedlichen Windelsysteme unterscheidet sich deutlich. Während Stoffwindeln durch das häufige Waschen sehr viel Wasser verbrauchen, sind Einwegwindeln vor allem in der Produktion und der anschließenden Entsorgung ein Kraftakt für die Umwelt. Ökowindeln sind eine umweltfreundliche Alternative zur gewöhnlichen Einwegwindel, mit einem höheren Anteil an biologisch abbaubaren Bestandteilen. Der klare Nachteil ist der Preis. Wie halten Sie es in Ihrer Familie? Wo liegen Ihrer Ansicht nach die Vor- oder Nachteile der einzelnen Windelsysteme? (ste, 21.9.2015)
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16 Unternehmen beantragten Projekte für insgesamt 86 Mio. Euro. Für das Breitband-Förderprogramm Backhaul sind bei der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG bis zum Ende der Einreichfrist per Ende März 102 Förderansuchen für Projekte in ganz Österreich eingelangt. 16 Unternehmen haben an der Ausschreibung teilgenommen und in Summe 85 Mio. Euro beantragt, teilte das Infrastrukturministerium am Mittwoch mit. Jedes Projekt wird jetzt rasch geprüft. Damit stellen wir sicher, dass unsere Breitband-Förderung schnell dort ankommt, wo sie gebraucht wird, so Infrastrukturminister Gerald Klug. Für das Programm Backhaul standen in der aktuellen Ausschreibung 96 Millionen aus der Breitbandmilliarde des Infrastrukturministeriums zur Verfügung. Die nicht ausgeschöpften Mittel werden bei den kommenden Ausschreibungen wieder für den Breitband-Ausbau zur Verfügung gestellt. Die Förderansuchen werden in den kommenden Wochen durch die FFG formal geprüft. Danach erfolgt die inhaltliche Bewertung durch die unabhängige Bewertungsjury, die eine Förderempfehlung an den Infrastrukturminister abgibt.
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Wie geht es mit Griechenland weiter? Wie geht es mit der EU weiter? Zur Diskussion dieser zwei Hauptfragen chatteten der STANDARD-Kolumnist Hans Rauscher und Videoblogger Robert Misik mit den Userinnen und Usern von derStandard.at.
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Als Strafe drohen zwei Jahre Haft und 300.000 Euro Geldstrafe. Der Flachbildfernseher bleibt dunkel, die Waschmaschine pumpt nicht mehr ab, der Drucker druckt nicht mehr. Geräte, die vorzeitig ihren Dienst aufgeben, kennt jeder. Früher hieß es: Wer billig kauft, kauft teuer. Doch diese einfache Rechnung gilt nicht mehr. Herstellern wird vorgeworfen, ihre Produkte mit Absicht altern oder gar kaputtgehen zu lassen, indem sie Sollbruchstellen einbauen. Geplante Obsoleszenz ist der Begriff, der seit ein paar Jahren für Aufruhr sorgt. Mittlerweile ist auch die Politik ist auf das Thema aufmerksam geworden. In Frankreich ist der Einbau von derartigen Schwachstellen künftig strafbar und wird als Betrug geahndet. Als Strafe drohen zwei Jahre Haft und 300.000 Euro Geldstrafe. Die Geldstrafe kann sogar noch höher ausfallen, bis zu fünf Prozent des Jahresumsatzes eines Unternehmens. Allerdings müssen Kläger beweisen, dass die Lebensdauer eines Produktes bewusst verkürzt wurde. Kein leichtes Unterfangen. So muss etwa die Frage beantwortet werden, wie lange ein Gerät überhaupt funktionieren muss. Das wissen auch die französischen Gründen, die das Gesetz auf den Weg gebracht haben. Sie hoffen, dass das Gesetz so Druck auf Händler und Hersteller ausübt – und so Produkte mit längerer Lebensdauer hergestellt werden.
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Aufbrausende Getränke und glückliche Fernsehköche. Wien – Kuriose Geschichten, die sich um die Schicksale von Lottomillionären ranken, sind zahlreich. Dazu zählt jene über die wohl einzigartige Glückssträhne einer Texanerin: Ob wirklich nur Zufall oder nicht, just der Mathematiklehrerin Joan Ginther ist es gelungen, zwischen 1993 und 2010 insgesamt viermal beim Lotto Millionengewinne einzustreifen. Dadurch wurde sie über die Landesgrenzen der USA hinaus bekannt – im Gegensatz dazu, was sie mit ihrem Reichtum angestellt hat. Ginther lebt nämlich zurückgezogen und lehnt Interview-Anfragen grundsätzlich ab. In den Fruchtgenuss der Kombination einer Geschäftsidee mit einem Lottogewinn kam die Familie des Bionade-Erfinders Dieter Leipold. Bis seine Frau im Jahr 1996 einen hohen Lottogewinn erzielte, führte die Biolimonade ein Schattendasein. Sigrid Peter-Leipold steckte den Gewinn von rund einer Million D-Mark, das entspricht etwa 500.000 Euro, fast zur Gänze in das Unternehmen, worauf dem ehemaligen Kultgetränk der Durchbruch gelang. Doch der Höhenflug ebbte wieder ab, 2012 verkaufte die Familie ihre verbliebenen Anteile an den deutschen Getränkeriesen Radeberger. Aber auch mit kleineren Summen lässt sich der Grundstock für eine spätere Karriere legen, wie der deutsche Fernsehkoch Stefan Henssler unter Beweis gestellt hat. In den 1990er-Jahren finanzierte er mit einem Lottogewinn von 44.000 D-Mark eine für ihn zuvor unerschwingliche Ausbildung in einer von japanischen Meistern geführten Sushi-Akademie in Los Angeles. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland eröffnete er 2001 sein erstes Restaurant, ab 2004 kam auch seine zweite Karriere als Fernsehkoch ins Rollen. Nicht überliefert ist, was die Gewinner des weltweit höchsten je geknackten Jackpots mit dem Geld gemacht haben. Dieser wurde 2012 beim amerikanischen MegaMillions mit 656 Millionen US-Dollar nach 18 Ziehungen ohne Hauptgewinn erzielt, die Summe wurde unter drei nicht namentlich genannten Gewinnern aus den US-Bundesstaaten Maryland, Illinois und Kansas aufgeteilt. Kleinere Brötchen werden freilich in Österreich gebacken. Der höchste Gewinn von 55,6 Millionen Euro ging 2008 nach Kärnten, der höchste Sechser wurde 2012 in Wien mit 9,4 Millionen Euro erzielt. Wie aus Zahlen der Österreichischen Lotterien hervorgeht, wurden seit 1986 insgesamt 858 Personen mit Millionengewinnen beglückt. Allerdings gilt es stets zu bedenken: Im Gegenzug gingen auch viele Millionen Spieler glücklos aus den Ziehungen.
| 3Wirtschaft
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Capitals siegten in Dornbirn. Wien – Die Black Wings Linz haben am Samstag ihre Favoritenrolle im Duell mit den Innsbrucker Haien souverän bestätigt. Die Linzer gewannen dank sieben Powerplay-Treffern mit 7:0 und bauten ihre Führung in der Erste Bank Eishockey-Liga vor Red Bull Salzburg auf vier Punkte aus. Weitere vier Punkte zurück liegt der Dornbirner EC nach einem 3:4 gegen die Vienna Capitals. Die Innsbrucker standen in Oberösterreich auf verlorenem Posten. Gegen das Team mit der besten Defensive und dem besten Powerplay der Liga leisteten sich die Haie zu viele Fouls (27 Minuten) und bekamen prompt die Rechnung präsentiert. Die erste Linie der Black Wings traf in Überzahl fast nach Belieben. Doppelschläge von Brett McLean (innerhalb von 39 Sekunden) und Andrew Kozek (innerhalb von 2:19 Minuten) sowie ein Treffer von Dan DaSilva sorgten schon bis zur 26. Minute für klare Fronten. Die Tiroler, die bei ihren Schüssen (insgesamt 42:30 für Linz) glücklos blieben, mussten mit der neunten Liga-Niederlage in Folge die Heimreise antreten. Dornbirn blieb hingegen erstmals nach zehn Matches ohne Punkt. Dreimal machten die Gastgeber einen Rückstand wett, auf das 4:3 durch Kurtis McLean (48.) fanden sie aber keine Antwort mehr. Die Capitals, die am Vortag in Innsbruck mit dem gleichen Resultat gewonnen hatten, sind Sechste, haben aber ein Spiel mehr (28) als die Konkurrenten ausgetragen. (APA, 5.12.2015) EHC Black Wings Linz – HC Innsbrucker Haie 7:0 (2:0,3:0,2:0)Keine Sorgen Eisarena, 4.865. Tore: B. McLean (11./PP2, 12./PP), Kozek (22/PP., 24./PP), DaSilva (27./PP), Ulmer (50./PP), Spannring (57./PP). Strafen: 13 bzw. 27 Dornbirner EV – Vienna Capitals 3:4 (1:2,2:1,0:1)Messestadion, 2.240. Tore: Petrik (5.), Macierzynski (28.), Greentree (36.) bzw. Gamache (3./PP), Sharp (20., 33./PP), K. McLean (49.). Strafen: 10 bzw. 12.
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Mini-Bus mit Portugiesen an Bord kollidiert mit Lkw Paris. Paris – Bei einem Frontalzusammenstoß sind im zentralfranzösischen Departement Allier in der Nacht auf Freitag zwölf Menschen ums Leben gekommen. Wie die Zeitung La Montagne am Freitagmorgen online berichtet, war ein Kleinbus gegen Mitternacht aus zunächst ungeklärter Ursache gegen einen Lastwagen geprallt. Alle zwölf Passagiere des Minibusses seien sofort tot gewesen. Es habe sich offensichtlich um eine Gruppe Portugiesen gehandelt, die auf der Rückreise aus der Schweiz in die Heimat war. Der Fahrer des Kleinbusses wurde verletzt in ein Krankenhaus nach Moulins gebracht. Die beiden italienischen Fahrer des Lastwagens erlitten leichte Verletzungen und standen unter Schock. Fast 60 Feuerwehrleute, sechs Rettungsteams und etwa 20 Polizisten sind den Angaben nach an der Unfallstelle bei Moulins im Einsatz gewesen.
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Verteidigungsminister dementiert Angaben eines Kommandanten – Politischer Machtkampf möglich. Teheran – Verwirrung um einen Raketentest im Iran: Verteidigungsminister Hussein Dehghan hat Angaben dementiert, es sei eine verbesserte Version einer Mittelstreckenrakete getestet worden. Solch einen Test haben wir nicht vorgenommen, sagte der Minister am Montagabend der Nachrichtenagentur Isna. Den Test hatte die Nachrichtenagentur Tasnim zuvor nach Angaben eines hochrangigen Armeekommandanten gemeldet. Ali Abdullah hatte Tasnim mitgeteilt, dass die vor zwei Wochen getestete Rakete eine Reichweite von 2000 Kilometern habe und noch treffgenauer als die Vorgängermodelle sei. Die Raketentests sind nach Einschätzung aller Fraktionen im Iran legitim und mit Blick auf militärische Drohungen Israels und der USA sogar notwendig. Der moderate Präsident Hassan Rohani will deshalb aber nicht die durch das Atomabkommen verbesserten Beziehungen mit dem Westen aufs Spiel setzen. Die Raketentests könnten auch den wirtschaftlichen Aufschwung mittels ausländischer Investitionen gefährden, den Rohani versprochen hat. Den Hardlinern und einigen Generälen im Land käme dies hingegen gelegen. Zuletzt hatte es immer wieder Meldungen gegeben, wonach sich seit den Parlamentswahlen im Iran der Machtkampf zwischen den beiden Lagern zugespitzt hätte. Diese hatten die Reformer um Rohani hoch gewonnen. Angaben zu Raketentests können im Iran meistens nicht unabhängig überprüft werden, da sie alle ohne neutrale Beobachter stattfinden. Im Westen bestand immer die Sorge, der Iran könnte mit seinen Shahab-3-Raketen, die eine Reichweite von 2000 Kilometern haben sollen, seinen Erzfeind Israel angreifen. Präsident Rohani betonte jedoch mehrfach, der Iran wolle gegen kein Land in der Region vorgehen und das Militärpotenzial diene nur der Verteidigung. Die Befürchtungen nahmen nach der Umsetzung des Atomabkommens Mitte Jänner zwischen dem Iran und dem Westen zwar ab. Trotzdem gab es im März erneut heftige Diskussionen: Auf zwei der von den Revolutionsgarden getesteten Mittelstreckenraketen stand auf Hebräisch Israel muss ausradiert werden.
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Statt Beamte abzubauen, müsse man die Finanzverwaltung massiv aufstocken, weil jeder Finanzprüfer dem Staat mehr bringe. Wien – Fritz Neugebauer versteht sich als Gewerkschafter auf das Poltern. Er kann aber auch ganz leise sein, kann lächelnd erklären, dass es keiner großen Worte bedürfe, kann Zahlen für sich sprechen lassen. Schauen Sie, sagt er, und blättert in einer Studie, die die Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) in der Beamtengewerkschaft GÖD erstellt hat: Wo der öffentliche Dienst funktioniert, dort gibt es auch entsprechende Einnahmen. Aber vielfach spart der Staat an der falschen Stelle. Die Tabellen, die Neugebauer vorlegt, stammen von der OECD und der IOTA, der Intra-European Organization of Tax Administrations – sie mögen den Nachteil haben, auf Daten von 2012 oder früher zurückgreifen zu müssen; aber sie zeigen unbestrittene und unbestreitbare Fakten. Zum Beispiel zeigt sich, dass in der gesamten EU knapp 610.000 öffentlich Bedienstete mit der Einhebung von Steuern beschäftigt sind – allerdings (wie auch die Grafik zeigt) mit unterschiedlicher Effizienz. Die Kosten für die Steuererhebung als Anteil an den Steuereinnahmen schwanken von Land zu Land auf bis zum Dreifachen. In Österreich liegen sie mit 0,85 Prozent relativ günstig. Weniger Steuerbeamte Eine klare Tendenz erkennt man allerdings europaweit: Es gibt immer weniger Steuerbeamte. Nur drei EU-Staaten haben in der Untersuchungsperiode 2010 bis 2012 ihre Finanzbehörden ausgebaut. Ungarn hat 6.875 Finanzer (ein Plus von 44 Prozent) eingestellt, die Slowakei 3.083 (plus 54 Prozent) und Schweden 600 (plus sechs Prozent). Netto sind es aber rund 11.000 Steuereintreiber weniger. Für Gewerkschafter wie Neugebauer ist das aus zweifacher Sicht bedenklich: Zunächst ist er natürlich an einer hohen Beschäftigtenzahl (die auch zu ausgewogener Arbeitsbelastung führen sollte) in seinem Sektor interessiert. Vor allem aber ist ihm daran gelegen, dass es bei der Einhebung von Steuern gerecht zugeht. Neugebauer: Es gibt in Österreich derzeit vollstreckbare Steueraußenstände von 2,1 Milliarden Euro, davon eine Milliarde allein bei der Umsatzsteuer. Das sei quasi Betrug, weil die Steuer ja von Konsumenten bezahlt, aber nicht an den Staat abgeführt wurde. Die Beamtengewerkschafter, die ihre Studie Sekundärstatistische Analyse – Steuer im Europäischen Semester 2014 gemeinsam mit nicht näher genannten externen Wirtschaftswissenschaftern erstellt haben, berufen sich auf die Europäische Kommission mit dem Hinweis, dass sich die aufgrund von Steuerumgehung und -hinterziehung verlorenen Steuermittel in der EU auf mehr als 1 Billion Euro pro Jahr belaufen. Einladung zum Betrug Neugebauer will keinen seiner Parteifreunde aus dem Wirtschaftsbund namentlich nennen, aber sein Ärger ist unverkennbar: Da gibt es Interessen der Wirtschaft, die sagt: Gemach, Gemach. Doch mit dem ständigen Rufen nach Abbau der öffentlichen Verwaltung – aber auch mit den Bemühungen, die Registrierkassenpflicht zu entschärfen – werde der Betrug am Staat erleichtert. Statt öffentlich Bedienstete abzubauen, müsse man gerade in der Finanzverwaltung massiv aufstocken, weil jeder Finanzprüfer dem Staat mehr bringe, als er koste, sagt auch Norbert Schnedl, ÖGB-Vizepräsident und Chef der FCG. In der Studie heißt es – unter Berufung auf den Ministerratsvortrag zur Steuerreform – jedenfalls: Mit den in der Steuerreform geplanten Einsparungen bei Förderung und Verwaltung könnte es zu einer weiteren Senkung des Personalstandes (oder Stundenreduktionen) kommen. Und das sei der falsche Weg. Die Gewerkschaft unterstütze daher das Bestreben von Finanzminister Hans Jörg Schelling – entgegen den Aufrufen der Wirtschaft, doch Mitarbeiter einzusparen –, 500 zusätzliche Steuereintreiber auszubilden. Geschult werden sollen sie nicht zuletzt von pensionierten Ex-Finanzbeamten, die Schelling reaktivieren will. Auf welcher Rechtsgrundlage das passieren soll, ist allerdings noch nicht mit der Gewerkschaft ausverhandelt.
| 5Inland
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Pflanzen gewinnen Energie aus dem Licht der Sonne. Mit einem ähnlichen Prozess lässt sich der Energieträger Wasserstoff aus Wasser abspalten.. Innsbruck – Ein Energieträger, der schadstofffrei verbrennt, zumindest in gebundener Form nahezu unbegrenzt vorhanden ist und eine durchaus hohe Energiedichte aufweist: Wasserstoff. Er kann viel besser gespeichert werden als elektrischer Strom, er kann Autos antreiben oder Energie in Brennstoffzellen freisetzen. Die Nutzung des Elements könnte in erheblichem Ausmaß dazu beitragen, dass die Welt unabhängiger von fossilen Brennstoffen wird. Weniger gut ist allerdings, dass heute noch an die 90 Prozent des gewonnenen Wasserstoffs aus Kohle, Erdgas und anderen Kohlewasserstoffen stammen. Prozesse, die Wasserstoff in einfacher Weise aus Wasser abspalten, zählen deshalb zu den Hoffnungsträgern im Ringen um eine Energiewende. Die sogenannte photokatalytische Wasserspaltung, die 1972 von den japanischen Chemikern Akira Fujishima und Kenichi Honda entdeckt wurde, wäre wohl der eleganteste Weg: Die Energie der Sonne wird dabei genutzt, um einen elektrochemischen Prozess auszulösen, der Wasserstoff und Sauerstoff trennt. Pflanzen und Bakterien gehen ähnlich vor, wenn sie die elektromagnetische Energie der Sonne in chemische Energie umwandeln – ein Vorgang, der unter Photosynthese bekannt ist. Die Suche nach alternativen Energiesystemen in den vergangenen Jahrzehnten hat der Entwicklung von Systemen zur photokatalytischen Wasserspaltung, die zu den künstlichen Photosynthesen gezählt wird, neue Konjunktur verliehen. Zu den Wissenschaftern, die dabei sind, den Prozess im Labor für eine künftige, großflächige Anwendung zu optimieren, zählt auch Christof Strabler. Als Teil der Forschungsgruppe von Peter Brüggeller am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck ist er am Projekt Solarer Wasserstoff beteiligt. Die Forscher kooperierten bei dem im März 2016 auslaufenden Projekt mit dem Unternehmenspartner Verbund, unterstützt wurden sie von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Die ersten Versuche im Bereich der photokatalytischen Wasserspaltung bedienten sich seltener und teurer Elemente wie Palladium, um die Reaktion in Gang zu bringen, erläutert Strabler. Wenn man Wasserstoff aber irgendwann wirtschaftlich in großtechnischen Anlagen abspalten will, muss man zu günstigeren Metallen wechseln. Geringe Mengen der jeweiligen Metalle werden dabei gelöst ins Wasser gemischt und dem Sonnenlicht ausgesetzt. In der richtigen Kombination und unter passenden Bedingungen entsteht eine sogenannte Redoxreaktion, die eine Abtrennung des Wasserstoffs zur Folge hat. In Zukunft können spezielle Becken, die optimierte Metalllösungen enthalten, mithilfe von Spiegelsystemen hoher und fokussierter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, um die Reaktion im großen Stil durchzuführen. Mithilfe von Membranen kann das energiereiche Element dann eingesammelt werden. Bei der Photosynthese der Pflanzen absorbiert der Farbstoff Chlorophyll Lichtenergie. Elektronen, die auf diese Art angeregt, also in einen energiereicheren Zustand versetzt wurden, werden abgegeben, die so entstandene chemische Energie dient zum Aufbau organischer Verbindungen, die energiereicher sind als die Ausgangsstoffe. Bei der photokatalytischen Wasserspaltung, an der Strabler und Kollegen arbeiten, tritt Kupfer an die Stelle des Chlorophylls. Das Metall übernimmt die Aufgabe eines sogenannten Chromophors, eines Stoffs, der bestimmte Wellenlängen des Lichts absorbiert. Der Kupfer-Komplex absorbiert nicht nur wenige Wellenlängen, sondern einen breiten Bereich des Lichtspektrums. Er kann Energie lang speichern, um sie dann weiterzugeben, so Strabler. Der Chromophor gibt die Energie gepaart mit den Elektronen an einen Katalysator – in diesem Fall Eisen – weiter, was die Reaktion zur Trennung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff auslöst. Es nützt nichts, wenn man zwei Stoffe verwendet, die jeweils für sich perfekte Eigenschaften haben. Sie müssen im Zusammenspiel gut funktionieren. Eisen und Kupfer passen gut zusammen. Eisen und Nickel beispielsweise weniger. Um die Mechanismen der Redoxreaktion, die dem Vorgang zugrunde liegt, besser untersuchen zu können, wechselte Strabler im Rahmen eines Stipendiums an die Universität Strasbourg in Frankreich. Ich konnte dort Untersuchungen mit hochspezialisierten Instrumenten machen, um mehr über die Wechselwirkungen der Metalle herauszufinden. Allerdings ist es nicht einfach, das System letztendlich tatsächlich so auszutarieren, dass es so gut wie bei den Vorbildern in Pflanzen oder Bakterien funktioniert. Die Natur ist ein lebendiger Kreislauf, der sich ständig regeneriert. Will man den Prozess reproduzieren, muss die Stabilität viel höher sein, erklärt der Chemiker. Höhere Stabilität bedeutet, dass der Prozess nicht nur stunden- oder tageweise in Gang bleibt, sondern Wochen und Monate. Strabler: Bisher funktioniert es im Labor und in kleinen Anlagen. Bis die photokatalytische Wasserspaltung in großtechnischen Anlagen funktioniert, dauert es aber sicher noch 20 bis 30 Jahre.
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MIT-Forscher nahmen die Käferschnecke Acanthopleura granulata unter die Lupe. Cambridge – Käferschnecken (Polyplacophora) gehören trotz ihres Namens nicht zu den Schnecken, sondern bilden eine eigenständige, urtümlich wirkende Klasse von Weichtieren. Auf den ersten Blick ähneln diese Meeresbewohner, die einen halben Zentimeter bis fast einen halben Meter lang werden können, dem Panzer einer Schildkröte oder Assel. Allerdings ragen daraus keine Gliedmaßen und kein Kopf hervor, stattdessen wird ihre Schale, die aus acht gegeneinander beweglichen Platten besteht, von einem Gürtel eingesäumt. Unterhalb der Schale liegt der eigentliche Kriechfuß der Tiere. Diese Schale hat es aber buchstäblich in sich – Augen nämlich, oder zumindest etwas Ähnliches. Die Schalen enthalten hunderte Linsen aus Aragonit, unter denen sich lichtempfindliche Zellen befinden. Laut Studien aus den vergangenen Jahren dürften diese einfachen Augen gut genug funktionieren, dass die Tiere nicht nur Umrisse erkennen können, sondern dass zumindest manchen Käferschneckenspezies sogar räumliches Sehen möglich sein könnte. Von einer solchen Spezies, der dies zugetraut wird, berichen Forscher um Ling Li vom Massachusetts Institute of Technology in Science. Die sieben Zentimeter lange Käferschnecke Acanthopleura granulata lebt in der Karibik und verfügt über ein offenbar recht empfindliches optisches Wahrnehmungssystem. Die Forscher führten mit den Tieren einige Experimente durch und zogen aus diesen den Schluss, dass ihnen die Mikroaugen tatsächlich einen Bildeindruck ihrer Umgebung liefern. Erkennen sie einen sich nähernden Räuber, können sie sich so rechtzeitig mit ihrem Kriechfuß am Boden festsetzen und präsentieren dem Angreifer nur mehr ihre stachlige Schale. Allerdings kommt nichts ohne Preis. Je empfindlicher dieses Wahrnehmungssystem ist, desto mehr weiches Gewebe wird dafür benötigt – was den Panzer, in dem es eingelagert ist, natürlich schwächt. Ling Li síeht darin ein Paradebeispiel für eine evolutionäre Kosten-Nutzen-Rechnung. Zugleich könne man daraus Schlüsse für technische Anwendungen ziehen, wenn es um die Entwicklung multifunktioneller Materialien geht – etwa leichte, mit Sensoren ausgestattete Panzerungen.
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Urheberrecht erlischt Ende des Jahres, Arte-Dokumentation um 20.15 Uhr. Wien – 70 Jahre nach dem Tod Adolf Hitlers erlischt das Urheberrecht des Freistaats Bayern auf Mein Kampf. Ab 2016 ist es möglich, die Hetzschrift nachzudrucken – DER STANDARD berichtete ausführlich. Diesen Umstand nimmt der Dokumentarist Manfred Oldenburg heute, Dienstag, 20.15 Uhr auf Arte, zum Anlass, die Veröffentlichung angesichts der Opfer infrage zu stellen: Ist dies eine unerträgliche Provokation, wenn die Pläne des Mörders ihrer Familie offen für jedermann zugänglich sind? In Antiquariaten und Web ist das Buch erhältlich, im freien Handel bisher nicht. Die Inhalte haben Sprengkraft, sagt der Historiker Christoph Hartmann. Er sieht die Gefährlichkeit der Ideologie in den mehr als 700 Seiten gut versteckt und lange Zeit unterschätzt. Der Film erzählt die Genese des Buches, wie Hitler einen inneren Monolog niederschreibt, der sich anfangs nur schlecht verkauft. Erst als Hitler Reichskanzler wird, explodieren die Verkaufszahlen. Allein 1933 werden 900.000 Bücher verkauft. Am Ende beträgt die Gesamtauflage zwölf Millionen Bücher. Überlebende des Holocaust kommen zu Wort. Nach 1945 wollten die Menschen nichts mehr mit dem Buch zu tun haben, und auch heute ist es ein Tabuthema, mit dem man nicht so recht umzugehen weiß: Der bayrische Ministerpräsident Horst Seehofer drohte, wer das Buch publiziere, werde strafrechtlich überprüft. Damit sabotierte er gleichzeitig ein ambitioniertes Projekt des deutschen Instituts für Zeitgeschichte, das die Hetzschrift in einer 2000-seitigen kommentierten Ausgabe Anfang Jänner herausbringt. Die Anbindung zur Gegenwart drängt sich auf: Flüchtlinge kommen ins Land, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wird beschimpft, 2015 brennen Asylheime. Die Wut auf alles Fremde war zentrales Thema in Mein Kampf. Wir neigen dazu, dass wir uns über Hitler lustig machen, weil wir befürchten, dass etwas von ihm in uns schlummert, sagt die Politologin Barbara Zehnpfennig. Mein Kampf. Das gefährliche Buch ist ab Mittwoch, dem 16. Dezember, auf Flimmit abrufbar. ORF 2 strahlt die 52-minütige Doku am 17. Jänner um 23.05 Uhr aus. Um 0.00 Uhr steht die Aufzeichnung Helmut Qualtinger liest Mein Kampf aus dem Jahr 1985 auf dem Programm.
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Gemeinschaftsprojekt "The Walking Dead Scary Shelter" des Seriensenders Fox und Sky Österreich gewinnt. Los Angeles/Wien - Fox International Channels Germany konnte bei den PromaxBDA Global Excellence Awards in Los Angeles mit seinen Marketing-Maßnahmen drei Gold und zwei Silber Awards gewinnen. Das Gemeinschaftsprojekt The Walking Dead Scary Shelter des Seriensenders Fox und Sky Österreich gewann den Preis in der Kategorie Promotional Viral/ Web/ Mobile Content sowie in der Kategorie Print - Outdoor. Darüber hinaus darf sich Fox Deutschland über die Auszeichnung in Gold in der Kategorie Dramatic Program Campaign Using Multiple Media für die Gesamtkampagne zu The Walking Dead freuen. Der deutsche Fox-Sender überzeugte zudem die weltweite Jury mit dem Mailing The Walking Dead Survival Box, das in den Kategorien Marketing Presentation - Print or Specialty und Print - Art Direction & Design: Press Kit jeweils Silber gewann.
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Inferiore Linzer gehen in einer Wasserschlacht in Grödig gegen eine höchst engagierte Red-Bull Filiale 0:4 unter. Das klärt einige Fragen. Grödig/Wien – Auweh. Die vergangenen zwei Tage waren richtig hart. Weit und breit kein Fußball auf der Mattscheibe. Sofern man nicht, verdurstend, irgendeinem exotischen Unterliga-Kick jenseits des Horizontes frönte (Live Stream aus Indien, Ägypten?). Was tun? Sich laufend News über die Nachwehen des Pariser Terrors reinziehen? Lieber nicht. Sich von der Couch hieven, selbst sporteln? Sei’s drum. Freitags wurde in der Ersten Liga angepfiffen: LASK gegen Liefering. Ein Duell mit der Land-Filiale von Red Bull, das ist eine angekündigte Nervenüberreizung. Die Lieferinger begannen heuer schwach, weil Klubvater FC Salzburg wegen Verletzungen viele Spieler abzog. Der LASK traf erst in der neunten Runde auf die Juniors, die zu diesem Zeitpunkt wieder vollzählig waren. Beim 1:2 kamen Oberlin, Laimer, Atanga, Prevljak und Sørensen zum Einsatz, die davor schon für Salzburg in der Champions-League-Qualifikation gespielt hatten. Zuletzt verzichtete Liefering aber auf Schlüsselspieler, die Youth League rief. Nun ging es wieder in stärkster Formation um drei Punkte. Wettbewerbsverzerrung? Diese Frage beschäftigt LASK-Trainer Glasner nicht. Liefering macht das schon seit Jahren so. Ich kann mich nicht in die Aufstellung des Gegners einmischen. Sintflut Es schüttete wie aus Schaffeln in Grödig, die Bedingungen waren grenzwertig. Keine zwei Minuten waren verwichen, da blieb ein schwacher Rückpass des Lieferinger Verteidigers Upamecano im waschelnassen Rasen picken. Goalie Airton eilte heraus, der LASK brachte den Ball aus 35 Metern nicht ins leere Tor hinein. Achte Minute: Der Ghanaer Atanga läuft nach schwerem LASK-Stellungsfehler in den 16er ein, zwirbelt die Frucht aber stümperhaft über das Linzer Gehäuse. Das ging wenig später schon besser: Einem kollektiven Gestolper entstammt in der 19. Minute das zweite Saisontor von Okugawa. Per schönem Fersler von Oberlin in die Tiefe geschickt, überlupft der Japaner LASK-Goalie Pervan. 26. Minute: Lieferings Wiesinger ist ein Umschaltbiest. Der Kapitän dribbelt ungestört über 20 Meter schwierigstes Terrain, der LASK lässt sich in Unterzahl weit zurückfallen und einen sehenswertem Weitschuss zum 2:0 zu. Nur vier Minuten später küsst ein Salzburger Lupfer die Linzer Latte. Statement Der LASK war erschreckend harmlos. Die erste und einzige Chance für die Oberösterreicher in der ersten Halbzeit: Ein Kopfball von Rene Gartler in der 39. Minute. Es war eh schon kalt und alle Spieler waren waschelnass, aber die Extra-Dusche holten sich die Linzer unmittelbar vor dem Pausentee. Ein Salzburger Bilderbuch-Konter, dessen Schönheit die nassen Kamera-Objektive eines österreichischen Bezahlfernseh-Senders nur schemenhaft einfangen konnte: Drei, vier schnelle Zuspiele aus der eigenen Hälfte, ein nur indirektes Abseits und einen Stangelpass später, stand es 3:0 durch Prevljak. Drops gelutscht. Damit ist auch eine Sache geklärt. Wenn Liefering in seinem besten Anzug aufläuft und Lust hat, dann herrscht ein Klassenunterschied zum Rest der Liga. Punkt. In der zweiten Halbzeit glaubte niemand mehr beim LASK an ein Happy Ending. Also wechselte Trainer Glasner auch konsequent. Rene Gartler ging als Erster. Zur Schonung für das Nachtragsspiel am Dienstag beim FAC in Wien. Der Ball bahnte sich seinen Weg von einer in die nächste Lacke. Das erste Tor nach einer Ecke in dieser Saison für Liefering brachte das 4:0 durch den Koreaner Hwang. Bei besseren Bedingungen hätte der Sieg für die Salzburger auch höher ausfallen können. Eine Vorstellung, bei der es den Linzern noch Stunden nach dem Schlusspfiff kalt den Rücken herunter läuft. Der LASK als Aufstiegsfavorit? So nicht. (Florian Vetter, 20.11.2015) Erste Liga, 18. Runde
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Banken aus Slowenien, Lettland, Italien und Irland vor Stresstest und Bilanzcheck. Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) will heuer vier Banken auf Herz und Nieren prüfen. Die betroffenen Institute könnten künftig zu den Banken zählen, die die EZB-Bankenwächter direkt beaufsichtigen, teilte die Notenbank am Dienstag mit. Zu der Prüfung der slowenischen Abanka d.d., der Akciju sabiedrba Rietumu Banka aus Lettland, der italienischen Banca Mediolanum und der in Irland ansässigen Citibank Europe gehöre ein Stresstest und ein Bilanzcheck. Ergebnisse sollen im November veröffentlicht werden. Die EZB ist seit Herbst 2014 direkt für die Aufsicht der größten Banken im Euroraum zuständig. Inzwischen überwacht sie 129 Institute. Die Untersuchung der vier Banken steht laut EZB nicht im Zusammenhang mit der europaweiten Überprüfung von Geldhäusern in diesem Jahr, die von der EU-Bankenregulierungsbehörde EBA gesteuert wird.
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Mehr als 40 Schokoladeprodukte wurden auf Pestizide, ökologische und soziale Qualität getestet. Wien – Pünktlich zu Ostern haben Südwind und Global 2000 Osterhasen aus Schokolade getestet. Dazu wurden 21 Eigenmarken von österreichischen Supermärkten untersucht. Die ökologische und soziale Qualität wurde mithilfe eines Ampelsystems bewertet. In zwölf Hasen wurden Pestizide gefunden. Auch zwölf herkömmliche Schokoladetafeln waren mit bis zu vier verschiedenen Pestiziden belastet. Testsieger wurden der Hase von EZA und die Eigenmarkenschokolade Spar Natur pur. Insgesamt acht Hasen und sieben Tafeln wurden jedoch als sozial und ökologisch bedenklich eingestuft. Die testenden Organisationen begründeten dies mit prekären Umwelt- und Produktionsbedingungen im Kakaoanbau. Mehr als die Hälfte der weltweit verfügbaren Kakaobohnen wird in Côte dIvoire, in Ghana und in Indonesien produziert. In der Kakaoproduktion werden nach wie vor Pestizide eingesetzt, die in der EU aufgrund ihrer Gefährlichkeit für Mensch und Umwelt längst verboten sind, sagte dazu Martin Wildenberg von Global 2000. Die Rückstände in den getesteten Schokoladen würden jedoch auf einen massiven Einsatz von Pestiziden in der Produktion hinweisen. Nicht nur gesundheitlich, auch sozial gesehen ist der Kakaoanbau oft bedenklich: In Ghana verdienen Kakaobauern rund 80 Cent am Tag, in Côte dIvoire rund 50 Cent. Mehr als zwei Millionen Kinder arbeiten in dieser Region unter missbräuchlichen Bedingungen im Kakaoanbau. Nur das Fairtrade-Siegel würde faire Bezahlung und Arbeitsbedingungen garantieren, so Wildenberg. Die festgestellten Mengen in den Schokoladentafeln und Osterhasen bergen zwar keine direkten Gesundheitsrisiken, einige der Chemikalien wie etwa Endosulfan, Chlorpyrifos, Cypermethrin, Deltamethrin und Permethrin sind aber hormonell wirksam und entfalten ihre Wirkung auch in kleinsten Mengen. Unsere Tests zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen Preis und Qualität gibt, sagte Wildenberg abschließend.
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Die Flüchtlinge wollten ein Zeichen der Solidarität mit den Terroropfern in Brüssel setzen. Jetzt wenden sie sich an den Botschafter. Wien – Die Enttäuschung war groß. Über das Osterwochenende kam im Flüchtlingsheim in der Vorderen Zollamtsstraße in Wien-Landstraße die Idee auf, aus Solidarität mit den Terroropfern in Brüssel Blut zu spenden. Arach Rahimi, ein 21-jähriger Flüchtling aus Kabul, der seit fünf Monaten hier untergebracht ist, hatte im Radio gehört, dass in Brüssel die Blutkonserven knapp würden und dass es einen Appell an die Bevölkerung gebe, Blut zu spenden. Gemeinsam mit Shafik Islami, einem anderen Flüchtling aus Kabul, ergriff er die Initiative: Wir wollen helfen, sagt Islami im Gespräch mit dem STANDARD, wir haben nichts, was wir spenden können, aber wir haben unser Blut. Man wolle Verbundenheit mit der Bevölkerung in Belgien ausdrücken und gemeinsam als Muslime die terroristischen Anschläge in Brüssel verurteilen. Am ersten Abend schlossen sich 30 Flüchtlinge spontan der Aktion an, am Ostermontag waren es 77, die sich registrieren ließen. Schlussendlich sollten es mehr als hundert sein. Am Dienstag nach Ostern kam dann die Nachricht von der Blutspendezentrale des Roten Kreuzes, dass man das Blut der Flüchtlinge nicht annehmen könne. Mehrere Gründe sind dafür ausschlaggebend, erläutert Ursula Kreil, die Leiterin der Abnahme in der Blutspendezentrale. Flüchtlinge seien nicht prinzipiell vom Blutspenden ausgeschlossen, es gelten allerdings strikte Vorgaben wie gute Deutschkenntnisse, die für das Anamnesegespräch mit dem Arzt notwendig seien, das Vorliegen eines positiven Aufenthaltsbescheids, und schließlich seien die Herkunftsländer zu berücksichtigen. Bei einer erhöhten Malariaverbreitung sei eine Blutspende ausgeschlossen, und das gelte etwa für Afghanistan. Aus der kurzfristigen Frustration versuchten die Flüchtlinge dennoch etwas Positives zu machen. Es war ihnen ein Anliegen, hier Stellung zu beziehen, Mitgefühl zu zeigen und gegen den Terror aufzutreten, erzählt Rahimi. Gemeinsam mit den anderen organisierte er eine Fotoaktion: Die Flüchtlinge ließen Fotos von sich machen, gaben Erklärungen ab. Viel mehr können wir jetzt nicht tun, sagt Islami, aber wir wollen ein Zeichen setzen. Man werde jetzt ein Buch gestalten und wolle dieses dem belgischen Botschafter in Wien übergeben. Auf dem Gang im Flüchtlingsheim herrscht großes Gedränge. In einem der hinteren Räume hat ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes seine Kamera aufgebaut. Holy Kellner fotografiert. Einen nach dem anderen. Die Namen werden aufgerufen. Mit ernsten Gesichtern nehmen die Flüchtlinge Platz. Abdullah Taha versucht Ordnung ins Gedränge zu bringen. Der 33-Jährige war als Kind mit seinen Eltern nach Wien gekommen, sie waren aus dem Irak geflohen, er selbst ist in Kuwait geboren. Mittlerweile ist er österreichischer Staatsbürger und hat sein Studium fertig. Er engagiert sich als Koordinator der arabischen Dolmetschergruppe im Flüchtlingsheim. Er wolle helfen und etwas zurückgeben für die Hilfe, die er und seine Familie erhalten hatten. Die Idee, gemeinsam Blut nach Brüssel zu schicken, hält Taha für ganz toll, wie er versichert. Er bedauert, dass die Aktion so nicht durchführbar sei. Dennoch werde hier Solidarität von den Flüchtlingen demonstriert. Das sind selber Opfer, sie wollen den Terroropfern in Brüssel ihre Verbundenheit zeigen. Das sei ein Zeichen der Nächstenliebe, wir machen das auch im Namen Gottes. Dass die Attentäter ihre Angriffe ebenfalls im Namen Gottes durchführten, hält Taha für absurd: Gott engagiert keine Terroristen, sagt er. Am Ende des Tages waren es 101 Bewohner des Flüchtlingsheims, die sich registrieren und fotografieren ließen, die ihre Botschaften und Beileidsbekundungen zu Protokoll gaben. Die Bereitschaft, Blut zu spenden, besteht nach wie vor.
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Jens Spahn: "Jeder spürt, dass Europa gerade in einer schwierigen Phase ist. Daher wollen wir die Zukunft Europas diskutieren und haben dazu verschiedene Blinkwinkel eingeladen". Berlin – CDU-Präsidiumsmitglied Jens Spahn hat einen Medienbericht zurückgewiesen, dass junge Unionspolitiker am Wochenende ein Treffen gegen die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel planen. Jeder spürt, dass Europa gerade in einer schwierigen Phase ist. Daher wollen wir die Zukunft Europas diskutieren und haben dazu verschiedene Blinkwinkel eingeladen, sagte Spahn der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag zu einem Treffen der CDU2017. Der Gruppe gehörden junge Abgeordnete aus Bund und Ländern an, darunter auch Spahn. Jede andere Deutung unseres jetzigen Treffens ist – mit Verlaub – bullshit, sagte Spahn. Der Spiegel hatte berichtet, die Gruppe wolle sich gegen die Flüchtlingspolitik der CDU-Vorsitzenden positionieren. Spahn hatte in den vergangenen Wochen von einem Staatsversagen in der Flüchtlingspolitik gesprochen. Eingeladen seien die Botschafter von Frankreich, Österreich, Dänemark, Polen und Ungarn sowie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), sagte Spahn. Schäuble hatte sich zuletzt klar hinter die Flüchtlingspolitik Merkels gestellt, die eine Reduzierung der Zahlen durch einen europäischen Ansatz und die Bekämpfung der Fluchtursachen erreichen will. Die Unions-Abgeordneten wollten auch über europäische Probleme wie den drohenden Brexit, ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone und wachsendem Populismus diskutieren, sagte Spahn, der auch Finanz-Staatssekretär ist. Man stimme mit der Kanzlerin überein, dass eine europäische Lösung die beste Lösung wäre.
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Auf weltgrößter Spielwarenmesse in Nürnberg geht es um die neuesten Kinderzimmer-Hits. Nürnberg – Die Kisten und Regale in den Kinderzimmern sind kurz nach Weihnachten prall gefüllt, da lockt die Spielwarenmesse in Nürnberg schon mit den nächsten Trends und Hypes im Geschäft mit Puppen, Bausteine und Co. Für die internationale Spielzeugbranche steht das wichtigste Ereignis des Jahres bevor. Ab Mittwoch treffen sich Händler und Hersteller in Nürnberg zur weltweit größten Spielwarenmesse – die Kassen sind gut gefüllt, denn das Weihnachtsgeschäft fiel blendend aus. Nach einem schleppenden Anlauf im Dezember lief es bis Jahresende dann doch noch mehr als gut. Wir hatten einen Verkaufstag mehr, es lag wenig Schnee. Dadurch war der Dezember top, noch besser als 2014, sagt Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des Deutschen Verbands der Spielwaren-Industrie (DVSI). Für 2015 liegen die endgültigen Zahlen der Verbände noch nicht vor. Nach dem Topendspurt im Weihnachtsgeschäft, das rund 40 Prozent des Jahresbranchenumsatzes ausmacht, prognostizieren der DVSI und der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) aber ein Plus von rund sechs Prozent auf rund drei Milliarden Euro Umsatz. Dazu beigetragen haben in erster Linie Umsatztreiber wie Lego und Lizenzen wie Star Wars und Disney Frozen. Außerdem half das milde Wetter beim Umsatzplus: Wenn weder Schlitten noch Ski gekauft werden, bleibt mehr Geld für Spielwaren. Die Händler in Deutschland können nicht klagen: Seit 2008 stiegen ihre Umsätze trotz Finanzkrise und lange Zeit sinkender Geburtenraten kontinuierlich an. Nur 2013 gab es einen kleinen Dämpfer. Ein Stolperstein ist auch für 2016 nicht in Sicht. Das sieht so aus, als könnte es ein gutes Wirtschaftsjahr und auch wieder ein gutes Spielwarenjahr werden, prognostiziert Brobeil. Die Branche gibt ihm recht: Fast 60 Prozent der Unternehmen quer durch alle Produktgruppen erkennen für 2016 eine positive Entwicklung. Wir haben mehr Optimisten als im letzten Jahr, sagt Brobeil. Es zeige sich allerdings, dass die Großunternehmen noch optimistischer sind als mittelgroße und kleinere Firmen. Tendenziell sei das eine mögliche Schwierigkeit. In einer Industrie, die gerade durch viele mittelständische und kleine Firmen sowie Familienunternehmen geprägt ist, könnte es zum Problem werden, wenn vom großen Kuchen nur noch wenige Big Player etwas abbekommen. Die steigende Geburtenrate sei aber eine Freudennachricht für alle, betont Ernst Kick, Vorstandschef der Spielwarenmesse. Jetzt richtet sich der Blick gespannt nach Nürnberg. Der Informations- und Kommunikationsbedarf zwischen Handel und Industrie war noch nie so groß wie heute, sagt BVS-Geschäftsführer Willy Fischel. Denn die anhaltend gute Umsatzentwicklung lebe nicht nur von der Kaufkraft der Konsumenten, sondern auch von der Innovationskraft der Hersteller und dem Vermarktungsgeschick des Handels. Auf der Messe können Hersteller und Händler nun knapp eine Woche die Produktneuheiten der rund 2.800 Aussteller sichten und testen. So sieht man etliche Herren in Anzug mit Knete werkeln oder Quadrocopter durch die Luft steuern. Die mehr als eine Million ausgestellten Spielzeuge kann aber wohl niemand durchspielen. Wegen der großen – auch internationalen – Konkurrenz in der Branche macht nur derjenige einen guten Umsatz, der den richtigen Riecher im schnelllebigen Geschäft hat. Etwa ein Drittel des Jahresabsatzes hängt von zugkräftigen Neuheiten ab. In diesem Jahr wollen die Ausrichter der Spielwarenmesse herausgefiltert haben, dass bei Spielzeug zunehmend ein Schwerpunkt aufs Design gelegt wird. Im Trend lägen außerdem Spiele zum Gehirnjogging.
| 3Wirtschaft
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Neue Version reicht fehlende Drag-and-Drop-Funktionalität im Vergleich zu X.org nach. Schon vor geraumer Zeit wurde Wayland als Nachfolger des klassischen X-Servers auserkoren. Das mittlerweile mehrere Jahrzehnte alte X.org-Projekt sei einfach nicht mehr für die Herausforderungen moderner Systeme gerüstet – und zwar weder in Hinblick auf die Performance noch auf die Sicherheit, so die dahinter stehende Überlegung. Bis heute lässt dieser Wechsel auf sich warten, nun machen die Entwickler aber zumindest einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung. Mit Wayland 1.10 gibt es nun eine neue Version der Software, die ein zentrales Puzzlestück nachreicht: Den Drag-and-Drop-Support. Im Vergleich zu X.org soll hier das Zielobjekt mehr Kontrolle darüber haben, welche Aktion schlussendlich ausgeführt wird, führt Samsung-Entwickler Bryce Harrington in einem Blogeintrag aus. Samsung nutzt Wayland für sein Linux-basiertes Betriebssystem Tizen. Neben Fehlerkorrekturen bringt die neue Version auch diverse Sicherheitsverbesserungen, darunter welche im Zusammenspiel mit SELinux. Unterdessen bleibt unklar, wann die erste große Distribution den Sprung auf Wayland wagt. Fedora hat für diesen Schritt eine Art TODO-Liste angelegt, auf der aktuell allerdings noch einige offene Punkte zu finden sind. Insofern ist es derzeit alles andere als sicher, dass das kommende Fedora 24 von Haus aus einen Wayland-basierten Desktop verwenden wird. Optional steht ohnehin bereits in aktuellen Fedora-Versionen eine Wayland-Session zur Verfügung.
| 0Web
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Erzitterter Sieg gegen Panama bedeutet wohl den Aufstieg – ÖFB-Youngsters vergeben zwei Elfmeter – Mittelamerikaner beenden das Spiel zu neunt. Wellington – Österreichs U20-Team steht bei der WM in Neuseeland vor dem Einzug ins Achtelfinale. Im zweiten Spiel setzte sich die ÖFB-Elf am Dienstag gegen Panama trotz zwischenzeitlichem Rückstand mit 2:1 (1:1) durch und hält in Gruppe B nun bei vier Zählern. Im Gruppenfinale geht es für die Elf von Trainer Andreas Heraf nun am Freitag (6 Uhr MESZ) gegen den sechsfachen U20-Weltmeister Argentinien. Panama ging in Führung Fidel Escobar brachte Panama in der 38. Minute voran, in der Nachspielzeit der ersten Spielhälfte erzielte Österreich durch ein Eigentor von Chin Hormechea aber den Ausgleich. Valentin Grubeck gelang in der 51. Minute per Kopf der schlussendlich entscheidende Treffer. Die Rot-Weiß-Roten vergaben gegen am Ende zu neunt spielende Mittelamerikaner durch Florian Grillitsch (64.) und Markus Blutsch (83.) danach noch zwei Elfmeter. Die beiden Topgereihten jeder Gruppe sowie die vier besten Dritten der sechs Pools erreichen die Runde der besten 16. Heraf musste nach dem Schlusspfiff in Wellington somit einmal tief durchatmen. Seine Schützlinge hatten es unfreiwillig bis zuletzt spannend gemacht. Gegen die zuvor 13 Pflichtspiele unbesiegten Panamaer konnte Heraf auf die zuletzt angeschlagenen Daniel Rosenbichler und Grillitsch vertrauen. Philipp Lienhart saß nach seiner Gehirnerschütterung beim 1:1 gegen Ghana hingegen auf der Bank und wurde in der Innenverteidigung von Francesco Lovric ersetzt. Weiters spielte Andreas Gruber dieses Mal von Beginn an. Das Spiel entwickelte sich für Österreich dann wie erwartet zur harten Nuss. Die vom Argentinier Leonardo Pipino trainierten Mittelamerikaner waren defensiv straff organisiert und teilten mitunter auch ordentlich aus. Für die zu oft mit hohen Bällen agierenden Österreicher ergab sich in der ersten Spielhälfte nur eine Chance aus dem Spiel heraus. Bernd Gschweidl scheiterte in der 12. Minute an Keeper De Gracia. Ausgleich vor der Pause Der Gegner nutzte bei stark einsetzendem Regen hingegen seine Möglichkeit. Innenverteidiger Escobar – zuvor durch eine Boxeinlage gegen Grillitsch aufgefallen – marschierte unbedrängt Richtung Tor, sein strammer Schuss schlug unhaltbar für ÖFB-Torhüter Tino Casali im Gehäuse ein. Österreich ließ sich davon nicht entmutigen und schaffte noch vor der Pause den wichtigen Ausgleich: Einen Rasner-Freistoß bugsierte Panamas Kapitän Hormechea via Innenstange ins eigene Tor. Die zweiten 45 Minuten begannen für die Österreicher dann ebenfalls nach Maß. Nachdem eine Attacke von Escobar an Gruber im Strafraum noch ungeahndet blieb, setzte Grubeck eine Flanke von Sturmpartner Gschweidl per Kopf in die Maschen. Die Chance auf eine Vorentscheidung ließ danach Grillitsch aus. Der ansonsten starke Bremen-Legionär scheiterte mit einem schwachen Elfer an De Gracia, nachdem Gruber im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Die Heraf-Elf musste weiter zittern, auch wenn sich die Abwehr um den sicheren Rückhalt Casali zumeist sattelfest präsentierte. Dass der am Ende zu neunt agierende Gegner im Spiel blieb, war Österreichs Nervenschwäche vom Punkt zu verdanken. Nach Grillitsch blieb De Gracia auch gegen den eingewechselten Blutsch Sieger, Pereira hatte zuvor per Hand vor der Linie geklärt und dafür Rot gesehen. Hormechea war schon zwei Minuten zuvor nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig vom Platz gegangen. Argentinien verliert Argentinien hat im zweiten Gruppenspiel eine Niederlage kassiert. Gegen Ghana musste sich der Rekordweltmeister in dieser Altersklasse mit 2:3 (0:1) geschlagen geben. Vor dem Gruppenfinale am Freitag gegen die ÖFB-Auswahl hält Argentinien damit nur bei einem Zähler, Ghana hat wie Österreich vier Punkte zu Buche stehen. Die Westafrikaner gingen in Wellington durch Benjamin Tetteh (44.) kurz vor der Pause in Führung und bauten diese durch Tore von Clifford Aboagye (59.) und Yaw Yeboah (69./Elfmeter) bis auf 3:0 aus. Die Südamerikaner kamen erst zu spät durch Giovanni Simeone (80.), den Sohn von Atletico Madrids Trainer Diego Simeone, und Emiliano Buendia (90.) auf Touren. Der sechsfache U20-Weltmeister ist im Rennen um den Achtelfinal-Aufstieg nun auf einen Sieg gegen Österreich angewiesen. (APA, 2.6.2015) Video Matchhighlights auf fifa.com Link Alle Tabellen auf fifa.com im Überblick Österreich – Panama 2:1 (1:1)Wellington, SR Grisha (EGY) Torfolge: 0:1 (38.) Escobar1:1 (45.+1) Hormechea (Eigentor)2:1 (51.) Grubeck Österreich: Casali – Rosenbichler, Gugganig, Lovric, Joppich – Gruber (66. Blutsch), Rasner, Laimer, Grillitsch – Gschweidl (62. Kreuzer), Grubeck (83. Brandner) Panama: De Gracia – J. Diaz, Hormechea, Escobar, Araya – Velarde (46. Samms), Pereira, Rodriguez, Small (46. Narbon) – I. Diaz (71. Zorrilla), Gonzalez Rote Karte: Pereira (82./Torraub) Gelb-rote Karte: Hormechea (80./wiederholtes Foulspiel) Gelbe Karten: Grillitsch bzw. Gonzalez Anmerkung: De Gracia hielt Elfmeter von Grillitsch (64.) und Blutsch (83.)
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Wagen fahren noch keine Gewinne ein. Der US-Elektroautohersteller Tesla und sein milliardenschwerer Chef Elon Musk sind so etwas wie die Popstars der Autobranche. Doch in das Marktsegment drängen immer mehr Konkurrenten – und es muss erst noch bewiesen werden, dass man in dem Geschäft Geld verdienen kann. Tesla ist eine Firma, die insgesamt gerade einmal 100.000 Fahrzeuge verkauft hat, einen hohen Verlust nach dem anderen einfährt – und doch immer wieder etablierten Autokonzernen als zukunftsweisendes Vorbild vorgehalten wird. Das mag zum Teil dem charismatischen Auftreten des milliardenschweren Chefs Elon Musk geschuldet sein – aber Tesla ist auch kein Autobauer wie jeder andere. Die Wagen sind ständig mit dem Internet verbunden. Im Cockpit dominiert ein 17-Zoll-Touchscreen. Funktionen wie sportlichere Beschleunigung oder die Freischaltung von Sensoren für automatisiertes Fahren kommen per Software-Update aus dem Netz, ohne Fahrt in die Werkstatt. Musk versteht es, die Liebe zum Detail zu zelebrieren, und dabei als Perfektionist rüberzukommen, der nicht auf den Dollar schaut. Beim neuen SUV Model X, erst dem zweiten Tesla-Modell aus eigener Entwicklung, sorgten die ungewöhnlichen hinteren Flügeltüren sowie die Rücksitze für Probleme und brachten den Zeitplan durcheinander. Die Lösung? Inzwischen produziere Tesla die Sitze weitgehend selbst, statt dies Zulieferern zu überlassen, sagte Musk zur Vorlage der jüngsten Quartalszahlen. Wir glauben, dass Unternehmen Werte schaffen, indem sie schwierige Sachen machen. Hinter solchen Episoden, aus denen man Legenden spinnen kann, steht aber die alles entscheidende Frage: Geht die Milliarden-Wette von Musk auf Elektro-Mobilität und das Auto als eine Art rollendes Smartphone auf? Oder ist der 44-Jährige, der mit seiner Firma SpaceX auch Raketen ins All schießt, gerade dabei, sich ganz groß zu verrennen? Musk zeigt sich siegessicher. Am Ende werden alle Autos elektrisch sein, verkündete er Anfang des Jahres. Unter Analysten und Investoren gibt es Zweifel. Die Aktie fiel nach Höhepunkten über 280 Dollar im Sommer wieder auf gut 220 Dollar zurück, so ziemlich genau den Stand zu Beginn des Jahres. Der Marktwert liegt dabei immer noch bei gut 29 Mrd. Dollar. Im Herbst verwies ein Analyst der Bank Morgan Stanley darauf, dass Tesla nur ein Nischenplayer mit teuren Autos für über 70.000 Dollar oder Euro sei und der Verkauf von Elektroautos weltweit schwächle. Zur Marktlage tragen auch die sinkenden Ölpreise bei, die für Verbraucher und Unternehmen einen Umstieg vom Verbrennungsmotor auf Elektroantrieb weniger dringlich machen. Gerade eben fiel der Preis für ein Barrel Erdöl zum ersten Mal seit 2009 unter die Marke von 40 Dollar. Und viele Beobachter rechnen damit, dass Öl auch 2016 günstig bleiben könnte. Hinzu kommt, dass Elektroautos noch längere Zeit teurer als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sein dürften. Das liegt vor allem am hohen Preis der Batterien. Der Chef des Autozulieferers Continental, Elmar Degenhart, betont, Batterietechnik sei der Schlüssel. Wir kommen von Preisen bei 1.000 Euro pro Kilowattstunde, momentan sind es etwa 250 Euro. Interessant werde es, wenn die Marke von 100 Euro pro Kilowattstunde unterschritten sei: Dann wird ein Elektrofahrzeug möglich, das über fünf Jahre gerechnet geringere Betriebs- und Wartungskosten hat als ein Benziner oder ein Diesel, auch wenn es vom Preis her immer noch teurer ist. Trotz aller Zweifel häufen sich die Ankündigungen von Elektroautos etablierter Konzerne. So stellte allein in den vergangenen Tagen Citroen eine strombetriebene Neuauflage des Freizeitmobils Mehari in Aussicht und VW kündigte die Präsentation eines Elektrofahrzeugs auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas Anfang Jänner an. Zugleich sind Elektro-Autos technisch weniger komplex als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, was die Eintrittshürde tiefer setzt. Jede Menge neuer Player drängt in das Geschäft. Besondere Aufmerksamkeit bekommen die Gerüchte über die Entwicklung eines Elektroautos bei Apple. Und dann gibt es noch die wohl mit chinesischem Geld finanzierte Firma Faraday Future, die gerade den Bau einer Fabrik im Norden von Las Vegas für 1 Mrd. Dollar ankündigte. Tesla-Kommunikationschef Ricardo Reyes gibt sich angesichts der zunehmenden Konkurrenz gelassen. Wir haben einen gemeinsamen Gegner – den Verbrennungsmotor. Und da gebe es noch viele Marktanteile zu holen.
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Spanier wäre der mögliche Gegner von Dominic Thiem im Achtelfinale gewesen. Paris – Sandplatzkönig Rafael Nadal hat wegen einer Verletzung am linken Handgelenk bei den French Open zurückziehen müssen. Es war eine wirklich schwere Entscheidung, aber ich muss dem Rat der Ärzte folgen. Es wäre ein zu hohes Risiko weiterzuspielen. Ich bin sehr traurig, es ist einer der schwersten Momente, sagte der an Position vier gesetzte Spanier, der in Roland Garros seinen zehnten Paris-Titel holen wollte. Rekordchampion Nadal sollte am Samstag seine Drittrundenpartie gegen seinen Landsmann Marc Granollers bestreiten. Im Achtelfinale hätte Dominic Thiem warten können. An der Blessur laboriert Nadal, der in der kommenden Woche 30 Jahre alt wird, bereits seit dem Turnier in Madrid vor zwei Wochen. In den ersten beiden Matches hatte man von der Verletzung am Schlagarm nichts bemerkt. Nadal hatte am Donnerstag seinen 72. Sieg im 74. Match beim bedeutendsten Sandplatzturnier der Welt gefeiert. In seinem Wohnzimmer am Bois de Boulogne war der Linkshänder nur 2015 (Viertelfinale) und 2009 (Achtelfinale) vorzeitig gescheitert.
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